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Kreuz & Quer<br />

20<br />

Dann sah ich<br />

einen neuen<br />

Himmel und eine<br />

neue Erde; denn<br />

der erste Himmel<br />

und die erste Erde<br />

sind vergangen.<br />

Offb 21,1<br />

(Fortsetzung von Seite 19)<br />

erster Versuch der Gemeinde nach<br />

Werl zu fahren an „Bahnschwierigkeiten“.<br />

Das schafften aber die Messdiener am<br />

13. Juni 1946. Damals ging die Reise<br />

per Kleinbahn von der Schefferei über<br />

Niederense und die Haar nach Werl.<br />

Und es ist kein Märchen, dass die<br />

Bahn wegen Überlastung den Aufstieg<br />

zur Haar nicht schaffte und die Messdiener<br />

einen Teil der <strong>St</strong>recke bergauf<br />

zu Fuß machen mussten. Die erste<br />

Gemeindewallfahrt nach dem Krieg gab<br />

es dann zusammen mit Freienohl und<br />

Rumbeck am 8. September, dem Fest<br />

Mariä Geburt, mit der Bahn nach Wickede<br />

und von da zu Fuß nach Werl.<br />

Glockenlieferung war<br />

herausragendes Ereignis<br />

Herausragendstes Ereignis für die<br />

Pfarrgemeinde war jedoch die Lieferung<br />

der neuen Glocken. 1943 wurden<br />

zwei der drei Bronzeglocken für Kriegszwecke<br />

aus dem Turm geholt. Es blieb<br />

die Josefsglocke. Wenige Wochen<br />

nach Kriegsende beschloss der Kirchenvorstand<br />

die Beschaffung drei<br />

neuer Glocken bei der Firma Junker<br />

vorm. Humpert in Brilon. Viermal besuchten<br />

Vertreter des KV in dieser Zeit<br />

die Firma, die die Oeventroper wegen<br />

des Rohstoffmangels um Hanf, Flachs<br />

und technischen Talg bat. Das Holz für<br />

den Glockenstuhl, den die Firma Keßler<br />

fertig stellte, lieferte Fabrikant Georg<br />

Gierse. Am 13. September wurden die<br />

Michaels-, Jesus- und Marienglocke<br />

auf der Reichsstraße 7 am Abzweig<br />

Eggesiedlung von Pfarrer Lödige und<br />

einer großen Menschenmenge empfangen<br />

und unter Vorauszug der Musikkapelle<br />

zur Kirche geleitet, wo sie zwei<br />

Tage später getauft wurden. Die Glocken<br />

kosteten 20000 Reichsmark.<br />

Fertig gestellt werden konnte in diesem<br />

Jahr auf dem Oemberg auch die im<br />

Vorjahr erworbene Baracke als Kindergarten<br />

und Jugendheim. Sollte sie erst<br />

nur auf Pfeilern stehen, beschloss man<br />

dann eine Teilunterkellerung. Dort wurden<br />

dann die Gruppenräume für die<br />

„Pfarrjugend“ eingerichtet. Aufgestellt<br />

wurde die Baracke durch die Baufirma<br />

Kremer.<br />

Zwar kann man in diesem ersten Nachkriegsjahr<br />

noch nicht von einem durchorganisierten<br />

Vereins- und Gemeindeleben<br />

sprechen, doch im Unterschied<br />

zu heute ist deutlich ein Erwachen zu<br />

spüren, kein Absterben von Vereinen.<br />

Vereine erwachen<br />

Einige Beispiele sollen das stichwortartig<br />

verdeutlichen: 17.3.: Jugendkundgebung<br />

im Urania-Theater Arnsberg –<br />

3. und 4. Fastenwoche: Passionsfeierstunden<br />

in der Schützenhalle – 25.4.:<br />

Markusprozession zum Hochkreuz –<br />

19.5.: Besprechung zum Zusammenschluss<br />

eines Männervereins; dieser<br />

hatte dann schon seine erste Monatsversammlung<br />

am 7. Juli mit dem Thema<br />

„Der katholische Mann in der Pfarrgemeinde“.<br />

– 26.5.: Familienausflug<br />

der Gemeinde mit Musikkapelle zum<br />

Lattenberg – 23.6.: Bekenntnisfeierstunde<br />

der Jungmänner und Jungfrauen<br />

mit der Pfarrjugend von Freienohl<br />

und Rumbeck.<br />

In einer Männerwoche vom 22. bis 29.<br />

September predigte P. Dr. Wittkemper.<br />

„Für alle“ gab es ein Familienfest am<br />

3.10.im Saale <strong>St</strong>emann. Ein Jugendfest<br />

wurde gefeiert am Christkönigsfest<br />

(27.10). Um 8 Uhr wurde die Deutsche<br />

Messe von Schubert gesungen, um 9<br />

Uhr die Christkönigsmesse von Josef<br />

Haar.<br />

„Zur Freude der ganzen Gemeinde“<br />

(Lödige) ist seit den Herbstferien wieder<br />

die konfessionelle Schule eingerichtet.<br />

Erwähnt wird auch die Wieder-<br />

Übernahme des Missionshauses durch<br />

die Herz-Jesu-Missionare , das Anfang<br />

Oktober durch einen nächtlichen Brand<br />

schwer beschädigt wurde. Eine Pfarr-<br />

Kollekte zum Wiederaufbau erbrachte<br />

3000 RM.<br />

Im März 1946 wurde in der Kirche für<br />

das neue Diözesansonntagsblatt „Der<br />

Dom“ geworben, das früher „Leo“ hieß.<br />

Nach dem bis heute nicht erfüllten<br />

Wunsch von Pfarrer Lödige „soll es in<br />

jeder Familie gehalten werden.“<br />

Erste Übelegungen<br />

zur Leichenkapelle<br />

Ein durchaus zukunftsweisendes Projekt<br />

ging der Kirchenvorstand am 14.<br />

April an. Da wurde nämlich auf Anregung<br />

von Johannes Hachmann<br />

(Gutsbesitzer) der Beschluss gefasst,<br />

„auf dem der Eisenbahn gehörenden<br />

Grundstück am nördlichen Eingangstor<br />

des Friedhofes (damals noch nicht an<br />

die Gemeinde verpachtet) eine Leichenkapelle<br />

zu errichten“, also an der<br />

heutigen <strong>St</strong>elle. Ein Architekt Kleine<br />

sollte die entsprechenden Skizzen<br />

anfertigen und mit der Eisenbahnbehörde<br />

verhandeln. Doch erst 1964<br />

wurde die Friedhofskapelle dann in<br />

kommunaler Trägerschaft in Betrieb<br />

genommen.<br />

Vielfach ist in den letzten beiden Jahren<br />

in den Medien die Aufbauleistung<br />

1945/46 in Deutschland gewürdigt<br />

worden. Das Wiedererwachen katholischen<br />

Lebens in der Pfarrgemeinde<br />

Heilige Familie Oeventrop ist davon<br />

nicht auszunehmen. �<br />

Advent<br />

Es treibt der Wind im Winterwalde<br />

die Flockenherde wie ein Hirt,<br />

und manche Tanne ahnt, wie balde<br />

sie fromm und lichterheilig wird,<br />

und lauscht hinaus.<br />

Den weißen Wegen<br />

streckt sie die Zweige hin –bereit,<br />

und wehrt dem Wind<br />

und wächst entgegen<br />

der einen Nacht der Herrlichkeit<br />

Rainer Maria Rilke<br />

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