Download Heft 09 / Oktober 2011 - Tutzinger Nachrichten
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Betreutes Wohnen für Jugendliche in Tutzing<br />
Dass es in Tutzing Betreutes Wohnen für Senioren gibt, ist<br />
inzwischen hinreichend bekannt. Aber Betreutes Wohnen<br />
für Jugendliche?<br />
Miteinander leben: Die Gruppe wird zur Familie<br />
Für ältere Menschen ist eine betreute Wohnform eine Möglichkeit,<br />
ihre Selbstständigkeit weitgehend zu erhalten, für<br />
Jugendliche hingegen bedeutet „Betreutes Wohnen“, ihre<br />
Selbstständigkeit mit Unterstützung von außen zu finden.<br />
Was in der Familie meist ein beiläufiger Prozess ist, stellt für<br />
Jugendliche, die ihre Kindheit in Betreuungseinrichtungen<br />
verbracht haben, eine Herausforderung dar. Niemand kann<br />
sich aussuchen, in welche Umgebung er hinein geboren wird.<br />
Hier schafft die Tabaluga Kinder – und Jugendhilfe Schutzräume<br />
für Kinder und Jugendliche, deren Lebensumstände<br />
aus den unterschiedlichsten Gründen eine umfassende Betreuung<br />
nötig machen. Die Kinder leben oft über einen langen<br />
Zeitraum in den Gruppen und Erziehungsstellen, doch<br />
irgendwann sind sie dann zu erwachsen für diese Lebensform.<br />
Die Erfahrung lehrt, dass sie ohne weitere Betreuung<br />
oft geringere Chancen auf Schulabschluss, Ausbildung oder<br />
Arbeitsplatz haben. Um in dieser Übergangsphase vom Kind<br />
zum jungen Erwachsenen das bisher Erreichte nicht zu gefährden,<br />
bietet die Tabaluga Kinder- und Jugendhilfe „Betreutes<br />
Wohnen“ an. Die Jugendlichen ziehen dann allein<br />
in eine Wohnung, die für sie angemietet wird. Wolfgang<br />
Brandstetter, der Leiter des Bereiches „Betreutes Wohnen“,<br />
kennt inzwischen in Tutzing eine Reihe von Vermietern, die<br />
ihre Wohnungen gerne zur Verfügung stellen, weil sie durchweg<br />
gute Erfahrungen mit ihren jungen Mietern machen.<br />
Obwohl die Jugendlichen bereits in den Gruppen gezielt<br />
auf ihre Selbstständigkeit vorbereitet werden, brauchen sie<br />
noch Unterstützung, damit der Übergang von einer vollstationären<br />
Betreuung in ein relativ eigenverantwortliches Leben<br />
gelingen kann. Bis zu 15 Stunden wöchentlich steht ihnen<br />
dafür ein Betreuer zur Seite. Zwei Mal pro Woche schaut<br />
abends oder am Wochenende jemand bei ihnen vorbei, um<br />
sie bei alltäglichen Dingen, aber auch bei Problemen zu unterstützen.<br />
Das kann gemeinsames Aufräumen aber auch<br />
Lernen, Formulare ausfüllen oder persönliche Gespräche<br />
bedeuten. Jede Woche einmal findet in der Kontaktstelle<br />
ein Gruppenabend statt, wo man sich austauschen und seine<br />
Sorgen loswerden kann. Wer Lust hat, nimmt auch am<br />
Sonntag am gemeinsamen Frühstück dort teil. Die Jugendlichen<br />
kommen so begleitet mit ihrem Alltag gut zurecht.<br />
Alltag, das heißt für die manchmal erst 17 oder 18-Jährigen:<br />
den eigenen Haushalt mit Einkaufen, Kochen, Putzen, Waschen<br />
usw. organisieren, seine Zeit selbst einteilen, Ausbildung<br />
und Schule zuverlässig erledigen, mit Geld umgehen,<br />
sich mit Ämtern und Behörden auseinandersetzen. 34 junge<br />
Erwachsene haben das seit Beginn dieser Maßnahme gut geschafft!<br />
Momentan leben sieben junge Leute zwischen 18<br />
und 24 Jahren im „Betreuten Wohnen“. Zwei jungen Frauen<br />
lernen oder arbeiten im hauswirtschaftlich-technischen Bereich,<br />
eine wird Restaurantfachfrau, eine wird Erzieherin. Ein<br />
junger Mann lernt Einzelhandelskaufmann, einer hat eine<br />
Ausbildungsstelle zum Mechatroniker bei BWM bekommen,<br />
einer seine Gartenbaulehre erfolgreich beendet.<br />
Das „Betreute Wohnen“ ist zu Ende, wenn Schule oder<br />
Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen sind, ein passender<br />
Arbeitsplatz gefunden und weitgehende Selbstverantwortung<br />
erreicht wurde. Die Tabaluga Kinder- und<br />
Jugendhilfe wird für viele ihrer Schützlinge über die Jahre<br />
hinweg so etwas wie eine Ersatzfamilie. So halten 28 von<br />
den 34 „Ehemaligen“ aus dem „Betreuten Wohnen“ den<br />
Kontakt zur Einrichtung aufrecht. Ein jährlich stattfindendes<br />
Ehemaligentreffen zeigt den jungen Leuten, dass sie kein<br />
„abgeschlossener Fall“ sind, sondern dass weiterhin an ihrem<br />
Lebensweg Anteil genommen wird. Wie das in einer Familie<br />
eben so ist! esch<br />
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