Wirtschaftsmagazin - TT Verlag
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Cappuccino<br />
von Almjoghurt, Curry,<br />
Zitronengras & Flusskrebse<br />
1 Stange Zitronengras<br />
1 El Curry Madras – gelb<br />
800 ml Geflügelbrühe<br />
50 ml Weißwein<br />
200 g Bergbauern Joghurt<br />
3 Schalotten<br />
60 g Staudensellerie<br />
60 g Lauch hell<br />
60 g Karotten<br />
4 El. Sonnenblumenöl<br />
Salz, Pfeffer, Essig<br />
12 St. Flusskrebse frisch<br />
Flusskrebse in Kochendem Salzwasser<br />
mit ein Teelöffel Essig<br />
3Minuten köcheln lassen und in<br />
Eiswasser abschrecken. Krebsschwänze<br />
ausbrechen und vom<br />
Darm befreien.<br />
Die Krebskarkassen gut säubern<br />
und trocken.<br />
Karkassen in Sonnenblumenöl<br />
kurz anschwitzen, Kleingewürfeltes<br />
Gemüse und Zitronengras<br />
leicht mitrösten, mit Curry abstäuben,<br />
nun mit Weißwein ablöschen<br />
und mit Geflügelbrühe aufgießen.<br />
15Minuten sanft einkochen lassen,<br />
Joghurt dazu geben mit Salz<br />
und Pfeffer aus der Mühle abschmecken,<br />
fein passieren.<br />
Kurz erhitzen und mit einer<br />
Flocke kalter Butter aufmixen, die<br />
Flusskrebse leicht mit erhitzen<br />
und in vorgewärmten Teller anrichten.<br />
110 ––– Allgäuer<strong>Wirtschaftsmagazin</strong> ––– 1|2009<br />
AW: Wann war Ihnen klar, dass Sie<br />
Koch werden möchten?<br />
Peter Strauss: Schon als kleiner Junge,<br />
wo ich meinen Eltern im Betrieb geholfen<br />
habe.<br />
AW: Kochen Sie auch privat für Ihre<br />
Familie?<br />
Peter Strauss: Ja, mache ich gerne. Ich<br />
bin aber auch gerne bei Freunden und<br />
genieße deren Küche mit Freude.<br />
AW: Was ist Ihr Lieblingsgericht?<br />
Peter Strauss: Das sind viele Gerichte,<br />
die mich in meinem Leben begleitet haben,<br />
von internationaler Seite genauso<br />
wie regionales. Ich schätze die gut gemachte<br />
frische Regionalküche und es<br />
ist immer noch schön mit der Familie<br />
gemeinsam hausgemachte Allgäuer<br />
Käsespätzle von Mutter zu essen.<br />
AW: Ist es üblich, wie in Ihrer Vita<br />
ersichtlich, immer nur ein Jahr an<br />
einem Ort/Restaurant zu bleiben?<br />
Peter Strauss: Ja, es ist oft so in der Gastronomie<br />
und sehr weitläufig. In jungen<br />
Jahren sollte man viele Erfahrungen<br />
sammeln, um sich weiter zu bilden<br />
und da sind Stationen im Ausland<br />
wichtig und förderlich. Außerdem<br />
lernt man Fremdsprachen und andere<br />
Kulturen und Essgewohnheiten kennen.<br />
Alleine die Lebensmittel, die ich<br />
im Ausland kennen lernen durfte<br />
kennt in Deutschland kaum einer.<br />
Zum Beispiel Ackee, Joy Joy, Callalow,<br />
Brotfrucht, Sorel, Dashen, Yam, Souersoup,<br />
um nur einige zu nennen, um daraus<br />
erstklassige Gerichte auf höchstem<br />
Niveau zu kreieren.<br />
AW: Wo fanden Sie es persönlich<br />
am Schönsten?<br />
Peter Strauss: Es war überall sehr<br />
schön zu arbeiten und ich habe überall<br />
Freunde fürs Leben gefunden. Erstklassig<br />
war meine Zeit im Königshof in<br />
München, wo wir zu den Top Häusern<br />
in Deutschland zählten und ganz besonders<br />
meine Zeit in der Karibik in<br />
Montego Bay Jamaica, wo ich ein<br />
Gourmet Restaurant als Küchenchef<br />
leitete.<br />
AW: Haben Sie Vorbilder aus der<br />
Kochszene?<br />
Peter Strauss: Da gibt es einige, die ich<br />
bewundere. Zum Beispiel Alan Ducasse,<br />
der weltweit seine Restaurants auf<br />
höchstem Niveau hält. Eckhart Witzig-<br />
mann, der die Kochszene in Deutschland<br />
vor vielen Jahrzehnten zu dem gemacht hat,<br />
was es heute ausmacht.<br />
AW: Was bedeutet Kochen für Sie?<br />
Peter Strauss: Es ist eine Berufung, und man<br />
muss es von Herzen machen. Für mich ist es<br />
immer wieder schön, tolle Produkte zu bekommen<br />
und damit arbeiten zu dürfen.<br />
AW: Welche Charaktereigenschaften<br />
sollte ein Koch haben?<br />
Peter Strauss: Talent und Passion, so lautet<br />
auch der Slogan bei den Jungen Restaurateuren<br />
Europas »JRE«, wo ich auch Mitglied<br />
sein darf.<br />
AW: Wie halten Sie Ihr Gewicht?<br />
Peter Strauss: Durch die viele Arbeit und<br />
Ausgleichsport, zum Beispiel Montainbike<br />
fahren, ist das kein Problem.<br />
AW: Wie kommen Sie auf neue<br />
Kreationen?<br />
Peter Strauss: Wenn man wie wir mit tollen<br />
und erstklassigen Produkten arbeitet, kommen<br />
die Ideen von selbst und wir kreieren<br />
täglich Neues. Außerdem durch meine Reisen<br />
in ferne Länder und Restaurants wird<br />
man automatisch für Neues angeregt, nur<br />
durch die Kreativität und Neues auszuprobieren<br />
bewahre ich mir die tägliche Freude<br />
zu kochen.<br />
AW: Wie viele Mitarbeiter gibt es im<br />
Jagdhaus?<br />
Peter Strauss: Das schwankt saisonal: sechs<br />
bis zwölf Mitarbeiter.<br />
AW: Wie kommt die Kochschule an?<br />
Peter Strauss: Sie wird immer beliebter und<br />
viele Teilnehmer buchen wieder.<br />
AW: Halten sich Frauen und Männer<br />
die Waage?<br />
Peter Strauss: Ja, es ist sehr ausgeglichen.<br />
Auch Männer kochen gerne und ich muss<br />
sagen, mit Erfolg.<br />
AW: Wie bringt man als Koch Job<br />
und Familie unter einen Hut?<br />
Peter Strauss: Die Familie steht voll hinter<br />
mir. Die Familie und der Freundeskreis ist<br />
meist selbst aus der Gastronomie, daher kennen<br />
wir das alle. Wir haben eben an anderen<br />
Tagen und Stunden Freizeit, die auch ein<br />
Gastronom schön und abwechslungsreich<br />
gestalten kann. Sabine Fischer