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uni kurier aktuell - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

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Forschung<br />

Zeugnisse der schulischen Subkultur<br />

Günter Hessenauer übergibt der <strong>Universität</strong> seine Sammlung von Spickzetteln und Kritzeleien<br />

5000 Spickzettel, Kritzeleien, Karikaturen<br />

und Briefchen von Schülern hat der Mathematiklehrer<br />

Günter Hessenauer in den letzten<br />

vier Jahrzehnten an seiner Schule, der Peter<br />

Vischer-Schule in <strong>Nürnberg</strong>, gesammelt. Im<br />

März 2007 übergab er diese einzigartige<br />

Sammlung der Schulgeschichtlichen Sammlung<br />

der <strong>Universität</strong>.<br />

Auf so wenig Platz, zeigt Günter Hessenauer, lassen<br />

sich die zehn Gebote unterbringen. Fotos: SG Öff<br />

Kulturbuch Bibel<br />

Vorlesungsreihe für alle Interessierten<br />

Für viele bleibt die Bibel „ein Buch mit sieben<br />

Siegeln“, obwohl unsere Alltagssprache mit<br />

Motiven und Ausdrücken insbesondere aus<br />

dem Alten Testament angefüllt ist. Eine Vorlesungsreihe<br />

des Lehrstuhls für Altes Testament<br />

von Prof. Dr. Jürgen von Oorschot will<br />

im Sommersemester 2007 hier Aufklärung<br />

leisten. Die Vorträge finden bis zum 17. Juli<br />

wöchentlich jeweils dienstags von 16.00 bis<br />

18.00 Uhr im Kollegienhaus, <strong>Universität</strong>sstraße<br />

15 statt. Eine Bibel zum Mitlesen ist<br />

bei den Vorlesungen hilfreich.<br />

Die Texte des Alten Testamentes werden<br />

aus theologisch-historischer und aus interessiert<br />

„naiver“ Leserperspektive befragt. Durch<br />

diese besondere dialogische Form des interessierten<br />

Nachfragens, Ergänzens und kulturhistorischer<br />

Zusammenschau soll es insbesondere<br />

Hörerinnen und Hörern ohne Vorkenntnisse<br />

möglich sein, sich die Inhalte des<br />

Alten Testamentes zu erschließen und deren<br />

Relevanz für die heutige Zeit anzufragen.<br />

Die Objekte eröffnen einen einzigartigen<br />

Zugang zur Alltagswelt der Schülerinnen und<br />

Schüler. Sie spiegeln ihr Leben in der Schule,<br />

ihre Freuden und Sorgen wider. Solche Dokumente<br />

sind eine Seltenheit in wissenschaftlichen<br />

Sammlungen. Sie erweitern die Schulgeschichtsschreibung<br />

um die Perspektiven<br />

des Alltags. Anhand der Zettel lassen sich<br />

auch die Unterrichtsinhalte rekonstruieren.<br />

Die Objekte zeigen, inwieweit Stundenpläne<br />

oder Schulbücher Eingang in das Leben der<br />

Schüler gefunden haben.<br />

Begehrte Objekte für die Forschung<br />

Die Übergabe der Spickzettel an die Forschung<br />

ist ein Glücksfall für die Sammlung<br />

der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong>. Zunächst<br />

werden die Objekte präpariert und erschlossen.<br />

Ab Oktober 2007 zeigt das Schulmuseum<br />

<strong>Nürnberg</strong> Teile der Sammlung. Zugleich<br />

wird die Kollektion den Forschern zugänglich<br />

gemacht und für die <strong>uni</strong>versitäre<br />

Lehre genutzt. Erste Anfragen für Forschungsprojekte<br />

liegen bereits vor.<br />

Die Schulgeschichtliche Sammlung der<br />

Uni <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> ist mit rund 100.000<br />

Objekten bundesweit eine der größten ihrer<br />

Art. Das 1906 gegründete Schulmuseum<br />

<strong>Nürnberg</strong> im Museum Industriekultur ist eine<br />

Kooperation der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

und der Stadt <strong>Nürnberg</strong>. Ab Oktober<br />

2007 werden sich eine Dauer- und eine Sonderausstellung<br />

mit den Fragen beschäftigen,<br />

was schulische Bildung für die persönliche<br />

Entfaltung eines Menschen bedeutet, und<br />

wie sich Schulerziehung auf die Entwicklung<br />

von Demokratie und Wirtschaft auswirkt.<br />

Automatisch erkannt<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. 66 | April 2007<br />

4<br />

Todestanz eines bedrohlichen Paars: Pershing- und<br />

SS 20-Rakete in einer Schülerkarikatur.<br />

Liebesbrief in türkischer Sprache - deutsche Lehrerinnen<br />

und Lehrer brauchen dafür Übersetzer.<br />

Computeranalyse von Sprechstörungen nach Spaltentherapie<br />

Ein neues Projekt zur automatischen Bewertung<br />

von Sprechstörungen bei Kindern mit<br />

Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten führen die<br />

Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />

(PD Dr. Maria Schuster, Prof. Dr. Dr. Ulrich<br />

Eysholdt) und der Lehrstuhl für Mustererkennung<br />

(PD Dr.-Ing. Elmar Nöth, Prof. Dr.-Ing.<br />

Joachim Hornegger) gemeinsam durch.<br />

Bei der Behandlung von Lippen-Kiefer-<br />

Gaumen-Spalten arbeiten mehrere medizinische<br />

Fachbereiche zusammen. Am <strong>Universität</strong>sklinikum<br />

ist dies im „Erlanger Spaltenzentrum“<br />

organisiert.<br />

Auch nach abgeschlossener Therapie haben<br />

manche der behandelten Kinder und Jugendlichen<br />

noch Probleme beim Sprechen.<br />

Um den jungen Patienten noch gezielter helfen<br />

zu können, wollen die Wissenschaftler<br />

nun automatische Spracherkennungssysteme<br />

einsetzen, die sich bereits bei der Diagnose<br />

von Stimmstörungen bewährt haben.<br />

In dem neuen Projekt wollen die Experten ein<br />

Verfahren entwickeln, in dem Lautbildungsstörungen<br />

nach der Behandlung von Lippen-<br />

Kiefer-Gaumen-Spalten automatisch erkannt<br />

und objektiv bewertet werden können.

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