August 2008 - Tiroler Jägerverband
August 2008 - Tiroler Jägerverband
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Toten! Die Lawinen sind zwar oberhalb<br />
der Waldgrenze angebrochen, ein funktionsfähiger<br />
Schutzwald hätte jedoch seine<br />
Bremswirkung voll erfüllt.<br />
Der Wald als Melkkuh<br />
Bei Wildschäden haben auch die Waldeigentümer<br />
oft mals Verantwortung zu übernehmen,<br />
sollten sie doch wissen, dass man<br />
eine Kuh nicht zweimal melken kann. Es<br />
geht nicht an, den Jagdpachtzins in astronomische<br />
Höhen zu treiben und gleichzeitig,<br />
oft auch nachträglich, einen niederen<br />
Wildstand zu fordern, das widerspricht jeder<br />
wirtschaft lichen Realität. Wer sehr viel<br />
Geld in die Jagd investiert, will auch Wild<br />
sehen, an diesem Faktum kommt man<br />
nicht vorbei. Es gibt in Osttirol Beispiele,<br />
dass Jagdgenossenschaft en die Jagd zu<br />
günstigen Bedingungen an Ortsansässige<br />
vergeben haben und der Verlockung eines<br />
hohen Jagdpachtzinses nicht erlegen sind.<br />
Wildprobleme können dann am Kirchplatz<br />
erörtert werden und es ist nicht immer der<br />
§ 52 TJG notwendig, um zu Lösungen zu<br />
kommen, die Errichtung eines Hochstandes<br />
bei einer Problemfl äche hat schon wahre<br />
Wunder vollbracht. Für Großwaldbesitzer<br />
wie Agrargemeinschaft en, Gemeinden<br />
oder die ÖBF ist der Jagdertrag eine merkbare<br />
Position im Jahresvoranschlag. Es gibt<br />
in Tirol jedoch auch Gegenden mit klein<br />
strukturiertem Privateigentum. In Sillian<br />
ist die durchschnittliche Waldausstattung<br />
zwischen 4 und 8 ha. Aber selbst bei 30 ha<br />
Privatwald kann der Jagdertrag niemals<br />
eine entscheidende Position im Jahreseinkommen<br />
sein, auch wenn er noch so hoch<br />
ist. Da stehen die Probleme die man sich<br />
einhandeln kann in keinem positiven Verhältnis<br />
zum Ertrag.<br />
Fair Play ist gefragt<br />
Die Diskussion „Wald vor Wild“ oder<br />
„Wald oder Wild“ ist längst abgeschlossen.<br />
„Wald und Wild“ ist die Devise, wobei<br />
man nicht vergessen sollte, dass auch<br />
die Weide eine wesentliche Rolle spielt.<br />
Weide ist ein verbrieft er Faktor und das<br />
angenehme von Rechten ist, dass man sie<br />
ausüben kann wann immer man will und<br />
dass das Nichtausüben niemals zu einem<br />
Verfall der Rechte führt. Allerdings – und<br />
das wird häufi g missachtet – sind in den<br />
Urkunden die Weiderechte an das eigene<br />
überwinterte Vieh gebunden. Eine Weitergabe<br />
dieser Rechte ist rechtswidrig. Schafe<br />
machen Probleme, wenn sie im Frühjahr<br />
unbeaufsichtigt aufgetrieben werden und<br />
einsam zu ihren Weidefl ächen oberhalb<br />
der Waldgrenze ziehen oder wenn sie<br />
durch einen Schneefall im Spätsommer<br />
gezwungen werden, den schützenden Wald<br />
aufzusuchen. Verbissschäden durch Schafe<br />
oder durch Schalenwild sind leicht zu unterscheiden:<br />
Schafe haben im Oberkiefer<br />
Schneidezähne und beißen einen Trieb<br />
messerscharf ab, dem Schalenwild fehlen<br />
die oberen Schneidezähne, sodass die Bissstelle<br />
ausgefranst erscheint.<br />
Grundvoraussetzung für die gemeinsame<br />
Lösung von Wald-Wildproblemen<br />
ist gegenseitige Off enheit, eben Fair Play,<br />
die Trickkiste bleibt geschlossen! Schon<br />
die Entscheidungsgrundlagen, nämlich die<br />
Erhebung der Verbisssituation, müssen gemeinsam<br />
erfolgen. Wenn sich ein Jagdpächter<br />
zur Mitarbeit außerstand sieht, sollte er<br />
eine Vertrauensperson zur Verbissaufnahme<br />
schicken. Die Forstwirtschaft hat nichts<br />
zu verbergen, aber es sind bei der Grundlagenerhebung<br />
auch Fragen zu beantworten,<br />
die durchaus diskussionswürdig sind:<br />
Wie viele Trakte sind anzulegen, um die<br />
Verbisssituation in einem Schlag halbwegs<br />
objektiv wiederzugeben, Devise: lieber ein<br />
Trakt mehr als einer zu wenig. Wie viele<br />
Trakte sind für ein Jagdgebiet erforderlich,<br />
um in einem Behördenverfahren Rechtssicherheit<br />
zu garantieren? Vertrauen kann<br />
man nur aufb auen, wenn Off enheit jeden<br />
Verfahrensschritt begleitet.<br />
Naturverjüngung<br />
Periodisch kommt immer wieder die Naturverjüngung<br />
zu ihren Ehren. Nach dem<br />
zweiten Weltkrieg, als es galt kriegsbedingte<br />
Wunden im Wald zu heilen, hat man sich<br />
nicht auf die Naturverjüngung verlassen,<br />
obwohl damals sehr niedrige Wildstände<br />
gegeben waren: „Auff orsten, das Gebot der<br />
Stunde!“ wurde plakatiert. Natürlich gibt<br />
es in Tirol Standorte, wo die Naturverjüngung<br />
ein hervorragendes Mittel einer nachhaltigen<br />
Waldbewirtschaft ung ist. Aber wir<br />
haben auch 250.000 ha Schutzwald. Mein<br />
Lehrmeister in Waldbau, der legendäre und<br />
allseits anerkannte Hofrat Norbert Mair,<br />
hat immer gesagt, die Naturverjüngung im<br />
Schutzwald über 1.200 – 1.400 m Seehöhe<br />
braucht 20 bis 40 Jahre! Nach 36 Jahren<br />
Berufserfahrung muss ich feststellen,<br />
dass Hofrat Mair Recht hatte. Aber kann<br />
man als Wirtschaft sführer solange auf den<br />
Holzzuwachs verzichten? Meine Antwort<br />
ist: Nein. Ich habe im Drautal in einer Seehöhe<br />
von 1.200 m auf einem Nordhang im<br />
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