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Bauzeit 2007 - Wolff & Müller

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WOLFF & MÜLLER<br />

aktivitäten besteht deshalb in der Weiterentwicklung<br />

und dem Ausbau marktorientierter Marken und der<br />

operativen Systeme hinter diesen Marken. Dazu<br />

gehören ein ausgefeiltes Reservierungssystem und<br />

Belohnungsprogramme für unsere Kunden. Zahlreiche<br />

andere Systeme verbessern die Effektivität<br />

und Effizienz des Hotelbetriebs bei den verschiedenen<br />

Marken. Mit unseren Hotel-Marken decken wir von<br />

Hotels der Luxusklasse bis hin zu Komforthotels praktisch<br />

alle Ansprüche unserer Kunden ab. Außerdem<br />

sind wir im Time-Sharing-Geschäft aktiv und bieten<br />

mit Marriott Executive Appartements unseren<br />

Kunden auch ein Produkt für längere Aufenthalte an.<br />

BAUZEIT JOURNAL:<br />

Nachdem sich die Marriott-Hotelkette in den<br />

ersten Jahren auf den amerikanischen Markt<br />

beschränkte, wurde im Jahr 1973 das erste<br />

Marriott-Hotel in Europa eröffnet. In den 80er<br />

Jahren begann dann die Expansion auch in<br />

Europa. Wie unterscheidet sich der amerikanische<br />

vom europäischen Hotelmarkt?<br />

! J.W. MARRIOTT:<br />

Da gibt es tatsächlich deutliche Unterschiede. Der<br />

europäische Markt ist viel differenzierter und weist<br />

zahlreiche lokale und regionale Hotelbetreiber auf.<br />

In den USA werden über 70 Prozent der Hotels von<br />

Hotelketten betrieben. In Europa ist die Markenbildung<br />

bei den Hotels hingegen viel geringer und<br />

von Land zu Land sehr unterschiedlich ausgeprägt.<br />

Insgesamt sind nur rund 30 Prozent der Hotels als<br />

Markenhotels ausgewiesen. In den letzten acht Jahren<br />

hat allerdings bei den europäischen Hotels die<br />

Markenbildung um rund acht Prozent zugenommen.<br />

Ich betrachte diese Tendenz als Bestätigung unserer<br />

Markenstrategie und als Ermutigung zur Eröffnung<br />

neuer Marriott-Hotels in Europa.<br />

BAUZEIT JOURNAL:<br />

Manchmal erweisen sich Hotelneubauten auch<br />

als Fehlinvestitionen. Welche Voraussetzungen<br />

müssen erfüllt sein, damit ein neues Hotel am<br />

Markt erfolgreich ist?<br />

! J.W. MARRIOTT: Die Entscheidung für einen<br />

Hotelneubau sollte sich stets an der ermittelten<br />

Nachfrage orientieren. Grundlage sind eine eingehende<br />

Nachfrage- und Machbarkeitsstudie, die den<br />

Standort hinsichtlich lokaler Nachfragegeneratoren<br />

wie Verkehrsanbindung, Lage und Größe des Grundstücks<br />

genauestens bewertet. Das Konzept des geplanten<br />

Hotels muss exakt auf Nachfrage und Standort<br />

abgestimmt sein. Neben der Optimierung des<br />

Konzeptes ist die optimale Einrichtung zu definieren.<br />

Außerdem muss die Verfügbarkeit serviceorientierter<br />

Mitarbeiter ermittelt werden. Der Markenname spielt<br />

eine zentrale Rolle. Durch die Zugehörigkeit zu einer<br />

Marke wird für die Kunden ein hoher Wiedererkennungswert<br />

ermöglicht. Marriott hat in Deutschland<br />

in den letzten Jahren eine Reihe von Hotels in unterschiedlichen<br />

Marktsegmenten eröffnet. Sie sind alle<br />

wirtschaftlich sehr erfolgreich.<br />

BAUZEIT JOURNAL:<br />

Die wirtschaftliche und termingerechte Bauausführung<br />

ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Welche<br />

Kriterien sind für Sie bei der Auswahl des Generalunternehmers<br />

von entscheidender Bedeutung?<br />

! J.W. MARRIOTT: Wir sind Hotelbetreiber und<br />

kein Bauträger. Marriott ist daher selten in der Lage,<br />

einen Auftragnehmer auszuwählen. Es ist jedoch<br />

für uns immer sehr wichtig, eng mit dem Generalunternehmer<br />

zusammen zu arbeiten. Ein zentraler<br />

Erfolgsfaktor bei der Bauausführung ist die Zusammenarbeit<br />

mit Auftragnehmern, die Marriott und<br />

seine Arbeitsweise, die Partner und die Standards<br />

von Marriott bereits kennen. Das zweite und dritte<br />

gebaute Marriott-Hotel ist dann mit dem gleichen<br />

Auftragnehmer deutlich einfacher zu realisieren.<br />

BAUZEIT JOURNAL:<br />

Welche Vorzüge schätzen Sie beim Hotelbau<br />

an deutschen Auftragnehmern?<br />

! J.W. MARRIOTT: Ich schätze die Vorzüge, für die<br />

dieses Land nun einmal bekannt ist. Deutschland<br />

genießt weltweit eine hohe Reputation bezüglich der<br />

Qualität seiner Produkte und der Pünktlichkeit bei<br />

der Lieferung. Beides sind auch wichtige Faktoren<br />

im Hotelneubau. Die Zuverlässigkeit und die innovative<br />

Technologie der deutschen Bauindustrie sind<br />

bei der Auftragsvergabe oft ausschlaggebend.<br />

BAUZEIT JOURNAL:<br />

Ist in Deutschland noch Potenzial für weitere<br />

Hotels vorhanden und wie sollen Investoren<br />

gewonnen werden?<br />

! J.W. MARRIOTT: In Deutschland sind zwar schon<br />

Hotelunterkünfte in erheblichem Umfang vorhanden.<br />

Sie können die Bedürfnisse der Reisenden von heute<br />

aber oft nur unvollkommen erfüllen. Die meisten<br />

dieser Hotels gehören zu keiner Marke. Deshalb<br />

denke ich, dass Marriott in Deutschland noch eine<br />

ganze Reihe von weiteren Hotelneubauten betreiben<br />

wird. Größtenteils wären es Hotels der Marke<br />

„Courtyard by Marriott“, die in Deutschland bereits<br />

sehr erfolgreich vertreten sind. Es handelt sich um<br />

eine Qualitätsmarke, die als frische internationale<br />

Marke des mittleren Marktsegments ideal auf den<br />

deutschen Hotelmarkt zugeschnitten ist. Neben<br />

den Großstädten werden auch der sekundäre und<br />

der tertiäre Markt zunehmend interessanter für<br />

Investoren und Betreiber. Die aktuelle Liquidität<br />

auf dem Kapitalmarkt dürfte ein weiterer positiver<br />

Faktor sein, um Investoren für die Finanzierung<br />

weiterer Qualitätshotels in Deutschland zu gewinnen.<br />

BAU<br />

19 BAU<br />

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