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WOLFF & MÜLLER<br />
ein Bio-Supermarkt auch während der gesamten<br />
<strong>Bauzeit</strong> in Betrieb. Die restlichen Flächen des Erdgeschosses<br />
sowie die ersten drei Etagen wurden entkernt<br />
und zum Teil zu Maisonette-Wohnungen umgebaut.<br />
Die historischen Stahlstützen und die Holzbalkendecken<br />
blieben in Teilbereichen sichtbar erhalten.<br />
Die Eigentumswohnungen und Büroräume in den<br />
oberen Stockwerken wurden während der gesamten<br />
<strong>Bauzeit</strong> genutzt und mussten ver- und entsorgt<br />
werden. Außerdem war ein provisorischer Zugang<br />
zu den Obergeschossen herzustellen, da Teile des<br />
alten Treppenhauses abgebrochen wurden.<br />
Standsicherheit als ständige Herausforderung<br />
Im Silogebäude 1 wurden die unteren drei Etagen<br />
des ehemaligen Möbelmarktes komplett entkernt<br />
und durch vier Wohngeschosse mit Wänden aus<br />
tragendem Mauerwerk und Stahlbetondecken<br />
ersetzt. Die Standsicherheit des Gebäudes durfte<br />
durch die Komplettentkernung nicht gefährdet<br />
werden. Deshalb blieben die alten Holzstützen erst<br />
einmal stehen, um die Vertikallasten der darüberliegenden<br />
drei Wohngeschosse abzutragen. Sie<br />
wurden durch die neu eingebauten Betondecken<br />
gegen Ausknicken gesichert. In der neuen vierten<br />
Etage wurde abschließend eine aufwändige Stahlkonstruktion<br />
zur Abfangung der nicht umgebauten<br />
Obergeschosse eingebaut.<br />
Die Baumaßnahmen im angrenzenden, ehemaligen<br />
Getreidesilo 2 erwiesen sich aus statischen Gründen<br />
ebenfalls als schwierig. So musste im Untergeschoss<br />
vor Beginn der Abbrucharbeiten zusätzlich ein Stahltragwerk<br />
zur Sicherstellung der Standsicherheit<br />
eingebaut werden. Bestehende Stützen waren unter<br />
Last durch neue Stahlbetonstützen zu ersetzen.<br />
Große Fenster in dicke Wände<br />
Eine weitere Erschwernis stellte der sicherzustellende<br />
hohe Tageslichteinfall in den Wohnungen<br />
dar. Wesentliche Merkmale von „Lofts“ sind historisches<br />
Industrieambiente und über die ganze<br />
Raumhöhe reichende Fenster. Ihr Einbau in das ehemalige<br />
Getreidesilo mit wenigen Gebäudeöffnungen<br />
und mit Wanddicken von 80 Zentimetern nahm<br />
durch aufwändige Sägearbeiten und erforderliche<br />
Abstützungsmaßnahmen viel Zeit in Anspruch.<br />
Bis auf Teilbereiche der Außenanlagen wurde der Umbau<br />
nach 15 Monaten <strong>Bauzeit</strong> im Juni <strong>2007</strong> erfolgreich<br />
abgeschlossen. Die Rommelmühle hat nichts<br />
von ihrem stadtprägenden Erscheinungsbild verloren<br />
und durch den Umbau noch an Anziehungskraft<br />
gewonnen. Für die vielen Sonderwünsche der Bauherren<br />
konnte durch die kooperative Zusammenarbeit<br />
mit Architekten und Fachingenieuren immer eine<br />
für alle Seiten gute Lösung gefunden werden.<br />
Hoher Tageslichteinfall<br />
in allen Räumen.<br />
Die Stadtbild prägende<br />
Optik bleibt erhalten.<br />
DIE FAKTEN<br />
Bauherr: Bietigheimer<br />
Wohnbau GmbH,<br />
Bietigheim-Bissingen<br />
<strong>Bauzeit</strong>: 2/06 bis 6/07<br />
Umbauplanung:<br />
KMB Kerker,<br />
<strong>Müller</strong> + Brauneck GmbH,<br />
Ludwigsburg<br />
Statik:<br />
Dipl.-Ing. Johann Grau,<br />
Bietigheim-Bissingen<br />
Wohn- und Nutzfläche:<br />
ca. 8.300 m 2<br />
Generalunternehmer:<br />
WOLFF & MÜLLER<br />
GmbH & Co. KG,<br />
ZN Stuttgart HIB<br />
BAU<br />
33 BAU<br />
ZEIT