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Download Heft 09 / Oktober 2011 - Tutzinger Nachrichten

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NACHLESE<br />

Leserbriefe<br />

Zu: Streiflicht - <strong>Heft</strong> 08/<strong>09</strong> <strong>2011</strong><br />

Leitlinien. Sie haben Ihr „Schlaglicht“ im <strong>Heft</strong> 8/9 <strong>2011</strong> meiner<br />

Tätigkeit als Planer in Tutzing gewidmet. Natürlich freut<br />

man sich, wenn die eigene Arbeit auch in der Öffentlichkeit<br />

wahrgenommen wird; nachdem Sie mich ja bereits vor einigen<br />

Monaten zum Thema Ortsplanung interviewt hatten,<br />

schließe ich daraus, dass die Redaktion der <strong>Tutzinger</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />

Interesse daran hat, dieses komplexe Feld differenziert<br />

und kritisch zu verfolgen.<br />

Die Argumentation, auf die Ihr Kommentar aufbaut, entspricht<br />

jedoch nicht den Tatsachen. Ich bin von vielen Bekannten<br />

in Tutzing darauf – und auf den tendenziell negativen<br />

Tonfall, der in dem Text mitschwingt - angesprochen<br />

und gefragt worden, was denn mit diesen Andeutungen<br />

gemeint sei: Andere Architekten als ich hätten jetzt „doch<br />

wieder eine Chance auf Aufträge“ in Tutzing. Tatsächlich<br />

haben wir nur ein einziges Haus – das immer wieder, auch<br />

von Ihnen, als Exempel zitiert wird – realisiert. Seit 2005 hat<br />

sich unsere Arbeit rein auf städtebauliche Planungen beschränkt,<br />

die natürlich immer – das liegt in der Natur der<br />

Sache – öffentliche und private Interessen verknüpfen und<br />

gegeneinander abwägen müssen. Die Vereinbarung, gemäß<br />

derer wir in den von uns ortsplanerisch betreuten Bereichen<br />

keine privaten Aufträge annehmen, liegt der Gemeinde<br />

schriftlich vor und wird von uns strikt eingehalten. Die konkreten<br />

Bauaufträge in diesen (und auch in allen übrigen)<br />

Bereichen gingen ausnahmslos an andere Architekten. Dass<br />

ich den Kollegen am Ort Aufträge weggenommen hätte, ist<br />

also schlichtweg falsch.<br />

Ob für „die vom Guggerhof“ ein Baurecht geschaffen werden<br />

kann, liegt nicht an mir. Ich denke, Sie spielen auf die<br />

Fläche am Nordbad an – dort hatten wir bereits vor vier<br />

Jahren und dann noch einmal 2010 Planungsstudien erarbeitet,<br />

die zeigen, dass eine maßvolle Bebauung aus ortsplanerischer<br />

Sicht möglich wäre. Weitere Entscheidungen muss<br />

der Gemeinderat treffen.<br />

Zum Schluss noch eine grundsätzliche Anmerkung:<br />

Dass ich laut Ihrem Kommentar „oberster Planer der Gemeinde“<br />

bin, ehrt mich natürlich. Tatsächlich trage ich jedoch<br />

weder einen solchen Titel, noch habe ich einen Exklusivvertrag<br />

mit der Gemeinde Tutzing. Meine Tätigkeit setzt<br />

sich aus mehreren Einzelplanungen und städtebaulichen<br />

Beratungen zusammen, aus denen ich versuche, allmählich<br />

das Mosaik eines ortsgestalterischen Konzepts zu entwickeln.<br />

Dabei geht es mir nicht darum, die Architektur bis<br />

46<br />

ins Detail zu bestimmen und möglichst gleich selbst zu planen;<br />

mein Ziel wäre es, in der Diskussion mit den Bürgern<br />

Leitlinien zu formulieren, die die Vielfalt der Charaktere in<br />

Tutzing (dörflich / städtisch, dicht / durchgrünt, Seenähe /<br />

Hanglage, Blickbezüge im Ortsbereich und weiträumig usw.)<br />

nicht verwischen, sondern jeweils individuell stärken und die<br />

städtebaulichen „Brennpunkte“ wie etwa die Ortseingänge,<br />

die Hauptstraße, das Seehofgelände, das TGZ-Areal etc. in<br />

ein übergreifendes Konzept integrieren. Es geht mir um die<br />

Qualität des Ortsbildes als Ganzes – für die architektonische<br />

Qualität der realisierten Bauten sind die örtlichen Architektenkollegen<br />

verantwortlich. Prof. Florian Burgstaller,<br />

Architekt + Stadtplaner BDA DWB

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