Das Aufleuchten einer Idee ... ... bei jungen Menschen ist das Schönste, was ich immer wieder bei meiner Arbeit am OMNIBUS FÜR DIREKTE DEMOKRATIE erleben kann. Inzwischen haben uns schon mehr als hundert Schülerinnen und Schüler für einige Wochen auf unserer ständigen Fahrt durch Deutschland begleitet, und mir wird immer deutlicher, daß die Erfahrungen, die ich dabei mache, den Kern meiner Motivation bilden. Der Alltag am OMNIBUS spielt sich ohnehin in dem oszillierenden Spannungsfeld der Begriffe SCHULE und DEMOKRATIE ab, in dem wir alle Schüler sind, weil wir die Demokratie als QUALITÄT noch nicht haben. Und was den unbefangenen Blick auf die Möglichkeiten der Gegenwart und erst recht der Zukunft angeht, sind die Schülerinnen und Schüler meine Lehrer. So entstehen am OMNIBUS fruchtbare Freundschaften auf Augenhöhe, bei denen das Alter überhaupt keine Rolle spielt. Und ich kann beobachten, wie die Idee der Demokratie jeweils mit dem eigenen Willen ergriffen und durch die Gesprächsarbeit von innen heraus an den konkreten ERFAHRUNGEN entlang weiter entwickelt wird. Am Anfang steht meist die Frage: „ Was soll ich denn da machen, ich kenne mich doch überhaupt nicht aus?“ – oft noch mit dem Nachsatz versehen: „Für Politik interessiere ich mich eigentlich nicht.“ Ich finde das sehr sympathisch, denn es zeigt ja nur, daß die jungen Menschen mit der gesunden Intuition der Jugend mit toten und falschen Begriffen nichts anfangen wollen. Sie wissen, daß das, was als „Demokratie“ und „Politik“ bezeichnet wird, in Wirklichkeit nichts mit ihnen zu tun hat. Wenn sie spüren, daß etwas nicht STIMMT, reagieren sie allergisch – und das ist gut und richtig so! Mit der IDEE, an der der OMNIBUS als Bürgerinitiative ganz praktisch jeden Tag arbeitet, können sie sich sofort verbinden, weil sie sich selbst darin erkennen können, als Akteure und verantwortliche Gestalter in einem Konzert selbstbestimmter Menschen. Das ist eine richtige Arbeit, für die die höchsten Qualitäts- und Freiheitsmaßstäbe gelten, nämlich die der KUNST. Da kommt es darauf an, daß auch die kleinste Kleinigkeit STIMMIG ist. Da steigen sie voll ein und fühlen sich – oft zum ersten Mal – ernst genommen. Wir leben und arbeiten am OMNIBUS in wechselnden Teams von bis zu fünf Menschen (ich bin die einzige Konstante) auf engstem Raum zusammen und haben auch immer eine komplexe Logistik mit den vielfältigsten Aufgaben zu bewältigen. Also ist von jeder/jedem Geistesgegenwart und Initiative gefordert, bei jeder Stimmungs- und Wetterlage, von früh bis spät – eine immerwährende Übung von Selbstbestimmung am Arbeitsplatz. Die Lebensqualität am OMNIBUS ist nach oben hin offen, und ich fühle mich durch die konkreten ERFAHRUNGEN, die ich dort besonders mit jungen Menschen mache, reich beschenkt. Durch diese ERFAHRUNGEN kann ich nämlich immer besser den WEG erkennen, den wir gemeinsam nehmen müssen, wenn wir die Demokratie zum Leben erwecken wollen. Ewig dankbar – der OMNIBUS-Fahrer (Werner Küppers) 3