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Kunden PDF von Repromedia Wien - Verkehr

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A-1110 WIEN, LEBERSTRASSE 122 · TEL. 740 95-0 · ERSCHEINUNGSORT WIEN · VERLAGSPOSTAMT 1110 WIEN · ISSN 0254-5314 · P.b.b. · 02Z031025W<br />

100 JAHRE IVT<br />

13.–16. Oktober, Triest<br />

67. Jahrgang<br />

EU-MARKTBAROMETER<br />

EU EU<br />

61<br />

<strong>Verkehr</strong><br />

INT. WOCHENZEITUNG FÜR TRANSPORT, LOGISTIK, WIRTSCHAFT<br />

easyFairs: Logistik –<br />

stark verpackt<br />

Die Messebesucher drängten vor<br />

allem zur Verpackungsbranche<br />

39<br />

Fracht in % Laderaum in %<br />

Werte: <strong>von</strong> 21.09. bis 27.09.2011<br />

Eurokrise, Staatsschuldenkrise,<br />

Ende des dynamischen Wachstums,<br />

… die Vorzeichen sind<br />

nicht gerade rosig, auch nicht für<br />

die Logistikbranche. Da gibt es<br />

nur eine Parole: Durchhalten.<br />

Für den innerösterreichischen<br />

Markt gelten unverändert andere<br />

– positivere? – Werte. Die heimische<br />

Wirtschaft dürfte noch<br />

mit Volldampf unterwegs sein.<br />

Details auf Seite 8.<br />

AKTUELL<br />

Soziales bei Gefco<br />

Der Logistikkonzern hat die<br />

„Weltweite Rahmenvereinbarung<br />

zur sozialen Verantwortung“<br />

mittlerweile auf 24 Landesgesellschaften<br />

ausgedehnt.<br />

Die Maßnahmen betreffen Arbeitsplatzaspekte,<br />

den Ausschluss<br />

<strong>von</strong> Diskriminierung sowie<br />

den sozialen Dialog.<br />

Neue Luftfahrtstrategie<br />

Infrastrukturministerin Doris<br />

Bures präsentierte am Montag<br />

die „Road Map Luftfahrt<br />

2020“. Die Gesamtstrategie sieht<br />

unter anderem eine Stärkung des<br />

Flughafens <strong>Wien</strong> sowie eine multimodale<br />

Ausweitung seiner<br />

Drehkreuz-Funktion vor.<br />

SEITE 3<br />

TRANSPORTEURE<br />

„Lkw-<strong>Verkehr</strong> ist notwendig.<br />

Niemand will ihn aus den Städten<br />

verbannen“, sagte Christoph<br />

Chorherr.<br />

Der grüne <strong>Wien</strong>er Gemeinderat<br />

war der Einladung zur Auftaktdiskussion<br />

mit Fachgruppenobmann<br />

Wolfgang Herzer gefolgt,<br />

doch mit dieser Aussage hatte<br />

sich der Konsens schon weitgehend<br />

erschöpft.<br />

www.verkehr.co.at 30. September 2011 | Nr. 39<br />

Digitale<br />

Wegweiser<br />

Social Media in der Kommunikation<br />

<strong>von</strong> <strong>Verkehr</strong>sunternehmen<br />

<strong>Wien</strong>s Transporteure, konfrontiert<br />

mit einem grün geleiteten<br />

<strong>Verkehr</strong>sressort in der Bundeshauptstadt,<br />

befürchten weitere<br />

Einschränkungen ihrer Tätigkeit.<br />

„In Gesprächen mit Stadträtin<br />

Maria Vassilakou“, sagte Wolfgang<br />

Herzer, „wurde uns zugesichert,<br />

dass bei allen wichtigen<br />

Gesprächen auch Experten der<br />

Wirtschaftskammer am Tisch sit-<br />

SEITE 5<br />

Warnung vor Schnellschüssen<br />

<strong>Verkehr</strong>spolitik, Eigenwerbung, Lenkerqualifizierung: Die <strong>Wien</strong>er Transporteure hatten<br />

bei der Fachgruppentagung 2011 einiges zu besprechen.<br />

Der <strong>Wien</strong>er Fachgruppenobmann Wolfgang Herzer (li.) und der grüne <strong>Wien</strong>er Gemeinderat Christoph Chorherr<br />

diskutierten unter der Moderation <strong>von</strong> Bettina Kerschbaumer<br />

JUBILÄUM<br />

„Transportwirtschaft und Logistik<br />

haben nicht nur eine interessante<br />

Vergangenheit, sondern<br />

vor allem eine herausfordernde<br />

Zukunft“, postulierte Institutsvorstand<br />

Sebastian Kummer<br />

stolz beim Festsymposium anlässlich<br />

des 90-jährigen Bestehens<br />

des Institutes für Transportwirtschaft<br />

und Logistik, „eine<br />

Wissensplattform wollen wir<br />

sein, die gemeinsam mit Unternehmen,<br />

Verbänden und der <strong>Verkehr</strong>spolitik<br />

zur Lösung praktischer<br />

Probleme sowie wissenschaftlicher<br />

Forschungsfragen<br />

beiträgt.“<br />

Mit Gerd Abele (Universität) gab<br />

einer der renommiertesten<br />

deutschsprachigen <strong>Verkehr</strong>swissenschaftler<br />

Denkanstöße zur<br />

Zukunft des <strong>Verkehr</strong>s im Span-<br />

nungsfeld <strong>von</strong> Wettbewerb und<br />

Kooperation. Lauri Ojala, führender<br />

Logistikforscher aus<br />

Finnland, plädierte für beste Logistik-Performance<br />

als wichigen<br />

Motor für Österreichs Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Schließlich hielt<br />

zen würden. Ich verlasse mich also<br />

darauf, dass es keine Schnellschüsse<br />

geben wird.“ Angesichts<br />

der Beträge, die das <strong>Verkehr</strong>sministerium<br />

derzeit für die ÖBB<br />

vorgesehen habe, seien die Forderungen<br />

der Transporteure ohnehin<br />

bescheiden, meinte Herzer.<br />

90 Jahre Logistik-Forschung in <strong>Wien</strong><br />

Mit einer hochkarätig besetzten Festveranstaltung feierte das Institut für Transportwirtschaft<br />

und Logistik gebührend seinen runden Geburtstag.<br />

INSTITUTSVORSTÄNDE<br />

FLORIAN WIESER<br />

Ñ FORTSETZUNG SEITE 2<br />

Franz Dörfel 1921–1950 Transport & <strong>Verkehr</strong><br />

Versicherungswesen,<br />

Betriebswirtschaft<br />

Leopold Illetschko 1951–1968 Praxisorientierte Lehrmethoden,<br />

Nachwuchs-<br />

Förderung, …<br />

Peter Faller 1973–2000 BWL, Gesamtverkehrskonzept,<br />

Wegekosten,<br />

Unfallfolgekosten, …<br />

Sebastian Kummer seit 2001 „Kummertabelle“, Supply-<br />

Chain-Masterprogramm,<br />

Inernationalisierung des<br />

Instituts, aktuelle Studien<br />

David Simchy-Levi (MIT-Forum)<br />

einen wirklich spannenden Vortrag<br />

über die Optimierung <strong>von</strong><br />

Supply Chains in einer globalisierten<br />

(Logistik-)Welt.<br />

Ñ FORTSETZUNG SEITE 6<br />

Nutzfahrzeug als<br />

Superheld<br />

Iveco stellte in Turin seinen neuen,<br />

raffiniert ausgestatteten „Daily“ vor<br />

AKTUELL<br />

SEITE 8<br />

Intercontainer Austria wird<br />

in die RCA integriert<br />

Der Kombi-Operator Intercontainer<br />

Austria (ICA), ehemals eine<br />

Tochter <strong>von</strong> Rail Cargo Austria,<br />

wurde vergangene Woche<br />

mit der Mutter RCA verschmolzen<br />

und hört damit auf zu existieren.<br />

RCA ist somit Rechtsnachfolger<br />

<strong>von</strong> ICA und für die<br />

<strong>Kunden</strong>, Partner und Lieferanten<br />

werde sich deswegen nichts ändern,<br />

stellt Franz Dirnbauer, Leiter<br />

des Geschäftsbereichs Intermodal<br />

bei RCA klar. Alle Kommunikationskoordinaten<br />

bleiben<br />

wie bisher erhalten.<br />

Die Verschmelzung hängt mit<br />

dem Turnaround-Programm bei<br />

RCA zusammen, das u. a. eine<br />

Reduktion bei den zahlreichen<br />

Töchtern und Beteiligungen vorsieht.<br />

Dirnbauer: „Durch die Integration<br />

wird die Vertriebs- und<br />

<strong>Kunden</strong>orientierung verstärkt,<br />

Prozesse vereinfacht und das<br />

Kostenbild optimiert.“<br />

Gas-Lkw bei<br />

Rewe und Spar<br />

Gemeinsam mit Bundesminister<br />

Nikolaus Berlakovich hat die<br />

Rewe Group in der Vorwoche<br />

den ersten Lkw mit Diesel-Vollhybrid-Antrieb<br />

offiziell in Betrieb<br />

genommen. Der Einsatz des<br />

ressourcenschonenden Iveco-<br />

Modells soll nach Angaben des<br />

Herstellers bis zu 25 Prozent des<br />

Treibstoffes sparen und somit<br />

auch die CO 2-Emissionen entsprechend<br />

reduzieren. Rewe will<br />

seine spezifischen Treibhausgas-<br />

Emissionen bis 2015 um 30 Prozent<br />

senken.<br />

Der Handelskonzern Spar hat<br />

ebenfalls seit der Vorwoche einen<br />

Vollhybrid-26-Tonner in Betrieb.<br />

Der Volvo-Lkw soll für die<br />

Belieferung der <strong>Wien</strong>er Filialen<br />

eingesetzt werden.<br />

NINA-Anbindung in Enns<br />

Ab 11. Dezember gibt es im nationalen<br />

Kombi-<strong>Verkehr</strong> einen<br />

täglichen NINA-Zug zum Hafen<br />

Enns. Damit hofft Hafenchef<br />

Christian Steindl, dass wieder<br />

mehr <strong>Kunden</strong> auf die Kombi-<br />

Schiene setzen, nachdem rund 30<br />

Prozent der <strong>Kunden</strong> im Vor- und<br />

Nachlauf zum Hafen Enns seit<br />

Einführung <strong>von</strong> NINA auf die<br />

Straße gewechselt sind. Unbefriedigend<br />

seien allerdings die jetzt<br />

längeren Transportzeiten.


2<br />

MENSCHEN, MÄRKTE, MEINUNGEN<br />

Ein schwieriger,<br />

ein notwendiger Dialog<br />

Direkte, offene Kommunikation:<br />

Bei der Fachgruppentagung der<br />

<strong>Wien</strong>er Transporteure konnte<br />

man sie erleben.<br />

Statt einer Keynote eröffneten<br />

mit Wolfgang Herzer und Christoph<br />

Chorherr zwei Diskutanten<br />

die Tagung, die inhaltlich wohl<br />

kaum weiter <strong>von</strong> einander entfernt<br />

sein konnten, die aber einte,<br />

dass sie einander sagten, was Sache<br />

ist. „Sie werden mich heute<br />

nicht umarmen“, meinte Chorherr<br />

und sollte damit Recht behalten.<br />

Dass die anwesenden Transporteure<br />

Chorherr nicht gerade euphorisch<br />

empfingen, ist natürlich<br />

vor allem den politischen Konzepten<br />

der <strong>Wien</strong>er Grünen geschuldet,<br />

deren Grundzüge allesamt<br />

auf eine Verringerung des<br />

<strong>Verkehr</strong>s in der Stadt hinauslaufen.<br />

Vielleicht aber auch der<br />

Kommunikation. Wann immer<br />

die Grünen sich zum <strong>Verkehr</strong> äußern,<br />

geht es vor allem um den<br />

privaten Personenverkehr. Wie<br />

die Stadt angesichts des prognostizierten<br />

Bevölkerungswachstums<br />

mit dem Wirtschaftsverkehr umgehen<br />

soll, bleibt immer etwas<br />

vage.<br />

Wolfgang Herzer wies mit Recht<br />

darauf hin, dass Lösungen in diesem<br />

Bereich nur aus einer engen<br />

BEIGESTELLT<br />

KOMMENTAR<br />

VON BERNHARD FRAGNER<br />

MENSCHEN & WEGE<br />

DDr. Elisabeth Stampfl-Blaha<br />

Siegfried Stumpf<br />

ÖBB<br />

BOHMANN<br />

Kooperation der Politik mit der<br />

Wirtschaft entstehen können. Die<br />

Dringlichkeit, mit der er dies betonte,<br />

lässt darauf schließen, dass<br />

die Kooperation – zumindest aus<br />

seiner Sicht – nicht immer ausreichend<br />

ist.<br />

Bei allen Ressentiments, die den<br />

Grünen <strong>von</strong> der Wirtschaft auch<br />

entgegengebracht werden: Fast<br />

schien es, als könne sich die<br />

Transportwirtschaft tiefer auf<br />

den Dialog einlassen als die Grünen.<br />

Denn wenngleich Christoph<br />

Chorherr hoch anzurechnen ist,<br />

sich in die „Höhle des Löwen“<br />

begeben zu haben: Solange die<br />

Grünen ihren Wählern gegenüber<br />

vermitteln, Kooperation mit der<br />

Wirtschaft sei Verrat an der Sache,<br />

wird nichts aus dem Dialog.<br />

Christoph Chorherr hat auch in<br />

diesem Sinne vorgezeigt, wie es<br />

funktionieren kann.<br />

Erstmals Österreicherin<br />

Vizepräsidentin der ISO<br />

DDr. Elisabeth Stampfl-Blaha,<br />

Vizedirektorin <strong>von</strong> Austrian<br />

Standards, wurde bei der ISO-<br />

Vollversammlung in New Delhi<br />

in das Präsidium der internationalen<br />

Normungsorganisation gewählt.<br />

Die promovierte Juristin<br />

und Wirtschaftswissenschafterin<br />

ist seit der ISO-Gründung 1946<br />

die zweite Frau, die in eine solche<br />

Funktion gewählt wurde.<br />

Neuer Vorstand bei der<br />

ÖBB-Infrastruktur AG<br />

Anfang Dezember tritt Siegfried<br />

Stumpf die Nachfolge <strong>von</strong> Herwig<br />

Wiltberger als Vorstand der<br />

ÖBB-Infrastruktur an. Der bisherige<br />

Leiter Konzernproduktion,<br />

-technik und Sicherheit in<br />

der ÖBB-Holding wurde für drei<br />

Jahre bestellt. Siegfried Stumpf<br />

wird das Ressort Betrieb verantworten.<br />

TRANSPORTEURE<br />

Warnung vor Schnellschüssen<br />

Ñ FORTSETZUNG VON SEITE 1<br />

Herzer spielte damit auf Förderungen<br />

für die Umrüstung <strong>von</strong><br />

Lkw auf höhere Euro-Klassen<br />

an. Die Transportwirtschaft investiere<br />

massiv in emissionsärmere<br />

Fahrzeuge – verlange dafür<br />

aber auch eine gewisse Investitionssicherheit.<br />

Bundesspartenobmann Alexander<br />

Klacska stieß ins gleiche<br />

Horn: „In <strong>Wien</strong> wächst die Bevölkerung,<br />

aber die Wirtschaft<br />

schrumpft, weil die Politik sie<br />

vertreibt. Es gibt keine <strong>Verkehr</strong>skonzepte,<br />

und das ist<br />

nicht nur Schuld der Grünen.<br />

Aber wir sind der Mittelstand,<br />

wir schaffen die Arbeitsplätze –<br />

und niemand hilft uns.“<br />

Chorherr anerkannte zwar die<br />

Bemühungen der Branche, erteilte<br />

Förderungen in <strong>Wien</strong> aber<br />

eine klare Absage. „Nur weil<br />

etwas vor fünf Jahren gekauft<br />

wurde, bedeutet das nicht, dass<br />

es einen Stempel für die Ewigkeit<br />

hat.“ Es blieb beim relativ<br />

kleinen gemeinsamen Nenner:<br />

„Ich kann Ihnen versichern,<br />

dass Sie <strong>von</strong> Veränderungen<br />

nicht aus der Zeitung erfahren<br />

werden. Ich glaube allerdings,<br />

dass es verkehrspolitisch zwi-<br />

KONJUNKTUR<br />

Die Weltwirtschaft expandierte<br />

2010 um über 4 Prozent. Das<br />

war weitgehend den Entwicklungsländern<br />

zu verdanken.<br />

Während die Wirtschaft global<br />

gesehen um 7 Prozent wuchs,<br />

nahm sie in der OECD nur um<br />

2,5 Prozent zu. Mittlerweile hat<br />

sich das Wachstum stark verlangsamt,<br />

wie die ersten Zahlen<br />

zur Industrieproduktion im<br />

zweiten Quartal 2011 zeigen.<br />

Zusätzlich bringen Ratingagenturen<br />

die klassischen Industrieländer<br />

unter Druck. Die Antwort:<br />

Sparpakete! Die Konse-<br />

Wir bringen, was Sie täglich brauchen.<br />

Damit es Ihnen gut geht.<br />

www.friendsontheroad.at<br />

schen uns mehr gemeinsame Interessen<br />

gibt, als sowohl die<br />

meisten Grünen als auch die<br />

meisten Transporteure glauben.“<br />

„Der Lkw bringt’s“<br />

„Der Lkw bringt’s“: die neue Kampagne kommt <strong>von</strong> der<br />

Agentur Ketchum Publico.<br />

Deutlich konsensualer verlief<br />

die Präsentation der neuen Werbekampagne<br />

„Der Lkw<br />

bringt’s“. Helmut Stögerer,<br />

Agenturchef <strong>von</strong> Ketchum Publico,<br />

stellte die Sujets vor, die<br />

in reduzierter Bildsprache visualisieren,<br />

dass alle notwendigen<br />

Güter des Alltags mit dem<br />

Lkw geliefert werden. Die Kampagne<br />

ist eine Art inhaltlicher<br />

Weiterführung der Linie, die<br />

mit dem Film „Leben ohne<br />

Lkw“ ihren Anfang fand.<br />

Lenker-Qualifizierung<br />

Zum aktuellen Thema der Lenker-Qualifizierung<br />

hatte die<br />

Fachgruppe unter anderem Anja<br />

Lasofsky-Blahut eingeladen,<br />

Projektleiterin <strong>von</strong> ÖSB Consulting.<br />

Sie betonte die Vorteile<br />

<strong>von</strong> Qualifizierungs-Verbünden<br />

– und die Tatsache, dass es<br />

das AMS, das<br />

die Kosten teilweiseüber-<br />

Das Wachstumstempo verlangsamt sich<br />

Zwei international agierende Kreditversicherer haben einen aktuellen<br />

Branchenausblick veröffentlicht.<br />

quenz: einbrechende Inlandsnachfragen,<br />

so der ernüchternde<br />

Bericht der Kreditversicherer<br />

Prisma und Euler Hermes.<br />

In Österreich haben im vergangenen<br />

Jahr die einzelnen Wirtschaftsbereiche<br />

unterschiedliche<br />

Effekte erleben müssen. Und<br />

2011? Sorgenkinder bleiben die<br />

Baubranche sowie der Luftverkehr.<br />

Zudem kämpfen in Österreich<br />

die Papier- und Zellstoffindustrie<br />

sowie die Druckereien<br />

und Verlage.<br />

Die Analysten sehen nur wenige<br />

Boom-Branchen wie z.B. die<br />

<strong>Verkehr</strong> | 30. September 2011 | Nr. 39<br />

nimmt, „gerne sieht“, wenn die<br />

Angebote dieser Verbünde über<br />

das gesetzlich Vorgeschriebene<br />

hinausgehen.<br />

Gerhard Blümel, der Leiter der<br />

ÖAMTC-Lkw- und Bus-Fahrsicherheit,<br />

erzählte aus der Praxis,<br />

welchen wesentlichen Beitrag<br />

Lenker-Schulungen zum<br />

ökologischeren und damit kostengünstigeren<br />

Fahren leisten<br />

können. „Ich kann in jedem<br />

Fall eine Reduktion des Spritverbrauchs<br />

<strong>von</strong> drei Prozent garantieren<br />

– mindestens.“<br />

HERAUSGEBER Bohmann Druck und Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, KR Dr. Rudolf Bohmann GESCHÄFTSFÜHRUNG Drin . Gabriele Ambros, Gerhard Milletich VERLEGER Bohmann Druck und Verlag, GesmbH & Co. KG, A-1110 <strong>Wien</strong>, Leberstraße 122 VERLAGSLEITUNG Mag. Patrick Lenhart<br />

IMPRESSUM<br />

CHEFREDAKTION Dr. Peter Tajmar (peter.tajmar@bohmann.at; Tel. 740 95-438) REDAKTION Josef Müller (josef.mueller@bohmann.at; Tel. 740 95-432), Bernhard Fragner (bernhard.fragner@bohmann.at; Tel. 740 95-181) STÄNDIGE REDAKTIONELLE MITARBEITER Jan Bergrath (Köln),<br />

Manfred Radloff (Berlin), Wilf Seifert (Schweiz), Ing. Peter Smirz ANZEIGENVERKAUF Birgit Edlinger (birgit.edlinger@bohmann.at; Tel. 740 95-552), Silvia Stein (silvia.stein@bohmann.at; Tel. 740 95-541), Luis Mota (l.mota@bohmann.at; Tel. 740 95-217) REDAKTIONSASSIS TENZ Monika Supan<br />

(monika.supan@bohmann.at; Tel. 740 95-453) VERTRIEBSLEITUNG Angelika Stola (a.stola@bohmann.at; Tel. 740 95-462) ABOVERWALTUNG abo@bohmann.at; Tel. 740 95-466 LAYOUT & PRODUKTION Markus Frühwirth (DW 451) HERSTELLER AV+Astoria Druckzentrum, Faradaygasse 6, 1030 <strong>Wien</strong><br />

BRIEF ANSCHRIFT Wochenzeitung „<strong>Verkehr</strong>“, Postfach 167, A-1111 <strong>Wien</strong> TELEFON, TELEFAX 740 95-0, 740 95-430 ABONNEMENT JÄHRLICH INLAND EUR 299,- (50 Nummern, inkl. Porto und Versandspesen) EINZELEXEMPLARE INLAND EUR 6,60 ABONNEMENT JÄHRLICH AUSLAND EUR 356,20 (50 Nummern,<br />

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Postsparkasse 1732.755. Die Wochenzeitschrift <strong>Verkehr</strong> ist ein unabhängiges Medium für die gesamte <strong>Verkehr</strong>swirtschaft und Logistikbranche. MEDIENPARTNER Öst. <strong>Verkehr</strong>swissenschaftliche Gesellschaft (ÖVG), Zentralverband<br />

Spedition & Logistik, Öst. Möbeltransportverband (ÖMTV), Verband österreichischer Fernfrächter, Int.Verband der Tarifeure. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung. Alle Rechte, auch die Übernahme <strong>von</strong> Beiträgen nach § 44 Abs.<br />

1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten.<br />

European<br />

Transport Press<br />

ETP<br />

Bundesspartenobmann Alexander<br />

Klacska: „In <strong>Wien</strong> wächst die Bevölkerung,<br />

die Wirtschaft schrumpft.“<br />

Anja Lasofsky-Blahut und Gerhard Blümel brachen eine<br />

Lanze für die Fahrer-Qualifizierung<br />

„grüne“ Wirtschaft. Die heimischen<br />

Unternehmen sollten sich<br />

einmal die Frage stellen, heißt es<br />

in der Studie, was wir mit den<br />

„aktuellen Schulden“ finanzieren.<br />

Die Entwicklungsländer<br />

setzten auf Infrastruktur, um ihre<br />

Wirtschaft anzukurbeln. Es wäre<br />

daher für die entwickelten Industrieländer<br />

„endlich an der Zeit,<br />

mehr in neue Felder, z.B. in die<br />

grüne Wirtschaft“, zu investieren.<br />

Solche Impulse würden mit<br />

großer Wahrscheinlichkeit nachhaltig,<br />

also sowohl ökonomisch<br />

als auch sozial, wirken.<br />

Gilt für alle<br />

Fotos, Grafiken<br />

und Artikel<br />

dieser Ausgabe.<br />

FLORIAN WIESER (2)


<strong>Verkehr</strong> | 30. September 2011 | Nr. 39 3<br />

MESSE<br />

easyFairs: Logistik – stark verpackt<br />

Vergangene Woche ging zum ersten<br />

Mal – nach zwei Gastspielen<br />

in Wels – in <strong>Wien</strong> die Verpackungs-<br />

und Logistikmesse des<br />

deutschen Messeveranstalters easyFairs<br />

über die Bühne. Der Umzug<br />

nach <strong>Wien</strong> nach „zwei erfolgreichen<br />

Veranstaltungen in<br />

Wels“ habe beiden Fachmessen<br />

den gewünschten Wachstumsschub<br />

gegeben, so die Bilanz des<br />

Veranstalters easyFairs nach Ende<br />

der zweitägigen Messe.<br />

Mehr als 140 Aussteller aus dem<br />

In- und Ausland präsentierten in<br />

der Halle D auf der neuen <strong>Wien</strong>er<br />

Messe ihre Produkte aus den<br />

beiden Bereichen Verpackung<br />

und Logistik. Rund 1.900 Fachbesucher<br />

lockte die Neuauflage<br />

in <strong>Wien</strong> an, und die Eindrücke<br />

der Besucher reichten <strong>von</strong><br />

„durchaus zufrieden“ bis<br />

„schwach besucht und mäßig befriedigend“,<br />

wie der <strong>Verkehr</strong><br />

beim Rundgang an den beiden<br />

Tagen <strong>von</strong> den Ausstellern zu<br />

hören bekam.<br />

Für Messesprecher Dirk Beiersdorff<br />

ist die Rechnung in <strong>Wien</strong><br />

aufgegangen, wie er sagt. Die<br />

Aussteller hätten die „hohe Qua-<br />

lität und das hohe Niveau der<br />

Besucher sehr geschätzt“ und<br />

den neuen Standort als günstig<br />

wahrgenommen. Es sei gelungen,<br />

neue Zielgruppen zu erschließen.<br />

Allerdings räumt er ein, dass es<br />

für diese Messe noch ein Wachstumspotenzial<br />

gebe.<br />

An beiden Messetagen fanden<br />

diverse Fachvorträge und Podiumsdiskussionen<br />

in sogenannten<br />

„LearnShops“ statt, die sich u. a.<br />

dem kommenden Thema Cloud<br />

Computing, Gefahrgutlagerung,<br />

Ladungssicherung etc. widmeten.<br />

Als Highlight am zweiten<br />

Tag mit einem hochkarätigen Publikum<br />

entpuppte sich die Logistik-Lounge<br />

der Wochenzeitung<br />

<strong>Verkehr</strong>, bei der es thematisch<br />

um Green Logistic, nachhaltige<br />

Mobilität sowie um <strong>Verkehr</strong>spolitik<br />

und Logistik ging (Detailberichterstattung<br />

siehe auf den Seiten<br />

1A bis 6A in dieser <strong>Verkehr</strong>-<br />

Ausgabe).<br />

1.800 m 2 Standfläche hat easy-<br />

Fairs in <strong>Wien</strong> nach eigenen Angaben<br />

verkauft, mehr als bei der<br />

letzten Messe in Wels. Offenbar<br />

erweist sich der Umzug nach<br />

<strong>Wien</strong> nicht zuletzt wegen der erhofften<br />

Internationalität und der<br />

Nähe zu den Entscheidungsträgern<br />

in Verpackung und Logistik<br />

im Großraum <strong>Wien</strong> sowie zu<br />

Südosteuropa als sinnvoll.<br />

Verpackung war Magnet<br />

Gleich am ersten Tag konnte<br />

man einen sichtbar stärkeren Besucherzustrom<br />

in die linke Hallenhälfte<br />

beobachten. Das sollte<br />

auch am zweiten Tag so sein.<br />

Dort präsentierte sich die Verpackungsbranche<br />

mit der ganzen<br />

Bandbreite <strong>von</strong> der vollautomatischen<br />

Verpackungsmaschine bis<br />

zum futuristisch anmutenden<br />

Verpackungsdesign. In der rechten<br />

Hallenhälfte waren die Logistik-Akteure<br />

zu finden, wie<br />

beispielsweise Go-Express, Panalpina<br />

oder Fiege Logistik.<br />

In diesen Gängen ging es an beiden<br />

Tagen eher ruhig zu, auf den<br />

knallig-grünen Teppichen waren<br />

deutlich weniger Besucher auszumachen<br />

als auf den blauen im<br />

Verpackungsrevier. Vielleicht lag<br />

es am schrillen Grün der Teppiche<br />

oder am geringen Interesse<br />

der Besucher, dass sich der Andrang<br />

bei den Logistikern in<br />

Grenzen hielt.<br />

„Für das erste Mal ist die Stimmung<br />

und der Zustrom okay“,<br />

so ein Mitarbeiter auf dem Messestand<br />

<strong>von</strong> konecranes. Dieses<br />

Unternehmen präsentierte auf<br />

seinem Stand sogenannte Manipulatoren,<br />

die in der Intralogistik<br />

die Arbeit beispielsweise an<br />

Fließbändern erleichtern. konecranes,<br />

bekannt für seine Spreader<br />

für den mobilen Containerumschlag,<br />

hat das Kompetenzzentrum<br />

für Forschung, Entwicklung<br />

und Produktion der<br />

Manipulatoren in Thalgau bei<br />

Salzburg angesiedelt und exportiert<br />

die Geräte <strong>von</strong> hier aus in<br />

alle Welt.<br />

Das vor allem im <strong>Wien</strong>er Raum<br />

nicht zuletzt für seinen Fahrradbotendienst<br />

Veloce bekannte Un-<br />

ternehmen GoExpress & Logistics<br />

stellte auf seinem Stand<br />

gleich hoffnungsvoll eine große<br />

Visitenkartenbox auf, in der am<br />

Ende des ersten Tages doch<br />

schon ein schönes Häufchen Visitenkarten<br />

zu sehen war. Gleichbedeutend<br />

mit potenziellen neuen<br />

<strong>Kunden</strong>kontakten.<br />

Im Bereich Verpackung waren<br />

innovative Lösungen für Verpackungen<br />

<strong>von</strong> Packmitteln, Verpackungsmaschinen<br />

und Technologien<br />

über Design bis hin zu Markierungstechniken<br />

und Recycling<br />

zu sehen. Das Rahmenprogramm<br />

setzte neue Akzente und<br />

bot dem Fachbesucher eine Fülle<br />

<strong>von</strong> Informationen. Der Bereich<br />

Verpackungsdesign wurde mit<br />

dem Schwerpunkt Verpackungsdruck<br />

und -weiterverarbeitung<br />

erneut ausgebaut.<br />

Neben spannenden Vorträgen zu<br />

Themen wie „Design versus Produktion“<br />

oder „AutoID Technologien<br />

in der Verpackungslogistik“<br />

auf der LearnShop-Bühne in<br />

der Messehalle fand erstmals<br />

auch die „Creative Packaging<br />

Conference“ parallel zur Fachmesse<br />

statt. Rund 100 Teilnehmer<br />

kamen und diskutierten über<br />

das Thema „Eine für alles – Was<br />

Verpackung können muss, was<br />

kann Verpackung leisten“.<br />

Logistikzentrum Süd<br />

Für Gerfried Greylinger, Partner<br />

beim Logistikzentrum Süd (LZS)<br />

Menhofer & Wedl in Leobersdorf,<br />

war es der erste Auftritt<br />

auf einer Messe dieser Art mit<br />

dem Ziel, einfach potenzielle<br />

<strong>Kunden</strong> für das LZS anzusprechen.<br />

LZS ist Spediteur und Logistikzentrum<br />

in einem. Das Unternehmen<br />

wurde 1999 gegründet<br />

und unterhält in Leobersdorf<br />

24.000 m 2 gedeckte Lagerflächen<br />

und in Weikersdorf weitere<br />

6.000 m 2.<br />

Die Hallen sind beheizbar,<br />

14 Meter hoch und werden als<br />

Blocklager gemanagt, so Greylinger.<br />

LZS macht beispielsweise<br />

das Warehousing für den englischen<br />

Dosenhersteller Rexam<br />

und zeichnet für die Verteilung<br />

der leeren Alu-Dosen zu den Ge-<br />

tränkeherstellern Red Bull, Coca-Cola<br />

oder anderen verantwortlich.<br />

Transportiert werden<br />

die Dosen per Bahn und Lkw.<br />

Rexam produziert die Dosen in<br />

Österreich in seinem Werk in Enzersfeld.<br />

Am Unternehmen LZS<br />

beteiligt sind Günter Wedl, Kurt<br />

Menhofer und eben Greylinger.<br />

Als Spezialist für Lagerung,<br />

Transport und Logistikberatung<br />

sei man in der Lage, auch so<br />

manch scheinbar „unmöglichen“<br />

Auftrag zu erledigen.<br />

2012 wieder in <strong>Wien</strong><br />

Der Logistik-Schwerpunkt der<br />

Messe konzentrierte sich auf die<br />

Themen Transport- und Logistikdienstleistungen,Materialfluss,<br />

Lagerung & Intralogistik,<br />

IT-Lösungen und Kennzeichnung<br />

sowie auf Beratungsdienstleistungen<br />

und Kontraktlogistik.<br />

TRANSPORT & LOGISTIK<br />

Bei der Verpackungs- und Logistikmesse easyFairs vergangene Woche in <strong>Wien</strong> drängten die Besucher primär zur Verpackungsbranche und eher<br />

weniger zu den Logistikern. Die Stimmung war grundsätzlich gut, so die überwiegende Meinung unter den Besuchern.<br />

VON JOSEF MÜLLER<br />

Reger Andrang herrschte an beiden Tagen in der linken Hallenhälfte bei der<br />

Verpackungsbranche<br />

Berger Fahrzeugtechnik präsentierte ihre Innovation, den besonders leichtgewichtigen Trailer ecotrail, in Pole-Position<br />

beim Eingang. Das Fahrzeug bietet dank Leichtbauweise eine höhere Nutzlast und höhere Wirtschaftlichkeit.<br />

MÜLLER (3)<br />

Laut easyFairs hatten beide Messeteile<br />

eine eigenständige Positionierung,<br />

boten aber wertvolle<br />

Synergieeffekte für den Fachbesucher.<br />

Durch die Kombination<br />

beider Bereiche sei es gelungen,<br />

den Besuchern einen vollständigen<br />

Produktüberblick zu vermitteln,<br />

so die Bilanz des Veranstalters.<br />

Bei den Logistikern wurde<br />

Panalpina war der einzige große Logistiker, der in der rechten Hallenhälfte im<br />

wahrsten Sinn des Wortes Flagge zeigte<br />

diese Kombination jedenfalls ob<br />

der mäßigen Besucherfrequenz<br />

eher verhalten gesehen.<br />

Zuversichtlich blickt easyFairs<br />

schon ins nächste Jahr, wenn die<br />

nächste Messe mit dem Titel<br />

„Logistik Austria 2012“ ins<br />

Haus steht. Als Termin können<br />

sich potenzielle Interessenten<br />

schon die Tage 13. und 14. Juni<br />

2012 vormerken. Es solle eine<br />

„österreichische Fachmesse und<br />

Geschäftsplattform für die Logistikbranche“<br />

werden, kündigt<br />

der Veranstalter an.<br />

DER HERZSCHLAG<br />

DER LOGISTIK<br />

www.ennshafen.at


4<br />

PROMOTION BMVIT<br />

TELEMATIK<br />

Die Kinder- und Jugendaktionen sind<br />

Teil der Vorbereitungen für die internationale<br />

ITS-Konferenz im kommenden<br />

Herbst in <strong>Wien</strong>. Bei der diesjährigen<br />

Kinderuni in <strong>Wien</strong> wurden Fragebögen<br />

ausgegeben zum Thema „Was weißt du<br />

über intelligenten <strong>Verkehr</strong>?“ Antworten<br />

zu Fragen wie „Welche Informationen<br />

sind für den Piloten eines Flugzeuges<br />

wichtig, um sicher ans Ziel zu kommen?“,<br />

„Was sagt dir ein Navigationsgerät<br />

im Auto?“, aber auch „Was ist am<br />

<strong>Verkehr</strong> intelligent?“ Vier Antworten<br />

waren vorgegeben:<br />

A – wenn alle Autos in die Fahrschule<br />

müssen,<br />

B – wenn ein Computer dabei hilft, den<br />

besten Weg zum Urlaubsort zu finden,<br />

C – wenn nur Leute, die in der Schule lauter<br />

Einser hatten, auf den Straßen unterwegs<br />

sind,<br />

D – wenn mir die Anzeige bei der Straßenbahnhaltestelle<br />

sagt, wann die nächste<br />

Bim kommt.<br />

Die Teilnehmer an der Kinderuni wurden<br />

aber nicht nur theoretisch mit dem Thema<br />

konfrontiert, es gab auch interessante Exkursionen.<br />

Die Kinder und Jugendlichen<br />

bekamen dabei Einblicke, wie <strong>Verkehr</strong><br />

funktioniert und wie die <strong>Verkehr</strong>stelematik<br />

die Koordination des Straßen- und des<br />

Luftverkehrs unterstützt. Etwa 60 Kinder<br />

nahmen insgesamt an den Exkursionen teil<br />

und besuchten Ende Juli die <strong>Wien</strong>er <strong>Verkehr</strong>spolizei<br />

in der Rossauer Kaserne, die<br />

<strong>Wien</strong>er Linien und die Austro Control in<br />

Erdberg sowie die Asfinag in Inzersdorf.<br />

fti … remixed<br />

Das Wissenschaftsprojekt des bmvit kombiniert<br />

Web-2.0-Technologien mit Faceto-Face-Dialogen,<br />

die Jugendliche in die<br />

Mitgestaltung <strong>von</strong> fit-Themen einbinden.<br />

Speziell angesprochen dabei werden 14bis<br />

20-jährige Jugendliche mit Interesse an<br />

Forschung und Erfahrung mit Web-2.0-<br />

Anwendungen.<br />

In Graz nahmen bei der heurigen Dialogveranstaltung<br />

Ende Juni 35 SchülerInnen<br />

teil.<br />

Bei einem Speed Dating diskutieren sieben<br />

ExpertInnen ca. eine Stunde lang mit den<br />

Jugendlichen, die in 5er-Teams organisisert<br />

und jeweils einem Experten/einer Expertin<br />

gegenübersitzen. Jedes „Date“ dauert<br />

acht Minuten.<br />

Einige Jugendliche wurden diesmal gebeten,<br />

ihre Forschungsfragen an die Zukunft<br />

zu formulieren. Ein kleiner Querschnitt<br />

zeigt, wie breit gestreut das Interesse der<br />

Jugendlichen war:<br />

Wie kann man völlig unabhängig <strong>von</strong> der<br />

Atomenergie werden und trotzdem genug<br />

Energie für alle Menschen (auch auch für<br />

die nächsten Generationen) erzeugen?<br />

Wann wird das Samsung Galaxy Tab offiziell<br />

in Krankenhäusern eingesetzt werden?<br />

Wird es in Zukunft biologische Maschinen<br />

geben (Handys, Autos)?<br />

Braucht der Algendiesel einen anderen<br />

Motor und denken Sie, dass er den normalen<br />

Diesel ersetzen kann?<br />

Die Wissenschafter <strong>von</strong> Joanneum Research<br />

gaben das beste Kompliment, denn<br />

einhellig kam die Feststellung „Das waren<br />

genau die richtigen Fragen.“ Das Speed<br />

Dating sei für die Wissenschafter viel bereichernder<br />

gewesen als für die Jugendlichen,<br />

lautete ein anderes Kompliment.<br />

Es wurde aber nicht nur diskutiert, manche<br />

Forscher führten auch neue Geräte<br />

vor. So nahm beispielsweise DI Markus<br />

Dornhofer vom Forschungsbereich<br />

<strong>Verkehr</strong>stelematik ein RFID-Schuhcliplesegerät<br />

mit, DIin Maria Fellner präsentierte<br />

ein Messmikrofon und einen<br />

Schwingungssensor, Mag.a Elke Kraker<br />

zeigte organische Photodioden auf<br />

PET-Folie für Sensoranwendungen. Ein<br />

Jugendlicher riet beim Dialog seinem<br />

Gegenüber DI Robert Raudner vom<br />

Forschungsbereich Biofuels, sich nicht<br />

beirren zu lassen und unbedingt auf<br />

seinem Weg zu bleiben. Sein Tischkollege<br />

ergänzte: „Ich finde es cool, dass<br />

man mit fünf Kubikmetern Algen pro<br />

Woche einen Liter Biotreibstoff erzeugen<br />

kann.“ Und ein anderer fasst seine<br />

Erfahrungen mit den Worten zusammen:<br />

„Mit gefällt besonders, dass man<br />

den Blinden mittels <strong>Verkehr</strong>stelematik<br />

das Leben erleichtern kann.“<br />

<strong>Verkehr</strong> | 30. September 2011 | Nr. 39<br />

fti ... Remixed & moving smarter II<br />

KINDERUNI UND SPEED DATING MIT SCHWERPUNKT TELEMATIK<br />

Die Leitstelle der Asfinag ist für insgesamt 2.175 km Schnellstraßen und Autobahnen verantwortlich.<br />

Zur Überwachung werden 3.500 Kameras eingesetzt. Zusätzlich gibt es in Straßenbaken oder<br />

der Fahrbahn eingebaute Sensoren zur Übermittlung <strong>von</strong> <strong>Verkehr</strong>s- und Umfelddaten, die für die<br />

<strong>Verkehr</strong>sbeeinflussungsanlagen wichtig sind. In der Asfinag-Zentrale ist auch die Ö3-<strong>Verkehr</strong>sfunkzentrale<br />

untergebracht.<br />

IVS<br />

Derzeit wird im Bundesministerium für<br />

<strong>Verkehr</strong>, Innovation und Technologie der<br />

nationale IVS-Aktionsplan – die Strategie<br />

für die Umsetzung eines intelligenten <strong>Verkehr</strong>ssystems<br />

im Einklang mit den europäischen<br />

Vorgaben für Österreich – formuliert.<br />

„Damit werden wesentliche Akzente<br />

gesetzt für ein zukunftsfähiges und<br />

nachhaltiges Mobilitätssystem und wird<br />

ein entscheidender Beitrag zur Erhöhung<br />

der Standortqualität Österreichs geleistet“,<br />

betont <strong>Verkehr</strong>sministeriun Doris<br />

Bures. Mitte September startete der Klima-<br />

und Energiefonds den Call „Innovationen<br />

für grüne und effiziente Mobilität –<br />

Umsetzungsmaßnahmen im Rahmen des<br />

nationalen Aktionsplans für intelligente<br />

<strong>Verkehr</strong>ssysteme (IVS)“.<br />

Der Klima- und Energiefonds engagiert<br />

sich seit dem Jahr 2009 im Bereich der<br />

Implementierung <strong>von</strong> IVS-Technologien: Im<br />

Rahmen der Programmlinie „Attraktivierung<br />

ÖPNV – Technische Grundlagen“<br />

wurden bereits zehn Projekte mit einer Gesamtsumme<br />

<strong>von</strong> rund 11 Mio. Euro gefördert.<br />

Eines dieser zehn Projekte ist beispielsweise<br />

„GIP.at“, dessen Ziel der Aufbau eines<br />

einheitlichen räumlichen Referenzsystems<br />

für die <strong>Verkehr</strong>snetze in Österreich ist.<br />

Der so entstandene digitale <strong>Verkehr</strong>sgraph<br />

wird laufend aktuell gehalten, sodass <strong>Verkehr</strong>sinformationen<br />

und <strong>Verkehr</strong>smanagement<br />

in höchster Zuverlässigkeit und Aktualität<br />

betrieben werden können.<br />

An die Ergebnisse aller Projekte knüpft<br />

der diesjährige Programmschwerpunkt<br />

„Innovationen für grüne und effiziente<br />

Mobilität“ an, um weitere Schritte zur Erreichung<br />

eines effizienten, sicheren und<br />

umweltverträglichen <strong>Verkehr</strong>ssystems in<br />

Österreich zu setzen. Für die Förderung<br />

intelligenter <strong>Verkehr</strong>slösungen mit dem<br />

Eine <strong>von</strong> vielen „Gedankentafeln“ während des<br />

Smart Talks bei der ars electronica<br />

moving smarter II<br />

Anfang September wurden bei der ars<br />

electronica in <strong>Wien</strong> „Smart Talks“ zum<br />

Thema Mobilität der Zukunft veranstaltet.<br />

Vier ForscherInnen diskutierten mit<br />

zahlreichen Jugendlichen die aktuellen<br />

Highlights aus dem Themenspektrum<br />

ITS/<strong>Verkehr</strong>stelematik, Smart Cities, Radverkehr<br />

und innovative Technologieentwicklung.<br />

„Ich habe heute das erste Mal <strong>von</strong> intelligenten<br />

<strong>Verkehr</strong>ssystemen gehört, auch der<br />

Begriff Platooning war mir neu“, fasst ein<br />

junger Teilnehmer seine Erkenntnisse zusammen.<br />

Bei allen Gesprächen sei herausgekommen,<br />

dass sich die Jugendlichen<br />

mehr Mitsprache in unterschiedlichen Bereichen<br />

der Planung wünschten, erklärte<br />

AIT-Mitarbeiterin MSc Bettina Mandl.<br />

Begeistert <strong>von</strong> einer Idee eines jugendlichen<br />

Teilnehmers zeigte sich FH-Prof.<br />

Emil Simeonov: „In einem der Gespräche<br />

entstand ein Vorschlag, der gerade für<br />

Reisende in fremden Städten relevant wäre,<br />

nämlich über ein App die Kosten einer<br />

geplanten Taxi-Route auch online schnell<br />

berechnen zu können. Auf diese Weise<br />

könnte Wucherpreisen, wie sie zum Teil<br />

verlangt werden, ein Riegel vorgeschoben<br />

werden. Es wäre spannend, diese Idee<br />

zum Beispiel mit jungen Studierenden weiterzuentwickeln.“<br />

Intelligente Mobilität für Österreich<br />

Das verkehrspolitische Ziel für Österreich ist klar formuliert: Intelligente <strong>Verkehr</strong>slösungen werden gefördert<br />

und sollen die Mobilität nachhaltig langfristig absichern.<br />

<strong>von</strong> der Politik vorgegebenen Ziel einer<br />

Absicherung der Mobilität stehen aktuell<br />

6,75 Mio. Euro zur Disposition.<br />

In der aktuellen, ersten Ausschreibung<br />

gibt es vier Schwerpunkte:<br />

Themenfeld 1:<br />

Bereitstellung <strong>von</strong> <strong>Verkehr</strong>sinformationen<br />

auf den niederrangigen und urbanen Infrastrukturen<br />

aller <strong>Verkehr</strong>smodi<br />

Themenfeld 2:<br />

<strong>Verkehr</strong>smodi-übergreifende Information<br />

in (<strong>Verkehr</strong>s-)Knoten<br />

Themenfeld 3:<br />

Intelligente Informations- und Buchungssysteme<br />

für Infrastruktureinrichtungen<br />

Themenfeld 4:<br />

Management <strong>von</strong> Ereignissen im <strong>Verkehr</strong>ssystem


<strong>Verkehr</strong> | 30. September 2011 | Nr. 39 5<br />

IID<br />

Digitale Wegweiser<br />

Über die Bedeutung der Social Media für die Kommunikation <strong>von</strong> <strong>Verkehr</strong>sunternehmen<br />

und Mobilitätsanbietern mit ihren <strong>Kunden</strong> diskutierten Experten beim 6. Internationalen<br />

Forum für <strong>Verkehr</strong>s- und Transport-Informationssysteme in <strong>Wien</strong>.<br />

VON SILVIA ANNER<br />

Die Mobilitätsbranche steht vor<br />

großen Herausforderungen. Intelligente<br />

Informationssysteme,<br />

effizientes <strong>Verkehr</strong>smanagement<br />

und dynamische Navigation, die<br />

den veränderten Mobilitätsbedürfnissen<br />

Rechnung tragen, sollen<br />

künftig alle <strong>Verkehr</strong>steilnehmer<br />

– vom Truck bis zum Fußgänger<br />

– kontinuierlich dabei<br />

unterstützen, ihr Ziel auch im<br />

Falle <strong>von</strong> Störungen möglichst<br />

ohne Umweg und Zeitverlust zu<br />

erreichen. Technisch lässt sich<br />

das mit Smartphones und Tablet-<br />

PCs bewältigen, die in immer<br />

mehr Bereichen den herkömmlichen<br />

PC und Laptop verdrängen.<br />

Das mobile Internet entwickelt<br />

sich zum dominierenden Weg ins<br />

Web und neue Dienste und Nutzungsszenarien<br />

verändern sowohl<br />

das Konsumentenverhalten<br />

als auch die Vertriebs- und Marketingstrukturen<br />

der Unternehmen.<br />

<strong>Verkehr</strong>sträger und Infrastrukturbetreiber<br />

setzen daher in<br />

der Kommunikation mit ihren<br />

<strong>Kunden</strong> vermehrt auf Social Media.<br />

Wie sich mit Facebook,<br />

Twitter, LinkedIn, YouTube &<br />

Co <strong>Verkehr</strong>s- und Reiseinformationen<br />

oder Dienstleistungen verbessern<br />

lassen, diskutierten Experten<br />

aus den Bereichen Planung/Design,<br />

Forschung, Transport<br />

und <strong>Verkehr</strong> beim 6. Internationalen<br />

Expertenforum für<br />

<strong>Verkehr</strong>s- und Transport-Informationssysteme<br />

in <strong>Wien</strong>, das<br />

vom International Institute for<br />

Information Design (IIID) in Kooperation<br />

mit dem Bundesministerium<br />

für <strong>Verkehr</strong>, Innovation<br />

und Technologie veranstaltet<br />

wurde.<br />

Facebook, Twitter & Co<br />

Ob Stauwarnung, Straßenzustandsinfo<br />

oder aktuelle Wetterlage<br />

– <strong>Verkehr</strong>smeldungen der<br />

Zukunft kommen nicht mehr<br />

unbedingt <strong>von</strong> einer Radiostation,<br />

sondern ganz individuell<br />

<strong>von</strong> Fahrern, die sich via Facebook<br />

oder Twitter zu einer<br />

Community zusammengeschlossen<br />

haben. Neue Services wie etwa<br />

Tripadvisor, Call-a-bike oder<br />

Google-Maps bauen ihre Communities<br />

auf. Erfahrungsaustausch,<br />

Beratung und Orientierung<br />

schaffen gegenseitiges Vertrauen<br />

unter den Usern. <strong>Verkehr</strong>s-<br />

und Transportunternehmen<br />

in Österreich wie die <strong>Wien</strong>er<br />

Linien oder die ÖBB haben<br />

den Einfluss der Social Media<br />

bereits erkannt und suchen über<br />

diese Kanäle ihre Beziehungen<br />

zu den <strong>Kunden</strong> weiter auszubauen<br />

und zu pflegen. Denn immer<br />

häufiger informieren sich<br />

<strong>Verkehr</strong>steilnehmer – ob per<br />

Auto, Bahn, Bus, Rad oder zu<br />

Fuß – spontan über Transportmöglichkeiten,<br />

Routen und variable<br />

Mobilitätsangebote.<br />

Andrew Nash stellte sein GrenCityStreets-Projekt vor<br />

Gerade diese „opportunity driven<br />

mobility“ sei, wie IIID-Präsident<br />

Clive Richards hervorhob, für die<br />

neuen Mobilitätskonzepte <strong>von</strong> Bedeutung.<br />

„Das nächste Bestangebot,<br />

die beste Präsentation eines<br />

Anbieters, ein Tipp <strong>von</strong> Freunden<br />

oder Bekannten oder das zur Verfügung<br />

stehende Budget beeinflussen<br />

die Entscheidung für eine<br />

Fahrt oder Reise. Im Falle einer<br />

Verzögerung oder Störung kann<br />

sich der Kunde für eine andere<br />

Route, ein anderes Transportmittel<br />

entscheiden. Und die <strong>Kunden</strong>bedürfnisse<br />

ändern sich ständig,<br />

ob es nun um Vergnügen, Sport,<br />

Transport, Business oder Familie<br />

geht.“ Wobei emotionale Faktoren<br />

wichtig sind. Margarita Köhl<br />

vom Institut für Publizistik- und<br />

Kommunikationswissenschaft der<br />

Universität <strong>Wien</strong> präzisierte die<br />

Einflussfaktoren beim Entscheidungsprozess,<br />

eine Fahrt oder<br />

Reise anzutreten, im Hinblick auf<br />

Advanced Traveller Information<br />

Systems (ATIS). „Zum einen wird<br />

die Quelle und Qualität der Information<br />

bewertet, zum anderen<br />

sind das Design der Information,<br />

die Benützerfreundlichkeit und<br />

der einfache Zugang wesentlich.“<br />

Real-Time-Informationen und dynamische<br />

<strong>Verkehr</strong>sdaten, Multimodalität,<br />

die einen Vergleich der<br />

verschiedenen Transportarten ermöglicht,<br />

ein Feedback über die<br />

Folgen des eigenen Tuns für sich<br />

und für die Umwelt seien eine<br />

starke Motivation für die User,<br />

Modal-Split-Entscheidungen zu<br />

treffen. „Mit dieser Fokusverschiebung<br />

vom ,single user‘ auf<br />

die ,community‘ lässt sich eine<br />

Veränderung des Mobilitätsverhaltens<br />

zu mehr Nachhaltigkeit<br />

herbeiführen“, unterstrich Köhl<br />

den Effekt der Social Media. „Da<br />

kommt ‚die Weisheit der vielen‘<br />

(,wisdom of the crowd‘,<br />

Anm.d.Verf.) zum Tragen.“ Arno<br />

Hart <strong>von</strong> der in Columbia, USA,<br />

ansässigen RNO Group unterstrich<br />

die Wichtigkeit der Beziehung<br />

<strong>von</strong> Services zu den <strong>Kunden</strong><br />

und <strong>von</strong> den <strong>Kunden</strong> zu Freunden:<br />

„Freunden vertraut man<br />

mehr als dem Marketing.“ Die<br />

RNO Group bietet neben der Planung<br />

intermodaler Frachtwege<br />

und Wirtschafts- und Finanzanalysen<br />

auch den Social-Media-Service<br />

SKUZME. „Es verbindet<br />

Commuter mit Commutern und<br />

besseren Transportwahlmöglichkeiten,<br />

ob Zug, Bus, Car Pools,<br />

Park & Ride, Bike-Sharing, Taxi<br />

oder Van-Pools.“ Auch Uinfoshare<br />

als innovativer Service Provider<br />

bietet Benützern öffentlicher Einrichtungen<br />

mit den Usern seiner<br />

Community ko-kreierte Informationen<br />

mit dem Ziel, dass die<br />

Community kollektiv die öffentlichen<br />

Dienstleistungen mitgestaltet.<br />

Die Stadt 2020<br />

Mithilfe sozialer Medien sollten<br />

Bürger künftig auch bei der Planung<br />

neuer <strong>Verkehr</strong>skonzepte<br />

mitreden. Andrew Nash, bis 2001<br />

GF der San Francisco County<br />

Transportation Authority und<br />

dann am Institut für <strong>Verkehr</strong>splanung<br />

und Transportsysteme an<br />

der ETH Zürich tätig, stellte sein<br />

Projekt GreenCityStreets.com vor,<br />

eine Plattform für weltweite Beispiele<br />

erfolgreicher <strong>Verkehr</strong>skonzepte<br />

und ein offenes Forum für<br />

Kommentare, Anregungen und<br />

Beschwerden <strong>von</strong> Benutzern der<br />

öffentlichen <strong>Verkehr</strong>smittel. Die<br />

integrierte Internet-Applikation<br />

beinhaltet ein Online-Spiel, Social-Network-Anwendungen<br />

und<br />

ein Best-Practices-Wiki und wurde<br />

im Rahmen der Initiative „Die<br />

Stadt 2020“ der Technologieagentur<br />

der Stadt <strong>Wien</strong> (ZIT) ausgezeichnet.<br />

SCM<br />

Was vor einigen Jahren mit der<br />

Auslagerung mehr oder weniger<br />

komplexer Transportleistungen<br />

begann, denen später lagerbasierte<br />

„Value-added Services“ folgten,<br />

das reicht – vor allem für die<br />

Industrie – in Zeiten der Globalisierung<br />

nicht mehr aus. Waren in<br />

Österreich vor ein paar Jahren<br />

noch kaum Logistikberater eta -<br />

bliert, so tun sich nun für dieses<br />

Berufsfeld gute Chancen auf. Wer<br />

sich vom „arbeitenden“ Logistik-<br />

Dienstleister hin zum „Full-Service-Provider“<br />

wandeln, globale<br />

logistische Leistungen und Systeme<br />

steuern und die Strukturen für<br />

eine effiziente Kontraktlogistik<br />

schaffen muss, der muss vor allem<br />

gut beraten sein.<br />

Beratung & Praxis<br />

Die Grazer Focuson Group hat<br />

deshalb ihr bisheriges Geschäftsfeld,<br />

Business Consulting, Industrial<br />

und Logistics Services, um<br />

Dienstleistungen im Bereich Supply<br />

Chain Management erweitert.<br />

Beratung, Analyse, Planung<br />

und operative Umsetzung, Erfahrung<br />

und Praxis-Know-how<br />

können nun den <strong>Kunden</strong> aus der<br />

produzierenden Industrie aus einer<br />

Hand geboten werden. „Neben<br />

den Dienstleistungsbereichen<br />

Consulting, Qualität und Logistik<br />

wurde die ARGE SCM gegründet“,<br />

erklärt Focuson-GF<br />

Maximilian Müller-Mezin, „was<br />

letztlich nur aufgrund unserer<br />

langjährigen Partnerschaft mit<br />

Magna Steyr und Saubermacher<br />

TRANSPORT & LOGISTIK<br />

Moderne Logistik<br />

Die Focuson Group hat gemeinsam mit Magna Steyr<br />

Fahrzeugtechnik und Saubermacher Outsourcing die<br />

„ARGE SCM“ gegründet.<br />

www.zenit-spedition.at<br />

Outsourcing möglich war.“ Ziel<br />

der neuen Arbeitsgemeinschaft<br />

sei die Schaffung eines gemeinsamen,<br />

hochqualifizierten Mitarbeiterpools,<br />

um damit die (noch)<br />

volatile Nachfrage nach SCM-<br />

Dienstleistungen kompetent,<br />

aber auch für den Klienten leistbar<br />

abwickeln zu können.<br />

Bereits vor einiger Zeit hat<br />

Focus on Industrial Services begonnen,<br />

neben Produktionsauch<br />

Beschaffungs-, Warehousing-<br />

und andere Logistik-Projekte<br />

zu beraten und operativ<br />

umzusetzen. Durch die Kombination<br />

aus Beratung und Realisierung<br />

ist man nun jedoch in<br />

der Lage, das <strong>Kunden</strong>projekt mit<br />

hochqualifizierten Mitarbeitern<br />

komplett zu übernehmen. „Unsere<br />

Zielgruppe ist die produzierende<br />

Industrie“, so Müller-Mezin,<br />

„wobei unsere Spezialisten<br />

vor allem für die Automobilund<br />

Zulieferindustrie tätig sind.“<br />

Neben der Planung, Qualitätssicherung<br />

und Optimierung logistischer<br />

bzw. materialwirtschaftlicher<br />

Abläufe durch Focuson-<br />

Mitarbeiter unterstützen Technologiespezialisten<br />

die Einkaufsabteilungen<br />

im Serien- und Projekteinkauf.<br />

Focuson Task Force transferiert<br />

Know-how in Unternehmen. Das<br />

sei einer der Grundgedanken des<br />

neuen Weges, betont Müller-Mezin.<br />

Denn: Je breiter das Wissen<br />

der Task-Force-Experten sei, desto<br />

effizienter und effektiver gestalte<br />

sich der Einsatz für den<br />

<strong>Kunden</strong>.<br />

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6<br />

TRANSPORT & LOGISTIK<br />

AKTUELL<br />

Log-Zentrum in Ungarn<br />

Die in Bocholt beheimatete Duvenbeck-Unternehmensgruppe<br />

hat jetzt nach einer Bauzeit <strong>von</strong><br />

nur vier Monaten im ungarischen<br />

Kesckemét in direkter<br />

Nachbarschaft zum geplanten<br />

Automobilwerk der Daimler<br />

AG ein Logistikzentrum errichtet.<br />

Auf einer Fläche <strong>von</strong> 5.000<br />

m 2 sollen umfangreiche Dienstleistungen<br />

– vor allem für die<br />

Automotive-Branche – erbracht<br />

werden. Konkrete Aufträge liegen<br />

bereits vor. So werden<br />

schon jetzt in der großzügig verglasten<br />

Halle Stoßdämpfer und<br />

Autoglas für Daimler zwischengelagert<br />

und sequenziert. Zudem<br />

wird Duvenbeck vor Ort<br />

den Traileryard für Daimler betreiben.<br />

Die Anzahl der Mitarbeiter soll<br />

im Jahr 2012 auf 100 wachsen.<br />

Bisher hat Duvenbeck am neuen<br />

Standort vier Millionen Euro<br />

investiert. Weitere Ausgaben in<br />

Höhe <strong>von</strong> 1,5 Millionen Euro<br />

für Lagertechnik, Trailer sowie<br />

Trailerumsetzer sind geplant.<br />

Erstmals wird auch das System<br />

„Mobiler“ zur intermodalen<br />

Abwicklung im Automotive-Bereich<br />

eingesetzt.<br />

JUBILÄUM<br />

MOBILITÄTSPREIS<br />

Ausgezeichnete Infrastruktur für klimafreundliche Mobilität<br />

„Die Infrastrukturen sind die Basis<br />

für unser Mobilitätsverhalten.<br />

Was heute gebaut wird, wird<br />

auch in 30 Jahren noch benutzt.<br />

Deshalb ist es wichtig, dass die<br />

heutige Infrastrukturpolitik die<br />

gewünschte Mobilität <strong>von</strong> morgen<br />

im Fokus hat“, sagte VCÖ-<br />

Geschäftsführer Willi Nowak bei<br />

der feierlichen Preisverleihung im<br />

Kuppelsaal der TU <strong>Wien</strong>.<br />

Sieger Salzburg<br />

fördert das Radfahren<br />

261 Einreichungen verfolgten<br />

diesen Fokus beim Mobilitätspreis<br />

2011, der in Kooperation<br />

mit dem <strong>Verkehr</strong>sministerium,<br />

dem Umweltministerium und<br />

den ÖBB durchgeführt wurde.<br />

Gesucht wurden Infrastrukturprojekte<br />

für eine klimafreundliche<br />

Mobilität, und diese Vorgabe<br />

erfüllte am besten das Radverkehr-Förderprogramm<br />

der Stadt<br />

Salzburg. Salzburg hat durch<br />

zahlreiche Infrastrukturmaßnah-<br />

men das Radfahren attraktiv gemacht.<br />

Bürgermeister Heinz<br />

Schaden nahm die Auszeichnung<br />

entgegen. „Wir werden in Zukunft<br />

nicht weniger, sondern<br />

mehr Mobilität haben“, kommentiert<br />

<strong>Verkehr</strong>sministerin Doris<br />

Bures, „deshalb ist es so<br />

wichtig, den <strong>Verkehr</strong> in umweltfreundliche<br />

Bahnen zu lenken.<br />

Dafür braucht es den Infrastrukturausbau<br />

– im großen Maßstab<br />

wie beim Ausbau der Schiene,<br />

und in kleineren Maßstäben wie<br />

beim Ausbau <strong>von</strong> Radwegen in<br />

den Städten und Gemeinden.“<br />

ÖBB-Chef Christian Kern ergänzte:<br />

„Die Anforderungen der<br />

Bevölkerung an Mobilität werden<br />

in Zukunft noch mehr an<br />

Bedeutung gewinnen. Der VCÖ-<br />

Mobilitätspreis unterstreicht dies<br />

mit jährlich mehr eingereichten<br />

kreativen Projekten.“<br />

Umweltminister Niki Berlakovich<br />

betont: „Umweltfreundliche<br />

Mobilität ist das Gebot der Stunde.<br />

Österreich ist im <strong>Verkehr</strong>sbe-<br />

reich derzeit noch nicht auf Klima-Zielerreichungskurs.<br />

Über<br />

klima:aktiv mobil haben wir dazu<br />

bereits zahlreiche Initiativen<br />

zu umweltfreundlicher Mobilität<br />

gestartet und Alternativen zum<br />

<strong>Verkehr</strong> | 30. September 2011 | Nr. 39<br />

Der <strong>Verkehr</strong>sclub Österreich (VCÖ) vergab am Dienstag den Mobilitätspreis 2011. Aus den 261 eingereichten<br />

Projekten ermittelte die Jury zwölf Siegerprojekte und einen Gesamtsieger: die Stadt Salzburg.<br />

90 Jahre Logistik-Forschung in <strong>Wien</strong><br />

Ñ FORTSETZUNG VON SEITE 1<br />

Unter dem Motto „Das Wort hat<br />

die Praxis“ bat Professor Kummer<br />

schließlich heimische Spitzenmanager<br />

zur Podiumsdiskussion<br />

über die Zukunft der <strong>Verkehr</strong>swirtschaft/Logistik<br />

in<br />

Österreich: „Am Endes des Tages<br />

geht es darum, zu schauen,<br />

nicht über kurz oder lang im Rachen<br />

der Deutschen Bahn zu landen“,<br />

stellte Christian Kern, Vorstandsvorsitzender<br />

der Österreichischen<br />

Bundesbahnen, einmal<br />

klar, „überzogene Privatisierungsdiskussionen<br />

haben selten<br />

sachlichen Charakter.“ Kern erklärte<br />

weiters, dass etwa ein Börsegang<br />

für einen Manager kein<br />

schwieriges Problem sei. Die Herausforderung<br />

sei vielmehr, das<br />

Unternehmen nachhaltig – im<br />

privatwirtschaftlichen Sinne –<br />

profitabel zu machen. „Wir können<br />

aber nicht effizient leisten,<br />

wenn nicht alle Regierungspartner<br />

dahinterstehen“, so Kern.<br />

„Air Cargo wird bei uns immer<br />

eine kleinere Rolle spielen, zumal<br />

wir auch nicht viele Großraumflugzeuge<br />

mit containerförderbaren<br />

Frachträumen haben“, sagt<br />

Peter Malanik, CEO Austrian<br />

Airlines, zur Frage der Luftfracht-Zukunft<br />

in Österreich,<br />

„daran wird sich auch durch die<br />

Fusion mit der Lufthansa nicht<br />

viel ändern.“ Steigerungen bringen<br />

könne jedoch die Auslagerung<br />

der Vermarktung an das<br />

Lufthansa-Netzwerk. Zudem<br />

vollziehe sich bei den Langstreckenflügen<br />

immer mehr ein<br />

Wandel in die Gewinnzone, wodurch<br />

sich auch mehr Frachtka-<br />

pazitäten ergeben könnten.<br />

Asfinag-Vorstand Klaus Schierhackl<br />

bemerkt auf die Frage, ob<br />

man denn gerade in Ostösterreich<br />

den <strong>Verkehr</strong>szuwachs verschlafen<br />

habe, dies liege vor allem<br />

an der langen Verfahrensdauer<br />

bei der Bewilligung neuer<br />

Straßenbau- und Infrastrukturprojekte.<br />

„Vieles im Straßenbau<br />

ist jedoch nur gemeinnützig und<br />

nicht vordergründig betriebswirtschaftlich<br />

durchführbar“, so<br />

Schierhackl, „deshalb finde ich<br />

die 100-Prozent-Eigentümerschaft<br />

der Republik Österreich<br />

sehr zweckmäßig.“ Im Übrigen<br />

sei die Asfinag mit 1,6 Mrd.<br />

Euro Jahreseinnahmen (Gewinn:<br />

400 Mio. Euro) sehr wohl ein<br />

wirtschaftlich agierendes Unternehmen.<br />

Elmar Wieland, Generaldirektor<br />

der Schenker & Co AG, wies in<br />

seinem Statement auf die ständi-<br />

Der aktuelle Institutsvorstand<br />

Sebastian Kummer bei der<br />

Feierstunde in der WU <strong>Wien</strong><br />

ge Herausforderung hin, sich mit<br />

über 2.000 Standorten weltweit<br />

im Wettbewerb zu behaupten.<br />

Für die Zukunft sieht Wieland<br />

einen eklatanten Laderaummangel<br />

sowie Kapazitätsengpässe bei<br />

Seehäfen und Containerterminals<br />

kommen – insbesondere was die<br />

Transfers ins Hinterland betrifft.<br />

Die Chance liege darin, die ebenfalls<br />

einsetzende dramatische<br />

Wandlung der Bahnverkehre für<br />

die Transportwirtschaft positiv<br />

zu steuern.<br />

Für Rudi Leonhardt, Supply-<br />

Chain-Manager beim Schweizer<br />

Chemiekonzern Clariant International,<br />

ist die rechtzeitige Einbindung<br />

aller am Wertschöpfungsprozess<br />

beteiligten Logistikdienstleister<br />

einer der wichtigsten<br />

Erfolgsfaktoren bei der Umstrukturierung<br />

globaler Supply<br />

Chains, beispielsweise in den<br />

„Neuen Märkten“ in Asien.<br />

VCÖ<br />

Sigerurkunde für Salzburg: VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak, Umweltminister<br />

Niki Berlakovich, Bürgermeister Heinz Schaden, Stadträtin Claudia<br />

Schmidt, Radverkehrskoordinator Peter Weiss, ÖBB-Chef Christian Kern<br />

und bmvit-Generalsekretär Herbert Kasser (v. li.)<br />

BMÖ<br />

Der Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik<br />

in Österreich (BMÖ), hat sich<br />

die Stahlwelt der voestalpine als<br />

Veranstaltungsort ausgesucht.<br />

Passend dazu auch die Themen:<br />

die Sicherung der Lieferquellen,<br />

die Abwehr <strong>von</strong> Preiserhöhungen<br />

und die Probleme der Rohstoffverfügbarkeit.<br />

Ein detaillierter<br />

Bericht zur zweitägigen Veranstaltung<br />

folgt im <strong>Verkehr</strong> am<br />

kommenden Freitag.<br />

Höhepunkt des Forums war die<br />

Verleihung des „Austrian Supply<br />

Excellence Award“, es war der<br />

neunte, der vom BMÖ ausgerichtet<br />

worden ist. Es wurden ganzheitliche<br />

und nachhaltige Lösungen<br />

entlang der Wertschöpfungskette,<br />

die zu einer am Markt herausragenden<br />

Position verhelfen,<br />

öffentlich ausgezeichnet.<br />

„Volatilität und Unsicherheit der<br />

internationalen Märkte sind die<br />

großen Herausforderungen für<br />

den Einkauf unter den Rahmenbedingungen<br />

<strong>von</strong> Nachhaltigkeit<br />

und Corporate Social Responsibility.<br />

Wettbewerbsvorteile entstehen<br />

durch agile Prozesse im<br />

Einkauf, die das Management<br />

<strong>von</strong> Beschaffungsrisiken, Lieferantenbeziehungen<br />

und Produktportfolios<br />

unterstützen und innovative<br />

Technologien nutzen. Der<br />

diesjährige Award würdigt Lösungen,<br />

die diesen hohen Ansprüchen<br />

gerecht werden“, hob<br />

Helmut Zsifkovits in seiner Laudatio<br />

hervor.<br />

Der Preis in der Kategorie „Supply<br />

Excellence auf Einkäuferseite“<br />

Auto aufgezeigt. Das führt nicht<br />

nur zu einer Reduktion der CO 2-<br />

Emissionen, sondern schafft<br />

auch neue Green-Jobs.“<br />

Eine Liste aller Siegerprojekte<br />

findet man unter www.vcoe.at<br />

And the winners are …<br />

Beim Österreichischen Einkaufsforum – heuer erstmals in<br />

Linz – wurden gestern abend die Awards vergeben.<br />

ging an AVL List GmbH gemeinsam<br />

mit DIG digital-informationgateway<br />

GmbH und ex aequo an<br />

Hypo Alpe-Adria-Bank International<br />

AG. AVL List/DIG gewann<br />

mit „SRM Projekt 2010“ und<br />

Hypo Alpe-Adria-Bank mit „Neuaufbau<br />

der gruppenweiten Procurement<br />

Organisation 2011“.<br />

In der Kategorie „Supply Excellence<br />

auf Lieferantenseite“ siegte<br />

die Kellner & Kunz AG für die<br />

„Marktorientierte und gesamthafte<br />

Neugestaltung der Logistik-Prozesskette“.<br />

Den Sonderpreis der Jury „e-<br />

Business Excellence in der Supply<br />

Chain“ erhielt cms electronics<br />

GmbH gemeinsam mit<br />

Pool4Tool AG für das Projekt<br />

„ePurchasing und optimierte Lieferantenprozesse:<br />

Wie cms electronics<br />

als EMS-Dienstleister seine<br />

Wettbewerbsfähigkeit am<br />

Standort <strong>Wien</strong> sichert“.<br />

In der Kategorie „Beste wissenschaftliche<br />

Arbeit“ wurde heuer<br />

kein Preis vergeben.<br />

BMÖ-Geschäftsführer Heinz Pechek<br />

sieht den Einsatz elektronischer<br />

Medien als Gradmesser für<br />

die Innovationskraft und die<br />

Wettbewerbsfähigkeit <strong>von</strong> Unternehmen,<br />

gerade in Märkten, in<br />

denen durch harte Konkurrenz<br />

Schnelligkeit und marktfähige<br />

Preisgestaltung vorrangig sind.<br />

Sponsoren des Awards waren<br />

heuer baswareNFS3, systema,<br />

Office Depot, BravoSolution,<br />

PARADINE, Mercateo, jCatalog,<br />

POOL4TOOL/DIG, Kellner<br />

& Kunz und Buchversand-stein.


<strong>Verkehr</strong> | 30. September 2011 | Nr. 39 7<br />

SECURITY<br />

Die Anerkennung der bekannten Versender<br />

erfolgte bis April 2010 mit der Unterzeichnung<br />

der Sicherheitserklärung eines<br />

Versenders gegenüber einem reglementierten<br />

Beauftragten. Mit der EU-VO Nr.<br />

185/2010 wurde dieses System grundlegend<br />

geändert.<br />

Nach einer Übergangszeit <strong>von</strong> 3 Jahren,<br />

in der die vor dem April 2010 unterzeichneten<br />

Sicherheitserklärungen ihre Gültigkeit<br />

behalten, behalten nur jene Versender<br />

ihren Status, die <strong>von</strong> einer zuständigen Behörde<br />

für die Luftfrachtsicherheit (in<br />

Österreich das Bundesministerium für<br />

<strong>Verkehr</strong>, Innovation und Technologie,<br />

bmvit) oder durch eine im Auftrag der<br />

zuständigen Behörde tätigen unabhängigen<br />

Validierungsstelle überprüft wurden.<br />

Die Validierung sieht eine Betriebsprüfung<br />

hinsichtlich der Sicherheit der Luftfrachtsendungen<br />

vor sowie Schulungen der Mitarbeiter<br />

als auch die Sicherheitsüberprüfung<br />

der für die Sicherheit verantwortlichen<br />

Person und ist binnen 5 Jahren zu<br />

wiederholen.<br />

Ausschreibung<br />

Das bmvit hat eine europaweite Ausschreibung<br />

mit der Bundesbeschaffungs<br />

GesmbH (BBG) zur Ermittlung des Bestbieters<br />

für diese Validierungsstelle durchgeführt.<br />

Nach einem Punkteverfahren<br />

wurde die Firma Sequrity Sicherheitstechnisches<br />

Zentrum GesmbH im Juli 2011<br />

der Zuschlag erteilt. Mit 1. September<br />

2011 hat die unabhängige Validierungsstelle<br />

ihre Arbeit aufgenommen.<br />

Ein wichtiger Bestandteil dessen, dass die<br />

unabhängige Validierungsstelle die Arbeit<br />

aufnehmen konnte, war die Schulung des<br />

Schlüsselpersonals.<br />

Dieses Schlüsselpersonal besteht bei Sequrity<br />

Sicherheitstechnisches Zentrum<br />

GmbH aus fünf Personen und wurde vom<br />

bmvit in einer einwöchigen Schulung mit<br />

der Materie vertraut gemacht. Die Schulung<br />

bestand aus einem theoretischen und<br />

einem praktischen Teil, der aus „Probevalidierungen“<br />

bei Bekannten Versendern<br />

bestand. Diese Schulungselemente entsprechen<br />

der EU-VO 185/2010. Für die<br />

Ausbildung weiterer Validierer ist das<br />

Schlüsselpersonal selbst verantwortlich. In<br />

einer internen Schulung, die ebenfalls der<br />

EU-VO 185/2010 entspricht, werden die<br />

erworbenen Kenntnisse vom Schlüsselpersonal<br />

weitergegeben. Das entsprechende<br />

Schulungsprogramm wurde dem bmvit<br />

zur Prüfung und Genehmigung vorgelegt.<br />

Eine der Aufgaben der unabhängigen Validierungsstelle<br />

ist die Schulung <strong>von</strong> Sicherheitsbeauftragten<br />

der Bekannten Versender.<br />

Dies ist eine Voraussetzung, um<br />

überhaupt Bekannter Versender werden<br />

zu können. Auch diese Schulungsinhalte<br />

sind weitestgehend in der EU-VO<br />

185/2010 vorgegeben. Ebenso wurde dieses<br />

Schulungsprogramm dem bmvit zur<br />

Prüfung und Genehmigung vorgelegt.<br />

EU-Datenbank<br />

Die unabhängige Validierungsstelle führt<br />

im Auftrag des bmvit die Validierungen<br />

der Versender und im positiven Fall die<br />

Zulassung als Bekannter Versender durch.<br />

Dem bmvit obliegt die Aufsicht über die<br />

unabhängige Validierungsstelle.<br />

Mit der Zulassung als bekannter Versender<br />

erfolgt die Eingabe dieses Unternehmens<br />

in die EU-Datenbank und der EUweite<br />

Status des Bekannten Versenders.<br />

Das heißt, dieses Unternehmen kann mit<br />

jedem Reglementierten Beauftragten der<br />

EU, der ebenso in dieser Datenbank aufscheint,<br />

geschäftliche Beziehungen zur Abwicklung<br />

der Luftfracht aufbauen. Das ist<br />

eine grundlegende Änderung zum bisherigen<br />

System sowohl für die Bekannten Versender<br />

als auch für die Reglementierten<br />

Beauftragten.<br />

Die Reglementierten Beauftragten, auch<br />

Luftfracht-Spediteure genannt, werden<br />

vom bmvit zugelassen. Das war auch vor<br />

2010 so. Jedoch mit dem Unterschied, dass<br />

jetzt der Status wie jener der Bekannten<br />

Versender EU-weite Anerkennung hat.<br />

Der Hintergrund für diese Zulassungen der<br />

Unternehmen liegt in der Ausnahmeregelung<br />

vom Screening. Das heißt, Luftfrachtsendungen,<br />

die <strong>von</strong> einem Bekannten Versender<br />

kommen und <strong>von</strong> einem reglementierten<br />

Beauftragten unter Einhaltung des<br />

Schutzes der Luftfrachtsendungen gelagert<br />

und befördert werden, sind <strong>von</strong> Durchsuchungen<br />

ausgenommen, sofern ein entsprechender<br />

Luftfrachtbrief angelegt wird.<br />

PROMOTION BMVIT<br />

Systemwechsel bei den Anerkennungen der<br />

bekannten Versender<br />

DIENSTLEISTER<br />

DIE EU-SECURITY-VERORDNUNGEN WURDEN MIT APRIL 2010 NEU KUNDGEMACHT.<br />

Sequrity ist einzige Validierungsstelle in Österreich<br />

Seit 1. September 2011 steht auf www.sequrity.at das Antragsformular für die Validierung zur Verfügung.<br />

Die Anträge werden nach Eintreffen bearbeitet,<br />

die anfallenden Kosten sind <strong>von</strong> der<br />

Anzahl der Betriebsstätten des „Bekannten<br />

Versenders“ abhängig. Insgesamt elf<br />

Schritte inklusive Schulung und Sicherheitsüberprüfung<br />

sind für eine erfolgreiche<br />

Validierung notwendig. Ab Einlangen des<br />

Antrags dauert die Validierung ungefähr<br />

acht Wochen, wobei einzelne Schritte auch<br />

zeitgleich ausgeführt werden können und<br />

damit die Bearbeitungszeit verkürzt werden<br />

kann. Da Sequrity die einzige Validierungsstelle<br />

in Österreich ist, empfiehlt Geschäftsführer<br />

Wilhelm Schicho, den Prozess<br />

bereits frühzeitig zu starten. „Bis zum<br />

Ende der Übergangsfrist sind es knapp<br />

20 Monate und erfahrungsgemäß ist kurz<br />

vor Fristablauf mit einer erhöhten Anzahl<br />

der Anträge zu rechnen“, so Schicho.<br />

Vorteile der Validierung<br />

Die Validierung „Bekannter Versender“<br />

hat zum Ziel, eine Sicherheitskette vom<br />

Produzenten bis zur Airline sicherzustellen.<br />

Deshalb gilt: Luftfrachtsendungen<br />

<strong>von</strong> einem „Bekannten Versender“, wel-<br />

che den vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen<br />

unterzogen und durch Reglementierte<br />

Beauftragte befördert wurden sowie<br />

am Flughafen bei der Fluggesellschaft, respektive<br />

deren Handling Agent, angeliefert<br />

werden, erfüllen alle notwendigen Bedingungen<br />

der Sicherheitsbestimmungen. Der<br />

Vorteil: Diese Luftfrachtsendungen müssen<br />

keinen systematischen zusätzlichen Sicherheitskontrollen<br />

(Screening) unterzogen<br />

werden.<br />

Validierungsprozess<br />

1. Anmeldung bei der unabhängigen Validierungsstelle.<br />

2. Sicherheitsüberprüfung gem. § 55 SPG<br />

für Sicherheitsbeauftragte; Ausgefülltes<br />

Formular an unabhängige Validierungsstelle<br />

schicken<br />

3. Anmeldung für die Schulung "Sicherheitsbeauftragter/Bekannter<br />

Versender"<br />

bei der unabhängigen Validierungsstelle<br />

(nur möglich nach erfolgreicher Sicherheitsüberprüfung)<br />

4. Erfolgreiche Absolvierung der Schulung<br />

5. Schriftliche Ausarbeitung des Selbstbewertungsbogens<br />

gemäß der Leitlinien des<br />

„Bekannter Versenders“<br />

6. Einreichung der Selbstbewertung bei<br />

der unabhängigen Validierungsstelle zur<br />

formellen Prüfung<br />

7. Umsetzung der Maßnahmen aus der<br />

Selbstbewertung<br />

8. Schulung der Mitarbeiter/innen des<br />

„Bekannten Versenders“ (soweit notwendig)<br />

9. Terminvereinbarung mit der unabhängigen<br />

Validierungsstelle für die Vorort-<br />

Validierung<br />

10. Validierung durch die unabhängige<br />

Validierungsstelle und entsprechende Information<br />

an den Antragsteller (positiv<br />

oder negativ) gemäß der Checkliste<br />

11. Positive Validierung – Eintragung als<br />

Alle anderen Luftfrachtsendungen sind zu<br />

durchsuchen. Versender sollten sich überlegen,<br />

welche der beiden Optionen, Validierung<br />

ihres Unternehmens oder Screening<br />

der Luftfrachtsendungen, für ihr Unternehmen<br />

die bessere ist. Dabei ist jedoch<br />

auch zu bedenken, dass die Durchsuchung<br />

der Sendungen je nach Gewicht und Ausmaß<br />

unterschiedliche Kosten verursacht.<br />

Start ist 2013<br />

EU-weit werden jetzt in den einzelnen<br />

Ländern Vorbereitungen getroffen, um<br />

2013 gerüstet zu sein. Großbritannien<br />

und Irland haben das System der Validierung<br />

<strong>von</strong> Versendern schon seit einigen<br />

Jahren angewandt, andere Länder wie<br />

Frankreich, Belgien und Deutschland haben<br />

sich entschieden, die Validierung<br />

durch die Behörde selbst vorzunehmen.<br />

Versender können jedenfalls nur in dem<br />

Land zugelassen werden, in dem sich ihr<br />

Betriebsstandort befindet.<br />

INFO-TERMINE ZUM THEMA<br />

06.10.2011 – bmvit, <strong>Wien</strong><br />

1030, Radetzkystraße 2<br />

11.10.2011 – Hotel Mercure, Salzburg<br />

5020, Sterneckstraße 20<br />

Anmeldung: +43 662 450704<br />

validierungsstelle@sequrity.at<br />

„Bekannter Versender“ in die EU-Datenbank<br />

durch die unabhängige Validierungsstelle<br />

Negative Validierung:<br />

1. Begründung durch die unabhängige Validierungsstelle<br />

und Festlegung der notwendigen<br />

Maßnahmen<br />

2. Umsetzung der festgelegten Maßnahmen<br />

3. Terminvereinbarung mit der unabhängigen<br />

Validierungsstelle für die Wiederholungsvalidierung<br />

4. Positive Wiederholungsvalidierung –<br />

Eintragung als „Bekannter Versender“ in<br />

die EU-Datenbank durch die unabhängige<br />

Validierungsstelle<br />

Die Bearbeitungszeit auf Zulassung zum<br />

„Bekannten Versender“ beträgt rund acht<br />

Wochen (abhängig <strong>von</strong> der Sicherheitsüberprüfung<br />

der Behörde). Die Validierung<br />

ist fünf Jahre gültig. Danach erfolgt<br />

eine Folgevalidierung, die wieder den Status<br />

als „Bekannter Versender“ für fünf<br />

Jahre garantiert.


8<br />

TRANSPORT & LOGISTIK<br />

IVECO<br />

Nutzfahrzeug als Superheld<br />

Iveco stellte in Turin seinen „Superhelden“ vor: Den neuen „Daily“, ausgestattet mit dem<br />

Logo eines Film-Superheros, ausgerüstet mit vielen technischen Raffinessen, um Sprit zu<br />

sparen, ohne Kraft einzubüßen.<br />

VON LUTZ LISCHKA<br />

„Der Motor ist so elastisch, dass<br />

man im vierten Gang über lange<br />

Strecken fahren kann, ohne<br />

schalten zu müssen“, sagt Lucas,<br />

der Iveco-Fahrer, mit dem ich<br />

zur Testfahrt rund um das spätsommerliche<br />

Turin losgefahren<br />

bin. Vorerst sitzt er am Steuer,<br />

denn den neun Meter langen<br />

Kastenwagen durch die engen<br />

Landstraßen bei Turin zu lenken,<br />

ist „sehr gefährlich“, wie er betont.<br />

700 Konfigurationen<br />

Das neue Nutzfahrzeug mit dem<br />

Flair des Superhelden ist in 700<br />

verschiedenen Konfigurationen<br />

in Längen <strong>von</strong> 5,8 bis zu 17,2 m<br />

und mit allen Arten <strong>von</strong> Aufbauten<br />

erhältlich: Das reicht <strong>von</strong><br />

Pritschen und Kipper, Koffern<br />

oder Kühlaufbauten und geht<br />

über ein Abfallsammelfahrzeug<br />

oder einem Rettungswagen bis<br />

hin zum Reisemobil. Der Clou<br />

des Pritschenwagens: eine Version<br />

mit Doppelkabine für bis zu<br />

sieben Personen.<br />

IVECO<br />

MARKTBAROMETER ÖSTERREICH<br />

AT AT AT CZ 57 43<br />

74 26<br />

Fracht in % Laderaum in %<br />

Werte <strong>von</strong> 21.09. bis 27.09.2011<br />

Nicht genug der „Qual der<br />

Wahl“: Der Kunde kann aus<br />

neun verschiedenen Motoren <strong>von</strong><br />

78 kW/106 PS bis 150 kW/205<br />

PS, aus sechs Gewichtsvarianten,<br />

sechs verschiedenen Radständen<br />

bis zu 6,195 Metern und unterschiedlichen<br />

Nutzlasten bis maximal<br />

4,7 Tonnen wählen, sich für<br />

ein 5- oder 6-Gang-Schaltgetriebe<br />

oder automatisiertes Getriebe<br />

entscheiden.<br />

Technologische<br />

Höhepunkte<br />

Das sind erst einmal die schnell<br />

genannten Werte des italienischen<br />

Verwandlungskünstlers.<br />

Sieht man sich die Details genauer<br />

an, erkennt man erst, wie viel<br />

Mühe sich die Iveco-Ingenieure<br />

gaben, die Fahrleistungen der<br />

Motoren auf dem höchsten<br />

Stand zu halten und dennoch<br />

durch Energieeinsparungen die<br />

Umwelt und die Geldbörse des<br />

Fuhrparkbesitzers so wenig wie<br />

möglich zu belasten. Die technologischen<br />

Höhepunkte:<br />

Der neue 3-l-Motor mit Twin<br />

Turbo erreicht 150 kW/205 PS<br />

bei 470 Nm Drehmoment.<br />

AT<br />

AT<br />

AT<br />

AT<br />

AT<br />

DE<br />

HU<br />

IT<br />

SL<br />

SK<br />

79 21<br />

48 52<br />

85 15<br />

43 57<br />

53 47<br />

Der 2,3-l-Motor mit<br />

107 kW/146 PS ist mit einem<br />

Turbolader mit variabler Geometrie<br />

und dem modernen Multijet-<br />

II-Einspritzsystem ausgerüstet:<br />

Acht verschiedene Einspritzungen<br />

während eines einzigen<br />

Hubs – das muss man sich einmal<br />

vorstellen.<br />

„Kommt Benziner gleich“<br />

„Durch die minimalen Momente<br />

der Einspritzungen je mehr der<br />

Kolben den Zylinderraum freigibt,<br />

kommt der Dieselmotor einem<br />

Benzin-Verbrennungsmotor<br />

gleich, ohne den Vorteil des Diesels,<br />

was Motorengeräusch,<br />

Komfort und Effizienz betrifft,<br />

zu verlieren“, erklärt Norberto<br />

Codegone, 34, einer der Iveco-<br />

Ingenieure.<br />

Weitere Highlights wie ESP 9,<br />

die letzte Bosch-Variante der<br />

Fahrstabilität, oder den optionalen<br />

Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht<br />

aufzuzählen würde<br />

den Rahmen des Testberichts<br />

sprengen, wie ja auch jeder Film<br />

des Superheros ein Ende hat.<br />

Aber es muss ja nicht ein Ende<br />

für alle Tage sein.<br />

Ein Wagen für den „täglichen“ Gebrauch und für die „tägliche“ Arbeit: Der neue Daily wurde im Iveco-Werk in Turin der<br />

Öffentlichkeit vorgestellt<br />

CZ<br />

DE<br />

HU<br />

IT<br />

SL<br />

SK<br />

AT<br />

AT<br />

AT<br />

AT<br />

AT<br />

AT<br />

89 11<br />

59 41<br />

61 39<br />

57 43<br />

78 22<br />

88 12<br />

CHINA<br />

Ob Hersteller, Händler oder eine<br />

bestimmte Dienstleistung, die<br />

neue „Wer liefert was?“-App für<br />

den Blackberry findet sie schnell.<br />

Und mit der bequemen Umkreissuche<br />

können lokale Unternehmen<br />

gefunden werden. Alle Unternehmen<br />

sind direkt aus der<br />

App heraus kontaktierbar – per<br />

<strong>Verkehr</strong> | 30. September 2011 | Nr. 39<br />

Joint Venture Daimler-Foton<br />

Der deutsche Lkw-Hersteller erhofft sich damit einen<br />

gelungenen Einstieg ins Fernost-Geschäft.<br />

Die chinesischen Behörden haben<br />

„grünes Licht“ für eine<br />

Kooperation zwischen der<br />

Lkw-Sparte <strong>von</strong> Daimler und<br />

dem lokalen Lastauto-Produzenten<br />

Foton gegeben. Daimler<br />

ist künftig mit 50 Prozent an<br />

Bejing Foton Automotive beteiligt.<br />

Foton baut derzeit Kapazitäten<br />

auf, um künftig jährlich<br />

160.000 Lastwagen über sechs<br />

Tonnen produzieren zu können.<br />

Im vergangenen Jahr lag der chinesische Gesamtmarkt für solche<br />

Fahrzeuge bei 1,2 Millionen Stück. Bis Ende des Jahrzehnts sollen es<br />

Schätzungen zufolge 1,5 Millionen sein.<br />

FUSION<br />

VW darf MAN übernehmen<br />

Die EU hat den Schritt gebilligt.<br />

Die Wettbewerbshüter haben keinen Einwand, dass Europas größter<br />

Automobilkonzern Volkswagen den Lkw-Bauer MAN mehrheitlich<br />

übernimmt. Bereits im Vorfeld hat VW erklärt, den bisherigen Anteil<br />

nicht aufstocken zu wollen.<br />

Auf dem Lkw-Markt gebe es genügend Konkurrenz, so das Urteil der<br />

Wettbewerbshüter der EU. Ein Zusammengehen <strong>von</strong> VW, Scania und<br />

MAN beeinträchtige nicht den Wettbewerb in Europa, teilte die EU-<br />

Kommission in Brüssel mit, nachdem sie die Folgen auf die Märkte<br />

für schwere Lastwagen, Busse, Chassis sowie Dieselmotoren untersucht<br />

hatte. Nach Ansicht der Kommission gebe es auch nach der Fusion<br />

auf dem Markt für Busse und Lastwagen viele starke Anbieter<br />

wie Daimler, Volvo, Iveco, DAF für Lastwagen beziehungsweise<br />

Daimler, Volvo, Iveco, Solaris und VDL für Busse.<br />

Die Aufstockung der VW-Anteile bei MAN über die 50-Prozent-<br />

Schwelle wurde ohne Auflagen freigegeben. Nach dem Pflichtangebot<br />

kontrolliert VW rund 56 Prozent der MAN-Anteile. Damit ist der<br />

Weg nun frei, dass MAN elfte Marke im VW-Imperium wird.<br />

APP<br />

Lieferantensuche mit Blackberry<br />

Kostenlose Applikation ab sofort verfügbar.<br />

TERMINE IM ÜBERBLICK<br />

VERANSTALTER: Internationaler Verband der Tarifeure<br />

TITEL: 100 Jahre IVT – Jubiläumsveranstaltung in Triest<br />

DATUM: 13.–16. Oktober 2011<br />

ORT: Triest<br />

Weiteres unter: www.vdt-wien.at/termine.htm<br />

VERANSTALTER: ÖVG<br />

TITEL: Der Hafen Antwerpen rüstet sich für die Zukunft<br />

DATUM: 19. Oktober 2011<br />

ORT: Wirtschaftskammer <strong>Wien</strong>, Schwarzenbergplatz 14<br />

Weiteres unter: www.oevg.at/aktuell/veranstaltungen<br />

VERANSTALTER: Business Circle<br />

TITEL: 7. Schienengipfel<br />

DATUM: 14.–15. November 2011<br />

ORT: Austria Trend Hotel Park Royal, <strong>Wien</strong><br />

Weiteres unter: www.businesscircle.at<br />

E-Mail oder Anruf. Zudem sind<br />

Firmenkataloge zum mobilen<br />

Durchblättern verfügbar und<br />

auch per Video kann sich der Interessent<br />

über den Anbieter informieren.<br />

Eine Verlinkung mit<br />

der Website des Unternehmens<br />

steht für weiterführende Informationen<br />

bereit.


Seite 1A<br />

LOGISTIK<br />

Logistik ist ein<br />

„Gesamtkunstwerk“<br />

Der „<strong>Verkehr</strong>“ lud zu seiner ersten LogistikLounge des Jahres 2011.<br />

Hochkarätige Referenten beleuchteten die Themen Nachhaltigkeit in<br />

Logistik und E-Mobilität sowie Fragen der Standort- und <strong>Verkehr</strong>spolitik.<br />

Am Schluss stand eine spannende Diskussion – und die Ankündigung,<br />

dass wir die LogistikLounge fortsetzen werden.<br />

VON JOSEF MÜLLER<br />

Die Logistik kann mehr, als gemeinhin bekannt<br />

ist, zu einer lebenswerteren Welt<br />

beitragen. Die Branche braucht keineswegs<br />

den Zwang durch die Obrigkeit in<br />

Gestalt unzähliger Verordnungen, Gesetze<br />

und Verbote, sondern entwickelt aus eigenem<br />

Interesse sehr viel Unternehmergeist<br />

und Manpower, um die logistischen Abläufe<br />

umweltfreundlicher und die Transportketten<br />

energieeffizienter zu gestalten.<br />

Die Logistik ist ein Gesamtkunstwerk, das<br />

allgegenwärtig ist und nur im Zusammenspiel<br />

aller Kräfte funktioniert. Zusammenspiel<br />

heißt freilich, dass jeder Akteur die<br />

in seinem Aktionsbereich möglichen Anstrengungen<br />

unternimmt, damit das Gesamtkunstwerk<br />

letztlich zustande kommt.<br />

Und vor allem: funktioniert.<br />

Viele kleine Puzzle-Stücke<br />

Der <strong>Verkehr</strong> lud namhafte Experten aus<br />

unterschiedlichen heimischen Bereichen<br />

der Logistikbranche zu dieser Lounge, um<br />

gemeinsam mit einem hochkarätigen Publikum,<br />

Lesern, <strong>Kunden</strong> und Partnern die<br />

zentrale Frage zu diskutieren: Wie nachhaltig<br />

kann Logistik gestaltet werden?<br />

Was unternehmen die einzelnen Akteure<br />

wie beispielsweise die heimische Post, DB<br />

Schenker, Berger Fahrzeugtechnik, Froni-<br />

ANDREA NIEDERKOFLER (3)<br />

LogistikLounge<br />

„Ein nachhaltiges, substanzielles<br />

Anliegen“<br />

Walter Hitziger, Vorstand der<br />

Österr. Post AG, im Interview<br />

Paul Brandstätter: „Elektrofahrzeuge sind für<br />

den Lieferverkehr technisch untauglich.“<br />

us, Veloce, Industrielogistik Linz oder der<br />

österreichische Klima- und Energiefonds,<br />

um aus Ideen nachhaltige Projekte mit<br />

konkretem Nutzen für die Anwender und<br />

die gesamte Gesellschaft zu entwickeln?<br />

Die Dimension der Anstrengungen wird<br />

EIN SPECIAL DER WOCHENZEITUNG VERKEHR<br />

SEITE 3A<br />

offensichtlich, wenn man sich die vielen<br />

kleinen Puzzle-Stücke genau ansieht und<br />

erkennt, dass sich nachhaltiges Agieren<br />

für das Unternehmen betriebswirtschaftlich<br />

offensichtlich lohnt und in weiterer<br />

Folge auch die Volkswirtschaft und damit<br />

die Menschen da<strong>von</strong> profitieren, so der<br />

Tenor der Diskussionsbeiträge.<br />

Wer nicht <strong>von</strong> Gelb auf Grün wechseln<br />

will, aber dennoch Green Logistics sehr<br />

ernst nimmt, ist die Österreichische Post<br />

AG. Vorstandsmitglied Walter Hitziger<br />

präsentierte eine Post, die immer nachhaltiger<br />

wird. Die Strategie ist klar: Effizienz<br />

in der Logistik steigern, alternative Energieformen<br />

nutzen und als letzte Möglichkeit<br />

die Kompensation durch Kauf <strong>von</strong><br />

Umweltzertifikaten.<br />

Solche kaufen muss auch Paul Brandstätter,<br />

Gründer des ersten Fahrradbotendienstes<br />

Veloce in Österreich und Manager<br />

der Brandstätter Premium Service<br />

Holding, zu der etwa GoExpress & Logistics,<br />

X1 Express und nexpress gehören.<br />

Brandstätter war im Vorjahr Österreichs<br />

erster klimaneutraler Transportdienstleister<br />

und beschäftigt sich sehr intensiv mit<br />

dem Thema Nachhaltigkeit. Die Fahrradboten<br />

fahren mit Muskelkraft, im Büro<br />

kommt Ökostrom aus der Steckdose. Bei<br />

Fahrzeugen muss Brandstätter Abstriche<br />

machen: „Wir haben verschiedene Elektro-Fahrzeuge<br />

getestet und mussten feststellen,<br />

dass sie für den Lieferverkehr<br />

technisch untauglich sind.“ Dazu kommt,<br />

dass die Kosten für die Anschaffung derzeit<br />

noch um das Vielfache höher sind als<br />

für herkömmliche Zustellfahrzeuge. Das<br />

Problem ist die Batterie. „Bei den Fahrzeugen<br />

müssen wir kompensieren, was allerdings<br />

kostenmäßig noch erträglich ist“,<br />

sagt Brandstätter.<br />

Der Güterverkehr wächst<br />

schneller als die Wirtschaft<br />

Welchen Handlungsbedarf es bei der optimalen<br />

Nutzung der Infrastruktur gibt,<br />

zeigte Professor Friedrich Starkl vom Logistikum<br />

Wels. Unter der Ägide des Logistikums<br />

wurden die Güterverkehrsströme<br />

www.verkehr.co.at 30. September 2011 | Nr. 39<br />

Von der Forschung<br />

in den Markt<br />

Der Klima- und Energiefonds hilft,<br />

Emissionen zu reduzieren<br />

SEITE 5A<br />

in Oberösterreich analysiert, und dabei<br />

kam heraus: Der Güterverkehr wächst in<br />

diesem Bundesland schneller als die Wirtschaft.<br />

Die Straßen sind immer öfter verstopft,<br />

vor allem zu Spitzenzeiten. Hinzu<br />

» Unterentwickeltes Problem- und<br />

Lösungsbewusstsein der Wirtschaft «<br />

komme ein „unterentwickeltes Problemund<br />

Lösungsbewusstsein der Wirtschaft“,<br />

Emissionsziele werden verfehlt, die Bevölkerung<br />

schreit auf ob des sichtbaren<br />

Mehrverkehrs und die Bahn bietet keine<br />

attraktive Alternative.<br />

Fazit: Die Schere zwischen Güterverkehrsleistung<br />

und Bruttoinlandsprodukt wird<br />

größer. In der Studie – die sich nach den<br />

Worten <strong>von</strong> Starkl jederzeit auf ganz<br />

Österreich übertragen lässt – hat sich herausgestellt,<br />

dass die Probleme in Oberösterreich<br />

in hohem Maße hausgemacht<br />

sind. Dem Transitverkehr die Schuld in<br />

die Schuhe zu schieben, greife nicht, so<br />

der Professor. Der Transitverkehrsanteil in<br />

Oberösterreich liegt bei bescheidenen acht<br />

Prozent. Der Löwenanteil ist der <strong>Verkehr</strong><br />

in das bzw. aus dem Bundesland. Nämlich<br />

annähernd 80 Prozent. Stellt sich die Frage:<br />

Was dagegen tun? Die Antwort <strong>von</strong><br />

Starkl: Auslastung des hausgemachten<br />

<strong>Verkehr</strong>s verbessern, <strong>Verkehr</strong>sspitzen glätten<br />

und <strong>Verkehr</strong> auf die Schiene verlagern.<br />

Die Auslastung verbessern ließe sich<br />

durch Ersatz des Werksverkehrs durch<br />

Transportdienstleister, regionale Bündelung<br />

<strong>von</strong> Transporten auf Initiative der<br />

Verlader und Bildung <strong>von</strong> Verlader-Plattformen<br />

zur Steuerung einer besseren Auslastung.<br />

„Die Politik sollte den Werksverkehr<br />

stärker besteuern“, dann würde man<br />

einen Lenkungseffekt zum Outsourcing<br />

„Green“ ist kein<br />

Marketing-Gag<br />

DB Schenker unternimmt viel, um den<br />

Transport grüner zu machen<br />

Wo ist das Gesamtkonzept? Ralph Gallob (VNL), Stefan Ebner (WKO) und Franz<br />

Schwammenhöfer (bmvit) im Gespräch mit <strong>Verkehr</strong>-CR Peter Tajmar (v. li.)<br />

SEITE 6A<br />

bewirken, ist Starkl überzeugt. Zudem<br />

sollte man <strong>von</strong> politischer Seite das Verbot<br />

der Fremdbeladung im Werksverkehr<br />

aufheben. Würde man den Werksverkehr<br />

eindämmen, könnte man pro Jahr<br />

480.000 Lkw-Fahrten einsparen. Würde<br />

man zudem die durchschnittliche Lkw-<br />

Auslastung <strong>von</strong> 13,7 t auf 15,3 t erhöhen,<br />

ließen sich weitere 350.000 Lkw-Fahrten<br />

pro Jahr einsparen.<br />

Friedrich Starkl: „Die Schere zwischen Güterverkehrsleistung<br />

und BIP wird größer.“<br />

Eine Glättung der <strong>Verkehr</strong>sspitzen könne<br />

man schnell erreichen, wenn man Geschäfte<br />

in den Fußgängerzonen in einem<br />

größeren Zeitfenster beliefern könnte,<br />

wenn man Pannenstreifen auf den Autobahnen<br />

für Lkw zeitlich definiert freigäbe<br />

und mehr <strong>Verkehr</strong>stelematik zur Anwendung<br />

käme. Auch hier wieder die Forderung<br />

an die Politik: Sie sollte Anreize<br />

schaffen zur Spitzenentlastung und ein<br />

zeitabhängiges Maut- und Parkraumbewirtschaftungssystem<br />

evaluieren. Last but<br />

not least soll das Umsteigen auf die Kombi-Schiene<br />

attraktiv gemacht werden.<br />

Ñ FORTSETZUNG SEITE 2A


2A<br />

LOGISTIKLOUNGE<br />

LOGISTIK<br />

Logistik ist ein „Gesamtkunstwerk“<br />

Ñ FORTSETZUNG VON SEITE 1A<br />

Im Projekstadium befindet sich auch Na-<br />

Los!, ein nationaler Aktionsplan Logistik<br />

zur Standortsicherung. Dabei geht es darum,<br />

geeignete nachhaltige Wirtschafts-<br />

standorte im Bundesland zu definieren<br />

und natürlich die damit verbundene notwendige<br />

Infrastruktur zu planen. Denn<br />

der beste Standort für das Unternehmen<br />

ist der mit der besten Anbindung an die<br />

Infrastruktur und der geringsten <strong>Verkehr</strong>sbelastung<br />

für die Bürger in den wirtschaftlichen<br />

Einzugsgebieten.<br />

Wo soll die Raumodnung<br />

angesiedelt sein?<br />

Bei der Findung der nachhaltigen Wirtschaftsstandorte<br />

in diesem Land habe die<br />

Wirtschaft eine Bringschuld an die Politik,<br />

ist Ralph Gallob, Geschäftsführer der Industrielogistik<br />

Linz und Vorstand im Verein<br />

Netzwerk Logistik (VNL), überzeugt.<br />

„Standorte müssen gemeinsam mit der<br />

Politik entwickelt werden.“ Nur so könne<br />

man vermeiden, dass im <strong>Verkehr</strong>sministerium<br />

Mobilitätskonzepte entworfen werden,<br />

denen der Bezug zur Realität fehlt.<br />

Mit Wirtschaft ist selbstredend auch die<br />

heimische Logistikbranche gemeint, die<br />

immerhin 200.000 Mitarbeiter beschäftigt<br />

und zu den großen Wirtschaftszweigen<br />

» In 20 Jahren werden wir nicht mehr so einfach<br />

mit dem Auto in die Stadt fahren können «<br />

Ralph Gallob: „Standorte müssen gemeinsam<br />

mit der Politik entwickelt werden.“<br />

Nur wer leicht fährt bleibt erfolgreich.<br />

� min. Eigengewicht<br />

� max. Nutzlast<br />

� min. Betriebskosten<br />

� max. Ladungssicherheit<br />

des Landes zählt. Gallob: „Wir müssen<br />

klar sagen, was wir als Logistiker brauchen,<br />

welche Standorte wir als nachhaltig<br />

Franz Schwammenhöfer: „Raumordnungskompetenz<br />

gehört auf Landesebene.“<br />

einstufen.“ Gleiches gilt für die Industrie,<br />

den Handel etc.<br />

Die Entscheidungsbefugnis für raumordnungspolitische<br />

Maßnahmen liegt auf<br />

kommunaler Ebene, die meisten Bürgermeister<br />

versuchen, Betriebe in ihre Gemeinden<br />

zu locken, widmen landwirtschaftliche<br />

Flächen in industrielles Bauland<br />

um – und schon sitzt das Problem<br />

fest im Boden. „Die Raumordnung sollte<br />

nicht dort entschieden werden, wo sie<br />

heute entschieden wird“, sagt Franz<br />

Schwammenhöfer vom <strong>Verkehr</strong>sministerium,<br />

Mitgestalter des aktuell entstehenden<br />

Mobilitätskonzepts im bmvit. Die Raumordnungskompetenz<br />

sollte vielmehr auf<br />

Landesebene angesiedelt sein. Dort könne<br />

man einen größeren Überblick über nachhaltige<br />

Wirtschaftsstandorte sicherstellen<br />

und Entscheidungen mit einem größeren<br />

Horizont treffen.<br />

Ralph Gallob plädiert für die Entwicklung<br />

eines Masterplans für Österreich mit<br />

der zentralen Fragestellung: „Welches sind<br />

die richtigen Wirtschaftsstandorte in<br />

Österreich aus der Sicht der Produktion,<br />

Infrastruktur und Logistik?“ Darauf sollte<br />

man aufbauen und den Wirtschaftstandort<br />

Österreich absichern. Denn es sei Aufgabe<br />

der Politik in diesem Land, Visionen<br />

für die Zukunft zu entwickeln. Gallobs<br />

Blick in die Zukunft: „Wir rechnen mit<br />

stark steigenden Energiekosten und müssen<br />

uns jetzt Gedanken darüber machen,<br />

wie wir uns darauf einstellen.“<br />

Mobilitätskonzept<br />

Im bmvit wurde in den vergangenen sechs<br />

Monaten ein Mobilitätskonzept entworfen,<br />

das gleichsam als Handlungsleitfaden<br />

für die Bürger zu verstehen ist. Denn „in<br />

20 Jahren werden wir nicht mehr so einfach<br />

mit dem Auto in die Stadt fahren<br />

können“, so Schwammenhöfer.<br />

Stefan Ebner, stellvertretender Geschäftsführer<br />

der Bundessparte Transport und<br />

<strong>Verkehr</strong> in der Wirtschaftskammer Österreich,<br />

skizzierte sehr eindrucksvoll die<br />

zahlreichen politischen Maßnahmen zur<br />

Stefan Ebner: „Zahlreiche Steuerschrauben,<br />

um den <strong>Verkehr</strong> ökologischer zu machen.“<br />

Ökologisierung des <strong>Verkehr</strong>s. „Es wird an<br />

zahlreichen Steuerschrauben gedreht, um<br />

den <strong>Verkehr</strong> ökologischer zu machen“, so<br />

Ebner. Allein die Effizienz bei Nutzfahrzeugen<br />

sei <strong>von</strong> 1980 bis heute enorm ge-<br />

berger Fahrzeugtechnik Ges.m.b.H | Rettenbach 10a | A-6241 Radfeld | T +43 (0) 5338 84 21 - 0 | offi ce@berger-ecotrail.com | www.berger-ecotrail.com<br />

<strong>Verkehr</strong> | 30. September 2011 | Nr. 39<br />

stiegen. Die Leistung der Lkw erhöhte<br />

sich in zwei Jahrzenten um 20 Prozent,<br />

während gleichzeitig der Treibstoffverbrauch<br />

um 30 Prozent gesunken ist (bei<br />

Euro-5-Lkw). Ein Ende politischer Maßnahmen<br />

ist freilich nicht in Sicht. Im Gegenteil.<br />

„Wenn in Österreichs Städten die<br />

Umweltzonen kommen, werden auch die<br />

Umweltpickerl für Lkw kommen“, prophezeit<br />

Ebner.<br />

In zwei bis drei Jahren könnte es so weit<br />

sein. Das ambitionierte Öko-Ziel in<br />

Österreich: Bis 2020 sollen 250.000 Elektro-Fahrzeuge<br />

unterwegs sein. Aus Ebners<br />

Sicht interessant ist die Entwicklung der<br />

Fahrleistung auf Österreichs Autobahnen<br />

und Schnellstraßen. Für heuer wurde ursprünglich<br />

mit einer dreiprozentigen Zunahme<br />

gerechnet. Real liegt die Zunahme<br />

bis dato allerdings bei fünf Prozent.<br />

Ökologische, ökonomische<br />

und soziale Interessen<br />

Die österreichische Bundesvereinigung Logistik<br />

(BVL) beschäftigt sich intensiv mit<br />

dem Thema nachhaltige Logistik und hat<br />

das viel beachtete „Grünbuch der nach-<br />

ANDREA NIEDERKOFLER (4)<br />

Gerald Gregori <strong>von</strong> der BVL erläuterte die<br />

theoretischen Grundlagen grüner Logistik<br />

haltigen Logistik“ herausgebracht. Herausgeber<br />

des im Bohmann Verlag erschienenen<br />

Buches ist Gerald Gregori, Leiter<br />

des Kompetenzzentrums für nachhaltige<br />

Logistik in der BVL.<br />

Nachhaltig heißt im Transportgeschäft,<br />

ökologische, ökonomische und soziale Interessen<br />

unter einen Hut zu bringen. Kein<br />

leichtes Unterfangen, aber es gelingt,<br />

wenn alle Beteiligten in der Supply Chain<br />

ihre Ressourcen nachhaltig nutzen.


<strong>Verkehr</strong> | 30. September 2011 | Nr. 39 3A<br />

INTERVIEW<br />

„Ein substanzielles Anliegen“<br />

Walter Hitziger, Vorstandsdirektor der Österreichischen Post AG, über Nachhaltigkeit in seinem Unternehmen.<br />

ANDREA NIEDERKOFLER<br />

Walter Hitziger (re.) im Gespräch mit<br />

<strong>Verkehr</strong>-Redakteur Bernhard Fragner<br />

Sie sprechen lieber <strong>von</strong> „Nachhaltigkeit“<br />

als <strong>von</strong> „Grün“?<br />

Walter Hitziger: Ökologie ist natürlich<br />

nur ein Teilbereich der<br />

Nachhaltigkeit, und der Begriff<br />

„Grün“ ist psychologisch stark<br />

aufgeladen. Der Post geht es<br />

aber nicht darum zu zeigen, dass<br />

wir jetzt auch zu den „Guten“<br />

gehören. Es geht um ein nachhaltiges,<br />

substanzielles, materielles<br />

Anliegen, nicht nur um eine<br />

Marketingaussage. Die Österreichische<br />

Post wird ab 2011 alle<br />

Sendungen klimaneutral zustellen<br />

und zählt im Bereich Klimaschutz<br />

somit zu den Vorreitern<br />

der nationalen und internationalen<br />

Logistikdienstleister.<br />

Verändert sich mit dieser Positionierung<br />

das Image der Post?<br />

www.post.at/co2neutral<br />

Hitziger: Nachdem<br />

wir in den<br />

ersten zehn Jahren<br />

nach der<br />

rechtlichen Verselbständigung<br />

unsere Pflichtübungen<br />

auf der<br />

Kostenseite und<br />

der Großkundenseitevorangetrieben<br />

haben, konnten<br />

wir in den<br />

vergangenen drei<br />

Jahren wesentlich mehr Energie,<br />

Ressourcen und Ideen in die<br />

Breite, in die öffentlichen <strong>Kunden</strong><br />

investieren. Am Beispiel des<br />

Umbaus des Filialnetzes konnten<br />

wir sehen, dass das auch ankommt:<br />

Es gab bei fast jedem<br />

Standort Widerstände, aber nach<br />

spätestens einem Jahr nahmen<br />

die <strong>Kunden</strong> den Wechsel zu einem<br />

Postpartner durchwegs sehr<br />

gut an. Die Österreichische Post<br />

steht traditionell im Fokus der<br />

öffentlichen Wahrnehmung, und<br />

das haben wir zu managen.<br />

Verändert sich Ihr Marketing?<br />

Hitziger: Wir werden das Thema<br />

Nachhaltigkeit in der Öffentlichkeit<br />

durchaus massiv kommunizieren,<br />

weil wir dieses Projekt<br />

ernst meinen. Je mehr Menschen<br />

da<strong>von</strong> wissen, desto leichter<br />

wird es uns fallen, da dann auch<br />

neue Partner auf uns zukommen<br />

werden. Zu Jahresbeginn 2012<br />

werden wir unseren großen <strong>Kunden</strong><br />

Zertifikate übergeben, wonach<br />

wir einen Teil ihres CO 2-<br />

Footprints für sie gelöst haben.<br />

Das Thema taucht in den Ausschreibungen<br />

vieler Unternehmen<br />

immer stärker auf. Man<br />

will es natürlich nicht zusätzlich<br />

bezahlen, aber ich denke, dass es<br />

sehr positiv angenommen wird,<br />

wenn ein Lieferant <strong>von</strong> sich aus<br />

diese Leistung erbringt. In diese<br />

Positionierung investieren wir<br />

nun drei Jahre – teilweise natürlich<br />

mit Vorleistungen belastet –,<br />

aber wir glauben daran, dass wir<br />

uns einer Break-even-Situation<br />

nähern, und dass dies langfristig<br />

auch wirtschaftlich eine gute<br />

Entscheidung ist. Für eine börsenotierte<br />

Aktiengesellschaft ist alles<br />

andere schwierig zu erklären.<br />

Über das Thema herrscht im<br />

Vorstand Einigkeit?<br />

Hitziger: Unser Vorstand ist zum<br />

Glück mit unterschiedlichen Persönlichkeiten<br />

besetzt. Es ist die<br />

Aufgabe des Finanzvorstandes,<br />

die Wirtschaftlichkeit derartiger<br />

Investitionen zu hinterfragen.<br />

Wir hatten eine konstruktive und<br />

intensive Diskussion, und jetzt<br />

haben wir ein unumstrittenes Ergebnis,<br />

das wir alle mittragen.<br />

Jetzt müssen Sie diesen Weg<br />

auch noch auf allen Ebenen implementieren<br />

...<br />

Hitziger: Natürlich, das ist ja<br />

der Key-Indicator dafür, ob ein<br />

Unternehmen unserer Klassifizierung<br />

erfolgreich ist. Das Hauptthema<br />

der Österreichischen Post<br />

ist, dass wir den gleichen Geschäftsfall,<br />

die gleiche Handlung<br />

täglich Millionen Mal umsetzen.<br />

Jede Sekunde, die wir hier liegen<br />

lassen, multipliziert sich bei uns<br />

sofort in großen Zahlen. Wohl<br />

auch deshalb sind wir eine der<br />

erfolgreichsten europäischen<br />

Postgesellschaften: weil wir es<br />

geschafft haben, solche Aufgaben<br />

top-down zu kommunizieren,<br />

in Prozesse einzubetten. Die<br />

Idee etwa, Fahrer hervorzuheben,<br />

die besonders ressourcenschonend<br />

mit ihren Fahrzeugen<br />

umgehen, stößt klarerweise<br />

nicht auf ungeteilte Begeisterung.<br />

Hier muss man eben Überzeugungsarbeit<br />

leisten: Beginnend<br />

bei den Reifen, den Dieselkosten,<br />

den Stromkosten – jeden<br />

Euro, den wir hier finden, müssen<br />

wir nicht bei den Personalkosten<br />

finden.<br />

POST AG<br />

LOGISTIKLOUNGE<br />

CO 2-neutral<br />

Die zahlreichen Initiativen<br />

der Österreichsichen Post.<br />

Post-Vorstandsdirektor Walter<br />

Hitziger gab bei der Logistik-<br />

Lounge einen Überblick über die<br />

Anstrengungen der Österreichischen<br />

Post in Richtung Nachhaltigkeit.<br />

Im Sinne der CO 2-<br />

Einsparung stellte die Post etwa<br />

ihren Fuhrpark massiv um: In<br />

diesem Jahr kaufte das Unternehmen<br />

18 E-Autos, 75 E-Mopeds<br />

und 100 Elektrofahrräder.<br />

Auch bei den Gebäuden holte<br />

die Post einiges heraus: So wurden<br />

Heizsysteme umgestellt und<br />

in der neuen Stromausschreibung<br />

der Fokus auf Strom aus<br />

erneuerbaren Energiequellen gelegt.<br />

Auch die Routenoptimierung<br />

stand unter dem ökologischen<br />

Gedanken. „Seit einigen<br />

Wochen“, sagte Hitziger, „ist<br />

unsere Zustellung in Österreich<br />

CO 2-neutral.“<br />

Zertifikate<br />

Im Rahmen der Initiative „CO 2neutral<br />

zugestellt“ unterstützt<br />

die Post AG private und geschäftliche<br />

<strong>Kunden</strong> bei der Reduktion<br />

ihres ökologischen<br />

Footprints. Ab Jahresbeginn<br />

2012 erhalten Business-<strong>Kunden</strong>,<br />

die das wünschen, ein Zertifikat<br />

über die Verbesserung ihres<br />

„Fußabdrucks“.<br />

█ Der Umwelt zuliebe:█<br />

█ co 2 neutrale zustellung.█<br />

Als größtes Logistikunternehmen Österreichs sind wir uns unserer Verantwortung gegenüber der<br />

Umwelt bewusst. Durch den Einsatz umweltfreundlicher Technologien, unser Engagement im<br />

Bereich alternativer Energieformen und die Unterstützung <strong>von</strong> Klimaschutzprojekten, können wir<br />

Ihnen eines garantieren: Wir stellen Ihre Post CO 2 neutral zu – und das in ganz Österreich.<br />

Wenn’s wirklich wichtig ist, dann lieber mit der Post.


4A<br />

LOGISTIKLOUNGE<br />

IMPRESSIONEN<br />

Networking, Fachgespräche, intensive Diskussionen – Impressionen <strong>von</strong> der LogistikLounge des „<strong>Verkehr</strong>“<br />

<strong>Verkehr</strong> | 30. September 2011 | Nr. 39<br />

ALLE BILDER: ANDREA NIEDERKOFLER


<strong>Verkehr</strong> | 30. September 2011 | Nr. 39<br />

LADETECHNOLOGIE FÖRDERUNG<br />

Nachhaltigkeit by Fronius<br />

Die „Active Inverter“-Technologie verbindet<br />

die Vorteile zweier Technologiewelten.<br />

Der Hersteller <strong>von</strong> Batterieladesystemen und Solarund<br />

Schweißelektronik Fronius hat eine Batterieladetechnologie<br />

entwickelt, die dem Nachhaltigkeitsdenken<br />

entspricht.<br />

Boris Ringwald, bei Fronius in Österreich für das<br />

Vertriebsmarketing zuständig, präsentierte bei der<br />

LogistikLounge die „Active Inverter“-Technologie,<br />

die Fronius vor einigen Jahren auf den Markt<br />

brachte. Derzeit spreche man bei Batterieladegeräten<br />

für elektrisch angetriebene Flurförderzeuge <strong>von</strong><br />

der 50-Hertz-Trafotechnik und der Hochfrequenztechnologie<br />

(HF-Technologie). Die 50-Hertz-Trafotechnik<br />

steht dabei für eine robuste, zuverlässige<br />

und preisgünstige Bauweise. Die Hochfrequenztechnologie<br />

steht für längere Batterielebensdauer,<br />

höhere Energieeffizienz, aber aufgrund der empfindlicheren<br />

Technik auch für eine höhere Anfälligkeit<br />

und geringere Robustheit.<br />

Die <strong>von</strong> Fronius entwickelte Technologie kombiniert<br />

das Beste aus beiden Technologiewelten: die<br />

Vorteile der langlebigen und robusten 50-Hertz-<br />

Trafotechnik und die Effizienz und Wirtschaftlichkeit<br />

der Hochfrequenztechnologie.<br />

Batterieladesysteme mit „Active Inverter“-Technologie<br />

bieten einige Vorteile: Sie garantieren eine op-<br />

Intelligente <strong>Verkehr</strong>ssysteme<br />

STARTEN MIT THALES<br />

timierte Ladung und verlängern so die Lebensdauer<br />

der Batterie um rund 25 Prozent – gerade bei<br />

Staplerflotten ab zehn Fahrzeugen ein wichtiger<br />

Aspekt im Hinblick auf die Batteriekosten.<br />

Alternative Antriebslösungen<br />

Machen Sie das Beste aus Ihrer Infrastruktur - mit modernen<br />

Lösungen <strong>von</strong> Thales für Leit- und Sicherungstechnik,<br />

Fahrkartenmanagement, Kommunikation und Netzüberwachung.<br />

Als weltweit führendes Unternehmen bietet Thales sichere,<br />

leistungsfähige und bewährte Lösungen für den Nah- und<br />

Fernverkehr. Profi tieren auch Sie <strong>von</strong> einem wirtschaftlichen<br />

Betrieb und maximaler Effi zienz, während sich Ihre<br />

<strong>Kunden</strong> auf die höchsten Sicherheitsstandards<br />

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Spezialisten verfügen über umfassende Erfahrung<br />

und unterstützen Sie dabei, Ihr nächstes<br />

Projekt erfolgreich umzusetzen - auch unter<br />

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Boris Ringwald präsentierte bei der LogistikLounge die<br />

„Active Inverter“-Technologie <strong>von</strong> Fronius<br />

Im nächsten Jahr beginnt Fronius mit dem Prototypversuch<br />

beim Projekt „HyLogFleet“ (steht für<br />

„Hydrogen powered Logistic System“). Dabei geht<br />

es um die Realisierung der nächsten Generation<br />

des Brennstoffzellenantriebs. 2013 werden 15<br />

Fahrzeuge mit HyLog ausgestattet, und ab Ende<br />

2013 hofft Ringwald, könne das mobile Brennstoffzellensystem<br />

in die Serienreife gehen.<br />

ANDREA NIEDERKOFLER<br />

5A<br />

LOGISTIKLOUNGE<br />

Von der Forschung in den Markt<br />

Der österreichische Klima- und Energiefonds will<br />

Emissionen reduzieren helfen.<br />

Der österreichische Klima- und Energiefonds ist ein Förderinstrumentarium,<br />

mit dessen Hilfe zündenden Ideen zum praktischen Durchbruch<br />

verholfen wird. „Wir sind die Begleiter auf dem Weg <strong>von</strong> der<br />

Forschung in den Markt“, erklärte Theresia Vogel, Geschäftsführerin<br />

des Klima- und Energiefonds, bei der LogistikLounge. Das Bild der<br />

Mobilität verändert sich sehr stark, und die heimische Kompetenz in<br />

Forschung und Entwicklung in diesem Bereich finanziell zu fördern,<br />

ist eines der Ziele des Fonds, der heuer ein Fördervolumen <strong>von</strong><br />

148 Mio. Euro administriert. 54 Mio. Euro entfallen auf die Unterstützung<br />

<strong>von</strong> Projekten bei der Markteinführung, 47 Mio. Euro stehen<br />

für die Forschung und Technologieentwicklung zur Disposition.<br />

Drei Programme sind derzeit im Laufen und tangieren das Thema<br />

Mobilität. Unter dem Titel „Leuchttürme der E-Mobilität“ werden<br />

zum Beispiel F+E-Projekte im Fahrzeugbereich, Vernetzung und Bündelung<br />

<strong>von</strong> bestehenden Initiativen oder technische Innovationen gefördert.<br />

„Das Programm läuft seit dem Jahr 2009, und bisher haben<br />

wir fünf Projekte mit 19,9 Millionen Euro gefördert“, so Vogel.<br />

Interessante Projekte in mehreren Bundesländern<br />

Die Ausschreibung zur Beteiligung an diesem Progamm läuft noch bis<br />

13. Oktober. Bis 12. Oktober läuft die Ausschreibung zum Programm<br />

„Modellregion der E-Mobilität“. Hier geht es darum, den Ankauf<br />

<strong>von</strong> Elektrofahrzeugen in regionalen Umweltverkehrsverbünden zu<br />

unterstützen oder Ladeinfrastrukturen auf Basis erneuerbarer Energien<br />

aufzubauen. Das Ziel ist, integrierte Mobilitätskonzepte zu<br />

schaffen. Fünf<br />

Projekte gibt es<br />

dazu derzeit in<br />

Österreich:<br />

„Vlotte“ nennt<br />

sich das Projekt<br />

im Rheintal, das<br />

gleichsam eine<br />

Vorreiterregion<br />

in Sachen E-<br />

Mobilität ist. In<br />

Salzburg wird<br />

im Rahmen <strong>von</strong><br />

„ElectroDrive<br />

Salzburg“ E-<br />

Mobilität im<br />

Theresia Vogel: „Bisher haben wir fünf Projekte mit<br />

19,9 Millionen Euro gefördert.“<br />

Abo angeboten; E-Fahrzeuge werden geleast und nach einer vereinbarten<br />

Zeit wieder zurückgegeben. In <strong>Wien</strong> läuft „E-Mobility on demand“:<br />

Bis 2012 werden in <strong>Wien</strong> Hunderte Elektro-Autos eingeführt<br />

und die dazu notwendigen Ladesäulen errichtet. Im Großraum Graz<br />

liegt der Schwerpunkt auf intelligenten systemischen Mobilitätslösungen,<br />

„die sowohl die Nutzung <strong>von</strong> E-Fahrzeugen als auch Formen des<br />

öffentlichen <strong>Verkehr</strong>s attraktiver machen“, betonte Vogel. In Eisenstadt<br />

wird City-Ruftaxi schrittweise auf E-Taxi umgestellt, Car Sharing<br />

& Car Pooling sind ebenfalls Teil des Konzepts.<br />

SCHEDULING<br />

ANDREA NIEDERKOFLER<br />

Scheduling spart Ressourcen<br />

Ein innovatives Logistik-Werkzeug reduziert die Kosten.<br />

Laut Definition ist Scheduling eine Zuweisung eines Satzes <strong>von</strong> Aufgaben<br />

und Arbeitsgängen zu einem Satz <strong>von</strong> Ressourcen. Soll heißen,<br />

dass Produktionsprozesse wie etwa die operative Abwicklung aller<br />

Flüge auf dem <strong>Wien</strong>er Flughafen Schwechat mit Hilfe <strong>von</strong> Scheduling<br />

gesteuert werden. Damit würden operative Abläufe besser koordiniert,<br />

Ressourcen optimal genutzt und nicht zuletzt Kosten gespart,<br />

erklärte Heinz Weigl <strong>von</strong> Preactor International auf der Logistik -<br />

Lounge. Nachdem Scheduling auf dem <strong>Wien</strong>er Flughafen implementiert<br />

worden ist, kam an Weigl die Nachfrage <strong>von</strong> Total aus Belgien,<br />

doch auch für den zweitgrößten Ölhafen der Welt, Antwerpen, ein<br />

Scheduling-System zu kreieren. Es wurde eingeführt und bringt jetzt<br />

eine wesentlich genauere und effizienterte Steuerung bei der Belegung<br />

der Piers für den Ölumschlag.<br />

Unterm Strich könne der Anwender mit einer massiven Senkung der<br />

Liegekosten im Hafen und mehr Transparenz in der Kommunikation<br />

kalkulieren, verspricht Weigl, der in den USA tätig war und 25 Jahre<br />

Erfahrung auf den Gebieten der Computersimulation und <strong>von</strong> Scheduling<br />

mitbringt. Mit Scheduling können Unternehmen abgesicherte<br />

Entscheidungen hinsichtlich Lieferterminen rechtzeitig treffen, was<br />

gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit erhöht. Scheduling werde zunehmend<br />

in komplexen Supply Chains eingesetzt, um Liefertermine<br />

genau zu monitoren.


Foto: © Thomas Schwörer<br />

6A<br />

LOGISTIK-LOUNGE<br />

SCHENKER<br />

„Green“ ist kein Marketing-Gag<br />

DB Schenker unternimmt viel, um das Transportgeschäft grüner zu<br />

machen. Die Liste der Umweltprojekte ist lang.<br />

DB Schenker hat sich kein simples Ziel<br />

vorgenommen. „Wir wollen sichtbar<br />

Branchenführer bei Eco Solutions sein,<br />

Wolfgang Schmid: „Mit Vermeiden und<br />

Reduzieren haben wir schon Erfahrung.“<br />

und wir verstehen Greens Logistics nicht<br />

als Marketing-Gag, sondern als echte Herausforderung“,<br />

erklärte Wolfgang<br />

Schmid, Marketing-Chef bei DB Schenker<br />

Österreich, bei der LogistikLounge.<br />

„Die Bahn hat Zukunft“<br />

Vermeiden, reduzieren und kompensieren,<br />

hier setzt DB Schenker an, um der CO 2-<br />

Problematik zu begegnen. „Mit Vermeiden<br />

und Reduzieren haben wir schon Erfahrung,<br />

weil wir das im Konzern schon<br />

praktizieren“, so Schmid. Beim Kompensieren<br />

als Ergänzung zur Reduktion und<br />

zur Unterstützung <strong>von</strong> Umweltprojekten<br />

im Gold-Standard sei man allerdings erst<br />

am Anfang. Das Ziel in der Schenker-Organisation<br />

ist ambitioniert: Bis zum Jahr<br />

2020 will man die CO 2-Emissionen um<br />

20 Prozent senken. Durch Lkw-Flotten-<br />

Modernisierung und energiesparendes<br />

Fahren sollen beispielsweise 19 Prozent<br />

des Energieverbrauchs reduziert werden.<br />

Schenker schickt seine Lkw-Fahrer in spezielle<br />

Fahrtrainingsprogramme, wo sie lernen,<br />

die Lkw sprit- und ressourcensparend<br />

zu fahren.<br />

Im Schienengüterverkehr sieht man im<br />

Konzern ein Einsparungspotenzial <strong>von</strong><br />

ANDREA NIEDERKOFLER<br />

40 Prozent. Auch hier geht es um neue<br />

Fahrzeuge, technische Innovationen, Energiegewinnung<br />

durch optimale Bremswirkung,<br />

Schulung in energiesparendem Fahren<br />

beispielsweise mit Hilfe der sogenannten<br />

TEMA-Box. Diese Box zeigt dem Fahrer<br />

etwa den Energieverbrauch an und ermöglicht<br />

Verbrauchsmessungen. Schenker<br />

bringt pro Jahr an die 2.500 Ganzzüge<br />

auf die Schiene. Die Waggons kommen<br />

aus allen Teilen Westeuropas zur Drehscheibe<br />

Sopron in Ungarn, wo dann in<br />

den meisten Fällen die Zusammenstellung<br />

zu Ganzzügen und Direktabfahrten nach<br />

den Ländern in Südosteuropa erfolgen.<br />

„Die Bahn hat Zukunft“, sagt Schmid,<br />

um gleich hinzuzufügen, dass sie nur Zukunft<br />

habe, wenn sie sich verändere, womit<br />

primär die ehemals staatlich gelenkten<br />

Bahnverwaltungen gemeint sind.<br />

Projekte in vielen Ländern<br />

Die Liste der abgeschlossenen, laufenden<br />

und geplanten Umweltprojekte bei Schenker<br />

in Österreich und Südosteuropa ist<br />

lang und vielfältig. Im Terminal im Hafen<br />

Albern wurde beispielsweise eine Hackgutverfeuerungsanlage<br />

installiert mit dem<br />

Ergebnis, dass dadurch 70.000 Liter Heizöl<br />

pro Jahr eingespart werden. In Innsbruck<br />

wurde die Heizung <strong>von</strong> Öl auf Gas<br />

umgestellt, in den einzelnen südosteuropäischen<br />

Ländern reichen die Maßnahmen<br />

<strong>von</strong> der Installation <strong>von</strong> Energiesparlampen<br />

über Bewegungsmelder bis zum<br />

echten Ausschalten der Computer und<br />

vermeiden des Stand-by-Modus.<br />

In <strong>Wien</strong> ist der erste Erdgas-Lkw im Einsatz,<br />

und so werden um 20 Prozent weniger<br />

Emissionen im Vergleich zum Diesel-<br />

Lkw in die Luft geblasen. In Sofia werden<br />

alternative Energiequellen genutzt und die<br />

Mitarbeiter für die Mülltrennung sensibilisiert.<br />

In den Hallen sind Stapler elektrisch<br />

unterwegs und werden Hochfrequenzlader<br />

eingesetzt. Schenker betätigt<br />

sich sogar als Waldspender. Gemeinsam<br />

mit <strong>Kunden</strong> wurde ein sogenannter DB-<br />

Schenker-Arkas-Wald mit 2.000 Bäumen<br />

gepflanzt.<br />

BERGER<br />

Wir handeln heute, um für morgen etwas zu bewegen.<br />

Nachhaltig mit höherer Nutzlast<br />

Mit neuen Materialien einen Trailer zu<br />

entwickeln, um das Eigengewicht zu reduzieren<br />

und so mehr Nutzlast zu schaffen,<br />

ist ein gutes Beispiel für Nachhaltigkeit im<br />

Straßentransport.<br />

Die Tiroler Berger Fahrzeugtechnik hat<br />

mit dem ecotrail einen Auflieger entwickelt,<br />

der nur ein Eigengewicht <strong>von</strong><br />

4,7 Tonnen aufweist, alle Kritierien für<br />

die Ladungssicherung erfüllt und so den<br />

Frächtern und Spediteuren ein Fahrzeug<br />

an die Hand gibt, mit dem sich die Wirtschaftlichkeit<br />

im Straßengüterverkehr steigern<br />

lässt.<br />

15 Prozent mehr Nutzlast, aber<br />

geringerer Treibstoffverbrauch<br />

David Gulda, Geschäftsführer der Tiroler<br />

Berger-Unternehmensgruppe, präsentierte<br />

auf der LogistikLounge des <strong>Verkehr</strong> den<br />

ecotrail als einen Trailer, der seinesgleichen<br />

sucht. Hergestellt aus stabilem<br />

S-700-Feinkornstahl, weist das Fahrzeug<br />

einige innovative Merkmale auf.<br />

Dank Lochform wird weniger Material<br />

verbaut, der Bodenaufbau ist für eine<br />

Staplerachslast bis 7 Tonnen ausgelegt<br />

und die Felgen des Trailers sind aus Aluminium.<br />

Mit dem multifunktionalen<br />

Lochrahmen und den integrierten verbindungstechnischen<br />

Verstärkungen als weitere<br />

technische Merkmale lasse sich das<br />

Eigengewicht des Trailers weiter senken<br />

und der Nutzen für den Anwender erhöhen,<br />

ist Gulda überzeugt. Allerdings finden<br />

sich in dem Fahrzeug auch Standardkomponenten,<br />

wie beispielsweise Bodenplatten,<br />

Achsen, Bremsen und Reifen, die<br />

es auf dem Markt noch nicht gewichtsoptimiert<br />

zu beschaffen gibt, bedauert der<br />

Manager.<br />

Dennoch: Was unterm Strich herausgekommen<br />

ist, ist ein Fahrzeug mit einer um<br />

15 Prozent höheren Nutzlast, geringerem<br />

Treibstoffverbrauch bei weniger schwerem<br />

Ladegut und per saldo geringeren<br />

Schadstoffemissionen.<br />

Herkömmliche Lkw haben ein Gesamtgewicht<br />

<strong>von</strong> 40 Tonnen, konventionelle<br />

Fernverkehrszugmaschinen kommen mit<br />

<strong>Verkehr</strong> | 30. September 2011 | Nr. 39<br />

Berger Fahrzeugtechnik hat mit ecotrail einen Trailer entwickelt, der mit<br />

weniger Eigengewicht mehr Fracht transportiert.<br />

einem Eigenwicht <strong>von</strong> 8,3 Tonnen daher.<br />

Nicht so der ecotrail. Der Curtainsider<br />

hat nur 4,7 t Eigengewicht und die Nutzlast<br />

liegt bei 27 bis 33 Tonnen.<br />

Pilotfahrten mit einem Verlader<br />

und einem Transporteur<br />

„Wir haben unser Fahrzeug ausgiebig in<br />

der Praxis getestet und können die Effizienzsteigerung<br />

nachweisen“, betont Gulda.<br />

Mit einem Verlader und einem Transporteur<br />

wurden die Pilotfahrten durchgeführt.<br />

Einmal im hochfrequenten Kurzstreckenverkehr<br />

für ein Unternehmen in<br />

der Holzindustrie. Dank der Beladung des<br />

ecotrail mit 26,5 Tonnen Fracht erspart<br />

sich der Verlader hochgerechnet 600<br />

Fahrten pro Jahr im Vergleich zu Trailern<br />

in traditioneller Ausführung. Das wirkt<br />

sich in der Kasse gleich mit einer ausgerechneten<br />

Einsparung <strong>von</strong> 180.000 Euro<br />

im Jahr aus.<br />

ANDREA NIEDERKOFLER<br />

David Gulda: „Wir haben das Fahrzeug<br />

ausgiebig in der Praxis getestet.“<br />

Der Transporteur fährt auf einer Entfernung<br />

<strong>von</strong> 600 Kilometern und legt pro<br />

Jahr 110 Fahrten zurück. Kommen<br />

20 Tonnen Ladung auf den ecotrail bei einem<br />

Gesamtgewicht <strong>von</strong> 33 Tonnen, so<br />

erspart sich der Fuhrunternehmer<br />

1.650 Euro pro Jahr und Lkw.<br />

Für uns dreht sich alles darum, beim Umweltschutz nicht still zu stehen.<br />

Mit einer Reihe <strong>von</strong> Maßnahmen hat DB Schenker in Österreich und Süd osteuropa Verantwortung für die Umwelt über nommen:<br />

Etwa mit organisierten Fahrertrainings und der laufenden Flottenmodernisierung. Oder mit unseren multimodalen<br />

Terminals mit eigenem Gleisanschluss und den mehr als 2.000 Ganzzugsabfahrten jährlich nach Südosteuropa.<br />

Wir haben Lösungen, die etwas bewirken. Verbessern Sie mit uns gemeinsam die Energiebilanz Ihres Unternehmens.<br />

Mehr auf www.dbschenker.com/at<br />

Wir sind ein Partnerunternehmen <strong>von</strong>

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