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10 Jahre Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe in ...

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„Hervorragende Entwicklung<br />

ist das Werk vieler Hände“<br />

Grußwort von Oberbürgermeister Markus Pannermayr<br />

Das <strong>Kompetenzzentrum</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong><br />

mit dem Wissenschaftszentrum,<br />

dem Technologie- und Förderzentrum<br />

und CARMEN e.V. hat sich<br />

<strong>in</strong> den letzten zehn <strong>Jahre</strong>n zu e<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong>ternational beachteten E<strong>in</strong>richtung<br />

<strong>für</strong> diese Schlüsseltechnologie<br />

entwickelt. Der Freistaat Bayern<br />

und die Stadt Straub<strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den<br />

geme<strong>in</strong>samen Bemühungen um das<br />

Zukunftsthema „<strong>Nachwachsende</strong><br />

<strong>Rohstoffe</strong>“ <strong>in</strong> den letzten <strong>Jahre</strong>n<br />

mite<strong>in</strong>ander e<strong>in</strong>en sehr erfolgreichen<br />

Weg gegangen. Hierzu darf ich<br />

die herzlichsten Glückwünsche aussprechen.<br />

Mittlerweile ist das <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

auch stark vernetzt mit der<br />

e<strong>in</strong>schlägigen Wirtschaft <strong>in</strong> der Region.<br />

Die BioCampus Straub<strong>in</strong>g<br />

GmbH bietet dabei als kongenialer<br />

Partner Raum <strong>für</strong> unternehmerische<br />

Initiativen aus dem Bereich der<br />

nachwachsenden <strong>Rohstoffe</strong>. Der<br />

Bioressourcen-Standort Straub<strong>in</strong>g<br />

hat e<strong>in</strong>en guten Ruf weit über Bayern<br />

h<strong>in</strong>aus. Dies hat auch die Fraunhofer-Gesellschaft<br />

veranlasst, am<br />

Geburtsort ihres Namensgebers die<br />

Errichtung e<strong>in</strong>es eigenen Instituts<br />

<strong>in</strong>s Auge zu fassen; e<strong>in</strong>e Projektgruppe<br />

ist seit 18 Monaten im Aufbau.<br />

Alle diese Fakten zeigen, wie sehr<br />

sich das Gebiet der nachwachsenden<br />

<strong>Rohstoffe</strong> auf den Feldern der Forschung<br />

und der Wirtschaft <strong>in</strong> der<br />

Region Straub<strong>in</strong>g entwickelt. Zum<strong>in</strong>dest<br />

im Bereich der Biowissenschaften,<br />

<strong>in</strong>sbesondere der Biodiversität<br />

und Bioressourcen, gibt es<br />

bayernweit fachlich ke<strong>in</strong>en geeigneteren<br />

Standort als Straub<strong>in</strong>g.<br />

Wir <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g haben uns diese<br />

Perspektive hart erarbeitet. Ich<br />

möchte mich an<br />

dieser Stelle bei<br />

allen Beteiligten<br />

aus Politik, Wissenschaft<br />

und<br />

Verwaltung bedanken<br />

und darf<br />

dabei namentlich<br />

und stellvertretend<br />

<strong>für</strong> alle den<br />

früheren Bayerischen<br />

M<strong>in</strong>isterpräsidenten, Dr. Edmund<br />

Stoiber, den Verleger des<br />

Straub<strong>in</strong>ger Tagblattes und Ehrenbürger<br />

unserer Stadt, Dr. Hermann<br />

Balle, den Präsidenten der TU München,<br />

Prof. Dr. Dr. Wolfgang A.<br />

Herrmann und unseren Bundestagsabgeordneten<br />

Ernst H<strong>in</strong>sken nennen.<br />

Die hervorragende Entwicklung<br />

am Campus der letzten zehn<br />

<strong>Jahre</strong> ist das Werk vieler Hände, ich<br />

freue mich, dass wir geme<strong>in</strong>sam das<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong> so erfolgversprechend<br />

auf den Weg br<strong>in</strong>gen<br />

konnten.<br />

Wir geben uns aber mit dem bisher<br />

Erreichten nicht zufrieden. Wir<br />

streben vor allem e<strong>in</strong>e spürbare Erweiterung<br />

des Studienangebotes an.<br />

Junge, hochqualifizierte Menschen<br />

sollen hier ihre Perspektiven entwickeln<br />

können und die Zukunft unserer<br />

Region aktiv mitgestalten. Geme<strong>in</strong>sam<br />

mit den <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g bereits<br />

vorhandenen Hochschulpartnern<br />

ist e<strong>in</strong> weiterer Ausbau problemlos<br />

möglich. Gerade die <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre<br />

Vernetzung mehrerer Universitäten<br />

und Hochschulen stellt<br />

e<strong>in</strong>en hochmodernen Ansatz dar, der<br />

<strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g bereits hervorragend<br />

funktioniert.<br />

Mit e<strong>in</strong>em Konzept, das die Technische<br />

Universität München und die<br />

Hochschule Weihenstephan-Triesdorf<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem<br />

Wissenschaftszentrum Straub<strong>in</strong>g<br />

und der Stadt Straub<strong>in</strong>g erstellt haben,<br />

konnten wir M<strong>in</strong>isterpräsident<br />

Horst Seehofer,<br />

Wissenschaftsm<strong>in</strong>ister<br />

Dr.<br />

Wolfgang Heubisch<br />

und Landwirtschaftsm<strong>in</strong>ister<br />

Helmut<br />

Brunner überzeugen,<br />

die Stadt<br />

Straub<strong>in</strong>g als<br />

Wissenschaftsstandort<br />

weiter kräftig auszubauen.<br />

Herzlichen Dank an die Bayerische<br />

Staatsregierung <strong>für</strong> die stets hohe<br />

Wertschätzung dem <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

und se<strong>in</strong>er Entwicklung gegenüber<br />

und das klare Bekenntnis <strong>für</strong><br />

den weiteren Ausbau <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g.<br />

Ich b<strong>in</strong> mir sicher, dass – auch<br />

bed<strong>in</strong>gt durch die Energiewende –<br />

unser <strong>Kompetenzzentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong><br />

<strong>Rohstoffe</strong> <strong>in</strong> Zukunft<br />

weiter an Bedeutung und Dynamik<br />

gew<strong>in</strong>nen und das vorhandene Potential<br />

voll und ganz ausschöpfen<br />

wird. Seitens der Stadt sichere ich<br />

gerne weiterh<strong>in</strong> bestmögliche Unterstützung<br />

zu und wünsche allen<br />

Beteiligten <strong>für</strong> die künftige Entwicklung<br />

viel Erfolg!<br />

DAMIT ROHSTOFFE AUCH NACHWACHSEN KÖNNEN<br />

Die besten Ideen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach. E<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> der Anwendung, e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> der Funktion.<br />

Oder: e<strong>in</strong>fach genial. KRINNER Schraubfundamente überzeugen durch m<strong>in</strong>utenschnellen<br />

E<strong>in</strong>bau, optimale Stabilität und garantierte Sicherheit selbst bei stärksten W<strong>in</strong>d- und<br />

Vertikallasten. Ohne zeitaufwendigen Aushub und ganz ohne Beton.<br />

• Ke<strong>in</strong> Graben, ke<strong>in</strong> Betonieren<br />

• Höchste Stabilität und Lebensdauer<br />

• KRINNER Schraubfundamente gratuliert zum <strong>10</strong>-Jährigen<br />

„Potential nachwachsender<br />

<strong>Rohstoffe</strong> rechtzeitig erkannt“<br />

Grußwort von Landrat Alfred Reis<strong>in</strong>ger<br />

Es war e<strong>in</strong> großer Tag <strong>für</strong><br />

Straub<strong>in</strong>g und die Region<br />

Straub<strong>in</strong>g-Bogen, als Anfang<br />

des <strong>Jahre</strong>s 2001 das <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong><br />

offiziell eröffnet wurde. Vorausgegangen<br />

waren unzählige Gespräche,<br />

Verhandlungen und auch politische<br />

Entscheidungen.<br />

Heute, nach zehn <strong>Jahre</strong>n, zählt<br />

das <strong>Kompetenzzentrum</strong> mit den drei<br />

Säulen Wissenschaftszentrum,<br />

Technologie- und Förderzentrum<br />

und CARMEN e.V. zu den Vorzeigee<strong>in</strong>richtungen<br />

im Bereich der nachwachsenden<br />

<strong>Rohstoffe</strong>. Für unsere<br />

gesamte Region gehen von dieser <strong>in</strong>novativen<br />

E<strong>in</strong>richtung wertvolle<br />

Impulse aus: <strong>für</strong> unsere Landwirtschaft<br />

oder <strong>für</strong> das Entstehen von<br />

BioCampus und BioCubator im Industriegebiet<br />

Straub<strong>in</strong>g-Sand und<br />

die Auszeichnung als Bioenergie-<br />

Region war das Vorhandense<strong>in</strong> und<br />

die Arbeit des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s<br />

äußerst förderlich.<br />

Das Zukunftspotential, das <strong>in</strong><br />

nachwachsenden <strong>Rohstoffe</strong>n steckt,<br />

hat man <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g rechtzeitig erkannt,<br />

deutlich vor der jetzigen<br />

Energiewende. Ich b<strong>in</strong> davon überzeugt,<br />

dass das <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

dazu beitragen wird, dass Forschung,<br />

Erzeugung und Verarbeitung<br />

von nachwachsenden <strong>Rohstoffe</strong>n<br />

weiter an Bedeutung gew<strong>in</strong>nen<br />

und sich <strong>für</strong> unsere Region daraus<br />

aussichtsreiche Perspektiven ergeben.<br />

Ermöglicht wurde der Aufbau der<br />

überregional bedeutenden Straub<strong>in</strong>ger<br />

E<strong>in</strong>richtung aufgrund der<br />

großzügigen f<strong>in</strong>anziellen Förderung<br />

des Freistaates Bayern; weit über 30<br />

Millionen Euro flossen von staatlicher<br />

Seite <strong>in</strong> diese zukunftsorientierte<br />

Institution. Da<strong>für</strong> bedanke ich<br />

mich sehr herzlich.<br />

Es wurde <strong>in</strong> den vergangenen<br />

zehn <strong>Jahre</strong>n Enormes geschaffen,<br />

h<strong>in</strong>sichtlich nachwachsender Roh-<br />

Mitarbeiter<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

<strong>10</strong>0<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

stoffe nimmt unsere Region dank<br />

des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s e<strong>in</strong>e Vorreiterrolle<br />

e<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>en weiteren Ausbau<br />

– speziell des wissenschaftlichen<br />

Bereiches – halte ich <strong>für</strong> unabd<strong>in</strong>gbar.<br />

Da<strong>für</strong> werden wir uns –<br />

Stadt Straub<strong>in</strong>g und Landkreis<br />

Straub<strong>in</strong>g-Bogen – mit allen Kräften<br />

e<strong>in</strong>setzen. Wir vertrauen auf die<br />

Zusagen des Bayerischen M<strong>in</strong>isterpräsidenten<br />

und der Bayerischen<br />

Staatsregierung, Forschung und<br />

Lehre <strong>in</strong> unserer Heimat weiter zu<br />

stärken.<br />

Ich bedanke mich bei all jenen<br />

Persönlichkeiten, die sich mit hohem<br />

Engagement und mit großem<br />

persönlichen E<strong>in</strong>satz <strong>für</strong> die Schaffung<br />

und <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche<br />

Weiterentwicklung des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s<br />

stark machten. So konnten<br />

auch manche Hürden bewältigt werden.<br />

Von Seiten des Landkreises<br />

Straub<strong>in</strong>g-Bogen werden wir auch<br />

im kommenden Jahrzehnt dessen<br />

Arbeit und den unermüdlichen E<strong>in</strong>satz<br />

aller dort tätigen Verantwortlichen<br />

nach Kräften unterstützen.<br />

In diesem S<strong>in</strong>ne: Herzlichen<br />

Glückwunsch zum Zehnjährigen<br />

und weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> erfolgreiches Wirken!<br />

KoNaRo<br />

WZS<br />

Carmen<br />

0<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 20<strong>10</strong> 2011<br />

DIE ZAHL DER MITARBEITER am <strong>Kompetenzzentrum</strong> ist <strong>in</strong>nerhalb von zehn<br />

<strong>Jahre</strong>n rasant gestiegen – von 27 im Jahr 2001 auf über 180 im Jahr 2011.<br />

www.kr<strong>in</strong>ner.com<br />

effizient ·betonlos ·beständig<br />

Wir haben die <strong>Rohstoffe</strong>.<br />

www.biocampus-straub<strong>in</strong>g.de<br />

TFZ<br />

�<br />

Tag der offenen Tür<br />

am Sonntag, <strong>10</strong>. Juli<br />

Kunststofftüten, die sich kompostieren<br />

lassen, Traktoren mit<br />

Rapsöl im Tank, Energiepflanzen<br />

im Schaugarten und die Möglichkeit,<br />

Wissenschaftlern im Labor<br />

bei der Entwicklung neuer Materialien<br />

über die Schulter zu schauen:<br />

So vielfältig wie die Verwendungsmöglichkeiten<br />

der Biomasse<br />

selbst ist auch das Programm beim<br />

Tag der offenen Tür im <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong><br />

<strong>Rohstoffe</strong>.<br />

Ob Strom-, Wärme- und Kraftstofferzeugung,<br />

E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> der<br />

chemischen Industrie oder Akzeptanz<br />

<strong>in</strong> der Bevölkerung – am<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong> werden unterschiedlichste<br />

Fragestellungen<br />

rund um die <strong>Nachwachsende</strong>n<br />

<strong>Rohstoffe</strong> behandelt. Am Sonntag,<br />

<strong>10</strong>. Juli, kann sich von 11 bis 17<br />

Uhr jeder selbst e<strong>in</strong> Bild von der<br />

Arbeit am <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

machen. Der Tag der offenen Tür<br />

<strong>in</strong> der Schulgasse 18 <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g<br />

bietet anlässlich des zehnjährigen<br />

Jubiläums e<strong>in</strong> abwechslungsreiches<br />

Programm.<br />

Neben aktuellen Projekten aus<br />

Wissenschaft und Forschung werden<br />

grundlegende Informationen<br />

rund um die Nutzung von Biomasse<br />

präsentiert. In der Ausstellung<br />

„Biomasseheizung“ kann man<br />

sich beispielsweise über das richtige<br />

Heizsystem <strong>für</strong>s Eigenheim<br />

<strong>in</strong>formieren.<br />

Besucher dürfen bei verschiedenen<br />

Forschungse<strong>in</strong>richtungen,<br />

Prüfständen und Laboren e<strong>in</strong>en<br />

Blick h<strong>in</strong>ter die Kulissen werfen.<br />

Außerdem gibt es neben e<strong>in</strong>em<br />

umfangreichen Beratungsangebot<br />

auch diverse Vorträge, Führungen<br />

und Shows. Schließlich sorgen e<strong>in</strong><br />

buntes K<strong>in</strong>derprogramm und e<strong>in</strong>e<br />

große Auswahl an Speisen und<br />

Getränken zur Musik des „Trio<br />

Voigas“ da<strong>für</strong>, dass der Tag der<br />

offenen Tür e<strong>in</strong> Erlebnis <strong>für</strong> die<br />

ganze Familie wird.<br />

Info<br />

E<strong>in</strong> vollständiges Programm<br />

des Tags der offenen Tür gibt es<br />

unter www.konaro.bayern.de.<br />

Impressum<br />

<strong>10</strong> JAHRE<br />

KOMPETENZZENTRUM<br />

STRAUBING<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsdatum: Freitag, 8. Juli 2011<br />

Auflage: Straub<strong>in</strong>ger Tagblatt<br />

mit den Heimatausgaben<br />

Auflage: 79.888 Exemplare (IVW I/2011)<br />

Redaktion: Claudia Altweck,<br />

Bernhard Stuhlfelner<br />

Konzept u. Carola Meier,<br />

Organisation: Hans-Jürgen Scherm<br />

Titelfoto: Herbert Stolz<br />

Anzeigenleitung:<br />

Klaus Huber<br />

Anzeigen: Verkaufsteam Straub<strong>in</strong>g<br />

Druck: Cl. Attenkofer’sche Buchund<br />

Kunstdruckerei,<br />

Verlag des Straub<strong>in</strong>ger Tagblatts<br />

Gewaltiger BedarfanBiomassen<br />

Dieforst-und landwirtschaftlichen Flächender Region undder Donauhafen Straub<strong>in</strong>germöglichen dieproblemlose Bereitstellung<br />

vonMillionen Tonnen vonBiomassen <strong>für</strong> derenkommerzielleNutzungund bieten damitexzellenteVoraussetzungen, denbevorstehendenRohstoffwandel<strong>in</strong>der<br />

Industriezubewältigen.<br />

DasCluster<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong><br />

DieCluster-Aktivitäten erweiterndie Potenziale unternehmerischer Aktivitäten undöffnenTüren<strong>für</strong> Kooperationen <strong>in</strong> derRegion<br />

aber auch <strong>in</strong> ganz Europa.Zielist dieStärkungder stofflichen undenergetischen Verwertung <strong>Nachwachsende</strong>r<strong>Rohstoffe</strong> entlang<br />

der gesamten Wertschöpfungskette. Das starke Netzwerk aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft schafft <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g entscheidende<br />

Wettbewerbsvorteileund ideale Ansiedlungsbed<strong>in</strong>gungen.


Von Bernhard Stuhlfelner<br />

Als es klick machte im Kopf des Verlegers<br />

Stoiber, Balle, Herrmann – diese drei stehen am Anfang des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s<br />

Zwei Männer haben die Anfänge<br />

des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s <strong>für</strong><br />

<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong> <strong>in</strong><br />

überragendem Maße geprägt und bestimmt:<br />

Dr. Edmund Stoiber, bayerischer<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident 1993 bis<br />

2007, und Dr. Hermann Balle, Seniorchef<br />

der Zeitungsgruppe Straub<strong>in</strong>ger<br />

Tagblatt/Landshuter Zeitung. Es war<br />

zudem re<strong>in</strong>es Glück, dass der Politiker<br />

und der Verleger beruflich wie privat<br />

e<strong>in</strong>en ausgezeichneten Draht zue<strong>in</strong>ander<br />

hatten. E<strong>in</strong> kongenialer Dritter<br />

gesellte sich h<strong>in</strong>zu: der TU-Präsident<br />

Prof. Dr. Wolfgang Herrmann.<br />

Als Stoiber im Juni 1998 die High-<br />

Tech-Offensive Bayern ausruft,<br />

macht es klick im Kopf des Verlegers.<br />

Bereits 1994 hat Stoiber die<br />

„Offensive Zukunft Bayern“ angeschoben,<br />

ausgestattet mit 2,9 Milliarden<br />

Mark aus Privatisierungserlösen.<br />

Damit sollte die bayerische Infrastruktur<br />

auf modernsten Stand<br />

gebracht werden. In die nunmehr<br />

ausgerufene High-Tech-Offensive<br />

will Stoiber weitere 1,35 Milliarden<br />

pumpen. Sie sollen <strong>in</strong> Schlüsseltechnologien,<br />

wie die Biowissenschaften,<br />

Information, Mechatronik und<br />

Umwelttechnik, fließen. Stoiber will<br />

mit Bayern <strong>in</strong> die Champions League,<br />

und zwar ganz nach oben.<br />

Aber bei Balle hat es den Klick<br />

gemacht im Kopf. 1,35 Milliarden?<br />

Da muss doch auch <strong>für</strong> Straub<strong>in</strong>g<br />

etwas abfallen! Balle hat vorerst<br />

nichts Konkretes im S<strong>in</strong>n – wohl<br />

aber, dass die Fachhochschule, <strong>für</strong><br />

die Straub<strong>in</strong>g prädest<strong>in</strong>iert gewesen<br />

wäre, 40 Kilometer donauabwärts,<br />

<strong>in</strong> Deggendorf steht, politisch verschoben,<br />

beschlossen 1991, eröffnet<br />

1994 – es ist erst e<strong>in</strong> paar <strong>Jahre</strong> her,<br />

die Wunden <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d noch<br />

frisch, der Ärger bei Balle groß.<br />

Anfang Juli hat Balle e<strong>in</strong>e Dienstbesprechung<br />

mit Stoiber. Balle ist<br />

damals Vorsitzender des bayerischen<br />

Zeitungsverlegerverbandes<br />

(BDZV). M<strong>in</strong>isterpräsident und<br />

BDZV-Chef treffen sich mehrmals<br />

im Jahr zur Besprechung medienpolitischer<br />

Grundsatzfragen. Diesmal<br />

will Balle von der Agenda abweichen.<br />

Er hat e<strong>in</strong>en Plan …<br />

Als Stoiber wenige Wochen später,<br />

im August 1998, das Gäubodenfest<br />

eröffnet, zum zweiten Mal <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Amtszeit, überrascht er die<br />

3000 Zuhörer im Festzelt mit Andeutungen<br />

über die mögliche Gründung<br />

e<strong>in</strong>er wissenschaftlichen E<strong>in</strong>richtung<br />

<strong>für</strong> Straub<strong>in</strong>g. Die Andeutungen<br />

s<strong>in</strong>d nicht kryptisch, sondern<br />

„Straub<strong>in</strong>g bekommt e<strong>in</strong>e<br />

wissenschaftliche E<strong>in</strong>richtung,<br />

dass es im Kreis der<br />

Bildungsstädte mitspielt“<br />

so konkret, dass sich mancher<br />

Straub<strong>in</strong>ger staunend an den Kopf<br />

greift: Wird’s doch noch was mit der<br />

Fachhochschule? Noch am selben<br />

Tag wird Stoiber im Redaktionsgespräch<br />

mit Verleger und Reakteuren<br />

im Straub<strong>in</strong>ger Tagblatt noch e<strong>in</strong>e<br />

Spur deutlicher: E<strong>in</strong>e Fachhochschule<br />

<strong>für</strong> Straub<strong>in</strong>g sei ke<strong>in</strong>eswegs<br />

ausgeschlossen, vielleicht nicht unmittelbar,<br />

sofort, aber durchaus <strong>in</strong><br />

naher Zukunft.<br />

Schon im September ist Stoiber<br />

wieder <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g. Es ist Wahlkampf.<br />

Am Stadtplatz macht er vor<br />

e<strong>in</strong> paar tausend Zuhörern jene Aussage,<br />

auf die er sich <strong>für</strong> die Folgezeit<br />

festnageln lässt: „Straub<strong>in</strong>g“, sagt<br />

Stoiber, „Straub<strong>in</strong>g wird e<strong>in</strong>e wissenschaftliche<br />

E<strong>in</strong>richtung bekommen,<br />

dass es im Kreis der Bildungsstädte<br />

mitspielen kann.“ Und zwar<br />

nicht irgendwann, sondern auf der<br />

Stelle, sofort, im Rahmen der gerade<br />

anlaufenden High-Tech-Offensive.<br />

In Straub<strong>in</strong>g knistert es <strong>in</strong> diesen<br />

Sommer- und Herbstwochen 1998<br />

vor Spannung <strong>in</strong> Entscheiderkreisen.<br />

Es kann sich etwas Großes tun.<br />

Doch was ist <strong>in</strong> der Zwischenzeit<br />

geschehen?<br />

Hermann Balle hat also se<strong>in</strong>en<br />

Plan, als er Anfang Juli bei Stoiber<br />

und dessen Amtschef Dr. Rudolf Hanisch<br />

zum Brief<strong>in</strong>g über Medienfragen<br />

zu Gast ist. Er drückt die Tagesordnung<br />

im Eiltempo durch – se<strong>in</strong><br />

Stoiber hört aus erster Hand<br />

von Balle, was Straub<strong>in</strong>g im<br />

Laufe der Jahrzehnte an<br />

E<strong>in</strong>richtungen verloren hat<br />

eigentliches Anliegen ist diesmal<br />

völlig anderer Natur. Er hat se<strong>in</strong>en<br />

Plan zuvor mit zwei, drei Vertrauten<br />

besprochen – und die haben ihm<br />

zugestimmt, ihn gestärkt.<br />

Balle also erklärt Stoiber im<br />

Kurzabriss die historische Bedeutung<br />

Straub<strong>in</strong>gs <strong>für</strong> Niederbayern<br />

und Bayern, weist auf die Verluste<br />

von zentralen Ämtern und E<strong>in</strong>richtungen<br />

h<strong>in</strong>, die Straub<strong>in</strong>g im Lauf<br />

der Jahrzehnte hat erleiden müssen,<br />

auf e<strong>in</strong>e gewisse allgeme<strong>in</strong>e Benachteiligung<br />

von München und Landshut<br />

aus – und reibt es dem M<strong>in</strong>isterpräsidenten<br />

kräftig h<strong>in</strong>, wie<br />

schmerzvoll und schmachvoll die<br />

Straub<strong>in</strong>ger Bürger immer noch<br />

empfänden, dass die Fachhochschule<br />

unter Stoibers Vorgänger nach<br />

Deggendorf verschoben worden sei,<br />

obwohl die fachliche Bewertung<br />

e<strong>in</strong>deutig <strong>für</strong> Straub<strong>in</strong>g sprach und<br />

die Bewertungskommission entsprechend<br />

votierte. Wenn hier ke<strong>in</strong>e<br />

Wiedergutmachung erfolge, werde<br />

sich bald ke<strong>in</strong> CSU-Landespolitiker<br />

mehr <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g blicken lassen<br />

können und auch den OB-Sessel<br />

könne die CSU abschreiben.<br />

Stoiber, so berichtet Balle danach<br />

se<strong>in</strong>en Vertrauten, habe hochkonzentriert<br />

zugehört, und dann nach<br />

kurzem Nachdenken entschlossen<br />

gesagt: „Ich komme ja bald zur Eröffnung<br />

des Gäubodenfestes nach<br />

Straub<strong>in</strong>g, dann br<strong>in</strong>ge ich dazu etwas<br />

mit – so oder so.“ Und an se<strong>in</strong>en<br />

Amtschef gewandt. „Jetzt s<strong>in</strong>d Sie<br />

gefordert, Hanisch, ich muss und ich<br />

werde was mitbr<strong>in</strong>gen nach Straub<strong>in</strong>g.“<br />

In der Staatskanzlei arbeiten die<br />

Planungsstäbe unter Hanischs Leitung<br />

bald auf Hochdruck. Was, um<br />

Gottes willen, kann von irgendwoher<br />

aus Bayern nach Straub<strong>in</strong>g verlegt<br />

oder dort neu geschaffen werden,<br />

dass die Vorgabe des M<strong>in</strong>isterpräsidenten,<br />

„Straub<strong>in</strong>g bekommt<br />

was G'scheits“, e<strong>in</strong>zulösen ist und<br />

der große Zampano nicht im Regen<br />

stehenbleibt. Balle wird <strong>in</strong> die Planungen<br />

e<strong>in</strong>bezogen, mehrmals nach<br />

München gebeten, befragt, ob man<br />

sich <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g mit dieser oder<br />

jener Lösung abf<strong>in</strong>den könne. Balle<br />

pokert hoch. Er hat längst begriffen,<br />

was jetzt möglich ist. Zwischendurch<br />

wird sogar erwogen, nachträglich<br />

e<strong>in</strong>en Doppelstandort Deggendorf-Straub<strong>in</strong>g<br />

der Fachhochschule,<br />

wie auch <strong>in</strong> der Oberpfalz im<br />

Falle Amberg-Weiden geschehen,<br />

e<strong>in</strong>zurichten.<br />

Als Stoiber zweimal nach Straub<strong>in</strong>g<br />

kommt, s<strong>in</strong>d konkret zwei Institute<br />

<strong>in</strong>s Auge gefasst, die nach<br />

Straub<strong>in</strong>g verlagert, vergrößert und<br />

aufgewertet werden sollen – als Nukleus<br />

<strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Fachhochschule. Stoiber<br />

kann bei se<strong>in</strong>en Auftritten <strong>in</strong><br />

Straub<strong>in</strong>g vor Tausenden selbstbewusst<br />

se<strong>in</strong>e Zusagen machen, h<strong>in</strong>ter<br />

den Kulissen wird freilich heftig gerungen<br />

– es wird noch Wochen dauern,<br />

bis die Sache <strong>in</strong> trockenen Tüchern<br />

ist. Im November 1998 dann<br />

kann der Niederbayernm<strong>in</strong>ister und<br />

Staatskanzleichef Erw<strong>in</strong> Huber im<br />

Straub<strong>in</strong>ger Tagblatt verkünden:<br />

Das <strong>Kompetenzzentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong><br />

<strong>Rohstoffe</strong> ist beschlossen<br />

und wird errichtet.<br />

Das ehemalige Männerkrankenhaus<br />

<strong>in</strong> der Schulgasse wird umgebaut<br />

und modernisiert. Als erstes<br />

Institut zieht das Centrale Agrar-<br />

Rohstoff- und Market<strong>in</strong>g-Entwicklungs-Netzwerk,<br />

kurz CARMEN,<br />

von Rimpar bei Würzburg her e<strong>in</strong>,<br />

bald darauf auch das Technologieund<br />

Förderzentrum (TFZ). Beide<br />

unterstehen dem Landwirtschafts-<br />

Die drei „Macher“ des Kompetezzentrums: Verleger Dr. Hermann Balle, TU-<br />

Präsident Prof. Dr. Wolfgang Herrmann und Bayerns damaliger M<strong>in</strong>isterpräsident<br />

Dr. Edmund Stoiber. (Fotos: Ulli Scharrer/dpa)<br />

m<strong>in</strong>isterium. Im TFZ wird Anwendungsforschung<br />

betrieben.<br />

„Der Himmel über<br />

Straub<strong>in</strong>g verdüstert sich<br />

wieder – was das nur e<strong>in</strong><br />

kurzer lichter Moment?"<br />

E<strong>in</strong> guter Anfang, ja. Doch <strong>in</strong><br />

Straub<strong>in</strong>g grummelt es weiter. Hermann<br />

Balle und se<strong>in</strong>e Mitstreiter<br />

s<strong>in</strong>d nicht zufrieden. Man will mehr<br />

– e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung, die auch den<br />

Ansprüchen e<strong>in</strong>er Universität/<br />

Hochschule oder zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>es<br />

Forschungs<strong>in</strong>stituts à la Max Planck<br />

oder Fraunhofer gerecht wird.<br />

Straub<strong>in</strong>g soll Wissenschaftsund/oder<br />

Hochschulstadt werden.<br />

Diesen Anspruch erfüllt der bisherige<br />

Zuschnitt des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s<br />

nicht. „Der Himmel über<br />

Straub<strong>in</strong>g verdüstert sich“, titelt<br />

das Straub<strong>in</strong>ger Tagblatt, und fragt:<br />

„War das Geschehen der vergangenen<br />

Monate nur e<strong>in</strong> kurzer lichter<br />

Moment <strong>in</strong> der Geschichte der<br />

Stadt?“<br />

Da tritt e<strong>in</strong> unerwarteter Helfer<br />

auf den Plan, e<strong>in</strong> Niederbayer, der<br />

sich <strong>in</strong> Sachen Hochschulstadt zum<br />

bedeutendsten Freund und Unterstützer<br />

der Stadt Straub<strong>in</strong>g mausert:<br />

Prof. Dr. Wolfgang Herrmann,<br />

der mächtige Präsident der Technischen<br />

Hochschule München, <strong>in</strong> Kelheim<br />

geboren und aufgewachsen.<br />

Herrmann ist e<strong>in</strong> moderner, <strong>in</strong> die<br />

Zukunft denkender Universitätslenker.<br />

Er steuert längst den Kurs, dass<br />

e<strong>in</strong>e moderne Universität sich <strong>in</strong> die<br />

Fläche vernetzen muss, das Land<br />

durchdr<strong>in</strong>gen. Straub<strong>in</strong>g kommt<br />

ihm gerade recht. Alles spricht mittlerweile<br />

von der Rohstoffwende,<br />

dass Öl, Gas, Kohle, alle Bodenschätze,<br />

früher oder später zu Ende<br />

gehen werden. In Straub<strong>in</strong>g laufen<br />

gerade die Planungen <strong>für</strong> das <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong><br />

<strong>Rohstoffe</strong>. Für Herrmann steht fest:<br />

Da ist er dabei mit se<strong>in</strong>er großen,<br />

mächtigen TU.<br />

Natürlich ist auch Ernst H<strong>in</strong>sken<br />

längst im Spiel. Er vermittelt – es ist<br />

e<strong>in</strong> gutes Jahr verstrichen seit Balles<br />

legendärem Gespräch <strong>in</strong> der Staatskanzlei<br />

mit Stoiber – den Kontakt<br />

von Präsident Herrmann zu Verleger<br />

Balle. E<strong>in</strong> kongeniales Duo f<strong>in</strong>det<br />

sich. Herrmanns Ideen s<strong>in</strong>d fasz<strong>in</strong>ierend.<br />

Er plant zu den beiden Säulen<br />

CARMEN und TFZ e<strong>in</strong>e dritte, e<strong>in</strong><br />

Wissenschaftszentrum. Er will die<br />

Wissenschaft <strong>in</strong> die Stadt Joseph<br />

von Fraunhofers holen. <strong>Nachwachsende</strong><br />

<strong>Rohstoffe</strong> als großes Thema<br />

der Wissenschaft – <strong>für</strong> Herrmann<br />

das Zukunftsthema!<br />

Herrmann ist damals die Stimme<br />

der bayerischen Hochschullandschaft.<br />

Er hat besonderes Gehör bei<br />

Stoiber. Und Herrmann will <strong>in</strong><br />

Straub<strong>in</strong>g etwas Besonderes machen:<br />

Nicht nur das Zukunftsthema<br />

<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong> breit <strong>in</strong><br />

die Wissenschaft e<strong>in</strong>führen, er will<br />

endlich auch se<strong>in</strong>e Vision von e<strong>in</strong>er<br />

Koexistenz von Universität und<br />

Fachhochschule unter e<strong>in</strong>em Dach<br />

verwirklichen, das wäre etwas vollkommen<br />

Neues im deutschen Wissenschaftsbetrieb.<br />

Er holt den Präsidenten<br />

der Fachhochschule Weihenstephan,<br />

Prof. Dr. Josef Herz, <strong>in</strong>s<br />

Boot. Bei Herz rennt Herrmann offene<br />

Türen e<strong>in</strong>. Die Kooperation der<br />

beiden Hochschulen nimmt ihren<br />

Lauf, aber sie stößt auf erhebliche<br />

Widerstände, aus der Wissenschaft<br />

und noch mehr aus der Landespolitik:<br />

Man hat jetzt <strong>für</strong> Straub<strong>in</strong>g<br />

schon genug getan – Hafen, Polizeiverwaltungsamt,<br />

jetzt das <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

– was wollen die noch<br />

alles! Das wird unf<strong>in</strong>anzierbar!<br />

Stoiber aber will mit Bayern vorneweg,<br />

das Thema <strong>Nachwachsende</strong><br />

<strong>Rohstoffe</strong> bietet e<strong>in</strong> enormes Zukunftspotenzial,<br />

das ist Stoiber und<br />

se<strong>in</strong>em Amtschef Hanisch klar. Und<br />

Herrmann liefert die passende wissenschaftliche<br />

Vorlage. Nach Monaten<br />

des R<strong>in</strong>gens passiert das Konzept<br />

im Sommer 2001 den bayerischen<br />

M<strong>in</strong>isterrat. Stoiber hat zum<br />

ersten (und letzten) Mal eigenhändig<br />

die Kab<strong>in</strong>ettsvorlage geschrieben.<br />

Dramatischer Auftritt auf<br />

Burg Trausnitz: Stoiber,<br />

geben Sie jetzt nicht auf!<br />

Doch dazu hatte es nochmals e<strong>in</strong>es<br />

dramatischen Auftritts bedurft,<br />

<strong>in</strong> Landshut, beim Staatsempfang<br />

auf Burg Trausnitz am Rande der<br />

Landshuter Hochzeit 2001. Die Sache<br />

mit der Wissenschaftssäule ist<br />

schwer <strong>in</strong>s Stocken geraten. Stoiber<br />

zögert. Heftige Widerstände <strong>in</strong> der<br />

Landespolitik haben sich aufgetan.<br />

Auf Burg Trausnitz also, der Symbolburg<br />

<strong>in</strong> der Geschichte Bayerns:<br />

Balle und Herrmann bestürmen<br />

Stoiber, er dürfe jetzt nicht nachgeben<br />

und müsse das gegen alle politischen<br />

Widerstände, auch <strong>in</strong> der eigenen<br />

Fraktion, durchziehen. Das sei<br />

absolutes Neuland, weltweit gebe es<br />

nichts Vergleichbares, das werde e<strong>in</strong><br />

Highlight se<strong>in</strong>er High-Tech-Offensive,<br />

auf die Stoiber so exorbitant<br />

stolz ist, e<strong>in</strong> Zukunftsprojekt der<br />

Superklasse. Zufällig hat Herrmann<br />

e<strong>in</strong> fertiges wissenschaftliches Konzept<br />

<strong>in</strong> der Tasche …<br />

Wenig später ist das Wissenschaftszentrum<br />

am <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong><br />

<strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g beschlossene Sache,<br />

vorerst als Provisorium im ehemaligen<br />

Franziskanerkloster <strong>in</strong> der Petersgasse.<br />

Im Juni 2006 ist Spatenstich<br />

<strong>für</strong> den Neubau <strong>in</strong> der Schulgasse,<br />

im Mai 2009 die E<strong>in</strong>weihung<br />

mit M<strong>in</strong>isterpräsident Horst Seehofer<br />

und Wissenschaftsm<strong>in</strong>ister<br />

Wolfgang Heubisch.<br />

Weitere Hochschulen steigen e<strong>in</strong>:<br />

Universität Regensburg, Hochschule<br />

Deggendorf, Hochschule Regensburg,<br />

mit der Universität <strong>für</strong> Bodenkultur<br />

Wien und der Hochschule<br />

Amberg-Weiden gibt es Kooperationen.<br />

Die jüngste Debatte nun um das<br />

Gutachten des bayerischen Zukunftsrates<br />

und e<strong>in</strong>e mögliche TU-<br />

Dependance <strong>für</strong> Niederbayern hat<br />

<strong>für</strong> den Wissenschafts- und Hochschulstandort<br />

Straub<strong>in</strong>g urplötzlich<br />

weitere Perspektiven eröffnet. M<strong>in</strong>isterpräsident<br />

Seehofer hat <strong>in</strong> diesem<br />

Frühjahr, unterstützt von se<strong>in</strong>em<br />

Wissenschaftsm<strong>in</strong>ister, mehrmals<br />

öffentlich zugesagt, dass der<br />

Der Bürgertraum von der<br />

Studentenstadt Straub<strong>in</strong>g<br />

kann sich bald erfüllen<br />

Hochschulstandort Straub<strong>in</strong>g, der<br />

bislang e<strong>in</strong> Masterstudium anbietet,<br />

mit weiteren technischen Studiengängen<br />

im Bereich nachwachsende<br />

<strong>Rohstoffe</strong>/erneuerbare Energien auf<br />

Bachelorbasis ausgestattet und erweitert<br />

wird (bis zu <strong>10</strong>00 Studienplätze).<br />

Damit erfüllt sich <strong>für</strong> Straub<strong>in</strong>g<br />

auch der Traum von der Studentenstadt.<br />

E<strong>in</strong> Kreis schließt sich<br />

– e<strong>in</strong> langer politisch-gesellschaftlicher<br />

Kampf endet im geme<strong>in</strong>samen<br />

Erfolg.<br />

Zudem ist seit bald zwei <strong>Jahre</strong>n<br />

die Fraunhofer-Projektgruppe tätig.<br />

Daraus kann sich, soll sich, e<strong>in</strong><br />

Fraunhofer-Institut entwickeln. Da<br />

spielt freilich noch ziemlich viel Zukunftsmusik<br />

mit.<br />

„In Straub<strong>in</strong>g hat der Freistaat<br />

Bayern se<strong>in</strong>e Aktivitäten rund um<br />

nachwachsende <strong>Rohstoffe</strong> gebündelt<br />

und das europaweit führende<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong> aufgebaut“,<br />

wirbt die bayerische Politik, durchaus<br />

parteienübergreifend, seit <strong>Jahre</strong>n<br />

schon <strong>für</strong> se<strong>in</strong>e visionäre Politik.<br />

Bayern war früher dran als alle anderen<br />

mit der Rohstoffwende; <strong>in</strong><br />

Straub<strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d politischer Wille und<br />

bürgerschaftliches Engagement e<strong>in</strong>e<br />

fruchtbare und erfolgreiche Verb<strong>in</strong>dung<br />

e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Zurück zu den Urvätern: Viele andere<br />

haben im Laufe der <strong>Jahre</strong> mitgeholfen,<br />

mitgewirkt und mitgekämpft,<br />

an verschiedenen Fronten,<br />

dass dieses zukunftsweisende <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

entstanden ist – mit<br />

se<strong>in</strong>em europaweiten Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmal,<br />

wie Prof. Mart<strong>in</strong><br />

Faulstich, Direktor des Wissenschaftszentrums,<br />

nicht müde wird<br />

zu betonen. Die Unterstützung war<br />

von Anfang an breit, die Akzeptanz<br />

<strong>in</strong> Stadt und Region außerordentlich<br />

groß, das hat alles leichter gemacht.<br />

Aber ohne Stoiber und Balle wäre<br />

alles nichts geworden, und später,<br />

was das Wissenschaftszentrum betrifft,<br />

auch ohne Prof. Herrmann<br />

nichts. Diese drei haben den Zug auf<br />

die Schienen gehoben und gegen<br />

viele Widerstände, die es auch gab<br />

im Lande, unaufhaltsam <strong>in</strong>s Rollen<br />

gebracht. Dieser Zug rollt weiter,<br />

immer weiter – <strong>in</strong> die Zukunft der<br />

nachwachsenden <strong>Rohstoffe</strong>.


Verleger Dr. Hermann Balle war der Ideengeber des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s <strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong> und treibende<br />

Kraft der Anfangszeit. (Foto: Ulli Scharrer)<br />

„E<strong>in</strong> Scheitern drohte zweimal“<br />

Dr. Hermann Balle über den schwierigen Start des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s<br />

Der Start war nicht leicht. Am<br />

Anfang habe sogar zweimal e<strong>in</strong><br />

Scheitern gedroht. Verleger Dr. Hermann<br />

Balle, Ideengeber und treibende<br />

Kraft der Anfangszeit, er<strong>in</strong>nert<br />

sich im Interview an den schwierigen<br />

Start des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s<br />

<strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong>.<br />

Ich nenne Sie immer den Urvater<br />

des Kompetenzentrums. E<strong>in</strong> schöner<br />

Ehrenname, oder?<br />

Balle: Ich hatte das Gück mit<br />

Edmund Stoiber damals, aber man<br />

darf me<strong>in</strong>e Rolle auch nicht übertreiben,<br />

da haben viele mitgewirkt,<br />

denen großer Dank gilt.<br />

Sie haben aber damals, 1998, als<br />

Erster entschlossen die Initiative ergriffen,<br />

als sich die Chance bot. Warum<br />

hatten Sie diese Witterung?<br />

Balle: Stoibers High-Tech-Offensive,<br />

die er im Juni 1998 ankündigte,<br />

zielte <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Richtung<br />

der Biowissenschaften, dazu<br />

zählt das Thema nachwachsende<br />

<strong>Rohstoffe</strong>. Ich hatte <strong>in</strong> der Situation<br />

damals nur die spontane Idee, dass<br />

sich daraus etwas ergeben könnte<br />

<strong>für</strong> Straub<strong>in</strong>g – was, das war mir<br />

anfangs auch völlig unklar. Aber im<br />

H<strong>in</strong>terkopf schwang natürlich die<br />

entgangene Fachhochschule mit.<br />

Wenn Sie nicht den exzellenten<br />

Draht zum damaligen M<strong>in</strong>isterpräsidenten<br />

gehabt hätten, dann …<br />

Balle: Das war natürlich von<br />

Vorteil, aber dann hätten es andere<br />

gemacht und auch geschafft.<br />

Na ja … Freilich kamen schnell<br />

wichtige Unterstützer h<strong>in</strong>zu, <strong>in</strong>sbesondere<br />

der TU-Präsident Wolfgang<br />

Herrmann. Welche Rolle spielte er?<br />

Welchen Anteil hat er?<br />

Balle: E<strong>in</strong>e außergewöhnliche.<br />

Herrmann war und ist der Drehund<br />

Angelpunkt bei der Entstehung<br />

und Entwicklung des Wissenschaftszentrums.<br />

Ohne ihn wäre das<br />

def<strong>in</strong>itiv nicht gegangen. Wir dürfen<br />

froh und dankbar se<strong>in</strong> <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g,<br />

e<strong>in</strong>en so außergewöhnlichen Freund<br />

zu haben.<br />

Hat es Augenblicke gegeben, da<br />

e<strong>in</strong> Scheitern drohte? Es gab immerh<strong>in</strong><br />

auch handfeste politische Widerstände.<br />

Balle: Ja, und zwar sogar zweimal.<br />

Ganz am Anfang, als CARMEN<br />

von Rimpar nach Straub<strong>in</strong>g verlagert<br />

werden sollte. Dortige Lokalund<br />

auch Landespolitiker wollten<br />

das mit aller Macht verh<strong>in</strong>dern.<br />

Auch um das Wissenschaftzentrum<br />

gab es e<strong>in</strong> politisches R<strong>in</strong>gen. Dass<br />

es kam, haben wir Prof. Herrmann<br />

und Stoiber zu verdanken.<br />

Und nun das zehnjährige Bestehen.<br />

Wie fällt Ihre Bilanz <strong>in</strong> der<br />

Rückschau aus?<br />

Balle: Ich b<strong>in</strong> glücklich über diese<br />

Entwicklung hier am Wissenschaftsstandort<br />

Straub<strong>in</strong>g. Es ist e<strong>in</strong>e<br />

großartige E<strong>in</strong>richtung entstanden.<br />

Deshalb b<strong>in</strong> ich h<strong>in</strong> und wieder<br />

enttäuscht, dass sie von manchen<br />

politischen Entscheidungsträgern<br />

der Stadt, auch manchen Bürgern,<br />

als ger<strong>in</strong>ger e<strong>in</strong>gestuft wird als sie<br />

ist, manchmal weit ger<strong>in</strong>ger als e<strong>in</strong>e<br />

Fachhochschule. E<strong>in</strong>e Fachhochschule<br />

ist das Normale, das Kompetenzentrum<br />

ist außergewöhnlich.<br />

Aber wenn jetzt noch Bachelorstudiengänge<br />

h<strong>in</strong>zukommen sollten,<br />

dann ist Straub<strong>in</strong>g ja auch die<br />

Hochschul- und Studentenstadt, die<br />

man sich wünscht.<br />

Im Jubiläumsjahr gibt es neue<br />

Chancen. Wissenschaftsm<strong>in</strong>ister<br />

Heubisch wird das Gäubodenfest eröffnen.<br />

Was glauben Sie, wird er<br />

mitbr<strong>in</strong>gen?<br />

Balle: Ich kann und will dem<br />

M<strong>in</strong>ister nicht vorgreifen. Aber es<br />

haben sich ja schon klare Tendenzen<br />

gezeigt. An e<strong>in</strong>er Konferenz diesbezüglich<br />

im Wissenschaftsmisterium<br />

habe ich zusammen mit dem Oberbürgermeister<br />

teilnehmen und mitdebattieren<br />

können.<br />

Der M<strong>in</strong>isterpräsident hat im<br />

Grunde die Richtung schon öffentlich<br />

vorgegeben …<br />

Balle: Ja, wenn es <strong>in</strong> diese Richtung<br />

läuft, dürfen wir außerordentlich<br />

zufrieden se<strong>in</strong>.<br />

Und womöglich noch e<strong>in</strong> Fraunhofer-Institut<br />

– e<strong>in</strong>e Projektgruppe<br />

arbeitet daran. Ist damit die Entwicklung<br />

des Wissenschafts- und<br />

Hochschulstandorts abgeschlossen,<br />

Ihre Arbeit getan?<br />

Balle: E<strong>in</strong>e Entwicklung hat nie<br />

e<strong>in</strong> Ende, es geht immer weiter. Aber<br />

wenn das alles so kommt, wie es sich<br />

abzeichnet, s<strong>in</strong>d wir auf e<strong>in</strong>em sehr<br />

guten Weg. Was mich betrifft, b<strong>in</strong><br />

ich ja noch Vorsitzender des Hochschulstadtvere<strong>in</strong>s.<br />

Was wünschen Sie sich zum Jubiläum?<br />

Balle: Erst e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> schönes<br />

Fest im Kompetenzentrum, den dort<br />

wirkenden und studierenden Menschen<br />

viel Freude und Erfolg an ihrer<br />

Wirkungsstätte, und dem <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

und der Stadt e<strong>in</strong>e<br />

weiterh<strong>in</strong> dynamische Entwicklung<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gute Zukunft.<br />

Interview: Bernhard Stuhlfelner<br />

� Die aktuelle Umfrage<br />

„Wichtiger Ansprechpartner“<br />

Kooperationspartner von Zusammenarbeit begeistert<br />

Laura Osterholzer,Netzwerkmanager<strong>in</strong><br />

der<br />

Bioenergie-Region<br />

Straub<strong>in</strong>g-<br />

Bogen: „Ich<br />

schätze das<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

sehr, weil<br />

es sich – ungeachtet<br />

des bayernweiten<br />

Zuständigkeitsgebietes –<br />

aktiv <strong>für</strong> die Weiterentwicklung unserer<br />

Region e<strong>in</strong>setzt. So hat sich das<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong> bei der Bewerbung<br />

des Landkreises beim Bundeswettbewerb<br />

Bioenergie-Regionen<br />

mit zahlreichen Projektideen und<br />

vergünstigten Angeboten e<strong>in</strong>gebracht<br />

und somit maßgeblich zum<br />

Erfolg – der Auszeichnung und Förderung<br />

als e<strong>in</strong>e von 25 Bioenergie-<br />

Regionen Deutschlands – beigetragen.<br />

Weiterh<strong>in</strong> können wir seither<br />

bei der Umsetzung der beantragten<br />

Bioenergie-Projekte wie beispielsweise<br />

bei der Qualifizierung der<br />

Heizungsbauer auf die Mitarbeit des<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong>s setzen und auf<br />

e<strong>in</strong> geballtes Wissen im Bereich<br />

„Energie aus nachwachsenden <strong>Rohstoffe</strong>n<br />

vor Ort“ zurückgreifen. Die<br />

räumliche Nähe und die persönlichen<br />

Kontakte s<strong>in</strong>d <strong>für</strong> uns von großer<br />

Bedeutung und ermöglichen diese<br />

<strong>in</strong>tensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit.“<br />

Andreas Löffert,<br />

Geschäftsführer<br />

des BioCampus<br />

Straub<strong>in</strong>g-<br />

Sand: „Die Region<br />

Straub<strong>in</strong>g<br />

ist fit <strong>für</strong> den<br />

Rohstoffwandel.<br />

Der fruchtbare<br />

Gäuboden und<br />

der holzreiche<br />

Bayerische Wald liefern die immer<br />

nachwachsenden Ressourcen <strong>für</strong><br />

den Bedarf unserer Industriegesellschaft.<br />

Über den Donauhafen stellen<br />

wir Millionen Tonnen an Biomassen<br />

<strong>für</strong> die stoffliche und energetische<br />

Nutzung bereit. Unser wichtigster<br />

Rohstoff ist allerd<strong>in</strong>gs das Wissen.<br />

Seit zehn <strong>Jahre</strong>n produziert unser<br />

Straub<strong>in</strong>ger <strong>Kompetenzzentrum</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong> Wissen<br />

und teilt dies erfolgreich mit Partnern<br />

<strong>in</strong> der Region und der Welt. Wir<br />

gratulieren herzlich.“<br />

Alexander<br />

Schulze, Geschäftsführer<br />

des Netzwerks<br />

Forst und Holz<br />

Bayerischer<br />

Wald: „Ich<br />

schätze das<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

sehr, weil<br />

wir geme<strong>in</strong>sam<br />

die Vorzüge der verschiedenen<br />

nachwachsenden <strong>Rohstoffe</strong> darstel-<br />

len können. Für die Partner im<br />

Netzwerk Forst und Holz Bayerischer<br />

Wald s<strong>in</strong>d alle drei Säulen des<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong>s wichtige Ansprechpartner.<br />

Wir diskutieren zum<br />

Beispiel die Vermarktung oder auch<br />

mögliche Förderungen speziell <strong>für</strong><br />

Holzbetriebe. Die Vortragsreihen<br />

und wissenschaftlichen Veranstaltungen<br />

am Schulungs- und Ausstellungszentrum<br />

s<strong>in</strong>d aktuell und auf<br />

e<strong>in</strong>em hohen Niveau.“<br />

Crist<strong>in</strong>a Pop,<br />

Leiter<strong>in</strong> des<br />

Tiefbauamts der<br />

Stadt Straub<strong>in</strong>g:<br />

„Durch die<br />

Ansiedlung von<br />

CARMEN,<br />

TechnologieundFörderzentrum<br />

und Wissenschaftszentrum<br />

<strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g haben sich Kooperationen<br />

auf wissenschaftlicher<br />

Ebene entwickelt, aus welchen me<strong>in</strong><br />

Amtsbereich vielfältig profitiert<br />

hat. Abwasserwärmenutzung, energieautarkeKlärschlamm-Verbrennungsanlage<br />

(„Sludge 2 Energy“)<br />

und Studien <strong>für</strong> die Nutzung von<br />

Klärgas als Treibstoff s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong><br />

paar Beispiele <strong>für</strong> geme<strong>in</strong>same Projekte,<br />

aber auch die Anwendung biogener<br />

Schmierstoffe <strong>in</strong> den Bereichen<br />

Bauhof, Gärtnerei und Kläranlage<br />

oder die sukzessive Umstellung<br />

der Fahrzeugflotte der Stadt Straub<strong>in</strong>g<br />

auf biogene Kraftstoffe. Mittlerweile<br />

haben die bereits umgesetzten<br />

<strong>in</strong>novativen Projekte großes Interesse<br />

und Beachtung weit über die<br />

Grenzen Deutschlands h<strong>in</strong>aus erlangt.<br />

In der Folge hat die Stadt<br />

Straub<strong>in</strong>g auf dem Sektor „Energie<br />

aus Abfall und Abwasser“ sowie aus<br />

der „Rückgew<strong>in</strong>nung wertvoller<br />

<strong>Rohstoffe</strong>“ Voraussetzungen geschaffen,<br />

die <strong>in</strong>sbesondere den<br />

Bachelor-, Master-, Diplom-, oder<br />

Doktorarbeiten e<strong>in</strong>e nützliche Plattform<br />

bieten können. Mit großer<br />

Freude werde ich diese, soweit es <strong>in</strong><br />

me<strong>in</strong>er Verantwortung steht, auch<br />

künftig unterstützen und aktiv begleiten.“<br />

Gangolf Wasmeier,stellvertretendeGeschäftsführer<br />

des ZweckverbandesAbfallwirtschaft<br />

Straub<strong>in</strong>g Stadt<br />

und Land (ZA-<br />

W-SR): „Ich<br />

schätze das<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong> sehr, weil wir<br />

bei der E<strong>in</strong>führung der biologisch<br />

abbaubaren Biobeutel sehr konstruktiv<br />

zusammengearbeitet haben.<br />

Die Biobeutel erleichtern seitdem<br />

unseren Kunden die hygienische<br />

und saubere Biomüllsammlung.“<br />

–cla –


Am Anfang war die Petersilie<br />

Sprecher Edmund Langer über die stürmische Entwicklung des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s<br />

Diese stürmische Entwicklung<br />

sei nie zu erwarten gewesen,<br />

sagt Edmund Langer<br />

über das <strong>Kompetenzzentrum</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong>. Langer,<br />

Chef von CARMEN (siehe Text-Info)<br />

und amtierender Sprecher des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s,<br />

wünscht sich im<br />

Interview <strong>in</strong>sbesondere auch e<strong>in</strong>e<br />

stabile Entwicklung <strong>für</strong> den Bereich<br />

der nachwachsenden <strong>Rohstoffe</strong> und<br />

dass das <strong>Kompetenzzentrum</strong> erheblich<br />

zur Rohstoff- und Energiewende<br />

beitragen könne. Dabei war am<br />

Anfang die Petersilie …<br />

Ist CARMEN, Herr Langer, jene<br />

Keimzelle, aus der heraus das <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

gewachsen ist?<br />

Langer: Ja sicherlich auch, nicht<br />

nur weil wir die Ersten hier am<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong> Straub<strong>in</strong>g waren,<br />

sondern weil wir an unserem<br />

ersten Standort <strong>in</strong> Rimpar bei Würzburg<br />

das Thema der nachwachsenden<br />

<strong>Rohstoffe</strong> schon <strong>in</strong>tensiv begleiteten.<br />

Wir haben damals durchaus<br />

auch von uns aus schon den Kontakt<br />

nach Straub<strong>in</strong>g gesucht. Ich er<strong>in</strong>nere<br />

mich noch gut an die Gespräche<br />

1998 mit der Stadt Straub<strong>in</strong>g.<br />

Welche Funktion hatten Sie damals<br />

bei CARMEN?<br />

Langer: Ich war Abteilungsleiter<br />

<strong>für</strong> die stoffliche Nutzung und<br />

<strong>für</strong> Controll<strong>in</strong>g, habe aber auch damals<br />

schon sehr eng mit dem bayerischen<br />

Landwirtschaftsmnisterium<br />

zusammengearbeitet.<br />

Wenn sich CARMEN geweigert<br />

hätte, von Rimpar nach Straub<strong>in</strong>g<br />

zu ziehen – es gab ja durchaus erheblich<br />

Widerstände – was wäre dann <strong>in</strong><br />

Straub<strong>in</strong>g geworden?<br />

Langer: Es hätte sich trotz allem<br />

e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung, e<strong>in</strong> Institut, rund<br />

um nachwachsende <strong>Rohstoffe</strong> entwickelt.<br />

Der Wille war e<strong>in</strong>fach da.<br />

Ob die Entwicklung von CARMEN<br />

allerd<strong>in</strong>gs so weitergegangen wäre,<br />

wage ich zu bezweifeln.<br />

Heißt das, dass sich CARMEN am<br />

Standort Straub<strong>in</strong>g besser oder<br />

schlechter entwickelt hat?<br />

Langer: Natürlich e<strong>in</strong>deutig<br />

besser. Wir haben hier <strong>in</strong> diesem<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong> ganz andere<br />

Möglichkeiten, auch weitaus mehr<br />

Beachtung, als damals <strong>in</strong> Rimpar,<br />

wo wir ja quasi auf uns gestellt waren.<br />

Der Vorstand hatte von Anfang<br />

an den Willlen, nach Straub<strong>in</strong>g zu<br />

gehen, weil er hier bessere Entwicklungsmöglichkeiten<br />

sah. Der Widerstand<br />

kam hauptsächlich von Lokalpolitikern,<br />

die CARMEN nicht aus<br />

Unterfranken gehen lassen wollten.<br />

Die drei Säulen befruchten<br />

sich gegenseitig<br />

TFZ und Wissenschaftszentrum<br />

kamen bald h<strong>in</strong>zu. Halten Sie dieses<br />

Drei-Säulen-Modell <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle,<br />

den Herausforderungen der<br />

Zeit angemessene Antwort – Stichwort<br />

Energie- und Rohstoffwende?<br />

Langer: Das war e<strong>in</strong>e mutige<br />

und gute Entscheidung, drei ganz<br />

unabhängige Institutionen unter e<strong>in</strong>em<br />

Dach zusammenzufassen. Die<br />

drei E<strong>in</strong>richtungen befruchten sich<br />

gegenseitig. Natürlich gibt es auch<br />

Konkurrenz, aber Konkurrenz belebt<br />

auch das Geschäft.<br />

Das heißt vermutlich, dass die<br />

drei Institute gut mite<strong>in</strong>ander vernetzt<br />

s<strong>in</strong>d. Wie und wozu kooperieren<br />

sie mite<strong>in</strong>ander?<br />

Langer: Wir s<strong>in</strong>d sehr gut vernetzt,<br />

wir betreiben auch geme<strong>in</strong>same<br />

Projekte …<br />

…dann nennen Sie doch bitte<br />

gleich e<strong>in</strong> Beispiel …<br />

Langer: Wir haben e<strong>in</strong> großes<br />

geme<strong>in</strong>sames Projekt e<strong>in</strong>er Bioraff<strong>in</strong>erieanlage<br />

im landwirtschaftlichen<br />

Bereich, auf e<strong>in</strong>em Bauernhof, gemacht,<br />

daran waren alle drei Institute<br />

beteiligt. Es gibt weitere geme<strong>in</strong>same<br />

Projekte, weil zwar die<br />

Aufgaben der drei E<strong>in</strong>richtungen<br />

sehr unterschiedlich angelegt s<strong>in</strong>d,<br />

aber eben auch so, dass sie sich hervorragend<br />

ergänzen.<br />

Wissenschaft und Forschung,<br />

Lehre und Anwendung, Praxis und<br />

Vermarktung – alles unter e<strong>in</strong>em<br />

Dach, quasi aus e<strong>in</strong>er Hand; ist das<br />

e<strong>in</strong> deutsches, e<strong>in</strong> europäisches, gar<br />

e<strong>in</strong> weltweites Pilotprojekt und Erfolgsmodell?<br />

Langer: In dieser Form wie hier,<br />

<strong>in</strong> dieser Breite der Aufgaben – Sie<br />

haben sie ja genannt – und <strong>in</strong> dieser<br />

Größe ist dieses <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

e<strong>in</strong>malig. Insofern s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong> der<br />

Tat e<strong>in</strong> Vorzeigeobjekt mit Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmal,<br />

wie Professor<br />

Mart<strong>in</strong> Faulstich (Direktor des Wissenschaftszentrums<br />

– Anm. d. Red.)<br />

immer sagt und ohne Zweifel e<strong>in</strong><br />

Erfolgsmodell. Wer hätte das vor<br />

zehn <strong>Jahre</strong>n wirklich geglaubt?<br />

Sie haben ja auch ständig Besuchergruppen<br />

aus allen Kont<strong>in</strong>enten<br />

hier, die sich <strong>in</strong>formieren. Was wollen<br />

die sehen und wissen?<br />

Langer: Die <strong>in</strong>teressieren sich<br />

hauptsächlich, wie weit die Biomassenutzung<br />

<strong>in</strong> Bayern, <strong>in</strong> Deutschland,<br />

fortgeschritten ist, sowohl im<br />

energetischen als auch im stofflichen<br />

Bereich. Und natürlich wollen<br />

sie auch sehen, wie die Arbeit hier<br />

läuft und wie dieses Konzept e<strong>in</strong>es<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong>s <strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong><br />

<strong>Rohstoffe</strong> umgesetzt wurde.<br />

Die wollen ja auch Anregungen mitnehmen.<br />

Erst kürzlich war e<strong>in</strong>e Besuchergruppe<br />

aus dem russischen<br />

Tomsk, das liegt schon weit h<strong>in</strong>ter<br />

dem Ural, da, die wollen so etwas<br />

auch bei sich aufbauen.<br />

Mögliches Vorbild <strong>für</strong><br />

andere Kompetenzzentren<br />

Kann dann dieses <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

Vorbild se<strong>in</strong> nicht nur <strong>für</strong> andere<br />

Länder, sondern auch <strong>für</strong> andere<br />

Branchen? In der <strong>in</strong>dustriellen<br />

Verarbeitung zum Beispiel?<br />

Langer: Das ist durchaus vorstellbar.<br />

Die bayerische Staatsregierung<br />

plant ja momentan e<strong>in</strong> <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

<strong>für</strong> Lebensmittel, zwar<br />

deutlich kle<strong>in</strong>er als unseres, aber<br />

wenn wir zurückschauen, wie kle<strong>in</strong><br />

wir hier <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g angefangen<br />

haben, dann wäre das vergleichbar.<br />

Alles fängt e<strong>in</strong>mal kle<strong>in</strong> an. Nur, die<br />

nachwachsenden <strong>Rohstoffe</strong> s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />

so breit gefächertes Gebiet, vom<br />

E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> der Automobil<strong>in</strong>dustrie<br />

über energetische Nutzung und<br />

stoffliche Verwertung bis zur Herstellung<br />

ganzer Anlagen. Das ist e<strong>in</strong><br />

so breites Forschungs- und Anwendungsfeld,<br />

wie man es selten f<strong>in</strong>det.<br />

Wenn Sie zehn <strong>Jahre</strong> vorausdenken,<br />

ans 20-jährige Bestehen – was<br />

wird dann an diesem Standort se<strong>in</strong> –<br />

an Instituten, Professoren, Forschern,<br />

Lehrstühlen, Studenten,<br />

Market<strong>in</strong>gfachleuten?<br />

Langer: Wenn ich die zehn <strong>Jahre</strong><br />

erst e<strong>in</strong>mal zurückschaue, dann war<br />

diese stürmische Entwicklung unmöglich<br />

zu erwarten. Wenn es die<br />

nächsten <strong>Jahre</strong> so stürmisch weitergeht,<br />

dann werden wir das Zwanzigjährige<br />

als Studentenstadt und mit<br />

e<strong>in</strong>er hochqualifizierten Ausbildung,<br />

nicht nur auf dem wissenschaftlichen<br />

Sektor, feiern.<br />

Ist es <strong>für</strong> Sie als CARMEN-Chef,<br />

dem Market<strong>in</strong>gpraktiker, nachvollziehbar,<br />

dass <strong>in</strong> der Stadt immer<br />

auch der Ruf nach Studenten und<br />

dem Status der Hochschulstadt laut<br />

wurde und wird?<br />

Langer: Ja, absolut, das kommt<br />

sogar dem gesamten Thema der<br />

nachwachsenden <strong>Rohstoffe</strong> entgegen.<br />

Als CARMEN alle<strong>in</strong>e würden<br />

wir gar nicht <strong>für</strong> voll genommen,<br />

auch das TFZ stünde kaum so gut<br />

da, obwohl dort hervorragende Anwendungsforschung<br />

betrieben wird.<br />

Aber mit dem E<strong>in</strong>stieg der Universitäten<br />

und Hochschulen und e<strong>in</strong>er so<br />

renommierten Forschungsgesell-<br />

CARMEN-Geschäftsführer Edmund<br />

Langer ist der amtierende Sprecher<br />

des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s.<br />

schaft wie Fraunhofer und dem politischen<br />

Rückenw<strong>in</strong>d bekommt das<br />

gesamte Thema e<strong>in</strong>en Drive, den wir<br />

als CARMEN und TFZ alle<strong>in</strong>e niemals<br />

hätten erzielen können. Und<br />

jetzt kommt noch die Energie- und<br />

Rohstoffwende h<strong>in</strong>zu!<br />

Ist es dann nicht so, dass aus spontanen,<br />

politisch nicht geplanten Aktionen<br />

die besten Projekte entste-<br />

hen? Dieses <strong>Kompetenzzentrum</strong> ist<br />

ja aus der Not heraus geboren worden,<br />

weil die Staatsregierung Ende<br />

der neunziger jahre unter Druck liefern<br />

musste. Und jetzt ist es e<strong>in</strong> Erfolgsschlager<br />

mit weltweitem Echo.<br />

Langer: Jedenfalls haben aus<br />

dieser Notlösung alle das Beste gemacht.<br />

Die Situation, mit der wir bei<br />

CARMEN konfrontiert waren, war<br />

doch, dass wir e<strong>in</strong>erseits von uns aus<br />

nach besseren Entwicklungsmöglichkeiten<br />

gesucht haben, andererseits<br />

mussten wir uns damals noch<br />

<strong>in</strong> Rimpar sagen lassen: Was wollt<br />

ihr denn <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g, dort entsteht<br />

allenfalls e<strong>in</strong> <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

<strong>für</strong> Petersilie …<br />

... tatsächlich? Man glaubt’s<br />

kaum. So kann man sich täuschen.<br />

Langer: Das stand damals sogar<br />

breit <strong>in</strong> der unterfränkischen Presse.<br />

Dann müssten alle Spötter und<br />

Ignoranten von damals heute zum<br />

Canossa-Gang antreten. Was war <strong>für</strong><br />

Sie <strong>in</strong> den zehn <strong>Jahre</strong>n das Bee<strong>in</strong>druckendste,<br />

das Schönste?<br />

Langer: Am bee<strong>in</strong>druckendsten<br />

ist <strong>für</strong> mich die Gesamtentwicklung<br />

an diesem <strong>Kompetenzzentrum</strong> …<br />

…also von der Petersilie zur hohen<br />

Wissenschaft der nachwachsenden<br />

<strong>Rohstoffe</strong> ...<br />

Langer (lacht): …und dass wir<br />

als CARMEN unglaublich viel Neues<br />

machen und probieren durften.<br />

ERLEBEN.<br />

STAUNEN.<br />

VERSTEHEN.<br />

Beratung, Information und Unterhaltung<br />

rund um die Biomasse.<br />

<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

Ihr Wunsch <strong>für</strong> die nächsten zehn<br />

<strong>Jahre</strong>?<br />

Langer: Dass die nachwachsenden<br />

<strong>Rohstoffe</strong> e<strong>in</strong>e stabile Weiterentwicklung<br />

<strong>in</strong> Theorie und Praxis<br />

haben werden. Wenn wir dann<br />

hochqualifizierte wissenschaftliche<br />

Ausbildung anbieten können, mit<br />

Bachelor und Master, und sich das<br />

sowohl <strong>in</strong> der wirtschaftlichen Entwicklung,<br />

zum Beispiel mit entsprechenden<br />

Unternehmensgründungen<br />

niederschlägt als auch ihre Früchte<br />

trägt <strong>in</strong> der Rohstoff- und Energiewende,<br />

dann wäre das e<strong>in</strong>e tolle<br />

Entwicklung <strong>für</strong> uns am <strong>Kompetenzzentrum</strong>,<br />

<strong>für</strong> die Stadt und die<br />

Region und <strong>für</strong> das Land <strong>in</strong>sgesamt.<br />

Interview: Bernhard Stuhlfelner<br />

Info<br />

Edmund Langer ist seit zwei <strong>Jahre</strong>n<br />

als Nachfolger von Werner<br />

Döller Chef von CARMEN, dem<br />

Centralen Agrar-Rohstoff-Market<strong>in</strong>g-<br />

und Entwicklungs-Netzwerk<br />

und amtierender Sprecher des<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong>s <strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong><br />

<strong>Rohstoffe</strong>. CARMEN<br />

ist e<strong>in</strong>e der drei Säulen des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s<br />

und das erste Institut,<br />

das hier angesiedelt wurde.<br />

Die Sprecherrolle <strong>für</strong> das <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

wechselt jährlich<br />

zwischen den Chefs der drei Säulen<br />

CARMEN, dem TFZ (Technologie-<br />

und Förderzentrum) und<br />

dem Wissenschaftszentrum.<br />

TAGDER<br />

OFFENENTÜR<br />

So. <strong>10</strong>. Juli 2011 11–17:00 Uhr<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong> . Schulgasse 18 . 94315 Straub<strong>in</strong>g . www.konaro.bayern.de


„Ich b<strong>in</strong> stolz darauf, was <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g entstanden ist“<br />

Von der ersten Stunde an dabei: Mitarbeiter und Mitstreiter des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s erzählen<br />

Edmund Langer, Geschäftsführer<br />

von CARMEN e.V.: „Ich war bereits<br />

1998 als stellvertretender Geschäftsführer<br />

von CARMEN <strong>in</strong><br />

Straub<strong>in</strong>g, als damals die Besprechungen<br />

losg<strong>in</strong>gen, wo <strong>in</strong> der Stadt<br />

Möglichkeiten bestehen, das <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

unterzubr<strong>in</strong>gen. Wir<br />

s<strong>in</strong>d damals verschiedene Lokalitäten<br />

abgefahren – neben dem Männerkrankenhaus<br />

<strong>in</strong> der Schulgasse<br />

waren das das Gründerzentrum <strong>in</strong><br />

Straub<strong>in</strong>g-Stand und das ehemalige<br />

Offizierskas<strong>in</strong>o. Ich kann mich er<strong>in</strong>nern,<br />

dass im Männerkrankenhaus<br />

damals noch Spritzen herumlagen.<br />

Der Bau war wirklich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em erbärmlichen<br />

Zustand. Umso fasz<strong>in</strong>ierender<br />

war es, was die Stadt aus dem<br />

Gebäude gemacht hat. E<strong>in</strong> tolles Erlebnis<br />

hatte ich im ersten halben<br />

Jahr nach unserem E<strong>in</strong>zug 2001: Damals<br />

kamen e<strong>in</strong>es Abends drei Herrschaften<br />

zu uns <strong>in</strong>s Haus und fragten,<br />

wo sie denn ihren Onkel f<strong>in</strong>den<br />

könnten. Sie waren sehr erstaunt,<br />

dass es das Männerkrankenhaus<br />

nicht mehr gab!“<br />

Franz Heimler vom Sachgebiet<br />

„Rohstoffpflanzen und Stoffflüsse“<br />

am TFZ, technischer Leiter der<br />

Feldversuche: „Ich habe im Juni<br />

2001 hier anfangen, als das Sachgebiet<br />

‚<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong>‘ von<br />

der damaligen Landesanstalt <strong>für</strong><br />

Bodenkultur und Pflanzenbau Freis<strong>in</strong>g<br />

hierher verlegt wurde. Damals<br />

hatten wir noch nicht e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en<br />

PC und die Masch<strong>in</strong>en wie Schlepper,<br />

Spritze und Mähdrescher haben<br />

wir uns von der versuchstechnischen<br />

Abteilung des Amts <strong>für</strong> Landwirtschaft<br />

<strong>in</strong> Deggendorf ausgeliehen.<br />

Dort habe ich früher e<strong>in</strong>mal gearbeitet<br />

und ich habe me<strong>in</strong>e Kontakte<br />

genutzt. Nach und nach bekamen<br />

wir dann eigene Masch<strong>in</strong>en, die wir<br />

<strong>in</strong> Feldscheunen diverser Landwirte<br />

untergestellt haben. Mittlerweile<br />

haben wir aber alle Geräte, die wir<br />

brauchen, zentral bei uns im Betriebshof.<br />

Ich b<strong>in</strong> <strong>in</strong> das Versuchswesen<br />

mite<strong>in</strong>gebunden und helfe bei<br />

der Planung und der Arbeit auf den<br />

Feldern und Parzellen mit. Das<br />

macht mir riesigen Spaß!“<br />

Täglich lesen –mehr wissen! ZEITUNGSGRUPPE<br />

� Die aktuelle Umfrage<br />

Rita Spieth, Mitarbeiter<strong>in</strong> im Sekretariat<br />

von CARMEN e.V.: „Ich habe<br />

hier im Haus von Anfang an als<br />

Sekretär<strong>in</strong> gearbeitet. Ich war damals<br />

arbeitslos und habe <strong>in</strong> der Zeitung<br />

gelesen, dass <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g e<strong>in</strong><br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong><br />

<strong>Rohstoffe</strong> e<strong>in</strong>gerichtet wird<br />

und dachte mir: ‚Da würde ich gerne<br />

arbeiten!‘ Ich habe mich also bl<strong>in</strong>d<br />

beworben und wurde vom damaligen<br />

CARMEN-Geschäftsführer<br />

Werner Döller zum Vorstellungsgespräch<br />

e<strong>in</strong>geladen. Da<strong>für</strong> musste ich<br />

allerd<strong>in</strong>gs im Januar 2001 noch über<br />

Berge von Bauschutt steigen, um<br />

überhaupt <strong>in</strong> den dritten Stock zu<br />

kommen! Es sah wirklich schlimm<br />

aus. Herr Döller und ich waren uns<br />

gleich sympathisch, und so bekam<br />

ich die Stelle im Sekretariat. Ich<br />

habe die gesamte bauliche Entwicklung<br />

miterlebt – es ist e<strong>in</strong>fach toll,<br />

wenn man sieht, was auf dem Gelände<br />

entstanden ist. Ich arbeite sehr<br />

gerne hier, das Betriebsklima und<br />

das Team s<strong>in</strong>d super, und die Thematik<br />

an sich ist sehr <strong>in</strong>teressant.“<br />

Wir gratulieren herzlich<br />

zum Jubiläum!<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong><br />

Dr. Theo Weber, M<strong>in</strong>isterialdirigent<br />

im Bayerischen Landwirtschaftsm<strong>in</strong>isterium:<br />

„Ich war damals<br />

Vorstandsvorsitzender von<br />

CARMEN und habe maßgeblich da<strong>für</strong><br />

plädiert, welche positiven Auswirkungen<br />

die Ansiedlung des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s<br />

und die gesamte<br />

Thematik ,<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong>‘<br />

<strong>für</strong> Straub<strong>in</strong>g haben würde. In<br />

der Funktion als Leiter der <strong>in</strong>term<strong>in</strong>isteriellen<br />

Arbeitsgruppe ,<strong>Nachwachsende</strong>n<br />

<strong>Rohstoffe</strong>‘ habe ich<br />

auch federführend am Konzept des<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong>s mitgewirkt.<br />

Ich war ganz oft <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g und<br />

habe mir <strong>in</strong>tensiv alle Möglichkeiten<br />

<strong>für</strong> e<strong>in</strong>en künftigen Standort angeschaut.<br />

Der Umzug von CARMEN<br />

vom Rimpar nach Straub<strong>in</strong>g sorgte<br />

<strong>für</strong> viel Wirbel, <strong>in</strong> Rimpar selbst und<br />

<strong>in</strong> ganz Unterfranken. Das war ke<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>fache Zeit, aber die Stadt<br />

Straub<strong>in</strong>g hat immer gut kooperiert.<br />

Heute können wir sagen, dass unser<br />

Konzept voll aufgegangen ist. Ich<br />

b<strong>in</strong> stolz, wenn ich sehe, was <strong>in</strong><br />

Straub<strong>in</strong>g entstanden ist.“<br />

Prof. Dr. Herbert Riepl, Leiter des<br />

Fachgebiets „Organische und Analytische<br />

Chemie“ am Wissenschaftszentrum:<br />

„Ich war nach me<strong>in</strong>er Promotion<br />

an der TU München <strong>in</strong> der<br />

pharmazeutischen Industrie tätig<br />

und verbrachte viel Zeit <strong>in</strong> Indien,<br />

bevor mich Professor Herrmann <strong>für</strong><br />

das neu aufzubauende <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

angeworben hat. Ich kann<br />

mich noch gut er<strong>in</strong>nern, als ich damals<br />

an e<strong>in</strong>em furchtbaren Oktoberoder<br />

Novembertag zum ersten Mal<br />

nach Straub<strong>in</strong>g kam und das verwüstete<br />

Gelände sah. Me<strong>in</strong> erster<br />

Gedanke war: ‚Da liegt viel Arbeit<br />

vor uns!‘ Dass sich das <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

so prächtig entwickelt, habe<br />

ich mir damals nicht vorstellen<br />

können. Als das alte Männerkrankenhaus<br />

bezugsfertig war, waren<br />

wir dort zunächst im Keller und im<br />

Erdgeschoss untergebracht. Ich habe<br />

dann an der Planung des Neubaus<br />

des Wissenschaftszentrums<br />

mitgearbeitet, der Mitte 2009 e<strong>in</strong>geweiht<br />

wurde. Heute lebe und arbeite<br />

ich sehr gerne <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g.“ –cla –<br />

Breites Beratungsangebot<br />

• Ausstellung „<strong>Nachwachsende</strong><br />

<strong>Rohstoffe</strong> - Von der Pflanze zur Nutzung“<br />

im Schulungs- und Ausstellungszentrum<br />

(SAZ): Die Ausstellung<br />

gibt e<strong>in</strong>en allgeme<strong>in</strong>en Überblick<br />

über verwendete Pflanzen und<br />

unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten.<br />

Geöffnet jeden ersten Dienstag<br />

im Monat von 14 bis 15.30 Uhr<br />

• Informationsveranstaltung und<br />

Dauerausstellung „Wärmegew<strong>in</strong>nung<br />

aus Biomasse“ im SAZ: Beratung<br />

zu den Möglichkeiten des Heizens<br />

mit Biomasse, im Sommerhalbjahr<br />

(Mai bis Oktober) jeden ersten<br />

Dienstag im Monat von 9.30 bis<br />

12.30 Uhr geöffnet (von Oktober bis<br />

April jeden Dienstag)<br />

•Vortragsreihe Erneuerbare<br />

Energien: acht Term<strong>in</strong>e im Jahr, öffentliche<br />

Vorträge zu wechselnden<br />

Themen<br />

• Tag der offenen Tür, e<strong>in</strong>mal<br />

jährlich, nächster Term<strong>in</strong> ist am<br />

Sonntag, <strong>10</strong>. Juli<br />

• Allgeme<strong>in</strong>es und spezielles Beratungsangebot<br />

bei C.ARMEN e.V.<br />

(Telefon 09421/960332):<br />

1. Erstberatung zu energiesparendem<br />

Bauen und Sanieren<br />

2. Baubegleitung und Beurteilung<br />

von Biomasseheizwerken<br />

3. Unterstützung von kommunalen<br />

Vorhaben<br />

4. Beratung bei Fragen zu Kraftstoffen<br />

<strong>für</strong> die Mobilität<br />

5. Beratung zu und Begutachtung<br />

von Biogasanlagen<br />

6. Information und Beratung zu<br />

Produkten <strong>für</strong> den Haushalt<br />

• Teilbibliothek der TU München:<br />

öffentliche Bibliothek <strong>in</strong> der Petersgasse<br />

18<br />

„WÄRMEGEWINNUNG AUS BIOMASSE“: Den Schwerpunkt dieser Info-Veranstaltung<br />

bildet die energetische Nutzung von Biomasse, <strong>in</strong>sbesondere die<br />

Holz-, aber auch Stroh- oder Getreidefeuerung unter Berücksichtigung der<br />

jeweiligen Anwendungsfälle. Im Vortrag erhalten die Teilnehmer umfassende<br />

Informationen zu Grundlagen und Techniken zur Verfeuerung von<br />

Biomasse. Die verschiedenen Feuerungsanlagen – angefangen vom Kam<strong>in</strong>ofen<br />

über Scheitholz-, Hackgut- oder Pelletkessel bis h<strong>in</strong> zum Halmgutoder<br />

Getreidekessel – werden erläutert und die jeweiligen Vorteile aufgezeigt.<br />

Anschließend f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Rundgang durch die Ausstellung „Biomasseheizung“<br />

statt. Hier können etwa <strong>10</strong>0 Exponate von etwa 50 Herstellern<br />

besichtigt werden. Die Info-Veranstaltung f<strong>in</strong>det im Sommer (Mai bis<br />

September) jeden ersten Dienstag im Monat und im W<strong>in</strong>ter (Oktober bis<br />

April) wöchentlich jeden Dienstag jeweils von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr statt.


Franziskanerkloster –<br />

Wissenschaftszentrum<br />

nschaftszentrum<br />

Forschungsgewächshäuser<br />

und Betriebshof<br />

Schulungs- und<br />

Ausstellungszentrum (SAZ)<br />

Hauptgebäude<br />

mit Büros der Mitarbeiter<br />

des TFZ und von CARMEN<br />

Technikum des Technologie-<br />

und Förderzentrums (TFZ)<br />

mit Biomasseheizwerk<br />

Bioma<br />

Wissenschaftszentrum<br />

Wissens<br />

Das Areal des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s <strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong> mit se<strong>in</strong>en Neubauten. (Luftbild: Herbert Stolz)<br />

Blick <strong>in</strong> die Geschichte<br />

1973: Forschung zur Technologie<br />

<strong>Nachwachsende</strong>r <strong>Rohstoffe</strong> (Bayerische<br />

Landesanstalt <strong>für</strong> Landtechnik,<br />

Weihenstephan)<br />

1982: Forschung im Bereich Energie-<br />

und Rohstoffpflanzen (Bayerische<br />

Landesanstalt <strong>für</strong> Bodenkultur<br />

und Pflanzenbau, Weihenstephan)<br />

1992: Gründung von CARMEN<br />

e.V. <strong>in</strong> Rimpar als bayerische Koor-<br />

d<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong><br />

<strong>Rohstoffe</strong><br />

1998: Beschluss der Staatsregierung<br />

zur Gründung e<strong>in</strong>es <strong>Kompetenzzentrum</strong>s<br />

<strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong><br />

<strong>Rohstoffe</strong> <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g<br />

ab 1999: Planung und Aufbau des<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong>s<br />

Januar 2001: Offizielle Gründung<br />

des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s; Umzug<br />

von CARMEN e.V. und ersten TFZ-<br />

Sachgebieten nach Straub<strong>in</strong>g <strong>in</strong>s al-<br />

JETZT NEU IN STRAUBING:<br />

Sehen Sie DONAU TVauch imdigitalen Kabel.<br />

Über Kabel ist DONAU TV 24 Stunden auf Sendung:<br />

Deggendorf Kanal 9·Straub<strong>in</strong>g Kanal 3·Regen Kanal 7.<br />

Über Digitalsatellitsehen SieDONAU TVeuropaweit von<br />

22.00Uhr bis23.00Uhr im Programmverbundvon ONTV.<br />

te Männerkrankenhaus an der<br />

Schulgasse<br />

Juli 2001: Erweiterung des Konzepts<br />

um das Wissenschaftszentrum<br />

(TU München, FH Weihenstephan)<br />

April 2002: Erste Sitzung des Koord<strong>in</strong>ierungsrats<br />

2003: Eröffnung des Schulungsund<br />

Ausstellungszentrums; Überreichung<br />

der Ernennungsurkunden der<br />

ersten beiden Professuren<br />

Januar 2005: Bezug des renovier-<br />

BIOENERGIE<br />

REGION<br />

Straub<strong>in</strong>g-Bogen<br />

Landkreis Straub<strong>in</strong>g-Bogen<br />

Leutnerstraße 15 ·94315 Straub<strong>in</strong>g<br />

Telefon 0921 973-0<br />

<strong>in</strong>fo@landkreis-straub<strong>in</strong>g-bogen.de<br />

www.landkreis-straub<strong>in</strong>g-bogen.de<br />

ten Franziskaner-Klosters durch<br />

Teile des Wissenschaftszentrums<br />

2005: Inbetriebnahme des neugebauten<br />

TFZ-Technikums; Erweiterung<br />

des Wissenschaftszentrums:<br />

Kooperationsvere<strong>in</strong>barung zwischen<br />

TU München, Hochschule<br />

Weihenstephan-Triesdorf, Universität<br />

Regensburg und Hochschule<br />

Deggendorf<br />

November 2006: Kooperationsvere<strong>in</strong>barung<br />

zwischen TU Mün-<br />

Neues sehen!<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

chen und Hochschule Regensburg<br />

2007: Beg<strong>in</strong>n Neubau des Wissenschaftszentrums<br />

und zweiter Bauabschnitt<br />

des TFZ sowie Bau der<br />

Tiefgarage<br />

Oktober 2008: Masterstudiengang<br />

Nachwachende <strong>Rohstoffe</strong> startet<br />

2009: Fertigstellung aller Baumaßnahmen(Wissenschaftszentrum/Betriebshof<br />

und Gewächshäuser<br />

TFZ); E<strong>in</strong>richtung der Fraunhofer-Projektgruppe<br />

„BioCat“<br />

<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung. <strong>10</strong><strong>Jahre</strong> Entwicklung<br />

und Erprobung. <strong>10</strong><strong>Jahre</strong> Stoffstromanalyse und Systembewertung.<br />

<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> Technologie- und Wissenstransfer. <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> Marktforschung und<br />

Markterschließung. <strong>10</strong><strong>Jahre</strong> Förderung und Projektbeurteilung. <strong>10</strong><strong>Jahre</strong><br />

Impulse <strong>für</strong> die Region der <strong>Nachwachsende</strong>n <strong>Rohstoffe</strong>…<br />

Herzlichen Glückwunsch zu <strong>10</strong> erfolgreichen <strong>Jahre</strong>n <strong>Kompetenzzentrum</strong>!<br />

www.donautv.com


Das <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

„CARMEN“ – an solchen<br />

falschen Bezeichnungen<br />

merkt man immer wieder: Trotz<br />

zehnjährigem Bestehens ist das<br />

Konzept des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s<br />

<strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong> <strong>in</strong><br />

Straub<strong>in</strong>g noch immer nicht <strong>in</strong> den<br />

Köpfen aller Bürgern angekommen.<br />

Vielen ist nach wie vor nicht klar,<br />

dass der Vere<strong>in</strong> CARMEN nur e<strong>in</strong><br />

Teil des Kompetenzzenrums ist, <strong>in</strong><br />

dem die Bayerische Staatsregierung<br />

alle ihre Aktivitäten rund um die<br />

nachwachsenden <strong>Rohstoffe</strong> gebündelt<br />

hat.<br />

Das <strong>Kompetenzzentrum</strong> hat es<br />

sich zur zentralen Aufgabe gemacht,<br />

Biomasse als Kraftstoff, zur Stromund<br />

Wärmeerzeugung und <strong>in</strong> der<br />

stofflichen Nutzung zu fördern und<br />

zu unterstützen. Da<strong>für</strong> arbeiten unter<br />

dem geme<strong>in</strong>samen Dach des<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong>s drei E<strong>in</strong>richtungen<br />

eng zusammen: Das Wissenschaftszentrum<br />

(WSZ), das Techno-<br />

Wissenstranser<br />

Was h<strong>in</strong>ter der Abkürzung<br />

CARMEN steckt, hat mittlerweile<br />

wohl jeder schon<br />

e<strong>in</strong>mal gehört: Centrales Agrar-,<br />

Rohstoff-, Market<strong>in</strong>g- und Entwicklungs-Netzwerk<br />

e.V. Die E<strong>in</strong>richtung<br />

wurde 1992 als Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

<strong>für</strong> nachwachsende <strong>Rohstoffe</strong><br />

durch den Freistaat Bayern<br />

gegründet und war bis 2000 <strong>in</strong> Rimpar<br />

tätig. Anfang 2001 bezog CAR-<br />

MEN e.V. als erste der drei Säulen<br />

se<strong>in</strong>e Räumlichkeiten im neu gegründeten<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong> <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g<br />

an der Schulgasse.<br />

logie- und Förderzentrum (TFZ) und<br />

CARMEN e.V. Jede dieser drei Säulen<br />

hat unterschiedliche Aufgaben<br />

und Schwerpunkte.<br />

Heute hat der geme<strong>in</strong>nützige Vere<strong>in</strong><br />

über 70 Mitglieder, die e<strong>in</strong> über<br />

die bayerischen Landesgrenzen h<strong>in</strong>aus<br />

reichendes Netzwerk von Unternehmen<br />

und Institutionen bilden<br />

und sich mit der Markterweiterung<br />

von Produkten aus nachwachsenden<br />

<strong>Rohstoffe</strong>n befassen.<br />

Die aktuell 20 Arbeitsplätze verteilen<br />

sich auf die Abteilungen stoffliche<br />

Nutzung, energetische Verwertung<br />

und Öffentlichkeitsarbeit. Geschäftsführer<br />

von CARMEN ist Edmund<br />

Langer.<br />

„Unsere Aufgabe ist es, die Thematik<br />

,<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong>'<br />

E<strong>in</strong> großes Betätigungsfeld der CARMEN-Mitarbeiter <strong>in</strong> den vergangenen 20<br />

<strong>Jahre</strong>n war die Begutachtung von Planungen <strong>für</strong> Biomasseheiz(kraft)werke – <strong>in</strong><br />

der Regel Hackschnitzelheizungen wie die der Stadtgärtnerei Straub<strong>in</strong>g, die das<br />

Modell zeigt. Die Anlage g<strong>in</strong>g Ende 2006 <strong>in</strong> Betrieb. Rund 3<strong>10</strong> Biomasseheiz(kraft)werke<br />

<strong>in</strong> Bayern hat CARMEN bisher schon betreut.<br />

gratuliert:<br />

zu<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n Kompetenz<br />

<strong>für</strong> Wissenschaft, Landwirtschaft<br />

&die Region.<br />

Ackermann Saatzucht GmbH &Co. KG. Gerstenzüchtung seit 1903.<br />

Marienhofstr.13.94342 Irlbach .Tel. 09424 /9423-0 .www.saatzucht-ackermann.de<br />

Durch die räumliche Nähe und die<br />

enge Zusammenarbeit der drei Säulen<br />

ergeben sich immer neue Kooperationen<br />

– sowohl national als auch<br />

<strong>in</strong>ternational. Das umfangreiche<br />

Wissen <strong>in</strong> den unterschiedlichsten<br />

Bereichen der nachwachsenden<br />

<strong>Rohstoffe</strong> ermöglicht es dem Kom-<br />

CARMEN e.V. - e<strong>in</strong>e der drei Säulen des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s<br />

durch kont<strong>in</strong>uierliche Informationsarbeit<br />

<strong>in</strong>s Bewusstse<strong>in</strong> der Menschen<br />

zu br<strong>in</strong>gen“, umschreibt<br />

Christian Schröter, Leiter der Abteilung<br />

Öffentlichkeitsarbeit, die<br />

Zielsetzung. E<strong>in</strong> Beispiel da<strong>für</strong> ist<br />

die Markte<strong>in</strong>führung der Biobeutel,<br />

die zu 70 Prozent aus Maisstärke<br />

bestehen und vollständig biologisch<br />

abbaubar s<strong>in</strong>d. „Wir haben die Beutel<br />

geme<strong>in</strong>sam mit dem ZAW-SR<br />

durch unsere Öffentlichkeitsarbeit<br />

auf den Markt gebracht. Sie werden<br />

nicht nur <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>gesetzt,<br />

sondern <strong>in</strong> vielen Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong><br />

ganz Deutschland.“<br />

E<strong>in</strong> großes Betätigungsfeld der<br />

CARMEN-Mitarbeiter <strong>in</strong> den vergangenen<br />

20 <strong>Jahre</strong>n war die Begutachtung<br />

von Planungen <strong>für</strong> Biomasseheiz(kraft)werke<br />

– <strong>in</strong> der Regel<br />

Hackschnitzelheizungen. „Im bayerischen<br />

Förderprogramm ist das e<strong>in</strong>e<br />

Auflage, damit es zu ke<strong>in</strong>er Fehlentwicklung<br />

kommt“, erklärt<br />

Schröter. Im Fall des Falles musste<br />

nachjustiert werden, damit die Anlagen<br />

richtig laufen. Rund 3<strong>10</strong> Biomasseheiz(kraft)werke<br />

<strong>in</strong> Bayern<br />

seien bisher betreut worden. „Sie<br />

beschäftigen uns auch im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong>,<br />

weil wir uns weiter darum<br />

E<strong>in</strong>e wesentliche Aufgabe von CARMEN ist die Öffentlichkeitsarbeit sowie die<br />

Beratung von Landwirten und Verbrauchern zu den E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten von<br />

Biomasse. Das Bild zeigt Besucher, die sich bei e<strong>in</strong>er Messe am CARMEN-Stand<br />

über Polymilchsäure-Becher <strong>in</strong>formieren, die auf Basis von Pflanzenstärke<br />

hergestellt werden und biologisch abbaubar s<strong>in</strong>d.<br />

Mit unseren Kunden geme<strong>in</strong>sam...<br />

Beispielprojekt: Conta<strong>in</strong>erterm<strong>in</strong>al<br />

...zum Erfolg!<br />

petenzzentrum, den ganzen Weg von<br />

der Pflanze auf dem Feld bis zur<br />

Vermarktung des fertigen Produkts<br />

im Markt zu begleiten.<br />

Die Mitarbeiter s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Entwicklung<br />

und Erprobung von neuen<br />

Technologien und Produkten ebenso<br />

beteiligt wie an Markterforschung<br />

und Markterschließung. Am <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong><br />

Rochstoffe werden Verbraucher beraten,<br />

neue Projekte beurteilt und<br />

Förderprogramme vollzogen.<br />

Beratung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

ist ebenfalls wichtig, deshalb<br />

f<strong>in</strong>den am <strong>Kompetenzzentrum</strong> zahlreiche<br />

Informationsveranstaltungen<br />

statt. Neben Vortragsreihen, Sem<strong>in</strong>aren<br />

und Tagungen vor Ort gibt es<br />

auch Messeauftritte und Vorträge<br />

überall <strong>in</strong> Bayern und darüber h<strong>in</strong>aus.<br />

Auf den folgenden Seiten sollen<br />

die Aufgaben und Scherpunkte der<br />

drei Säulen näher erläutert werden.<br />

kümmern, ihren Betrieb zu optimieren.“<br />

Auch <strong>für</strong> geplante Biogas-<br />

Anlagen fertigen die CARMEN-Mitarbeiter<br />

Gutachten an: „Manche<br />

Banken fordern e<strong>in</strong> F<strong>in</strong>anzierungsgutachten<br />

als Voraussetzung <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en<br />

positiven Kreditentscheid.“<br />

Kostenlose Beratung<br />

<strong>für</strong> Landwirte<br />

Den Landwirten neue Absatzmärkte<br />

<strong>für</strong> ihre landwirtschaftlichen<br />

Produkte zu erschließen, ist e<strong>in</strong><br />

großes Anliegen von CARMEN.<br />

„Dass der Landwirt als Energiewirt<br />

zusätzliche E<strong>in</strong>nahmequellen hat,<br />

ist heute oft wichtig <strong>für</strong> das Überleben<br />

der Betriebe.“ Deshalb bieten<br />

die Mitarbeiter e<strong>in</strong>e kostenlose Bioenergie-Beratung<br />

an, zum Beispiel<br />

über schnellwachsende Gehölze als<br />

„Futter“ <strong>für</strong> Hackschnitzelheizungen.<br />

Außerdem f<strong>in</strong>den jährlich etwa<br />

20 Fachgespräche statt, dazu kommen<br />

Symposien, Foren und die Fach-<br />

und Verbrauchermesse „enero“,<br />

vormals Biomasse-Messe. Die Fachmesse<br />

<strong>für</strong> nachwachsende <strong>Rohstoffe</strong><br />

erweitert ihr Spektrum um W<strong>in</strong>d-,<br />

Wasser- und Solarkraft sowie Geothermie<br />

und Elektromobilität und<br />

ändert darum ihren Namen. Unter<br />

dem neuen Namen „enero“ soll sie<br />

Deutschlands Leitmesse <strong>in</strong> e<strong>in</strong> neues<br />

Energiezeitalter werden. Sie f<strong>in</strong>det<br />

das nächste Mal von 30. September<br />

bis 2. Oktober bei freiem E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong><br />

Straub<strong>in</strong>g statt. –cla –<br />

Info<br />

Weitere Informationen über<br />

CARMEN e.V. gibt es unter<br />

www.carmen-ev.de.<br />

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“Denn die Natur ist das Vorbild unseres Schaffens.”<br />

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Anwendungsforschung<br />

Das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) – e<strong>in</strong>e der drei Säulen des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s<br />

Das Technologie- und Förderzentrum<br />

(TFZ) ist direkt dem<br />

Bayerischen Staatsm<strong>in</strong>isterium<br />

<strong>für</strong> Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Forsten unterstellt. Hier<br />

f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie angewandte<br />

Forschung statt. Außerdem ist das<br />

TFZ Bewilligungsstelle <strong>für</strong> die Projektförderung<br />

<strong>in</strong> Bayern, wenn es<br />

um die energetische und stoffliche<br />

Nutzung von Biomasse geht. Leiter<br />

des TFZ mit se<strong>in</strong>en aktuell 66 Mitarbeitern<br />

ist Dr. Bernhard Widmann.<br />

Im Folgenden sollen die Aufgaben<br />

der drei Sachgebiete näher erläutert<br />

werden.<br />

Sachgebiet „Rohstoffpflanzen<br />

und Stoffflüsse“<br />

Im Hof des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s<br />

stoßen Besucher auf e<strong>in</strong>e Anpflanzung<br />

unterschiedlicher Gewächse.<br />

Da wächst unter anderem Sorghumhirse,<br />

die dem Mais zum Verwechseln<br />

ähnlich sieht, neben hohem Miscanthus<br />

und der gelb blühenden<br />

Becherpflanze („Durchwachsene<br />

Silphie“). Mit diesen Kulturpflanzen,<br />

die nicht bei uns heimisch s<strong>in</strong>d<br />

oder erst wieder entdeckt werden,<br />

beschäftigen sich am TFZ die Mitarbeiter<br />

des Sachgebiets „Rohstoffpflanzen<br />

und Stoffflüsse“ ebenso<br />

wie mit der Verbesserung von<br />

Fruchtfolgen und Anbauh<strong>in</strong>weisen.<br />

Welche Pflanzen eignen sich <strong>in</strong><br />

Bayern zukünftig als Rohstoff- und<br />

Energiepflanzen? Wie hoch und stabil<br />

s<strong>in</strong>d die Erträge? Welche Qualitätsanforderungen<br />

müssen die neuen<br />

Kulturen <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e effiziente Verwertung<br />

erfüllen? Wie können diese<br />

Kulturen <strong>in</strong> nachhaltige Fruchtfolgen<br />

e<strong>in</strong>geordnet werden? Welche<br />

Dr. Maendy Fritz <strong>in</strong>mitten verschiedener<br />

Kulturpflanzen, mit denen sich ihr<br />

Sachgebiet „Rohstoffpflanzen und<br />

Stoffflüsse“ beschäftigt.<br />

langfristigen Folgen hat der Anbau<br />

dieser Kulturen? Was ist bei der<br />

Umsetzung <strong>in</strong> die Praxis zu beachten?<br />

Beispiele <strong>für</strong> Fragen, mit denen<br />

sich die Mitarbeiter ause<strong>in</strong>andersetzen.<br />

E<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil der<br />

Forschungsarbeit s<strong>in</strong>d Versuchspflanzungen<br />

<strong>in</strong> Gewächshäusern<br />

und auf Freilandparzellen.<br />

„Sehr am Herzen liegt uns zurzeit<br />

die Weiterentwicklung der<br />

Sorghumhirse als Biogas-Substrat“,<br />

nennt Sachgebiets-Leiter<strong>in</strong> Dr.<br />

Maendy Fritz e<strong>in</strong> konkretes Beispiel.<br />

Die Sorghumhirse stammt ursprünglich<br />

aus der Sahel-Zone <strong>in</strong><br />

Afrika und ist sehr trockentolerant,<br />

Wir gratulieren unserem Netzwerkpartner<br />

zum <strong>10</strong>-jährigen Jubiläum und danken <strong>für</strong><br />

die gute Zusammenarbeit!<br />

<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Kompetenzzentrum</strong> <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g<br />

– der ZAW-SR gratuliert herzlich! –<br />

E<strong>in</strong>e saubere Sache <strong>für</strong><br />

die Biomüllsammlung<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit C.A.R.M.E.N. e.V.<br />

entwickelt, e<strong>in</strong> Erfolg über die<br />

Grenzen unseres Verbandsgebietes<br />

h<strong>in</strong>aus:<br />

Kompostierbare Biobeutel<br />

mit dem Wabenmuster.<br />

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sowie Verkauf im <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

bei C.A.R.M.E.N. e.V.<br />

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<strong>in</strong>fo@zaw-sr.de | www.zaw-sr.de<br />

www.hiendl.de<br />

also <strong>für</strong> Trockenphasen besser geeignet<br />

als Mais. Die Wurzeln der<br />

Sorghumhirse reichen bis <strong>in</strong> zwei<br />

Meter Tiefe, die des Mais nur bis <strong>in</strong><br />

1,20 bis 1,40 Meter Tiefe. Bekommt<br />

die Sorghumhirse e<strong>in</strong>mal ke<strong>in</strong> Wasser,<br />

legt sie e<strong>in</strong>en Wachstumsstopp<br />

e<strong>in</strong> – Mais dagegen stirbt ab. „Gerade<br />

vor dem H<strong>in</strong>tergrund der Klimaerwärmung<br />

wäre es also gut, wenn<br />

man den Mais als Biogaspflanze<br />

durch Sorghumhirse ersetzen könnte.<br />

Ihr Ertragspotential ist gut.“ Außerdem<br />

könnten sich die Larven des<br />

berüchtigten Westlichen Maiswurzelbohrers<br />

an Sorghumhirse nicht<br />

entwickeln. Die Pflanze diene im<br />

S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er nachhaltigen Fruchtfolge<br />

auch dazu, der „Vermaisung“<br />

ganzer Landstriche zur Belieferung<br />

der Biogasanlagen entgegenzuwirken,<br />

da man durch ihre späte Saat<br />

erst ab Mitte Mai noch e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>terfrucht<br />

davor anbauen kann.<br />

Sachgebiet „Biogene<br />

Festbrennstoffe“<br />

Ob Holzscheite, Hackschnitzel,<br />

Pellets und Briketts oder auch<br />

Stroh, Miscanthus und Getreide –<br />

Dr. Hans Hartmann und se<strong>in</strong> Team<br />

vom Sachgebiet „Biogene Festbrennstoffe“<br />

<strong>in</strong>teressieren sich <strong>für</strong><br />

alle Brennstoffarten aus nachwachsenden<br />

<strong>Rohstoffe</strong>n.<br />

Wie werden die Brennstoffe optimal<br />

geerntet, aufbereitet und gelagert?<br />

Wie kann man die jeweilige<br />

Brennstoffqualität verbessern? Welche<br />

Zusammenhänge bestehen zwischen<br />

der Brennstoffqualität und<br />

den Schadstoffemissionen aus dem<br />

Kam<strong>in</strong>? Das s<strong>in</strong>d Fragestellungen,<br />

mit denen sich diese Truppe ausei-<br />

Das <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong><strong>Rohstoffe</strong><br />

<strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g<br />

ist mit dem Ziel<br />

gegründet worden,<br />

alle Aktivitäten<br />

h<strong>in</strong>sichtlich der<br />

Erforschung und<br />

Nutzung <strong>Nachwachsende</strong>r<strong>Rohstoffe</strong><br />

an e<strong>in</strong>em Ort<br />

zu bündeln.<br />

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und wünschen weiterh<strong>in</strong> viel Erfolg<br />

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nandersetzt. E<strong>in</strong> wichtiges Instrument<br />

s<strong>in</strong>d die Feuerungsprüfstände<br />

im Technikum; mit modernster<br />

Messtechnik können hier alle wesentlichen<br />

Abgaskomponenten bestimmt<br />

werden. „Gerade die kle<strong>in</strong>en<br />

Öfen machen uns die größten Sorgen<br />

wegen der Emissionen, und sie lassen<br />

sich am schwierigsten messen“,<br />

sagt Dr. Hartmann. Fe<strong>in</strong>staub rieche<br />

man nicht, sei aber gefährlich, weil<br />

die kle<strong>in</strong>en krebserregenden Partikel<br />

tief <strong>in</strong>haliert würden, über die<br />

Lunge <strong>in</strong> die Blutbahn gelangen und<br />

im ganzen Körper Schaden anrichten.<br />

Die Bedienungsanleitungen solcher<br />

Öfen seien oft kaum sachkundig<br />

und tragen wenig zur Vermeidung<br />

von Emissionen bei. Deshalb<br />

erstelle das Sachgebiet zurzeit e<strong>in</strong>en<br />

Leitfaden zur Benutzung und zum<br />

richtigen Betrieb e<strong>in</strong>es Holzofens,<br />

aus dem dann Hersteller Textbauste<strong>in</strong>e<br />

<strong>für</strong> ihre Feuerungsanlagen<br />

verwenden können.<br />

„Biogene Kraft-, Schmierund<br />

Verfahrensstoffe“<br />

M<strong>in</strong>eralöl, der Rohstoff zur Erzeugung<br />

von Benz<strong>in</strong> und Dieselkraftstoff,<br />

ist endlich und die Kosten<br />

<strong>für</strong> die Gew<strong>in</strong>nung steigen stetig<br />

an. Als Alternative zu fossilen<br />

Kraftstoffen beschäftigen sich die<br />

Mitarbeiter des Sachgebiets „Biogene<br />

Kraft-, Schmier- und Verfahrensstoffe“<br />

mit der Erforschung von<br />

biogenen Kraftstoffen, also Kraftstoffen,<br />

die aus Biomasse hergestellt<br />

s<strong>in</strong>d. „Wir kümmern uns vor allem<br />

darum, e<strong>in</strong>en Biokraftstoff <strong>für</strong> die<br />

Land- und Forstwirtschaft zu entwickeln<br />

und Motoren zu testen, die<br />

mit diesen Kraftstoffen betrieben<br />

�������<br />

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�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

3,75%nom.<br />

(<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> fest)<br />

Photovoltaik<br />

Sanierungen<br />

Modernisierungen<br />

Renovierungen<br />

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werden können“, erklärt Dr. Edgar<br />

Remmele, der Leiter des Sachgebiets.<br />

Das Hauptaugenmerk liege<br />

auf Rapsölkraftstoff. „Wir arbeiten<br />

schon seit 1996 an der Standardisierung<br />

und Normung dieses Kraftstoffs,<br />

und seit 20<strong>10</strong> ist die Qualität<br />

nun durch die neue DIN-Norm<br />

51605 def<strong>in</strong>iert", erzählt er stolz.<br />

Der E<strong>in</strong>satz von Rapsölkraftstoff<br />

<strong>in</strong> pflanzenöltauglichen Motoren<br />

wird <strong>in</strong> Traktoren des Landmasch<strong>in</strong>enherstellers<br />

John Deere getestet.<br />

„So können wir prüfen, wie sich der<br />

Kraftstoff im praktischen E<strong>in</strong>satz<br />

verhält, im Prüfstand wie auch am<br />

Feld.“ E<strong>in</strong>e wichtige Rolle spielt dabei<br />

auch das Emissionsverhalten<br />

und der Partikelausstoß.<br />

E<strong>in</strong> weiteres aktuelles Projekt des<br />

Sachgebiets ist die Entwicklung e<strong>in</strong>er<br />

Silageabdeckung <strong>für</strong> die Landwirtschaft<br />

aus nachwachsenden<br />

<strong>Rohstoffe</strong>n, die im Idealfall verfütterbar<br />

oder zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Biogasanlage<br />

verwertbar ist. Die Abdeckung<br />

besteht aus zwei Komponenten,<br />

wird auf die Silage aufgespritzt<br />

und härtet dann aus. Sie garantiere<br />

e<strong>in</strong>en gas- und wasserdichten Abschluss<br />

und auch, dass die Milchsäure-Gärung<br />

e<strong>in</strong>setzt, die das Futter<br />

konserviert. Auf diese Erf<strong>in</strong>dung<br />

wurde gerade e<strong>in</strong> Patent erteilt; zurzeit<br />

sei man dabei, das Material zu<br />

optimieren. –cla –<br />

Info<br />

Mehr Infos über das TFZ gibt es<br />

unter www.tfz.bayern.de.<br />

<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong><br />

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gebundener Sollz<strong>in</strong>ssatz; Beispiel: Immobiliendarlehen 30.000,- €; effektiver <strong>Jahre</strong>sz<strong>in</strong>s<br />

3,82%, <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> gebundener Sollz<strong>in</strong>ssatz 3,75% p.a.; Betrag der Teilzahlung:<br />

301,19€; Laufzeit: 120 Monate; Gesamtbetrag: 35.996,59€; Befristetes Kont<strong>in</strong>gent.<br />

©Okea -Fotolia.com


Grundlagenforschung und Lehre<br />

Das Wissenschaftszentrum – e<strong>in</strong>e der drei Säulen des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s<br />

Am Wissenschaftszentrum<br />

(WSZ) f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />

grundlagenorientierte Forschungs-<br />

und Entwicklungsarbeit<br />

rund um die Biomasse statt. Im Labor<br />

sucht man hier beispielsweise<br />

nach neuen Grundstoffen <strong>für</strong> die<br />

chemische Industrie, um Erdöl als<br />

Basis vieler Produkte abzulösen.<br />

Andere Projekte beschäftigen sich<br />

mit dem Verhalten der Verbraucher,<br />

wenn es zum Beispiel darum geht<br />

neue Produkte zu vermarkten. Auch<br />

die Wirtschaftlichkeit dieser Produkte<br />

wird untersucht. Im Vordergrund<br />

steht, die nachhaltige und<br />

umweltverträgliche Versorgung mit<br />

<strong>Rohstoffe</strong>n zu sichern.<br />

Desweiteren zählt die akademische<br />

Ausbildung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses zu den Aufgaben<br />

des Wissenschaftszentrums: Seit<br />

Oktober 2008 wird <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g der<br />

Masterstudiengang <strong>Nachwachsende</strong><br />

<strong>Rohstoffe</strong> angeboten.<br />

Direktor des Wissenschaftszentrums<br />

ist Prof. Dr.-Ing. Mart<strong>in</strong> Faulstich.<br />

Derzeit arbeiten knapp <strong>10</strong>0<br />

Mitarbeiter an sechs Lehrstühlen.<br />

Im Folgenden sollen aktuelle Forschungsbeispiele<br />

vorgestellt werden.<br />

Wie stehen die Bürger zu<br />

erneuerbaren Energien?<br />

Das Fachgebiet <strong>für</strong> Market<strong>in</strong>g<br />

und Management <strong>Nachwachsende</strong>r<br />

<strong>Rohstoffe</strong> wird von Prof. Dr. Klaus<br />

Menrad geleitet. Derzeit s<strong>in</strong>d elf<br />

Mitarbeiter an diesem Fachgebiet<br />

beschäftigt. Das Aufgabengebiet<br />

umfasst unter anderem die Marktsituation<br />

und -potenziale <strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong><br />

<strong>Rohstoffe</strong>. So forschen<br />

beispielsweise Dr. Thomas Decker<br />

und Willie Stiehler zurzeit zum Thema<br />

Akzeptanz von erneuerbaren<br />

Energien und nachwachsenden<br />

<strong>Rohstoffe</strong>n <strong>in</strong> der Bevölkerung. Sie<br />

�<br />

Forschung und Entwicklung wird am<br />

Wissenschaftszentrum groß geschrieben.<br />

Im Bild e<strong>in</strong>e Mitarbeiter<strong>in</strong> beim<br />

Mikroskopieren<br />

wollen wissen, wie die Bürger zu<br />

verschiedenen erneuerbaren Energien,<br />

zum Beispiel Biomasseheiz(kraft)werken,<br />

Biogasanlagen<br />

oder W<strong>in</strong>dkraftanlagen, stehen. Dazu<br />

wurde beispielsweise e<strong>in</strong> Fragebogen<br />

erarbeitet, der sich mit der<br />

„Akzeptanz von erneuerbaren Energien<br />

im Landkreis Straub<strong>in</strong>g-Bogen“<br />

beschäftigt. Die Verteilung<br />

dieser Befragung wurde vom Straub<strong>in</strong>ger<br />

Tagblatt unterstützt. Mit<br />

dem Rücklauf ist man sehr zufrieden.<br />

„Innerhalb e<strong>in</strong>er Woche haben<br />

wir knapp <strong>10</strong>00 von <strong>10</strong> 000 Fragebögen<br />

zurückbekommen“, freut sich<br />

Dr. Decker. „Bis Fristende rechnen<br />

wir deshalb mit e<strong>in</strong>em Rücklauf von<br />

15 Prozent der Fragebögen - normal<br />

s<strong>in</strong>d höchstens zehn Prozent.“<br />

Auch e<strong>in</strong>e weitere Befragung<br />

zeigt, dass das Fachgebiet am Puls<br />

der Zeit ist: Die Akzeptanz von<br />

W<strong>in</strong>dkraft wird im Zuge e<strong>in</strong>es Stu-<br />

dentenprojekts <strong>in</strong> zwei Gebieten –<br />

Lappersdorf und Konzell – untersucht.<br />

Bei dieser Umfrage beteiligten<br />

sich mehr als 20 Prozent der<br />

Befragten. Die e<strong>in</strong>zelnen Umfragen<br />

können auch auf den Internetseiten<br />

des Fachgebiets <strong>für</strong> Market<strong>in</strong>g und<br />

Management <strong>Nachwachsende</strong>r <strong>Rohstoffe</strong><br />

unter www.wz-straub<strong>in</strong>g.de<br />

abgerufen und onl<strong>in</strong>e ausgefüllt<br />

werden. Des Weiteren können hier<br />

zu e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt auch<br />

die Ergebnisse zu den Befragungen<br />

e<strong>in</strong>gesehen werden.<br />

Biomasse-Rohmaterial<br />

als Basis <strong>für</strong> Kunststoffe<br />

„Biogene <strong>Rohstoffe</strong>“ s<strong>in</strong>d <strong>Rohstoffe</strong><br />

aus der Natur. Der Fokus des<br />

Lehrstuhls „Chemie Biogener <strong>Rohstoffe</strong>“<br />

liegt auf pflanzlicher Biomasse.<br />

Mittels Enzymen und Katalysatoren<br />

versuchen die Mitarbeiter,<br />

aus diesem Rohmaterial bestimmte<br />

Stoffe zu gew<strong>in</strong>nen, die zum Beispiel<br />

als Basis <strong>für</strong> Kunststoffe dienen, die<br />

nicht aus Erdöl, sondern eben aus<br />

natürlichen <strong>Rohstoffe</strong>n hergestellt<br />

s<strong>in</strong>d. Die Arbeit f<strong>in</strong>det überwiegend<br />

im Labor statt.<br />

Zurzeit forschen die Mitarbeiter<br />

zum Beispiel daran, wie sie über<br />

e<strong>in</strong>en neuen Herstellungsweg<br />

Butandiol – eigentlich e<strong>in</strong> Produkt<br />

aus der Erdölchemie, das <strong>in</strong> der Industrie<br />

zur Kunststoffproduktion<br />

verwendet wird – herstellen könnten.<br />

Bisher geschah die Butandiol-<br />

Herstellung aus nachwachsenden<br />

<strong>Rohstoffe</strong>n fermentativ, das heißt<br />

aus den <strong>Rohstoffe</strong>n gewonnene Kohlenhydrate<br />

werden mittels Mikroorganismen<br />

<strong>in</strong> Butandiol umgewandelt.<br />

„Wir wollen jetzt e<strong>in</strong>en neuen<br />

Weg f<strong>in</strong>den, wie wir ohne Organismen<br />

Kohlenhydrate zu Butandiol<br />

umwandeln können“, schildert<br />

Lehrstuhl-Inhaber Prof. Dr. Volker<br />

Sieber das Ans<strong>in</strong>nen. Se<strong>in</strong>e Vision<br />

s<strong>in</strong>d Kunststoffe aus natürlichen<br />

<strong>Rohstoffe</strong>n.<br />

E<strong>in</strong> <strong>Kompetenzzentrum</strong>-übergreifendes<br />

Projekt ist e<strong>in</strong>e Machbarkeitsstudie<br />

zu e<strong>in</strong>er möglichen zusätzlichen<br />

E<strong>in</strong>nahmequelle <strong>für</strong><br />

Landwirte als Alternative zu Biogas-Anlagen.<br />

Die Idee von Prof. Sieber<br />

war, dass Landwirte aus dem<br />

Gras und der Silage <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Bioraff<strong>in</strong>erie-Anlagen<br />

auf ihrem Hof<br />

hochwertige Chemikalien gew<strong>in</strong>nen<br />

könnten, die sie dann an Chemie-<br />

Unternehmen verkaufen.<br />

Mehrere Sparten des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s<br />

arbeiteten an dem von Dr.<br />

Jochen Schmid am Lehrstuhl <strong>für</strong><br />

Chemie Biogener <strong>Rohstoffe</strong> geleiteten<br />

Projekt mit. Zum Beispiel lud<br />

Dr. Thomas Decker vom Fachgebiet<br />

„Market<strong>in</strong>g und Management <strong>Nachwachsende</strong>r<br />

<strong>Rohstoffe</strong>“ Landwirte<br />

e<strong>in</strong>, um ihre Me<strong>in</strong>ung zu der Idee<br />

e<strong>in</strong>zuholen. Von der Fraunhofer-<br />

Projektgruppe wurde die chemische<br />

Umsetzung zu verschiedenen Produkten<br />

bewertet. Am Lehrstuhl <strong>für</strong><br />

Rohstoff- und Energietechnologie<br />

von Prof. Mart<strong>in</strong> Faulstich wurde<br />

der Betrieb e<strong>in</strong>er solchen Bio-Raff<strong>in</strong>erie-Anlage<br />

berechnet, Mitarbeiter<br />

des TFZ ermittelten, wieviel Grünfläche<br />

<strong>für</strong> die Chemikalien-Herstellung<br />

notwendig wäre, und bei CAR-<br />

MEN e.V. wurden logistische Fragestellungen<br />

dazu betrachtet – e<strong>in</strong>e<br />

Zusammenarbeit, die das Konzept<br />

des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s bestätigt.<br />

Man kam übere<strong>in</strong>, dass die Idee<br />

e<strong>in</strong>e Chance hätte, auch wenn die<br />

Realisierung noch e<strong>in</strong>ige <strong>Jahre</strong> dauern<br />

würde. Die Studie ist abgeschlossen<br />

und als nächstes wird e<strong>in</strong>e<br />

Förderung beim Landwirtschaftsm<strong>in</strong>isterium<br />

beantragt <strong>für</strong> die Darstellung<br />

im Labor. –cla –<br />

Info<br />

Mehr Infos über das Wissenschaftszentrum<br />

gibt es unter<br />

www.wz-straub<strong>in</strong>g.de.<br />

Umzug <strong>in</strong> das neue Laborgebäude <strong>für</strong> Dezember anvisiert<br />

In Kürze Richtfest <strong>für</strong> den Neubau <strong>für</strong> die Fraunhofer-Projektgruppe „BioCat“ im ehemaligen Wick-Garten<br />

Prof. Dr. Volker Sieber vor dem Neubau des Laborgebäudes.<br />

Seit 1. August 2009 besteht am<br />

Wissenschaftszentrum die<br />

Fraunhofer-Projektgruppe „Bio-<br />

Cat“. Dabei handelt es sich um e<strong>in</strong>e<br />

Ansiedlung der renommierten<br />

Fraunhofer-Gesellschaft, bei der<br />

sich die Mitarbeiter damit beschäftigen,<br />

neue Prozesse und Katalysatoren<br />

zu entwickeln und zu erforschen,<br />

die erlauben, pflanzliche<br />

Biomasse als Grundstoff <strong>für</strong> die<br />

chemische Industrie zu verwenden.<br />

Das Ziel ist, weniger Erdöl zu<br />

verbrauchen und die chemische Industrie<br />

auf e<strong>in</strong>e nachhaltige Basis<br />

zu setzen. Geleitet wird die achtköpfige<br />

Gruppe aus Wissenschaftlern<br />

und Technikern von Lehrstuhl-<br />

HS.R<br />

Lehre. Forschung.Weiterbildung.<br />

8Fakultäten ·22Bachelor ·16Master<br />

www.hs-regensburg.de<br />

Inhaber Prof. Dr. Volker Sieber. Geforscht<br />

wird bislang <strong>in</strong> den Labors<br />

des Wissenschaftszentrums, doch <strong>in</strong><br />

naher Zukunft steht e<strong>in</strong> Umzug an:<br />

Die Mitarbeiter erhalten e<strong>in</strong> eigenes,<br />

zweistöckiges Laborgebäude<br />

im so genannten Wick-Garten<br />

gleich h<strong>in</strong>ter der Petersschule. Es<br />

verfügt über 180 Quadratmeter Laborfläche<br />

und 70 Quadratmeter Bürofläche.<br />

In Kürze wird bereits das Richtfest<br />

gefeiert, dann beg<strong>in</strong>nt der Innenausbau.<br />

Prof. Sieber rechnet damit,<br />

dass der Neubau bis Dezember<br />

bezugsfertig ist. „Das Gebäude ist<br />

<strong>für</strong> zwölf Mitarbeiter vorgesehen<br />

plus e<strong>in</strong> paar wenige Doktoranden.<br />

40 <strong>Jahre</strong> FACHHOCHSCHULE REGENSBURG<br />

TU München:<br />

Lehrstühle und<br />

Fachgebiete<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Rohstoffund<br />

Energietechnologie<br />

Prof. Dr.-Ing. Mart<strong>in</strong> Faulstich<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Chemie<br />

Biogener <strong>Rohstoffe</strong><br />

Prof. Dr. Volker Sieber<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong><br />

Biogene Polymere<br />

noch nicht besetzt<br />

HS Weihenstephan-Triesdorf:<br />

Fachgebiet <strong>für</strong> Market<strong>in</strong>g und<br />

Management <strong>Nachwachsende</strong>r<br />

<strong>Rohstoffe</strong><br />

Prof. Dr. Klaus Menrad<br />

Fachgebiet <strong>für</strong> Ökonomie<br />

<strong>Nachwachsende</strong>r <strong>Rohstoffe</strong><br />

Prof. Dr. Peter Zerle<br />

Fachgebiet <strong>für</strong> Organische<br />

und Analytische Chemie<br />

Prof. Dr. Herbert Riepl<br />

HS Deggendorf:<br />

Fachgebiet <strong>für</strong><br />

Geothermische Energiesysteme<br />

Prof. Dr. Simone Walker-Hertkorn<br />

Fraunhofer-Institut <strong>für</strong> Grenzflächen-<br />

und Bioverfahrenstechnik<br />

(IGB) <strong>in</strong> Stuttgart:<br />

Projektgruppe „BioCat“<br />

Prof. Dr. Volker Sieber<br />

Es wird sehr schnell ausgelastet<br />

se<strong>in</strong>“, prophezeit Prof. Sieber.<br />

Für den Aufbau der Projektgruppe<br />

hatte der Freistaat e<strong>in</strong>e Anschubf<strong>in</strong>anzierung<br />

von fünf Millionen<br />

Euro bereitgestellt. Der Bau des<br />

Laborgebäudes kostet 1,65 Millionen<br />

Euro.<br />

Beim symbolischen Spatenstich<br />

vor e<strong>in</strong>em Jahr versicherte Bayerns<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident Horst Seehofer<br />

am Rande, dass die zunächst bis<br />

2013 befristete Projektgruppe <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

dauerhaftes Fraunhofer-Institut <strong>in</strong><br />

der Geburtsstadt des Forschers, Erf<strong>in</strong>ders<br />

und Unternehmers Joseph<br />

von Fraunhofer (1787 bis 1826)<br />

münden soll. –cla –<br />

HOCHSCHULE<br />

REGENSBURG<br />

UNIVERSITY<br />

OF APPLIED<br />

SCIENCES<br />

40 <strong>Jahre</strong>Innovationsmotor <strong>für</strong> Ostbayern<br />

Feiern Sie mit uns! 15.Oktober 2011 · Tag der offenen Tür auf dem HS.R-Campus ·13bis 17.30 Uhr


In Straub<strong>in</strong>g studieren<br />

Der Masterstudiengang <strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong><br />

Seit 2008 zählt auch die akademische<br />

Ausbildung von Studierenden<br />

zu den Aufgaben am Wissenschaftszentrum<br />

Straub<strong>in</strong>g. Der <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre<br />

Masterstudiengang<br />

„<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong>“ wird<br />

geme<strong>in</strong>sam von der TU München sowie<br />

der Hochschule Weihenstephan-<br />

Triesdorf angeboten und bietet die<br />

Möglichkeit e<strong>in</strong>er exzellenten Ausbildung<br />

auf dem Gebiet der nachwachsenden<br />

<strong>Rohstoffe</strong>. Außerdem<br />

s<strong>in</strong>d die Hochschule Deggendorf, die<br />

Hochschule Regensburg sowie die<br />

Ab 2012 soll der Masterstudiengang<br />

am Wissenschaftszentrum nicht nur im<br />

W<strong>in</strong>tersemester, sondern auch im<br />

Sommersemester starten.<br />

Heizsysteme <strong>für</strong><br />

Scheitholz<br />

Hackschnitzel<br />

Pellets<br />

Späne<br />

Universität Regensburg mit Lehraufträgen<br />

<strong>in</strong> den Studiengang mit<br />

e<strong>in</strong>bezogen.<br />

Derzeit absolvieren knapp 30 Studierende<br />

im zweiten Semester ihre<br />

Vorlesungen am Wissenschaftszentrum.<br />

Während im ersten Semester<br />

der Schwerpunkt vor allem auf der<br />

Vermittlung von Grundlagenkenntnissen<br />

und den Anbausystemen von<br />

nachwachsenden <strong>Rohstoffe</strong>n liegt,<br />

werden im zweiten Semester vor allem<br />

die energetische Nutzung sowie<br />

die ökonomischen Aspekte von<br />

<strong>Nachwachsende</strong>n <strong>Rohstoffe</strong>n vermittelt.<br />

Rund 20 Studierende im<br />

vierten Semester s<strong>in</strong>d derzeit mit<br />

der Erstellung ihrer Masterarbeit<br />

beschäftigt.<br />

Um das Studium <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g<br />

noch attraktiver zu gestalten, soll es<br />

ab dem W<strong>in</strong>tersemester 2012/13<br />

möglich se<strong>in</strong>, sich durch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle<br />

Schwerpunktsetzung auf vier<br />

Schwerpunktfelder nachwachsender<br />

<strong>Rohstoffe</strong> („Stoffliche Nutzung“,<br />

„Energetische Nutzung“,<br />

„Ökonomie“, „Anbausysteme“) zu<br />

spezialisieren.<br />

Ab 2012 soll der Masterstudiengang<br />

nicht nur im W<strong>in</strong>tersemester,<br />

sondern auch im Sommersemester<br />

starten. Die Hauptzielgruppe des<br />

Straub<strong>in</strong>ger Masterstudienganges<br />

s<strong>in</strong>d qualifizierte Studierende mit<br />

e<strong>in</strong>em Hochschulabschluss <strong>in</strong> den<br />

Natur-, Lebens-, Ingenieurs- und<br />

Wirtschaftswissenschaften sowie<br />

Absolventen, die sich <strong>in</strong> ihrem<br />

Bachelorstudium bereits mit nachwachsenden<br />

<strong>Rohstoffe</strong>n ause<strong>in</strong>andergesetzt<br />

haben.<br />

Die Bewerbung erfolgt onl<strong>in</strong>e<br />

über die Technische Universität<br />

München. Geeignete Kandidaten<br />

werden dann zu e<strong>in</strong>em persönlichen<br />

Gespräch an das Wissenschaftszentrum<br />

e<strong>in</strong>geladen.<br />

HDG Bavaria GmbH<br />

Siemensstraße 22<br />

84323 Mass<strong>in</strong>g<br />

Tel. +49 (0)8724/897-0<br />

hdg-bavaria.com<br />

Wirgratulieren zum <strong>10</strong>-jährigen Jubiläum!<br />

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Studienbed<strong>in</strong>gungen? „Extrem gut!“<br />

Im Gespräch mit den Studenten Michael Widmann und Florian Kabas<br />

Michael Widmann (29) aus<br />

Dachau und Florian Kabas<br />

(24) aus Salzburg s<strong>in</strong>d zwei der Studenten,<br />

die gerade ihr zweites Semester<br />

des Masterstudiengangs<br />

<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong> am Wissenschaftszentrum<br />

absolvieren. Im<br />

Kurz<strong>in</strong>terview erzählen sie von den<br />

Studien<strong>in</strong>halten und schwärmen<br />

von den Studienbed<strong>in</strong>gungen am<br />

Wissenschaftszentrum.<br />

Welches Bachelor-Studium haben<br />

Sie absolviert und wie s<strong>in</strong>d Sie auf<br />

den Masterstudiengang <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g<br />

aufmerksam geworden?<br />

Michael Widmann: Ich habe<br />

me<strong>in</strong> Erststudium an der Hochschule<br />

München mit e<strong>in</strong>em Diplom <strong>in</strong><br />

Betriebswirtschaft abgeschlossen.<br />

Im Anschluss wollte ich e<strong>in</strong>en Master<br />

im Bereich Erneuerbare Energien<br />

belegen. Als ich mich dann <strong>in</strong><br />

diese Richtung kundig gemacht habe,<br />

hat mir e<strong>in</strong> Professor der FH<br />

Weihenstephan von dem Masterstudiengang<br />

<strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g erzählt. Da<br />

ich zudem aus e<strong>in</strong>em landwirtschaftlichen<br />

Betrieb stamme, war<br />

der Master „<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong>“<br />

entsprechend naheliegend.<br />

Florian Kabas: Ich besuche an<br />

der Universität <strong>für</strong> Bodenkultur<br />

Wien (BOKU) e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären<br />

Studiengang zwischen Wirtschaft<br />

und Technik und b<strong>in</strong> <strong>für</strong> e<strong>in</strong><br />

Austauschsemester hier <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g.<br />

Die BOKU kooperiert bei diesem<br />

Masterstudiengang mit der TU<br />

München und wir österreichischen<br />

Austauschstudenten erhalten am<br />

Ende e<strong>in</strong> Doppeldiplom (double<br />

degree). Während <strong>für</strong> uns e<strong>in</strong> Semster<br />

<strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g vorgeschrieben ist,<br />

können die Straub<strong>in</strong>ger Studenten<br />

freiwillig <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Semster an die<br />

BOKU gehen und erhalten dann<br />

ebenfalls das Doppeldiplom.<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

<strong>für</strong><br />

<strong>Nachwachsende</strong><br />

<strong>Rohstoffe</strong><br />

die Zukunft<br />

der Energie<br />

Florian Kabas (l<strong>in</strong>ks) und Michael Widman s<strong>in</strong>d begeistert von den Studienbed<strong>in</strong>gungen<br />

und dem familiären Umfeld am Wissenschaftszentrum.<br />

Wie bewerten Sie die Studienbed<strong>in</strong>gungen<br />

am Wissenschaftszentrum?<br />

Michael Widmann: Die Studienbed<strong>in</strong>gungen<br />

hier s<strong>in</strong>d extrem<br />

gut! Wir haben fachlich sehr kompetente<br />

Dozenten – Prof. Dr. Faulstich<br />

zum Beispiel ist als Vorsitzender des<br />

Sachverständigenrates <strong>für</strong> Umweltfragen<br />

im gesamten Bundesgebiet<br />

bekannt und e<strong>in</strong> renommierter Experte.<br />

Auch der persönliche Kontakt<br />

zu den anderen Professoren Menrad,<br />

Zerle, Walker-Hertkorn und Sieber<br />

sowie den restlichen Dozenten ist<br />

sehr gut – wir müssen uns zum Beispiel<br />

nicht wie sonst üblich an vorgegebene<br />

Sprechstunden halten,<br />

sondern können jederzeit unsere<br />

Anliegen vortragen. Skripte und<br />

Stundenplan werden von unserer<br />

Studienkoord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong> Sandra Feigl<br />

bereitgestellt. Alles <strong>in</strong> allem<br />

herrscht e<strong>in</strong> sehr familiäres Umfeld,<br />

das den Studenten zugute kommt.<br />

Abzüge gibt es nur <strong>für</strong> das studenti-<br />

Hochbau Altbausanierung SiGe-Koord<strong>in</strong>ation Gebäudevermessung<br />

Ingenieurbau Energieberatung Gutachten Bauforschung<br />

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />

Herstellerqualifikation<br />

zum Schweißen von<br />

Stahlbauten nach DIN<br />

18800-7: 2002-09<br />

Klasse C<br />

sche Leben <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g – abends ist<br />

<strong>in</strong> der Stadt leider wenig geboten.<br />

Bedauerlich ist außerdem, dass es<br />

ke<strong>in</strong>e Mensa gibt. Aber das nehmen<br />

wir <strong>in</strong> Kauf <strong>für</strong> das Endergebnis –<br />

den Master-Abschluss.<br />

Florian Kabas: Ich kann da nur<br />

beipflichten, die Studienbed<strong>in</strong>gungen<br />

hier s<strong>in</strong>d echt super! Im Vergleich<br />

zur BOKU Wien ist es <strong>in</strong><br />

Straub<strong>in</strong>g viel familiärer – vor allem<br />

aufgrund der Uni-Größe. Hier kennen<br />

e<strong>in</strong>en die Professoren mit Namen.<br />

In welchem Bereich würden Sie<br />

später gerne arbeiten?<br />

Michael Widmann:Ich würde<br />

gerne <strong>in</strong> die Richtung Projektmanagement<br />

und -f<strong>in</strong>anzierung von Biomasseanlagen<br />

gehen.<br />

Florian Kabas:Und ich würde<br />

gerne als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

an der Uni <strong>in</strong> Wien bleiben.<br />

Interview: Claudia Altweck<br />

Bereits zum sechsten Mal verlieh die Stiftung <strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong>, gegründet von<br />

C.A.R.M.E.N. e.V., <strong>in</strong> unserem Hause die Preise <strong>für</strong> die besten Fach- und Sem<strong>in</strong>ararbeiten<br />

ausgewählter Schulen <strong>in</strong> der Region zum Thema <strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong>, die wir mit e<strong>in</strong>em<br />

Gesamtbetrag von 2.000 Euro prämierten. Wir gratulieren den diesjährigen Preisträgern zum<br />

Gymnasialpreis 2011 und setzen weiter auf die Innovation unserer Jugend.<br />

Volksbank Straub<strong>in</strong>g eG<br />

www.voba-straub<strong>in</strong>g.de<br />

Unser Leistungsangebot:<br />

➥ Geländer, Treppen, Tore, Zäune, Gitter<br />

➥ Stahl- und Schweißkonstruktionen<br />

➥ Verarbeitung von Edelstahl<br />

Ludwigsplatz 33<br />

94315 Straub<strong>in</strong>g<br />

Telefon: (09421) 22203<br />

Telefax: (09421) 81500<br />

Judenmannstraße 13<br />

93098 M<strong>in</strong>trach<strong>in</strong>g<br />

Telefon: (09406) 1850<br />

Telefax: (09406) 3168<br />

Gymnasialpreis 2011<br />

➥ Montage und Dienstleistungen<br />

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➥ Sektional-, Falt-, Roll- und Schiebetore<br />

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Können Meeresschildkröten Bio-Mülltüten verdauen?<br />

Mittlerweile suchen Delegationen aller Kont<strong>in</strong>ente Rat am <strong>Kompetenzzentrum</strong> <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g<br />

Ch<strong>in</strong>a, Kanada, Sambia, Argent<strong>in</strong>ien,<br />

Äthiopien, Angola,<br />

Mosambik, Brasilien, Malaysia,<br />

und, und, und: Mittlerweile<br />

kommen Besucher aus aller Welt<br />

nach Straub<strong>in</strong>g <strong>in</strong>s <strong>Kompetenzzentrum</strong>,<br />

um sich über das Themengebiet<br />

„<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong>“ zu<br />

<strong>in</strong>formieren. Sab<strong>in</strong>e Gme<strong>in</strong>wieser,<br />

Referent<strong>in</strong> der Leitung des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s,<br />

und ihre Kollegen <strong>in</strong>formieren<br />

sie ausführlich über die<br />

Thematik, beantworten Fragen und<br />

führen die Gäste durch die Ausstellung<br />

„<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong> -<br />

von der Pflanze zur Nutzung“ im<br />

Schulungs- und Ausstellungszentrum<br />

(SAZ).<br />

„Viele Besuchergruppen kommen<br />

aus Entwicklungsländern <strong>in</strong> Afrika,<br />

Südamerika und Asien“, erzählt Sab<strong>in</strong>e<br />

Gme<strong>in</strong>wieser. In Afrika zum<br />

Beispiel existiere meist ke<strong>in</strong>e zentrale<br />

Stromversorgung, deshalb sei<br />

das Interesse an den Möglichkeiten<br />

der dezentralen Stromerzeugung<br />

mit Hilfe regenerativer Energien<br />

groß. „Vor allem die Biogas-Technologie<br />

ist sehr gefragt.“ So manches<br />

betroffene Land verfüge zwar über<br />

wenig fossile <strong>Rohstoffe</strong>, aber über<br />

fruchtbare Böden und viele Reststoffe.<br />

Mit Hilfe neuer Strom- und<br />

Kraftstoffquellen würden sie unabhängiger<br />

von Importen und sicherten<br />

zugleich den Landwirten neue<br />

E<strong>in</strong>kommensquellen.<br />

Probleme mit der<br />

Klimaerwärmung<br />

E<strong>in</strong> großes Thema sei auch die<br />

globale Klimaerwärmung. „Gerade<br />

die Entwicklungsländer haben damit<br />

große Probleme. Sie s<strong>in</strong>d die<br />

ersten, die die Auswirkungen zu<br />

spüren bekommen und wollen deshalb<br />

aktiv dagegen angehen.“ Eben<br />

erst war e<strong>in</strong>e Delegation aus Thailand<br />

da und <strong>in</strong>formierte sich, wie die<br />

Dunkelhäutige Besucher s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong> ungewöhnliches Bild am <strong>Kompetenzzentrum</strong>: Aus Afrika waren schon viele<br />

Delegationen zu Gast, um sich über das Themengebiet „<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong>“ zu <strong>in</strong>formieren.<br />

deutsche Regierung <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf<br />

den Klimaschutz mit beratenden Institutionen<br />

zusammenarbeitet. Ihr<br />

Ziel ist e<strong>in</strong>e Kooperation zwischen<br />

Thailand und Deutschland.<br />

Großen Weitblick zeigten auch<br />

Besuchergruppen aus Angola, sagt<br />

Sab<strong>in</strong>e Gme<strong>in</strong>wieser. „Das Land ist<br />

reich an Erdölvorkommen, die Regierung<br />

will aber frühzeitig die Weichen<br />

stellen <strong>für</strong> die Epoche nach<br />

dem Erdöl-Zeitalter und <strong>in</strong>vestiert<br />

schon jetzt, um die Energieversorgung<br />

auf Erneuerbare Energien umzustellen.“<br />

Ebenfalls oft thematisiert werde<br />

die Müll-Problematik <strong>in</strong> Entwicklungsländern.<br />

„In vielen Teilen der<br />

Welt gibt es ke<strong>in</strong>e Mülltrennung,<br />

bestenfalls Deponien. Gerade Plastik<br />

macht da immer größere Probleme.“<br />

Deshalb hätten die Besucher<br />

starkes Interesse an kompostierbaren<br />

Biokunststoffen.<br />

In diesem Zusammenhang er<strong>in</strong>nert<br />

sich Sab<strong>in</strong>e Gme<strong>in</strong>wieser auch<br />

an e<strong>in</strong>e kuriose Anfrage aus Australien:<br />

„Man wollte wissen, ob Meeresschildkröten<br />

die biologisch-abbaubaren<br />

Biomülltüten fressen dürfen,<br />

das heißt ob sie sie verdauen können.<br />

Denn <strong>in</strong> Australien sterben<br />

viele der Tiere, weil sie Plastiktüten<br />

fressen, die bei Überschwemmungen<br />

<strong>in</strong>s Meer gespült werden. Wir mussten<br />

den Leuten aber leider mitteilen,<br />

dass wir hierzu ke<strong>in</strong>e Untersuchung<br />

haben...“<br />

Biogasanlagen <strong>in</strong><br />

der Mongolei?<br />

In den meisten Fällen erfahren die<br />

Mitarbeiter des <strong>Kompetenzzentrum</strong>s<br />

nicht, ob die Informationen<br />

aus ihrem Haus <strong>in</strong> den Heimatländern<br />

der Besucher tatsächlich umgesetzt<br />

werden. Manchmal kommen<br />

aber die Organisatoren mit anderen<br />

Gruppen wieder und geben positives<br />

Feedback. „Da sieht man dann, dass<br />

tatsächlich etwas vorangeht, wenn<br />

wir den Fachleuten anderer Länder<br />

E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Möglichkeiten geben,<br />

die nachwachsende <strong>Rohstoffe</strong> bieten.<br />

Das ist e<strong>in</strong> tolles Gefühl.“<br />

Allerd<strong>in</strong>gs seien natürlich nicht<br />

alle Technologien e<strong>in</strong>s zu e<strong>in</strong>s umsetzbar.<br />

„In der Mongolei zum Bei-<br />

spiel ziehen immer noch große Teile<br />

der Bevölkerung mit ihren Yaks als<br />

Nomaden durchs Land. Im W<strong>in</strong>ter<br />

sammeln sie sich <strong>in</strong> den Städten, wo<br />

sie <strong>in</strong> ihren Jurten getrockneten<br />

Yak-Dung als Brennmaterial verwenden.<br />

Dadurch kommt es <strong>in</strong> den<br />

Städten zu e<strong>in</strong>er riesigen Luftverschmutzung.<br />

E<strong>in</strong>e Delegation suchte<br />

deshalb nach Möglichkeiten, Yak-<br />

Dung zu pelletieren, <strong>in</strong> der Hoff-<br />

�<br />

Zentrum <strong>für</strong> Nachwuchs?<br />

Viel zu lachen gibt es <strong>in</strong> der<br />

Schulgasse, wenn es beim Namen<br />

„<strong>Kompetenzzentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong><br />

<strong>Rohstoffe</strong>“ wieder e<strong>in</strong>mal<br />

zu e<strong>in</strong>er Verwechslung kommt.<br />

„So haben wir schon e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong><br />

Paket mit Werbezeitschriften bekommen,<br />

das an das ‚<strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

<strong>für</strong> Nachwuchs‘ adressiert<br />

war“, er<strong>in</strong>nert sich Sab<strong>in</strong>e Gme<strong>in</strong>wieser.<br />

E<strong>in</strong> Kollege habe mal e<strong>in</strong>en<br />

Brief bekommen, der an das „Wissenschaftszentrum<br />

im Kloster“ adressiert<br />

war: „Er wurde dar<strong>in</strong> sogar<br />

wir gratulieren!<br />

Die Stadt Straub<strong>in</strong>g gratuliertdem<br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong> zu <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n äußerst<br />

erfolgreicher Aktivitäten rund um<br />

<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong>!<br />

Wirwerden auch <strong>in</strong> Zukunftauf das enorme<br />

Potential dieser Schlüsseltechnologie<br />

setzen und den Ausbau des Wissenschaftsund<br />

Hochschulstandortes Straub<strong>in</strong>g<br />

mit ganzer Kraftforcieren.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

nung dadurch saubere Verbrennung<br />

zu gewährleisten. So e<strong>in</strong>fach ist das<br />

aber leider nicht.“<br />

Auch die Idee, mit Gülle e<strong>in</strong>e Biogas-Anlage<br />

zu betreiben, gefiel der<br />

mongolischen Delegation sehr gut.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs leben die Yaks ausschließlich<br />

im Freien – ke<strong>in</strong>e Chance<br />

also, Gülle zu sammeln. Außerdem<br />

wird es im W<strong>in</strong>ter <strong>in</strong> der Mongolei<br />

m<strong>in</strong>us 40 Grad kalt: „Da kann man<br />

ke<strong>in</strong>e Biogas-Anlage am Laufen halten.“<br />

Voll bestätigen kann Gme<strong>in</strong>wieser<br />

übrigens das Vorurteil, dass japanische<br />

Besucher viel fotografieren:<br />

„Sogar e<strong>in</strong>zelne Schrauben <strong>in</strong><br />

den Wänden unseres Gebäudes haben<br />

sie abgelichtet.“ Ganz anders<br />

h<strong>in</strong>gegen russische Gäste: „Da gibt<br />

es welche, die fragen bei jedem e<strong>in</strong>zelnen<br />

Motiv, ob sie das tatsächlich<br />

fotografieren dürfen.“<br />

Inzwischen kämen jährlich 3000<br />

bis 4000 Besucher zu rund <strong>10</strong>0 Veranstaltungen<br />

<strong>in</strong>s <strong>Kompetenzzentrum</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong>.<br />

„Mittlerweile müssen wir leider<br />

auch Besuchergruppen absagen,<br />

weil wir den Andrang nicht mehr<br />

stemmen können.“ –cla –<br />

als Schwester tituliert!“ Auch die<br />

Bezeichnungen „Kongresszentrum“<br />

und „Wirtschaftszentrum“<br />

tauchten immer wieder mal auf.<br />

„Es kamen sogar schon Leute zu<br />

uns, die Pilze dabei hatten oder<br />

besondere Ste<strong>in</strong>e, die sie <strong>in</strong> ihrem<br />

Garten gefunden haben. Die wollten<br />

sie dann von uns bestimmen<br />

lassen und me<strong>in</strong>ten: ,Sie nennen<br />

sich doch ,<strong>Kompetenzzentrum</strong>', also<br />

müssten Sie so kompetent se<strong>in</strong><br />

und das wissen!“<br />

Was soll man da noch sagen?<br />

www.straub<strong>in</strong>g.de

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