Schüler und Lehrer laufen den Mannheim Marathon 2007

KIESTEICHENTE 2/2007 WALDORFPÄDAGOGIK 11
kompatiblen“ Kind zu verabschieden und
den Kindern ihre eigenen Erfahrungsund
„Spiel“räume (im doppelten Wortsinne)
zuzugestehen.
Eine Liste mit den (wenigen) wichtigsten
Spielmaterialien für alle Altersstufen und
eine Ermunterung an alle Großeltern,
doch lieber Zeit und gemeinsames Tun
statt Spielzeug zu schenken, runden das
Buch ab.
Ein hilfreiches Buch für alle Eltern, die
schon immer vermutet haben, dass das
Kinderzimmer viel zu überfüllt ist mit Dingen,
die ihr Kind nicht braucht und ein
hilfreiches Buch für alle Pädagogen und
Therapeuten, die schnell ein gutes Argument
benötigen, um Eltern zu ermutigen
das Kinderzimmer auszumisten.
Gabriele Pohl ist Diplompädagogin mit
langjähriger Erfahrung in der Theaterarbeit
mit Kindern und eigener Puppenbühne
und seit 2001 als Spieltherapeutin in
eigener Praxis tätig. Ihr Institut in Mannheim
heißt „Kaspar Hauser Institut für
heilende Pädagogik, Kunst und Psychotherapie.“
Dr. Gudrun Gauda
(Dipl. Psych.)
Waldorf Philharmonie
Bereits zum vierten Mal findet dieses
Jahr vom 26.10.07 bis zum 04.11.07 die
Junge Waldorf-Philharmonie Süddeutschland
statt. Organisiert von 11
Waldorfschülern aus Süddeutschland
gibt es im Herbst wieder auf der Freien
Waldorfschule Gutenhalde/Filderstadt
eine musikalische Probenphase, die von
zwei Konzerten gekrönt wird. Das erste
Konzert findet in Pforzheim und das zweite
Konzert wieder in der LKK Liederhalle
in Stuttgart statt. Unter der Leitung des
bekannten Dirigenten Patrick Strub werden
rund 90 Jugendliche aus Baden-
Württemberg und Bayern mit Freude das
anspruchsvolle Programm erarbeiten.
Die Broschüren liegen bereits an den
Schulen aus und es geht in die Anmeldephase,
der Anmeldeschluss ist am 25.
Mai 2007. Die Teilnehmer studieren ihre
Stücke bereits zu Hause, so dass in der
gemeinsamen Probenwoche mehr Wert
auf Zusammenspiel etc. gelegt werden
kann.
Infos unter orchester.waldorfschueler.de
oder einfach eine Mail an orchester@waldorfschueler.de
Kulinarisch-Musikalisch
ging es zu auf der Burgterrasse
Altleinigen - Brunch mit
Serenadenkonzert.
Familie Brickmann (Eltern der 7A) hatte
zum Frühstücks-Mittagessen mit Musik
eingeladen, und trotz sehr vermischter
Wettermeldungen mauserte sich der 17.
Juni auf der Terrasse der Burgjugendherberge
Altleiningen zu einem durch und
durch hochsommerlichen Ausflugstag:
strahlend blauer Himmel, Schäfchenwolken
und gelegentlich eine leichte Brise
als Kühlung, im Burggraben ein blitzblankes
Freibad mit großer Spiel- und Liegewiese
und – nicht zuletzt – ein Buffet, das
keinen Wunsch unerfüllt ließ, waren das
Angebot.
Das musikalische Programm der Streichergruppe
unseres Sinfonieorchesters –
von Johannes Corn geleitet und moderiert
– enthielt Repertoirestücke und neu
Einstudiertes, wollte vor allem durch
leichtgewichtigere Kost zur Verdaulichkeit
des Gesamt-Menus beitragen.
A. Vivaldis „Frühling“ – nochmals mit
Iryna Damm als Geigenvirtuosin -, eine
Walzerfolge von J. Lanner und A. Dvorak,
Tanz-Menuette von F. Schubert, Zehn
Stücke für Streicher von B. Bartok und
schließlich die berühmteste aller Serenadenmusiken,
„Eine kleine Nachtmusik“,
von W.A. Mozart bildeten das Programm;
abgerundet wurde das Ganze durch J.
Strauß´ Pizzicato-Polka.
Die Burggäste / Zuhörer waren begeistert,
die Herbergseltern überaus zufrieden
mit dem ´Gesamtkunstwerk´, und
das Orchester erlebte, nach dem großen
Einsatz beim ´Pastorale´-Konzert im
März, einen gemeinsamen Ausflug zwischen
Freude machen und selbst Freude
erleben, ohne die Anspannung einer
Konzert-Aufführung durchstehen zu müssen.
Eine Wiederholung in ähnlichem Ambiente
und vergleichbar musikalisch ausgestattet
ist bereits terminiert.
Klaus Holland
Was macht eigentlich
Jochen Kitzbihler
Es werden sich wohl nur noch wenige
Menschen an den ehemaligen Mitschüler
der „Heidtmann/Schmelzer“-Klasse – die
erste Klasse der FWS MA von 1972-
1985- erinnern können? Nach bestandenem
Abitur ergriff Jochen Kitzbihler den
Beruf eines Steinmetzen und Bildhauers
und machte sich nach seiner Fachausbildung
sehr schnell selbständig als freier
Künstler und Bildhauer. Schon nach
wenigen Jahren nahm er in Südwestdeutschland
mit eigenen Arbeiten an
Künstlerausstellungen teil und brachte es
bald zu ersten Künstlerpreisen. Damit
wurde er in der Öffentlichkeit immer mehr
mit Aufmerksamkeit versehen und erhielt
erste öffentliche Aufträge von Gemeinden
u.a. in Baden-Württemberg und in der
Pfalz für Steinskulpturen, so z.B. die
bemerkenswerte 12-Meter Steinplastik
„transversal“ mit herab rinnendem Wasser
auf dem Bahnhofsvorplatz der Stadt
Kehl am Rhein. Zwischendurch absolvierte
Jochen Kitzbihler ein Kunststudium
an der Staatlichen Akademie der Bildenden
Künste Karlsruhe bei Professor Hiromi
Akiyama, was dazu führte, dass er für
eine Zeitlang auch in Japan künstlerisch
arbeiten konnte. Inzwischen können wir
Mannheimer seit dem 25.11.2003 ( die
KTE berichtete damals darüber) in der
Innenstadt auf den Planken tagtäglich die
eindrucksvolle Gedenkskulptur für die
jüdischen Opfer des Nationalsozialismus
sehen, bestaunen und bewundern.
Heute lebt und arbeitet Jochen Kitzbihler
in Freiburg/Br., und es ist erstaunlich,
welche vitale Entwicklung dieser freie
Künstler und Bildhauer durchgemacht hat
und was mittlerweile für neue künstlerische
Werke durch ihn entstanden sind.,
wie in der Galerie im Artforum in Offenburg/Br.
Bis zum 20. Mai 2007 ausgestellt
waren.
Es ist keine Frage, das Leben an sich ist
für viele Menschen heute nicht einfacher
geworden- so auch nicht für Jochen Kitzbihler.
Die Städte und Gemeinden vergeben
kaum noch öffentliche Aufträge an
Künstler, der Kreis an Kunstinteressierten
in der Wirtschaft oder im privaten Bereich
w immer weniger – als freier Künstler und
Bildhauer heute mit einigermaßen wirtschaftlichen
Lebensperspektiven zu
schaffen und gestalten ist ein hartes
Stück Brot geworden und Nebentätigkei-