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Wirtschaftsmagazin - TT Verlag

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30 MILLIONEN<br />

für Großfamilien<br />

Man muss schon in Isny geboren sein<br />

oder aber die Immlers gut kennen, um<br />

verstehen zu können, warum sie das tun.<br />

Sie sind steinreich, aber deswegen<br />

müssten sie noch lange nicht so viel<br />

Geld spenden, um ihrer Stadt Gutes zu<br />

tun oder – ganz aktuell – Großfamilien.<br />

Die beiden Brüder, Karl und Jakob Immler,<br />

in Isny als Bauernbuben geboren,<br />

haben 30 Millionen Euro locker gemacht,<br />

um Großfamilien zu einem Haus<br />

zu verhelfen, das sie zum symbolischen<br />

Preis von 1 Euro pro Monat mieten können.<br />

Öffentlich bekannt gemacht haben<br />

die beiden ihr Vorhaben quasi als<br />

Weihnachtsgeschenk an ihre Heimatstadt:<br />

die Vertragsunterzeichnung für die<br />

Stiftung erfolgte zu Heiligabend 2004.<br />

Bescherung ist nun anderswo.<br />

Karl und Jakob Immler waren nicht<br />

immer reich. Als Kinder haben sie<br />

Brezen verkauft, um an ein wenig<br />

Taschengeld zu kommen. Und auch ihren<br />

Kindern stellen sie nicht automatisch das<br />

neueste Auto vor die Tür, wenn sie 18 sind.<br />

Im Gegenteil: Sie waren stets bemüht, ihre<br />

Kinder zu lebenstüchtigen Menschen zu<br />

erziehen, die die Relationen nicht verlieren.<br />

Als erstes ihrer Nachkommen engagiert<br />

sich nun auch Karls Tochter Annka-<br />

28 ––– Allgäuer<strong>Wirtschaftsmagazin</strong> ––– 1|2009<br />

thrin im Unternehmen. Und so wie ihre<br />

Geschwister steht sie ganz und gar hinter<br />

der Großfamilienstiftung; Jakobs Kinder<br />

sind noch zu klein, um da mitreden zu können.<br />

Stichwort »Erziehen«: Das Wort<br />

kommt einem irgendwie auch in den Sinn,<br />

wenn man an die »guten Taten« der beiden<br />

Brüder, die wegen ihres stattlichen Leibesumfangs<br />

gerne liebevoll als die »Wildecker<br />

Herzbuben von Isny« betitelt werden,<br />

Karl (links) und Jakob Immler<br />

denkt. So haben sie ihrer Stadt unter anderem<br />

eine Realschule gebaut und gleichzeitig<br />

demonstriert, dass ein solches Vorhaben<br />

»fürs halbe Geld und in der halben<br />

Zeit« gebaut werden kann. Zum Dank dafür<br />

wollten sie, dass die Stadt jedes Jahr ein<br />

Neidhammelfest feiert, weil für sie der<br />

Neid eines der größten Seuchen unserer<br />

Zeit ist. Und sie haben in den Gängen der<br />

Gebäude Schilder aufgehängt. Etwa diesen:<br />

»Genie besteht zu 1 Prozent aus Inspi-

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