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Projekt «Wohnhaus Aargau» macht Fortschritte - zeka, Zentren ...

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• Berufsfindung und<br />

berufliche Integration<br />

• Wild Lions Day: Der Lions Club<br />

Baden-Heitersberg engagiert<br />

sich für <strong>zeka</strong><br />

1/2004<br />

Das Magazin von<br />

<strong>zeka</strong> zentren körperbehinderte aargau


Impressum<br />

3. Ausgabe Februar 2004<br />

Auflage:<br />

<strong>zeka</strong>•zin Das Magazin von <strong>zeka</strong> zentren körperbehinderte<br />

aargau erscheint zweimal jährlich. Die Auflage<br />

der Nummer 1/2004 beträgt 2000 Stück. <strong>zeka</strong>zin<br />

ist das Informationsorgan für Kinder und<br />

Jugendliche, Eltern, Mitarbeitende, Stiftungsgremien<br />

sowie Freundinnen und Freunde von <strong>zeka</strong>.<br />

Redaktion / Adressänderungen:<br />

<strong>zeka</strong> Geschäftsstelle<br />

Girixweg 20 / Postfach<br />

5004 Aarau<br />

Tel. 062 838 21 38<br />

Fax 062 838 21 41<br />

E-Mail: sekretariat.aarau@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />

Redaktionsteam:<br />

Christine Egger, Leiterin Personalwesen<br />

Dorothea Hauri, Sonderschullehrerin Baden<br />

Karin Morgenthaler, Schul-/Arztsekretärin Aarau<br />

Thomas Müller, Sonderschullehrer Baden<br />

Ueli Speich, Stiftungsleiter<br />

Gestaltung:<br />

Buschö, Druckerei Schöftland AG<br />

Picardie, 5040 Schöftland<br />

Druck und Versand:<br />

Druckerei + Verlag<br />

Zofinger Tagblatt AG<br />

4800 Zofingen<br />

Redaktionsschluss <strong>zeka</strong>zin 2/2004<br />

30. Juni 2004<br />

PC 50-144-3<br />

2 1/04<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

Impressum 2<br />

«Grüezi» 3<br />

Lehrstellensuche 4<br />

Berufswahl –<br />

Besuch an der Berufsshow in Lenzburg 6<br />

Die Berufswahlschule BWS von <strong>zeka</strong> 9<br />

Mehr als nur fein Backen 12<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>«Wohnhaus</strong> <strong>Aargau»</strong> <strong>macht</strong> <strong>Fortschritte</strong> 13<br />

IV-Berufsberatung 14<br />

<strong>zeka</strong> am MAG 2003 16<br />

Wild Lions Day 2003 18<br />

Ein Schultag auf dem Weissenstein 21<br />

Glanz und Glimmer! 22<br />

Filz im <strong>zeka</strong> Baden! 23<br />

25 Jahre Heilpädagogische Früherziehung<br />

bei <strong>zeka</strong> 24<br />

Willkommen /Adieu/Wir gratulieren 25<br />

Porträt: Sandra Erni 26<br />

Ein Tag im Leben von Marianne Schneitter 28<br />

Veranstaltungskalender 2004 30<br />

Wichtige Adressen 31


«Grüezi»<br />

Liebe Kinder und Jugendliche<br />

Liebe Eltern<br />

Liebe Mitarbeitende<br />

Liebe Freundinnen<br />

und Freunde von <strong>zeka</strong><br />

Schulische Integration von Kindern und Jugendlichen<br />

mit Körperbehinderung war das Schwerpunktthema<br />

unserer letzten Ausgabe. Doch was<br />

kommt nach der Schule? Welche Chancen haben Jugendliche<br />

mit Körperbehinderungen auf dem Lehrstellenmarkt?<br />

Wie werden sie bei der Berufsfindung<br />

unterstützt? Ist jemals eine berufliche Integration in<br />

der Wirtschaft möglich? Wie lange bedarf es des<br />

beschützenden Rahmens einer Institution? Fragen,<br />

die für jeden Jugendlichen, jede Jugendliche individuell<br />

beantwortet werden müssen.<br />

Wir beleuchten den Berufsfindungsprozess von verschiedenen<br />

Seiten: Eltern erzählen von ihren Erfahrungen,<br />

wir stellen den Berufskundeunterricht auf<br />

unseren Oberstufen vor. Sie finden ein Porträt unserer<br />

Berufswahlschule. IV-Berufsberaterinnen nehmen<br />

Stellung. An der Berufsshow in Lenzburg stellte<br />

der Verein «Forum Wirtschaft und Behinderung»<br />

<strong>zeka</strong> während eines Tages einen Stand zur eigenen<br />

Präsentation zur Verfügung. Auch therapeutische<br />

Massnahmen wie Ergotherapie können die Berufsfindung<br />

unterstützen.<br />

Der breiten Bevölkerung müssen Anliegen von Menschen<br />

mit Körperbehinderungen näher gebracht<br />

werden. Deshalb war das <strong>zeka</strong> Zentrum Aarau auch<br />

diesen Herbst wieder während vier Tagen am MAG<br />

(Markt Aargauer Gewerbetreibender) mit einem eigenen<br />

Stand präsent. Unvergessen bleibt der Wild<br />

Lions Day, eine ganz tolle Aktion des Lions Clubs<br />

Baden-Heitersberg, welche all unseren Kindern und<br />

Jugendlichen zugute kam.<br />

Das Redaktionsteam wünscht Ihnen viel Vergnügen<br />

bei der Lektüre!<br />

für das Redaktionsteam: Ueli Speich, Stiftungsleiter<br />

Berufsfindung und berufliche Integration ...<br />

Im Leitbild von <strong>zeka</strong> ist unsere Grundhaltung umschrieben:<br />

«Unser Ziel ist die Integration der Menschen mit körperlichen<br />

Behinderungen innerhalb und ausserhalb unserer<br />

Institution: Wir lehren Kinder und Jugendliche, mit<br />

ihren Behinderungen umzugehen, bereiten sie auf die<br />

nächsten Lebensabschnitte vor und führen sie zu einer<br />

grösstmöglichen Selbstständigkeit hin».<br />

... Träume, Realitäten und Visionen<br />

Ich kenne es aus eigener Erfahrung, das Träumen, Suchen,<br />

Hoffen, Bangen, Warten, welches Jugendliche und<br />

Eltern in der Phase der Berufsfindung durchleben. Selbst<br />

Bezirksschülerinnen und -schüler schreiben heute manchmal<br />

mehrere Dutzend Bewerbungen und finden dabei<br />

häufig nicht ihre Traumstelle.<br />

Für Jugendliche mit Körperbehinderungen und deren<br />

Eltern verläuft die Berufsfindung noch intensiver: Die Auseinandersetzung<br />

mit der Behinderung, mit den behinderungsbedingten<br />

Grenzen, aber auch mit deren Möglichkeiten<br />

benötigt Monate oder Jahre. Nur wer sich<br />

frühzeitig mit Realitäten offen und unvoreingenommen<br />

auseinander setzen kann, ist in der Lage, passende Lösungen<br />

zu finden.<br />

Für Jugendliche, welche unsere Sonderschulen besuchten<br />

und bei denen die Integration in die Regelschule nicht<br />

möglich war, findet sinnvollerweise auch der erste Schritt<br />

der beruflichen Ausbildung in einem geschützten Rahmen<br />

statt. Auch unsere öffentlichen Berufsschulen sind<br />

nur bedingt integrationsfähig. Wer dem Druck in der Regelschule<br />

nicht gewachsen ist, hat meist auch in der Berufsschule<br />

Schwierigkeiten. Die berufliche Erstausbildung<br />

in einem geschützten Rahmen eröffnet in vielen Fällen<br />

erst die Möglichkeit zur beruflichen Integration in die<br />

Wirtschaft.<br />

Allerdings sind auch hier enge Grenzen gesetzt und Visionen<br />

erlaubt und notwendig: Der Integrationsgedanke,<br />

welcher allmählich die Schulen erfasst, sollte auch in die<br />

Wirtschaft weiter getragen werden: Unsere Politiker und<br />

Wirtschaftsvertreter sollen sich um Konzepte bemühen,<br />

welche Anreize zur Integration von Menschen mit Behinderungen<br />

in den Arbeitsprozess schaffen. Dies nicht nur<br />

als «Spar»-Programm, sondern auch als «Gewinn»-Programm,<br />

ein Gewinnprogramm für unsere ganze Gesellschaft.<br />

1/04 3


Offen sein für Neues führt irgendwann<br />

zum Erfolg<br />

Matthias an der Berufsshow 03 in<br />

Lenzburg<br />

von Susanne Keller *<br />

Unser Sohn Matthias steht mitten in<br />

der Berufswahl. Der ganze Prozess<br />

dauert bei ihm schon sehr lange.<br />

Denn bereits mit ca. 12 Jahren war<br />

bei ihm die Frage, was möchte ich<br />

einmal werden, ein wichtiges Thema.<br />

Zuerst hatte er, wie sicher viele andere<br />

Kinder auch, Traumberufe. Je<br />

länger, je mehr er sich dann aber mit<br />

diesem Thema auseinander setzte,<br />

wurde ihm bewusst, dass für ihn<br />

nicht die ganze Palette offen stand,<br />

und die Traumberufe rückten langsam<br />

in den Hintergrund.<br />

Wir Eltern haben immer versucht,<br />

ihm Hunderte von Fragen zu den verschiedenen<br />

Berufen zu beantworten<br />

4 1/04<br />

Berufswahl aus der Sicht einer Mutter, die sich aktiv am ganzen Berufswahlprozess ihres<br />

Sohnes beteiligt. Sie berichtet von ihren Erfahrungen.<br />

und spornten ihn auch dazu an, den<br />

Berufswahlkatalog genau anzusehen.<br />

Dieser lag bei ihm immer griffbereit<br />

auf seinem Pult. Öfters hat er<br />

vor dem Schlafengehen noch einen<br />

Blick hineingeworfen.<br />

Vor ca. 2 1 /2 Jahren wurde er von der<br />

Lehrerin bei der IV-Berufsberaterin in<br />

Baden angemeldet. Diese <strong>macht</strong>e<br />

mit ihm die verschiedenen Tests und<br />

ermunterte ihn, Berufsbesichtigungen<br />

bzw. Schnupperlehren zu machen.<br />

Matthias hat einige Berufsbesichtigungen<br />

ge<strong>macht</strong> und im Herbst<br />

2002 zwei Schnupperlehren in verschiedenen<br />

Berufen in der freien<br />

Wirtschaft absolviert. Beide Berufe<br />

kamen danach für ihn in Frage. Richtig<br />

begonnen hat er jedoch mit dem<br />

Schnuppern im Frühjahr 2003. Mit<br />

der Berufsberaterin suchten wir eine<br />

geeignete Schnupperlehre an einem<br />

geschützten Arbeitsplatz. Dem Vorstellungsgespräch<br />

folgten während<br />

den Frühlingsferien eine zweiwöchige<br />

Schnupperlehre und am Ende<br />

dieser Zeit ein Schlussgespräch. Dieses<br />

ganze Prozedere haben wir dann<br />

einige Male wiederholt, da Matthias<br />

Möglichkeiten in den verschiedensten<br />

Bereichen kennen lernen wollte.<br />

Die Schnupperlehre ist das eine, aber<br />

dann kommt für die Jugendlichen<br />

noch der auswärtige Wochenaufenthalt<br />

dazu, da es im Kanton Aargau<br />

weder Ausbildungsplätze noch<br />

Wohnmöglichkeiten für Körperbehinderte<br />

gibt. Matthias war auf den<br />

verschiedenen Wohngruppen mit<br />

Abstand der Jüngste. Die WGs sind<br />

oft gemischt mit körperlich, geistig<br />

oder psychisch behinderten Menschen<br />

und es ist nicht immer so einfach,<br />

sich hier durchzusetzen. Alle<br />

Hausarbeiten werden gemeinsam<br />

oder nach Ämtliplan ge<strong>macht</strong>. Matthias<br />

fand sich aber auf den verschiedenen<br />

WGs gut zurecht. Er<br />

nahm an den Diskussionen teil und<br />

konnte auch seine Meinung trotz<br />

Altersunterschied einbringen.<br />

Für Matthias hat sich dann immer<br />

klarer herausgestellt, welchen Berufsweg<br />

er einschlagen möchte. Ihm<br />

wurde auch klar, dass es für ihn keine<br />

Chance gab, in der freien Wirtschaft<br />

eine Lehrstelle zu finden. Seine<br />

Schulbildung gekoppelt mit seiner<br />

Verlangsamung, bzw. seiner Behinderung<br />

geben ihm nur die Möglichkeit,<br />

eine Anlehre an einem geschützten<br />

Arbeitsplatz zu machen. Es<br />

wurde auch klar ersichtlich, dass er<br />

aufgrund seiner Behinderung keine<br />

Möglichkeit hat, einen handwerklichen<br />

Beruf zu ergreifen. Somit wur-<br />

Matthias an seinem zukünftigen<br />

Arbeitsplatz


den die Grenzen, sich frei für einen<br />

Beruf zu entscheiden, sehr eng. Matthias<br />

steht momentan noch mitten in<br />

den Abklärungen und wir hoffen für<br />

ihn, dass er sich für den für ihn richtigen<br />

Weg entscheidet.<br />

Die für uns entscheidende Erkenntnis<br />

aus dem Berufswahlprozess unseres<br />

von Annemarie Ackermann-Aebi *<br />

Etwa vor 2 Jahren hatten wir begonnen,<br />

für Jenny die geeignete Lehrstelle<br />

bzw. Lehre zu suchen. Wir<br />

waren der Meinung, dass Jenny in<br />

der freien Wirtschaft sehr gut zurecht<br />

kommen würde, weil sie sehr<br />

fleissig ist und in der gleichen Zeit<br />

viel mehr leisten kann, als manch<br />

«gesunder» Mensch. Leider sieht<br />

man ihr dies nicht von aussen an.<br />

Als Erstes hatte sie in einer schönen<br />

Sohnes ist: Wenn man den geeigneten<br />

Ausbildungsplatz mit Hilfe der<br />

Berufsberaterin finden will, braucht<br />

es viel Zeit, eine grosse Motivation<br />

und Durchhaltewillen von allen Beteiligten.<br />

Ich möchte jedoch allen Jugendlichen<br />

und Eltern Mut machen,<br />

den einmal eingeschlagenen Weg zu<br />

Jennys Lehrstellensuche<br />

Einführung durch eine bewährte Berufsfrau<br />

Bäckerei als Bäckereiverkäuferin geschnuppert.<br />

Dies hätte Jenny sehr<br />

gut gefallen. Nachher hatte sie in<br />

einem Volg als Verkäuferin geschnuppert.<br />

Dann ist sie ins Appenzellerland,<br />

um eine Schnupperlehre<br />

in ihrem Traumberuf als Pferdewart<br />

zu machen. Leider war das Heimweh<br />

zu gross, deshalb haben wir für sie<br />

eine Schnupperlehre in der näheren<br />

Umgebung gesucht. Dies war wieder<br />

nicht in einem geschützten Rahmen,<br />

weshalb wir wieder eine Ab-<br />

gehen und den Kopf nicht in den<br />

Sand zu stecken, wenn Absagen<br />

kommen. Es lohnt sich!<br />

* Susanne Keller ist Mutter eines Schülers<br />

der Abschlussklasse in Baden.<br />

Auch für eine Mutter ist die Suche eines geeigneten Arbeitsplatzes für ihr Kind<br />

aufwändig und erfordert das Einlassen auf einen Prozess, in dem die Behinderung der<br />

Tochter nochmals intensiv zum Thema wird.<br />

sage erhalten hatten, denn Jenny<br />

hätte körperlich nicht das bringen<br />

können wie ein gesundes Mädchen,<br />

die freie Wirtschaft will etwas haben<br />

fürs Geld.<br />

Nun wollte Jenny noch im Bereich<br />

Hauswirtschaft schnuppern, und wir<br />

fanden einen Schnupperlehrplatz in<br />

einem Altersheim. Es hatte Jenny sehr<br />

gut gefallen. Nur, es hatte leider keinen<br />

Lehrplatz für sie. So kamen wir<br />

wieder zum geschützten Rahmen.<br />

Ganz bei uns in der Nähe gibt es eine<br />

Behindertenwerkstatt, welche auch<br />

Hauswirtschafterinnen ausbildet. So<br />

kam Jenny in die MBF (Menschen mit<br />

Behinderung Fricktal), und als sie die<br />

Schnupperlehre absolvierte, war sie<br />

ganz sicher: «Dies ist der Ort, wo ich<br />

meine Lehre machen will!»<br />

Diesen Sommer hat Jenny dort ihre<br />

Lehre begonnen und es gefällt ihr<br />

immer noch sehr, sehr gut. Für Jenny<br />

wäre ein nicht geschützter Arbeitsplatz<br />

eine viel zu grosse Belastung<br />

gewesen.<br />

* Annemarie Ackermann-Aebi ist Mutter<br />

einer ehemaligen Schülerin des Zentrums<br />

Baden.<br />

1/04 5


B E R U F S WA H L –<br />

Besuch an der Berufsshow in Lenzburg<br />

von Tanja Klay-Küchler *<br />

Spätestens in der Oberstufe weicht<br />

die unschuldige Frage «Was willst<br />

du denn mal werden?» einem auffordernden<br />

«Wie gehts denn jetzt<br />

eigentlich bei dir weiter?» Als Oberstufenschülerin<br />

oder Oberstufenschüler<br />

gilt es, sich dieser Frage zu<br />

stellen. So wird der Berufsfindung in<br />

unserer Oberstufe viel Platz zugestanden.<br />

Zeit, in der es gilt, dass sich<br />

die Schülerinnen und Schüler mit<br />

ihrem Selbstbild, aber auch mit<br />

Fremdbildern, auseinander setzen.<br />

Die Jugendlichen betrachten kritisch<br />

6 1/04<br />

In der Schweiz haben Arbeit und Beruf unbestritten einen hohen Stellenwert. Arbeit<br />

schafft unter anderem auch Anerkennung und vielfältige soziale Kontakte. Sie fördert<br />

die Entwicklung von zahlreichen Fähigkeiten, welche zur erfolgreichen Bewältigung des<br />

Lebens auch ausserhalb von Beruf und Arbeit beitragen.<br />

ihre Fähigkeiten und Interessen und<br />

lernen sich selber einzuschätzen. Es<br />

werden Berufsfelder erkundet, Einblicke<br />

verschafft, Möglichkeiten,<br />

aber auch Grenzen erfahren, Wünsche<br />

mit der Realität gemessen. Dies<br />

ist eine aufwühlende Arbeit. Wie soll<br />

ich mich entscheiden? Welcher<br />

Beruf passt zu mir? Was will ich?<br />

Was kann ich?<br />

In dieser Zeit setzt sich in den meisten<br />

Fällen auch die IV-Berufsberaterin zum<br />

ersten Mal mit den Schülerinnen und<br />

Schülern und ihren Eltern in Verbindung.<br />

Sie berät und begleitet Eltern<br />

und Jugendliche ausserhalb der<br />

Schule und ist die Fachperson für<br />

einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz<br />

im geschützten Rahmen der IV (Invalidenversicherung).<br />

Die Eltern sind natürlich die wichtigsten<br />

Partner: Sie bekommen diese intensive<br />

Zeit der Suche ihrer Kinder<br />

am nahesten mit. Sie sind es, die unermüdlich<br />

mitsuchen, erklären, anfeuern,<br />

aber auch trösten. Auf ihre<br />

Mitarbeit ist die Schule angewiesen<br />

und darüber sehr dankbar.<br />

Gemeinsam sind wir in der Oberstufe<br />

auf dem Weg: Eltern, (IV-)Berufsberatung,<br />

Lehrkraft, teilweise auch der<br />

Berufswahlschullehrer (Lehrer der<br />

<strong>zeka</strong>-Berufswahlklasse) – aber natürlich<br />

vor allem der Jugendliche. Und,<br />

obwohl klar, dass diese Zeit keine<br />

ganz einfache Zeit ist, will ich behaupten,<br />

es ist eine wichtige Zeit.<br />

* Tanja Klay-Küchler ist Oberstufenlehrerin<br />

im <strong>zeka</strong> Aarau.<br />

Folgende Gedanken <strong>macht</strong>en<br />

sich Schülerinnen und Schüler<br />

des <strong>zeka</strong> Aarau nach<br />

ihrem Besuch an der Berufsshow<br />

Lenzburg vom Freitag,<br />

12. September 2003:<br />

Mir hat die Berufsshow sehr gut gefallen.<br />

Sie hat mir einen perfekten<br />

Einblick in die Berufswelt gegeben.<br />

An dieser Show konnte man sich<br />

einfach einen Beruf wählen, ihn be-


Ob Bäcker der richtige Beruf wäre?<br />

… oder Strassenbauer?<br />

…oder Maurer?<br />

sichtigen und anschliessend sich darüber<br />

informieren. Das Thema Beruf<br />

und Lehrstelle geht mich persönlich<br />

sehr viel an, da ich noch ein Jahr in<br />

der Schule bin und dann in die Berufswahlschule<br />

des <strong>zeka</strong> Aarau eintreten<br />

werde. An den Berufsständen<br />

waren vor allem junge Leute und<br />

Lehrlinge, die den Beruf sehr gut und<br />

ausführlich erklärt haben.<br />

Meine Vorstellung des Berufs als<br />

Bäcker: Als Bäcker müssen Sie einen<br />

Schulabschluss der Bezirks-, Sekundar-<br />

oder Realschule haben. Die<br />

Lehre dauert 3 Jahre. Das Wichtigste<br />

an diesem Beruf ist die Freundlichkeit<br />

zu den Kunden. Sonnenseiten<br />

sind: Viel mit Leuten zu tun und<br />

jeden Nachmittag frei haben. Schattenseiten<br />

sind: Um 3 oder 4 Uhr morgens<br />

aufstehen.<br />

* Marc B. ist Schüler an der Oberstufe 3 im<br />

<strong>zeka</strong> Aarau.<br />

Mir hat der Gärtner gut gefallen,<br />

aber auch der Rettungssanitäter und<br />

der Polymechaniker. Nach dieser<br />

Lehre kann man auch Flugzeugmechaniker<br />

werden. Die Show hat mir<br />

sehr gut gefallen, weil die Herren<br />

und Damen es so gut erklärt haben.<br />

* Philipp R. ist Schüler an der Oberstufe 3<br />

im <strong>zeka</strong> Aarau.<br />

Mir hatte die Berufsshow sehr gut<br />

gefallen. Ich interessierte mich vor<br />

allem für den Koch, weil man da sehr<br />

viel mit Nahrungsmitteln zu tun hat.<br />

Mein Hobby ist auch Kochen. Auch<br />

Gartenarbeiten mache ich gerne,<br />

aber Gärtner kommt nicht in Frage,<br />

weil ich Angst vor Hunden habe. Ich<br />

habe mir auch den Verkäufer angeschaut,<br />

und diesen Beruf könnte ich<br />

mir sehr gut vorstellen. Ich fand allgemein,<br />

dass die Berufe gut präsentiert<br />

wurden.<br />

1/04 7


Vielen Dank für die guten Erklärungen.<br />

Meine Zusammenfassung über den<br />

Beruf als Koch, den ich mir genauer<br />

angeschaut habe: 9 Jahre Volksschule.<br />

Gute körperliche Verfassung,<br />

weil man 9 Stunden ohne Unterbruch<br />

stehen muss.<br />

Sonnenseiten sind: Man hat viel mit<br />

Nahrungsmitteln zu tun. Es benötigt<br />

viel Teamarbeit beim Kochen.<br />

Schattenseiten sind: Unregelmässige<br />

Arbeitszeiten, somit muss man<br />

manchmal arbeiten, wenn die anderen<br />

frei haben.<br />

* Alexander L. ist Schüler der Oberstufe 3<br />

im <strong>zeka</strong> Aarau.<br />

Ich fand an der Berufsshow sehr gut,<br />

wie alle Leute ihren Beruf erklärt<br />

haben. Auch gut gefallen hat mir,<br />

dass man vieles ausprobieren<br />

konnte. Ich ging den Beruf Bäcker<br />

anschauen. Beim Bäcker konnte ich<br />

ein Brötchen machen. Das fand ich<br />

sehr spannend. Die Post war auch<br />

sehr interessant. Leider gab es meinen<br />

Lieblingsberuf nicht. Dies wäre<br />

Pferdepflegerin. Der Konditor muss<br />

8 1/04<br />

sehr kreativ sein und sehr geschickte<br />

Hände haben. Beim Hufschmied sah<br />

man, wie man ein Hufeisen <strong>macht</strong>.<br />

Beim Landwirt konnte ich Süssmost<br />

probieren. Beim Gärtner <strong>macht</strong>e ich<br />

ein Quiz, das lustig war. Ich habe<br />

noch viele andere Berufe angeschaut.<br />

Ich finde, man sollte diese<br />

Berufsshow wieder machen, weil es<br />

sehr hilfreich ist.<br />

* Leire W. ist Schülerin der Oberstufe 3 im<br />

<strong>zeka</strong> Aarau.<br />

Ich habe den Beruf Landwirt angeschaut<br />

und habe mich von den Berufsspezialisten<br />

informieren lassen.<br />

Meine Meinung ist, dass ich den<br />

Beruf sehr schön finde, weil man viel<br />

in der Natur arbeitet. Das Schönste<br />

an diesem Beruf ist aber, dass man<br />

so viel mit Tieren zusammen ist und<br />

dass man viel mit ihnen arbeitet.<br />

Auch gut finde ich das Traktor fahren.<br />

Leider weiss ich nicht, ob ich<br />

den Beruf lernen kann, weil ich mit<br />

den Fingern ein wenig Probleme<br />

habe. Ich würde aber auch gerne<br />

Koch werden. Dies würde für mich<br />

vielleicht noch eher möglich sein. Ich<br />

fand die Ausstellung gut und sehr<br />

informativ.<br />

* Björn St. ist Schüler der Oberstufe 3 im<br />

<strong>zeka</strong> Aarau.<br />

Als Erstes fiel mir auf, dass die Berufsshow<br />

sehr viele Jugendliche<br />

anzog. Ein weiterer Punkt, der für<br />

mich persönlich einen sehr grossen<br />

Stellenwert hatte, war die Freundlichkeit<br />

von den Austellern gegenüber<br />

den behinderten Ausstellungsbesuchern.<br />

Am besten gefiel mir<br />

alles im Medizinzelt und der Krankenwagen.<br />

Wenn wieder einmal so<br />

eine Berufsshow stattfindet, werde<br />

ich alles daransetzen, dass wir wieder<br />

hingehen.<br />

* Matthias W. ist Schüler der Oberstufe 3<br />

im <strong>zeka</strong> Aarau.<br />

Für die Berufsshow hatte die BWS<br />

einen Stand vorbereitet. Um die Besucher<br />

auf die Behinderten aufmerksam<br />

zu machen, haben wir einen<br />

Film über jede/n BWS-Jugendliche/n,<br />

das Internat und die Berufswahlschule<br />

gezeigt. Um den Leuten eine<br />

Vorstellung zu geben, wie es im Rollstuhl<br />

ist, haben wir Rollstühle zum<br />

Ausprobieren zur Verfügung gestellt.<br />

Auch haben wir Werbung für<br />

<strong>zeka</strong> ge<strong>macht</strong>. Leider war das Interesse<br />

nicht gross. Nach dem Mittagessen<br />

haben wir uns an der Berufsshow<br />

selber umgesehen. Die Berufe,<br />

die ich gesehen habe, waren nicht<br />

geeignet für mich. Leider war ich an<br />

diesem Tag stark erkältet und fühlte<br />

mich nicht wohl. Deshalb konnte ich<br />

nicht mehr weiter suchen. Dieser Tag<br />

war sehr anstrengend.<br />

* Daniela H. ist Schülerin der Berufswahlschule<br />

im <strong>zeka</strong> Aarau.


Die Berufswahlschule BWS von <strong>zeka</strong><br />

Von Andy Bopp, Martha Müller<br />

und Sandra G.*<br />

Die Berufswahlschule (BWS) stellt einen Schritt zwischen Schule und Berufsausbildung<br />

dar. Sie fördert die Ablösung vom Elternhaus und führt die Jugendlichen auf die<br />

Berufs- und Erwachsenenwelt hin. An dieser Zielsetzung arbeiten Schule und Internat<br />

eng zusammen. Die Berufswahl hat für Jugendliche mit einer Körperbehinderung<br />

eine besondere Bedeutung. Der folgende Artikel beleuchtet die BWS von verschiedenen<br />

Seiten.<br />

So sieht es eine Schülerin, welche die<br />

Berufswahl seit einem Jahr besucht:<br />

BWS ist die Abkürzung von Berufswahlschule.<br />

Dort setzt man sich mit<br />

der Berufswelt auseinander und man<br />

schaut, dass der/die Schüler/Schülerin<br />

möglichst viel Schulstoff aufholen<br />

kann.<br />

Die BWS ist streng, das heisst: Die<br />

Schule beginnt morgens um 08.00<br />

Uhr und dauert bis abends um 17.30<br />

Uhr. Dazwischen gibt es natürlich<br />

auch Pausen! Man fährt nicht, wie in<br />

anderen Schulen, jeden Tag nach<br />

Hause, sondern man wohnt in<br />

einem Internat mit anderen Jugendlichen<br />

und Sozialpädagogen/Sozialpädagoginnen<br />

zusammen. Dort erledigt<br />

man neben der Schulzeit noch<br />

den Haushalt: also mit Frühstück,<br />

Mittag- und Abendessen, Küche,<br />

Zimmerreinigung und das Toiletten/<br />

Dusche putzen gehören ebenfalls<br />

dazu wie das Einkaufen.<br />

Aber trotz dieser «manchmal» strengen<br />

Zeit ist es auch humorvoll und<br />

<strong>macht</strong> Spass!<br />

*Sandra G. ist Schülerin der BWS.<br />

Situation körperbehinderter<br />

Jugendlicher vor<br />

der Berufswahl<br />

Bei Jugendlichen mit Körperbehin-<br />

derung stellt sich beim Eintritt in die<br />

Berufswelt die Frage, ob eine Ausbildung<br />

in der freien Wirtschaft möglich<br />

ist. Häufig wird der geschützte<br />

und speziell betreute Rahmen, den<br />

die Jugendlichen in der Sonderschule<br />

hatten, auch während der<br />

Lehre weiter beansprucht. Dies ist in<br />

von der Invalidenversicherung unterstützen<br />

Institutionen möglich, welche<br />

ein Berufsbildungsangebot für<br />

Menschen mit Körperbehinderung<br />

1/04 9


anbieten. Im Kanton Aargau besteht<br />

in diesem Bereich nur ein kleines<br />

und nicht immer genügendes<br />

Angebot. Sehr häufig ist es deshalb<br />

nötig, dass körperbehinderte Jugendliche<br />

ausserkantonal ihre Lehre<br />

absolvieren. Dies ist ein grosser<br />

Schritt: Sie müssen die Umstellung<br />

vom Schul- zum Lehrbetrieb vollziehen.<br />

Dazu kommt meist ein auswärtiger<br />

Aufenthalt in einem Internat,<br />

da die Anfahrtswege von zuhause<br />

aus zu lang sind.<br />

Ziel der BWS<br />

• Die BWS bietet Jugendlichen und<br />

Eltern eine intensive Begleitung<br />

im Berufswahlprozess an. Mit<br />

Unterstützung der IV-Berufsberatung<br />

und des Berufswahllehrers<br />

erarbeiten die Jugendlichen und<br />

ihre Eltern im BWS-Jahr Möglichkeiten<br />

und Grenzen einer beruflichen<br />

Erstausbildung (=Lehre).<br />

• Nach erfolgter Berufswahl steht<br />

die Vorbereitung auf die Anforde-<br />

10 1/04<br />

rungen der bevorstehenden Ausbildung<br />

im Zentrum. Diese wird<br />

von allen Bereichen des BWS-<br />

Teams mitgetragen und unterstützt.<br />

Schule<br />

Die Schule teilt sich in drei Hauptförderbereiche<br />

auf:<br />

• Allgemeinbildende Fächer wie<br />

Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen,<br />

etc.: Der Schulstoff baut<br />

auf dem bisher erworbenen Wissen<br />

auf. Wir versuchen, vorhandene<br />

Lücken zu schliessen.<br />

• Werken: Wir schulen die handwerklichen<br />

Fertigkeiten im Hinblick<br />

auf die Berufswahl. Die<br />

SchülerInnen lernen gestalterische<br />

Möglichkeiten mit verschiedenen<br />

Materialien kennen.<br />

• Berufswahlkunde: Wir klären die<br />

Fähigkeiten, Neigungen und<br />

Charakterzüge der Jugendlichen<br />

und die Anforderungen der Berufe<br />

und der Berufswelt.<br />

Der Unterricht erfolgt in Anlehnung<br />

an die Arbeitswelt an 5 Tagen pro<br />

Woche von 08.00 bis 17.30 Uhr mit<br />

Mittags- und kleineren Pausen. Die<br />

Unterrichtsform ist auf eine grösstmögliche<br />

Selbstständig- und Selbsttätigkeit<br />

der Jugendlichen ausgerichtet.<br />

Die Lehrkräfte unterstützen<br />

die Jugendlichen in dieser Haltung.<br />

Der Grad der möglichen Selbstständigkeit<br />

muss im Verlaufe des Jahres<br />

mit allen Beteiligten immer wieder<br />

neu erarbeitet und ausgehandelt<br />

werden. Als Faustregel gilt: Je höher<br />

die Ansprüche sind, die eine berufliche<br />

Erstausbildung an einen Jugendlichen/eine<br />

Jugendliche stellt,<br />

umso höher muss der Grad des<br />

selbstständigen und selbstverantwortlichen<br />

Handelns sein.<br />

Internat<br />

Ziel der Wohngruppe ist es, den Jugendlichen<br />

die Voraussetzungen zu<br />

einer möglichst selbstständigen Alltagsbewältigung<br />

in verschiedenen<br />

Lebensbereichen zu geben. Die natürliche<br />

Ablösung vom Elternhaus<br />

im Alter zwischen 15 und 18 Jahren


ist ein normaler Lebensprozess. Die<br />

Jugendlichen sind auf der Suche<br />

nach sich selbst: «Wer bin ich, was<br />

kann ich, wo sind meine Stärken<br />

oder Schwächen?» Während dieser<br />

Zeit lernen sie, sich mit Gleichaltrigen<br />

zu messen, Freud, Leid, Lust<br />

und Frust zu teilen und eigene Verantwortung<br />

zu übernehmen. Das<br />

BWS-Wocheninternat bietet das<br />

ideale Übungsfeld dazu.<br />

Die Jugendlichen lernen einander<br />

kennen und sie müssen ihren Platz in<br />

der Gruppe finden. Sie erfahren,<br />

was es heisst, täglich in einer Wohngemeinschaft<br />

zu leben. Sie lernen,<br />

Kompromisse einzugehen und die<br />

eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen.<br />

Sie erkennen, wo sie Hilfe<br />

holen können und machen Erfahrungen<br />

mit ihren eigenen Grenzen.<br />

Die berufliche Auseinandersetzung<br />

ist ein wichtiger Teil und fordert persönliches<br />

Engagement. Die Persönlichkeitsentwicklung<br />

wird durch dieses<br />

Suchen und Finden gefördert<br />

und gestärkt.<br />

Im Berufswahljahr lernen die Jugendlichen,<br />

mehr Selbstverantwortung<br />

im Alltagsbereich zu übernehmen.<br />

Sie treten aus dem Schutz des<br />

Elternhauses, und sie werden mit<br />

neuen Anforderungen konfrontiert.<br />

Sie erarbeiten und entwickeln Strategien,<br />

um den Alltag zu bewältigen.<br />

Einkaufen, Menüplanung, Kochen,<br />

Wäsche waschen, Putzen usw.<br />

gehören dazu. Wichtige Diskus-<br />

sions- und Schwerpunkte sind die<br />

Einteilung des Sackgelds und die<br />

Gestaltung der Freizeit. Ebenso zur<br />

Alltagsbewältigung gehört, sich<br />

eine eigene Meinung zu bilden und<br />

diese zu vertreten.<br />

*Martha Müller ist Gruppenleiterin auf<br />

der BWS-Wohngruppe seit 1999 und<br />

Andy Bopp ist Berufswahllehrer seit<br />

1993.<br />

1/04 11


Mehr als nur fein Backen<br />

Angepasster Arbeitsplatz<br />

von Barbara Steinemann *<br />

Interdisziplinäre Zusammenarbeit gewährleistet bestmögliche Vorbereitung der<br />

Jugendlichen auf die berufliche Integration. Sie ist wichtiger Inhalt einer ganzheitlichen<br />

Schulung bei <strong>zeka</strong>. Die Ergotherapie jedes Kindes wird in hohem Ausmass auf eben<br />

dieses Ziel bezüglich Berufsfindung ausgerichtet.<br />

Es riecht wieder einmal köstlich nach<br />

«Grittibänze» auf der Therapieetage.<br />

Auf die Frage, wer daran<br />

schuld sei, wird leicht verärgert –<br />

weil man selbst nicht probieren darf<br />

– aufs Büro der Ergotherapie gezeigt.<br />

Hinter dem feinen Gebäck steckt<br />

aber eine ganze Menge mehr als nur<br />

ein bisschen Backen. Für den Teig<br />

müssen Zutaten gekauft, abgewogen,<br />

gemischt und geknetet werden.<br />

Dazu sind Leseverständnis,<br />

Mengenkenntnisse, Gedächtnisleistung,<br />

Umgang mit Geld, Mathematik,<br />

Handlungsplanung, Strategie,<br />

Arbeitsorganisation, Haltung, Ge-<br />

12 1/04<br />

schicklichkeit, angemessener Krafteinsatz<br />

und vieles mehr unabdingbar.<br />

Neben dem Backen wird in der Ergotherapie<br />

mit Spielen, Handwerkstätigkeiten,<br />

Bewegungsaufgaben und<br />

vielem mehr gearbeitet. Diese ergeben<br />

sich nach dem Behandlungskonzept,<br />

das für das jeweilige Kind<br />

am geeignetesten ist, z.B. die<br />

Behandlung nach Bobath bei einer<br />

spastischen cerebralen Bewegungsstörung,<br />

die Sensorische Integrationstherapie<br />

etc.<br />

Das angestrebte Ziel in der Ergotherapie<br />

ist die grösstmögliche Handlungskompetenz<br />

und Selbstständigkeit in<br />

Schule und Freizeit, sprich Integration.<br />

In der Schule erarbeitet die Ergotherapeutin<br />

in Zusammenarbeit mit der<br />

Lehrkraft, der Klassenhilfe und den<br />

anderen Therapien eine optimale<br />

Ausgangsstellung für das Kind. Dies<br />

beinhaltet eine Sitzanpassung und<br />

die Abgabe von Hilfsmitteln<br />

wie Schreibadaptationen, rutschfeste<br />

Unterlagen etc. Auch die Anpassung<br />

eines Computerarbeitsplatzes<br />

liegt im Aufgabenbereich der Ergotherapie.<br />

Wichtig bei der Hilfsmittelanschaffung<br />

ist der Einbezug der<br />

Eltern bei der Auswahl und Anwendung<br />

dieser Geräte zu Hause.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt in der Behandlung<br />

ist die Selbstständigkeit in<br />

den alltäglichen Bereichen wie<br />

Essen, Aus-/Anziehen und Körperpflege.<br />

Dies wird z.T. beim begleiteten<br />

Mittagessen geübt.<br />

In der Freizeit stehen das gemeinsame<br />

Finden von Freizeittätigkeiten<br />

und Aktivitäten (z. B. Pfadi trotz<br />

allem) im Vordergrund. Dabei ist die<br />

Zusammenarbeit mit den Eltern ein<br />

wichtiger Bestandteil der Integration<br />

des Kindes ausserhalb des Zentrums,<br />

im öffentlichen Leben. Den Ergotherapeutinnen<br />

liegt es am Herzen, die<br />

Kinder auch in sozialen Fertigkeiten<br />

zu fördern. Dies findet vor allem in<br />

Kleingruppen statt oder während<br />

spezieller Anlässe, wie beispielsweise<br />

der Weihnachtswochen (Bericht<br />

S. 23).<br />

Im Umgang mit alltagspraktischen<br />

Tätigkeiten steht das direkte An-


wenden (Einkaufen, Lift-/Busfahren,<br />

Telefonieren usw.) im Vordergrund.<br />

Die Ergotherapie erfasst ihre jungen<br />

Patienten ganzheitlich und holt sie<br />

bei ihrem entsprechenden Entwicklungsstand<br />

ab. Dies umfasst auch<br />

das Lernen, mit neuen Situationen<br />

von Ueli Speich*<br />

Am 16. Mai 2002 fällte der Stiftungsrat<br />

von <strong>zeka</strong> einen historischen Entscheid:<br />

Er stimmte dem Engagement<br />

von <strong>zeka</strong> im Erwachsenenbereich<br />

grundsätzlich zu und beauftragte ein<br />

<strong>Projekt</strong>team, das Betriebskonzept für<br />

ein <strong>«Wohnhaus</strong> <strong>Aargau»</strong> zu erarbeiten.<br />

Einen ersten Meilenstein auf dem<br />

Weg zur Realisation stellt unser<br />

überarbeitetes Leitbild dar, welches<br />

vom Stiftungsrat am 13. März 2003<br />

und von Regierungsrat Rainer Huber<br />

am 24. Juni 2003 genehmigt wurde.<br />

Bereits Ende September 2003 war<br />

ein zweiter Meilenstein erreicht: Der<br />

Stiftungsrat hiess das zukünftige<br />

Betriebskonzept sowie das Raumprogramm<br />

gut. Auch eine breit<br />

angelegte Grundstückevaluation<br />

konnten wir unter Einbezug von Direktbetroffenen<br />

Ende Dezember mit<br />

einem Vorentscheid des Stiftungsrates<br />

erfolgreich abschliessen. Gegenwärtig<br />

verhandeln wir mit der uns<br />

umzugehen, sodass das Kind oder<br />

der Jugendliche je länger je weniger<br />

auf Unterstützung und Einzelbetreuung<br />

angewiesen ist.<br />

«So schmeckt doch der Grittibänz<br />

noch viel besser, wenn man weiss,<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>«Wohnhaus</strong> <strong>Aargau»</strong><br />

<strong>macht</strong> <strong>Fortschritte</strong><br />

sehr wohlgesinnten Grundeigentümerschaft.<br />

Ziel ist es, so rasch als<br />

möglich mindestens eine Absichtserklärung<br />

für einen Baurechts- oder<br />

Kaufvertrag abschliessen zu können.<br />

Betriebskonzept und Raumprogramm<br />

sehen 24 individuelle Wohneinheiten<br />

mit zugehörigen Nasszellen vor.<br />

In allgemeinen Räumen bieten wir<br />

Tagesstätten und Beschäftigungswerkstätten,<br />

Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten<br />

für insgesamt<br />

30 Klientinnen und Klienten an. Für<br />

Verpflegung, Freizeit und Therapie<br />

stellen wir gemeinsame Räumlichkeiten<br />

zur Verfügung. Dem Kontakt<br />

und Austausch mit der Öffentlichkeit<br />

schenken wir grosse Beachtung.<br />

Infrastruktur und Angebote legen<br />

wir so aus, dass sie den Kontakt mit<br />

nicht behinderten Menschen erleichtern<br />

und möglichst viele Tätigkeitsfelder<br />

des normalen Alltags<br />

erschliessen. Die zu erstellende anrechenbare<br />

Bruttogeschossfläche beträgt<br />

rund 4000 Quadratmeter.<br />

was alles dahinter steckt. En<br />

Guete!»<br />

* Barbara Steinemann hat im Rahmen<br />

ihrer Ausbildung an der Schule für Ergotherapie<br />

Zürich im Zentrum Baden ihr dreimonatiges<br />

Pädiatriepraktikum absolviert.<br />

Seit Jahren fehlen im Kanton Aargau Angebote für erwachsene Menschen mit schweren Körperbehinderungen.<br />

Heute leben diese 20- bis 50-jährigen Menschen mit normalen intellektuellen Fähigkeiten in<br />

Alters- und Pflegeheimen, in Institutionen für Menschen mit geistiger Behinderung oder bei den Eltern.<br />

Das <strong>Projekt</strong> <strong>«Wohnhaus</strong> <strong>Aargau»</strong> soll diesen Menschen individuellen und gemeinschaftlichen Wohn- und<br />

Lebensraum sowie Beschäftigungs-, Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten bieten.<br />

Wie geht es weiter? Bereits heute<br />

erhalten wir Anfragen von zukünftigen<br />

Klientinnen und Klienten... Die<br />

Realisation dauert allerdings noch<br />

etwas. Die Subventionsbehörden<br />

schreiben zum Beispiel einen Architekturwettbewerb<br />

vor und werden<br />

auch in anderen Belangen ein gewichtiges<br />

Wort mitreden. Zeit benötigen<br />

wir auch, um das notwendige<br />

Eigenkapital von mehreren Millionen<br />

Franken auf dem Spendermarkt aufzutreiben.<br />

Mit einem ersten Spatenstich<br />

ist frühestens Ende 2006, mit<br />

der Eröffnung des Neubaus frühestens<br />

2008 zu rechnen.<br />

Wollen Sie das <strong>«Wohnhaus</strong> <strong>Aargau»</strong><br />

unterstützen? Gerne nehmen wir Ihre<br />

Einzahlung auf PC-Konto 50-144-3 mit<br />

dem Vermerk <strong>«Wohnhaus</strong> <strong>Aargau»</strong><br />

entgegen. Sie helfen uns mit Ihrer<br />

Spende, die Realisation des <strong>«Wohnhaus</strong><br />

<strong>Aargau»</strong> zu beschleunigen.<br />

*Ueli Speich ist Stiftungsleiter von <strong>zeka</strong><br />

und mit der <strong>Projekt</strong>leitung <strong>«Wohnhaus</strong><br />

<strong>Aargau»</strong> beauftragt.<br />

1/04 13


<strong>zeka</strong> am MAG 2003<br />

16 1/04<br />

«Handwerk anno dazumal und heute.» So lautete<br />

das diesjährige Motto des MAG (Markt Aargauer<br />

Gewerbetreibender) vom 25. bis 28. September in<br />

Aarau. <strong>zeka</strong> hat sich zum zweiten Mal an einem<br />

Stand präsentiert.<br />

von Barbara Bader*<br />

Mit Vergnügen orientierten wir uns am Thema.<br />

Bei einer Kollegin zu Hause fand sich ein erfahrenes,<br />

altes Schülerpult, das, ausgerüstet mit<br />

Gästebuch, Federhalter, Tintenfässchen und<br />

Tintenlümpli zu einem Anziehungspunkt unseres<br />

Standes wurde. Rund um dieses alte<br />

Stück entstanden Gespräche, wurden Erinnerungen<br />

geweckt, gute und schlechte.<br />

Gern versuchten sich die jungen und älteren<br />

Besucher am alten Schreibhandwerk,<br />

mit oder ohne «Töllggen», ungebrochen<br />

freudig und entspannt die einen, konzentriert,<br />

verbissen, perfekt die andern.<br />

Mit den wunderschönen Filzarbeiten<br />

der BWS und der Möglichkeit für die<br />

Besucher, selber eine Kleinigkeit zu filzen,<br />

bot sich ein weiterer Bezug zum<br />

Thema und die Möglichkeit, mit den<br />

SchülerInnen ins Gespräch zu kom-


men. Die Zusammenarbeit mit der<br />

BWS war wieder einmal eine gelungene<br />

Erfahrung. Mit unseren fast<br />

schon legendären Cüpli mit Snacks,<br />

einem duftenden Kaffee oder einer<br />

delikaten, wärmenden Suppe wurden<br />

feine Fäden von <strong>zeka</strong> zur Öffentlichkeit<br />

gesponnen. Nicht nur<br />

die symbolische, sondern auch die<br />

handfeste Kunst des Spinnens<br />

konnte an diesen Tagen geübt und<br />

bewundert werden.<br />

Etwas ganz Besonderes hatten wir<br />

mit den <strong>zeka</strong>-Bleistiften im Angebot.<br />

Ist die Suppe fertig?<br />

Ästhetisch ansprechend gestaltet,<br />

sind sie eine Zierde für jeden<br />

gepflegten Schreibtisch. ES HAT<br />

NOCH!!!!!<br />

Der MAG war ein grosser Erfolg.<br />

Wir genossen interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

vom Feinsten, freuten<br />

uns an den vielen Kontakten und<br />

sind gespannt aufs nächste Jahr.<br />

*Barbara Bader ist Sonderschullehrerin in<br />

Aarau seit 1985.<br />

Kleine Besucherinnen konzentriert<br />

am Filzen<br />

Die <strong>zeka</strong>-Bleistifte können<br />

zum Preis von Fr. 2.– pro<br />

Stück bestellt werden unter<br />

sekretariat.aarau@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />

1/04 17


Wild Lions Day<br />

von Karin Morgenthaler und<br />

Carlo Mettauer *<br />

Die Gruppen Piccolo (Kindergartenund<br />

Unterstufenkinder) beider Schulen<br />

<strong>macht</strong>en sich mit einem geschenkten<br />

Wild-Lions-T-Shirt im Car<br />

über die Staffelegg auf den Weg<br />

nach Brugg. Dort warteten die Pon-<br />

18 1/04<br />

Am Freitag, 22. August 2003, verbrachten die <strong>zeka</strong>-Schulen Aarau und Baden<br />

einen fantastischen Tag, organisiert vom Lions Club Baden-Heitersberg.<br />

Finanziert wurde der Anlass aus dem Erlös eines Benefiz-Konzertes vom<br />

Dezember 2002. In Begleitung von Lions-Club-Mitgliedern kam Jung und Alt<br />

zu einem unvergesslichen Erlebnis.<br />

toniere der Genie-Rekrutenschule<br />

auf die bunt zusammengewürfelte<br />

Gästeschar und stellten ihre verschiedenen<br />

Aufgaben vor. Aber die<br />

Kinder warteten schon ungeduldig<br />

auf das Highlight: Eine Bootsfahrt<br />

mit den orangefarbenen Schwimmwesten<br />

auf der Aare Richtung Wasserschloss,<br />

wo sich Aare, Reuss und<br />

Limmat in einer wilden, schönen<br />

Flusslandschaft vereinigen. Die<br />

Boote flitzten durch das Wasser,<br />

Gischt flog den Kindern ins Gesicht.<br />

Diese kreischten fröhlich und begeistert.<br />

Nach diesem Abenteuer verschoben<br />

wir uns zum MacDonalds-<br />

Mittagessen nach Baden-Dättwil.<br />

Hamburger, Pommes frites, Chicken


2003<br />

Nuggets und Vanilleglace erfreuten<br />

vor allem die Kinder. Nachher ging es<br />

weiter zum Wasserschloss Hallwil,<br />

wo uns eine Zauberin mit ihren<br />

Künsten überraschte. Beflügelt und<br />

beseelt aus der Zauberwelt zurück,<br />

vom ereignisreichen Tag und der<br />

Fahrt schon etwas müde, wurden<br />

die Kinder um ca. 16.00 Uhr von den<br />

Eltern in Empfang genommen oder<br />

nach Hause transportiert. Mit grossem<br />

Applaus verabschiedeten wir<br />

uns vom «Spender», der Lions<br />

Gruppe Baden-Heitersberg.<br />

* Karin Morgenthaler, Schul- und<br />

Arztsekretärin Aarau und Carlo Mettauer,<br />

Betriebsleiter Aarau<br />

Die Gruppen Juniors, bestehend aus<br />

den Unter- und Mittelstufenklassen,<br />

waren gespannt, wohin die Reise<br />

führen würde. Gross war der Jubel<br />

der Kinder, als sie auf dem Flughafen<br />

Birrfeld zu Rundflügen eingeladen<br />

wurden. Weiter ging es mit einer<br />

Fahrt um den Hallwiler See zum<br />

nächsten Programmpunkt: Im<br />

Tenniscenter Wasen erhielten die<br />

Kinder Gelegenheit, erste Spielerfahrungen<br />

unter Anleitung einer Rollstuhl-Tennisspielerin<br />

zu sammeln.<br />

Auch ein Zauberer war anwesend<br />

und brachte Gross und Klein mit seinen<br />

Ball- und Eierbecherzaubereien<br />

zum Staunen. Zum Abschluss dieses<br />

erlebnisreichen Tages wurden wir im<br />

McDonalds in Dättwil verpflegt.<br />

Ein Mittelstufenschüler<br />

hält Rückblick:<br />

von Aleksandar M. *<br />

Mir hat das Fliegen mit den Flugzeugen<br />

gefallen. Es war sehr schön, in<br />

der Luft zu fliegen. Und der Zauberer!<br />

Er war sehr lustig. Das Tennis<br />

war auch schön. Und am Schluss<br />

gingen alle zu McDonalds essen. Für<br />

mich war es der schönste Tag der<br />

Welt.<br />

* Aleksandar M. ist Schüler der<br />

Mittelstufe Baden.<br />

1/04 19


20 1/04<br />

Eine tolle Reise<br />

von Cedrine H.*<br />

Am Erlebnistag gingen wir OberstufenschülerInnen<br />

nach Oberniesenberg<br />

für einen Helikopterflug. Das<br />

war schon ein ziemlich cooles Erlebnis.<br />

Der Flug dauerte insgesamt 20<br />

Minuten. Ich hatte schon ein bisschen<br />

Bedenken, ob es mir wohl bei<br />

dem Flug schlecht werden würde.<br />

Aber der Flug war total lässig. Nach<br />

dem Flug wurden noch einige Erinnerungsfotos<br />

geknipst. Dann fuhren<br />

wir in den McDonalds in Bremgarten<br />

für das Mittagessen.<br />

Zurück im Zentrum gab es eine weitere<br />

Überraschung. Es wartete auf<br />

uns der berühmte Rollstuhlsportler<br />

Franz Nietlispach. Er erzählte uns<br />

interessante Geschichten aus seinem<br />

Leben. Zudem signierte er uns<br />

sein Buch sowie mir mein neu erhaltenes<br />

T-Shirt.<br />

Liebe Mitglieder des<br />

Lions Clubs<br />

von Philipp R.*<br />

Ich möchte mich bei euch nochmals<br />

herzlichst bedanken für diesen schönen<br />

Tag. Mir hat der ganze Tag gefallen,<br />

den Heliflug vergesse ich sicher<br />

nie. Auch das Mittagessen war<br />

sehr fein. Einfach nochmals vielen<br />

herzlichen Dank.<br />

Liebe Grüsse<br />

* Cedrine H. und Philipp R. besuchen die<br />

Oberstufe in Baden.<br />

Wild Lions Day 2003


Ein Schultag auf dem Weissenstein<br />

von Schülerinnen und Schülern der<br />

Oberstufe 1 Aarau*<br />

Den Jura auf direkte Art und Weise kennen lernen: Dies war das Ziel eines Ausflugs der<br />

Oberstufenklasse Aarau von Silvia Lüscher. Ausgerüstet mit Karten <strong>macht</strong>en Kinder und<br />

Lehrerin an einem Dienstag im September eine Exkursion auf den Weissenstein.<br />

Der Ausflug auf den Weissenstein<br />

fing in der Schule an. Wir stiegen in<br />

den Schulbus, wo Herr Baumann<br />

uns erwartete. Wir fuhren los Richtung<br />

Autobahn und weiter ging es<br />

an Olten vorbei bis nach Solothurn.<br />

Dann ging es Richtung Weissenstein-Sesselbahn.<br />

Dort angekommen,<br />

durfte ich mit meinem Freund<br />

Thiemo aufsitzen und den Berg hinauffahren.<br />

Als wir bei der Bergstation<br />

angekommen waren, versammelten<br />

wir uns in der Nähe des<br />

Restaurants. Als Letzte kam Frau Lüscher<br />

dazu und verteilte jedem eine<br />

Kartenkopie. Auf dieser Karte mussten<br />

wir umliegende Ortschaften su-<br />

Auf der Handpedalo-Mini-Eisenbahn<br />

chen. Anschliessend erteilte uns Frau<br />

Lüscher folgende Aufgabe: Wir mussten<br />

nach einer Silberdistel suchen.<br />

«Wer zuerst eine findet, bekommt<br />

ein Glacé», sagte sie. Alle gingen<br />

und hielten Ausschau nach der<br />

Blume…<br />

*Patrick P.<br />

… Patrick, Dominik und ich <strong>macht</strong>en<br />

uns natürlich gleich auf die Suche,<br />

denn wer will schon eine Chance auf<br />

eine Glacé verpassen. Schliesslich<br />

fand Andrea die Distel, aber wir bekamen<br />

auch eine Glacé. Der Tag war<br />

schön, wir gingen auch Sesselbahn<br />

fahren. Patrick und ich konnten auch<br />

noch auf der Sesselbahn singen. Ja<br />

… und sonst weiss ich nichts mehr,<br />

ausser, dass es ein sehr schönes Erlebnis<br />

war.<br />

*Thiemo H.<br />

Um 9.30 Uhr sind wir mit dem Schulbus<br />

zum Weissenstein gefahren. Es<br />

hat eine Stunde gedauert. Mir ist es<br />

langweilig geworden. Aber wir<br />

haben die Liedermäppchen mitgenommen<br />

und haben Lieder gesungen.<br />

Dann kamen wir an und sind<br />

mit der Sesselbahn gefahren. Ich bin<br />

mit Murielle gefahren, und es war<br />

lustig. Oben sind wir ausgestiegen<br />

und Frau Lüscher hat uns Karten gegeben<br />

und hat gesagt: «Wir machen<br />

hier Schule! Wo ist von hier aus Nor-<br />

1/04 21


den?» Und nach der Schule schauten<br />

wir die Berge an. Sie sahen von<br />

dort aus klein aus…<br />

*Gül S.<br />

…. Frau Lüscher sagte später: «Wer<br />

eine Silberdistel findet, bekommt<br />

eine Glacé.» Und ich habe das Glück<br />

gehabt und habe sie zuerst gefunden.<br />

Beim Picknickplatz haben wir<br />

dann zusammen gegessen. Wer Lust<br />

hatte, konnte noch klettern gehen.<br />

Claudia und ich kletterten bis ganz<br />

nach oben. Es hatte Bäume, da sind<br />

wir zwischendurch geklettert. Anfangs<br />

ging das ja ganz gut, aber das<br />

22 1/04<br />

Zurückklettern war schon<br />

schwieriger. Als uns Frau<br />

Lüscher zurückrief, sind<br />

wir alle wieder runtergeklettert.<br />

Alle bekamen<br />

noch eine Glacé. Dann<br />

sind wir wieder zurückgefahren,<br />

ich bin mit Gül<br />

hinuntergefahren, dabei<br />

wurde es mir schlecht und<br />

auch noch langweilig.<br />

Also haben wir angefangen<br />

Chips zu essen und<br />

fanden es doch noch lustig.<br />

*Andrea S.<br />

Glanz und Glimmer!<br />

von August Schwere *<br />

Auf der Sesselbahn trägt man den Rucksack<br />

vorne..<br />

Am 25. Oktober 2003 fand das traditionelle Herbstfest der Ambulanten Therapieund<br />

Beratungsstelle im Zentrum Baden statt.<br />

Immer im Herbst wird das Zentrum in<br />

Baden festlich geschmückt, dieses<br />

Jahr nach dem Motto «Glanz und<br />

Ob uns Mami erkennt?<br />

Glimmer». Zum Herbstfest eingeladen<br />

sind alle Kinder und Angehörige,<br />

die unterm Jahr zur Therapie ins Zentrum<br />

kommen oder von unseren<br />

Früherzieherinnen zu Hause betreut<br />

werden. Auch dieses Jahr kamen sie<br />

in grossen Scharen. Die Drehorgelmusik<br />

in der Eingangshalle versetzte<br />

alle in Feststimmung. An Spiel- und<br />

Bastelständen konnten sich Kinder<br />

und Erwachsene miteinander vergnügen.<br />

Eine grosse Attraktion war<br />

das Schminken. Und wie jedes Jahr<br />

stand ein Theaterstück für Gross und<br />

Klein auf dem Programm. In der Kaffeestube<br />

mit dem feinen Kaffeebuffet,<br />

geführt von der Elternvereinigung<br />

Cerebral Aargau, gab es viele<br />

gute Gespräche von Eltern untereinander<br />

und von Eltern und Mitarbeitenden.<br />

Die Herbstfest-Tradition wird<br />

im Jahre 2004 weitergeführt. Man<br />

darf sich freuen.<br />

* August Schwere ist als Betriebsleiter des<br />

Zentrums Baden tätig.


Filz im <strong>zeka</strong> Baden!<br />

* von Barbara Steinemann<br />

Jedes Jahr vor Weihnachten organisiert das Ergotherapieteam des <strong>zeka</strong> Baden eine <strong>Projekt</strong>woche,<br />

in der gemeinsam mit den Kindern der Vorfreude auf das bevorstehende<br />

Weihnachtsfest Raum gegeben wird. Bei der diesjährigen Weihnachtsaktion stand das<br />

Filzen im Mittelpunkt der Therapiestunden.<br />

Mit fast allen Schülern der Klassen<br />

sowie mit Kindern aus dem Ambulatorium<br />

wurde in den zwei letzten<br />

Wochen vor den Ferien in der Ergotherapie<br />

gefilzt. In einem grossen<br />

Therapieraum an mehreren verstellbaren,<br />

zusammengeschobenen Tischen<br />

wurde mit den Kindern an<br />

Sternen und anderen weihnächtlichen<br />

Motiven gearbeitet. Dabei<br />

spielte die Interaktion zwischen den<br />

Kindern genauso eine Rolle, wie das<br />

individuelle Anpassen der Tätigkeit<br />

an die Fähigkeiten des Kindes.<br />

Mit speziellen Nadeln trocken oder<br />

mit der Nasstechnik wurde das in<br />

allen Farben vorhandene Naturmaterial<br />

zu weihnachtlichen Sujets verarbeitet.<br />

Beim Nadelfilzen wird die Wolle in<br />

Guetzli-Ausstechformen gelegt und<br />

dann mit speziellen mit kleinen<br />

Widerhaken versehenen Nadeln gestüpft.<br />

Als Unterlage dient dabei ein<br />

Schaumstoffklotz. Die Nadeln sind<br />

sehr spitzig. Deshalb ist beim Arbeiten<br />

grösste Vorsicht und Konzentra-<br />

tion gefordert. Diese aufzubringen<br />

war für viele Kinder in einem gemeinsamen<br />

Therapieraum nicht<br />

immer einfach. Um die Finger zu<br />

schützen, eignen sich vor allem Fingerhüte<br />

sehr gut. Das genaue Hinschauen<br />

beim Nadeln ist ebenfalls<br />

zur Gefahrenvermeidung unerlässlich.<br />

Durch die Konzentration auf das<br />

zu bearbeitende Filzförmchen werden<br />

die Augen-Hand-Koordination<br />

sowie die Filtration von unwichtigen<br />

Reizen gefördert. Auch die taktile<br />

Wahrnehmung wird durch das Arbeiten<br />

mit der Wolle angesprochen.<br />

Bei der zweiten Technik, dem Nassfilzen,<br />

werden Tennisbälle mit Wolle<br />

umwickelt und mit warmem Seifenwasser<br />

lange geknetet und später<br />

auch geschrubbt, bis sich die Wollfasern<br />

mit denen des Balles verhakt<br />

haben. Mit etwas Glimmer und kleinen<br />

Sternchen dekoriert entsteht<br />

eine Weihnachtskugel. Bei dieser<br />

Technik werden die Kraftdosierung,<br />

die Hand-Hand- sowie die Augen-<br />

Nadelfilzen in der Gruppe<br />

Hand-Koordination und vor allem<br />

die Ausdauer geschult. Manchmal<br />

braucht es eine grosse taktile Überwindung,<br />

um in die mit Seifenwasser<br />

durchtränkte Wolle zu greifen.<br />

Um die fertigen Sterne und Kugeln<br />

etc. aufhängen zu können, musste<br />

noch ein Faden eingefädelt und<br />

durch das Motiv gestochen werden.<br />

Das Verknüpfen der Fadenenden<br />

stellte eine weitere Herausforderung<br />

dar. Das Erkennen der vielen kleinen<br />

Teilschritte zum Anbringen des Aufhängefadens<br />

gehörte zur Handlungsplanung.<br />

Zum Schluss wurden die fertigen<br />

Sterne, Engel und Tannenbäume am<br />

diesjährigen Weihnachtsbaum in der<br />

Eingangshalle des <strong>zeka</strong> Baden aufgehängt<br />

und mit viel Stolz den Mitschülern,<br />

Eltern und LehrerInnen gezeigt.<br />

* Barbara Steinemann hat im Rahmen ihrer<br />

Ausbildung an der Schule für Ergotherapie<br />

Zürich im Zentrum Baden ihr dreimonatiges<br />

Pädiatriepraktikum absolviert.<br />

1/04 23


25 Jahre Heilpädagogische<br />

Früherziehung bei <strong>zeka</strong><br />

Unsere Referentin, Frau Christiane<br />

Büchner<br />

von Luciana Marantelli*<br />

Im Jahr 1978 eröffnete die Aargauische<br />

Stiftung für cerebral Gelähmte<br />

in Baden unsere erste heilpädagogische<br />

Frühberatungs- und Frühförderungsstelle.<br />

Bereits anfangs der<br />

80er-Jahre wurde im Bauprojekt der<br />

Schulanlage Telli auch für die Region<br />

Aarau eine entsprechende Stelle im<br />

Raumprogramm eingeplant. Im<br />

Jahre 2002 konnten wir – dank der<br />

Unterstützung der Fachkommission<br />

Früherziehung und des Departementes<br />

Bildung, Kultur und Sport –<br />

auch in Aarau eine entsprechende<br />

Stelle einrichten.<br />

25 Jahre sind eine lange Zeit. In diesen<br />

Jahren hat sich die Heilpädago-<br />

24 1/04<br />

Am 17. September 2003 konnten wir Geburtstag feiern: 25 Jahre Heilpädagogische<br />

Früherziehung für Kinder mit Körperbehinderungen bei <strong>zeka</strong>! «Integrierende Wirkung<br />

einer guten Vernetzung in der Früherziehung von Kindern mit Körperbehinderung»:<br />

Der Titel der Referates von Frau Christiane Büchner kann als Motto über die schlichte<br />

Feier geschrieben werden.<br />

gische Früherziehung (HFE) sehr gut<br />

in den Kanton Aargau integriert.<br />

Sichtbar wurde dies an der Tatsache,<br />

dass die Feier nicht in Baden-Dättwil,<br />

sondern in Aarau, dem Ort, an dem<br />

seit gut einem Jahr ebenfalls HFE angeboten<br />

wird, stattfand. Dass der<br />

Dienst ausgezeichnet integriert ist,<br />

dokumentiert die grosse Schar von<br />

«Gratulantinnen und Gratulanten».<br />

Sie folgten dem interessanten und<br />

persönlichen Referat von Frau Büchner<br />

und diskutierten angeregt beim<br />

Apéro-Buffet, das von den Mitarbeiterinnen<br />

des <strong>zeka</strong> Aarau hergerichtet<br />

wurde. Wie es sich für eine Feier<br />

gehört, wurde auch Musik integriert.<br />

Der Musiktherapeut Otto Spirig<br />

begleitete die Geburtstagsfeier virtuos<br />

und liebevoll: «Happy Birthday»in<br />

zwanzig Varianten.<br />

Die Vernetzung unserer Heilpädagogischen<br />

Früherziehung für Kinder<br />

mit Körperbehinderung ist ausgezeichnet.<br />

Dies war an dieser Feierstunde<br />

deutlich sichtbar. Alle wichtigen<br />

Partnerinstitutionen der Zusammenarbeit<br />

waren vertreten: Die<br />

anderen Heilpädagogischen Dienste<br />

des Kantons Aargau, die Sonderschulen<br />

und die Sonderschulheime,<br />

Pro Infirmis und viele andere. Zufrieden<br />

und angeregt verliessen die<br />

Gäste erst um 21 Uhr die Schulanlage<br />

Telli. Eine Feierstunde, die noch<br />

lange nachklingt und zur weiteren<br />

Integration und Vernetzung unserer<br />

HFE im Kanton beitragen wird.<br />

* Luciana Marantelli ist seit 1989 als<br />

Heilpädagogische Früherzieherin in<br />

Baden tätig.<br />

Heilpädagogische Früherziehung bei <strong>zeka</strong>: Bemerkenswerte<br />

personelle Konstanz:<br />

1978 – 1996 ✝ Cécile Brühwiler: Bis zu ihrem allzu frühen Tod hat Cécile<br />

Brühwiler unsere HFE pionierhaft aufgebaut<br />

seit 1987 Marianne Fröhlicher<br />

seit 1989 Luciana Marantelli<br />

seit 1996 Brigitta Scheiwiller<br />

seit 1999 Regula Kallen<br />

seit 2002 Caroline Hoehnen (Aarau)<br />

seit 2003 Nicole Lasagni (Aarau)


Willkommen<br />

Neu bei <strong>zeka</strong>:<br />

Inglin Senta<br />

Praktikantin Baden<br />

Adieu<br />

Austritte:<br />

Hofmann Sybille<br />

Klassenhilfe Baden<br />

Lasagni Nekys Nicole<br />

Früherzieherin Aarau<br />

Koch Annett Christina<br />

Physiotherapeutin Baden<br />

Demiroglu Miriam, Raumpflegerin, Baden 2001<br />

Dubs Therese, Klassenhilfe, Baden 2001<br />

Hunziker Sandra, Praktikantin, Aarau 2003<br />

Janser Marcel, Praktikant, Baden 2003<br />

Scholz Brigitte, Psychomotoriktherapeutin (Stellvertretung), Zofingen 2003<br />

Wir gratulieren<br />

zur Hochzeit von<br />

Herzog Beatrice und Schindler Tobias, 11. Dezember 2003<br />

zur Geburt von:<br />

Gerber Chiara Aline, 2. Dezember 2003,<br />

Tochter von Sabine Gerber und Valentin Rupp<br />

zur Beförderung von<br />

Carlo Mettauer zum Oberst der Fliegertruppen per 1. Januar 2004<br />

Schwab Simon<br />

Praktikant Aarau<br />

1/04 25


Porträt: Sandra Erni<br />

von Sandra Erni *<br />

26 1/04<br />

Im letzten August hat Sandra Erni im Zentrum Baden die Leitung des Kindergarten-/Unterstufenteams<br />

übernommen. Davor gönnte sie sich eine mehrmonatige Auszeit, in der<br />

sie sich einem ihrer Hobbys, der Malerei, widmete.<br />

Schwer beladen mit Koffer, Zeichnungsmappe,<br />

Pinseln und Farben<br />

kam ich in Genua am Bahnhof an.<br />

Am Taxistand wurde meine Zieladresse,<br />

Piazza Embriaci, mit heftigemHände-über-dem-Kopf-Zusammenschlagen<br />

entgegengenommen.<br />

Der Taxifahrer brach fast in Panik<br />

aus: Mit seinem breiten Mercedes<br />

sollte er mich in die engen Gassen<br />

des Centro storico fahren! Nach einigem<br />

Hin und Her entschied er sich<br />

doch, mein Gepäck einzuladen und<br />

in Richtung des gewünschten Platzes<br />

loszufahren. Die Fahrt gestaltete<br />

sich dann nicht so schwierig wie befürchtet.<br />

Auch der Taxifahrer kam<br />

auf seine Rechnung: Kurz vor dem<br />

Ziel schaltete er den Taxometer aus...<br />

Die gewünschten 20 Euro bezahlte<br />

ich im Wissen, dass er grosszügig<br />

aufgerundet hatte. Im Palazzo noch<br />

die 100 Treppenstufen raufgeschnauft,<br />

dann stand ich im Wohnatelier,<br />

das ich für einen Monat bewohnen<br />

würde.<br />

In diesem Jahr erfüllte ich mir den<br />

schon längere Zeit gehegten<br />

Wunsch, mehr Zeit in mein Hobby,<br />

das Malen, investieren zu können.<br />

Diesen Wunsch konnte ich durch den<br />

Wechsel der Arbeitsstelle in die Tat<br />

umsetzen. Die Arbeit am <strong>zeka</strong> in<br />

Baden-Dättwil, als Ergotherapeutin<br />

und Teamleiterin, würde ich erst im<br />

August 2003 aufnehmen. Die alte<br />

Stelle kündigte ich so, dass eine Auszeit<br />

von 3 Monaten möglich wurde.<br />

Endlich Zeit, mal intensiv zu malen,<br />

mich mit Farben und Formen zu umgeben,<br />

längere Zeit eine Spur zu verfolgen.<br />

Mein Schaffensprozess begann Ende<br />

April 2003 für 3 Wochen in Sardinien<br />

mit dem Besuch eines Malkurses.<br />

Weiter verfolgte ich die Spur in<br />

Genua, wo ich selbstständig für vier<br />

Wochen arbeitete. Nora, eine Künstlerin<br />

aus der Schweiz mit Wohn- und<br />

Arbeitssitz in Genua, hatte mir ihr<br />

Wohnatelier zur Verfügung gestellt<br />

und begleitete meinen Prozess<br />

beim Malen durch regelmässige Besu-<br />

che und durch das Vermitteln ihres<br />

Wissens.<br />

In Sardinien hatte ich hauptsächlich<br />

gegenständlich gemalt, nun führte<br />

mich mein Schaffensprozess zurück<br />

zur ungegenständlichen Malweise.<br />

Schon immer hatte ich gerne aus<br />

dem Moment gemalt, verfolgte<br />

spontane Impulse, im Versuch, den<br />

allzu streng beurteilenden Kopf in<br />

Schranken zu halten.<br />

Ich habe entdeckt, dass das Auge<br />

beim Malen eine wichtige Rolle<br />

spielt. Das genaue Schauen ist ein<br />

wichtiger, wenn nicht sogar der<br />

wichtigste Teil des künstlerischen<br />

Schaffens. Wie wirkt das Gemalte<br />

auf mich, wo und wodurch entstehen<br />

Spannungen, warum ist ein Bild<br />

langweilig, wann ist es überladen,<br />

wann ist es fertig? Ein kleiner Farbtupfer<br />

oder die Akzentuierung einer<br />

Linie vermögen eine Bildaussage bemerkenswert<br />

zu verändern. Deshalb<br />

ist es so wichtig, immer wieder Abstand<br />

zu nehmen von dem Gemal-


Im Genueser Atelier<br />

ten, genau hinzusehen und zu verweilen.<br />

Manchmal ist es hilfreich, ein<br />

Bild für mehrere Tage hängen zu lassen,<br />

daran vorbeizugehen ohne es<br />

zu beachten. Und plötzlich tut sich<br />

die Erkenntnis auf, was dem Bild<br />

noch fehlt. Oder die Offenbarung ist<br />

ganz simpel: Das Bild gehört in den<br />

Abfalleimer! Der Weg zum Ziel ist<br />

viel wichtiger, als ich mir bewusst<br />

war. Im spontanen Malen ergaben<br />

sich immer wieder ungeahnte Möglichkeiten,<br />

neue Ideen und Techniken<br />

taten sich mir auf.<br />

Selbstverständlich stand ich nicht<br />

von morgens bis abends im Atelier,<br />

zumal die hochsommerliche Hitze<br />

vor Genua nicht Halt ge<strong>macht</strong> hatte.<br />

In der nahe gelegenen Gelateria<br />

wurde ich Stammgast. Gerne unternahm<br />

ich kleinere Ausflüge in die<br />

nähere Umgebung. Oft flanierte ich<br />

zum Hafen hinunter, beobachtete<br />

die Menschen und die ein- und ausfahrenden<br />

Fähren oder Luxusjachten.<br />

Ab und zu besuchte ich ein Museum,<br />

um Werke von bekannten<br />

oder weniger bekannten Künstlern<br />

zu studieren. In gegenständlichen<br />

Werken entdeckte ich abstrakte Elemente,<br />

was mich sehr faszinierte.<br />

Abstrakte Bilder wiederum vermoch-<br />

ten mir Geschichten zu erzählen. Sie<br />

regten mich zu fantasievollen Reisen<br />

über die Bildfläche an, zu einer Landschaftsreise<br />

ins Reich des Ungegenständlichen.<br />

Wo sehe ich zwischen meinem<br />

Hobby und meiner Arbeit Berührungspunkte?<br />

Ich bin ein beobachtender<br />

Mensch. In meinem Beruf als<br />

Ergotherapeutin gehe ich nach dem<br />

Regelkreis Erfassen – Planen – Behandeln<br />

– Evaluieren vor. Das Beobachten<br />

des Kindes beim Handeln ist<br />

enorm wichtig, die Evaluation stützt<br />

sich auf meine Beobachtungen aus<br />

den Therapiestunden. Nur so kann<br />

ich weitere Therapieschritte planen<br />

und durchführen.<br />

Beim Malen durchlaufe ich ähnliche<br />

Phasen. Ich habe zum Beispiel vor,<br />

ein Bild in der Grösse von 50 x 50 cm<br />

zu malen, in den Farben Rot,<br />

Schwarz und Weiss. Dafür bereite<br />

ich alles vor, beginne zu malen.<br />

Während dem Malprozess beobachte<br />

ich, was auf dem Malgrund<br />

geschieht, reagiere auf meine eigenen<br />

Impulse. Nach einer gewissen<br />

Zeit trete ich zurück, betrachte das<br />

Gemalte, mache eine Auswertung.<br />

Was fehlt noch, was braucht das<br />

Bild? Ich überlege mir weitere<br />

Schritte: hier noch etwas Schwarz,<br />

diese Stelle ist zu intensiv, dort<br />

könnte es etwas Weiss ertragen. Ich<br />

erfasse den aktuellen Stand und<br />

mache mir Gedanken über das weitere<br />

Vorgehen.<br />

Beim Behandeln eines Kindes nehme<br />

ich spontane Impulse des Kindes<br />

auf, integriere sie in meinen Behandlungsplan.<br />

In der Ergotherapie ist der<br />

Prozess sehr wichtig, das, was das<br />

Kind unterwegs lernt. Am Schluss<br />

der Therapiestunde steht vielleicht<br />

ein Turm aus Bauklötzen im Raum<br />

oder auf dem Backblech liegen frisch<br />

gebackene Guetzli. Innerhalb einer<br />

Stunde hat aber das Kind viel mehr<br />

gelernt, als auf den ersten Blick<br />

sichtbar ist. Es hat sich zum Beispiel<br />

das erste Mal getraut, alle Schritte<br />

selbstständig durchzuführen, oder<br />

es hat entdeckt, was passiert, wenn<br />

man Bausteine schräg aufeinander<br />

stellt. Das Entdecken, die Neugierde,<br />

das Lernen während dem Handeln<br />

ist für mich ein wichtiger Teil der Ergotherapie,<br />

genau so wichtig erlebe<br />

ich das Experimentieren immer wieder<br />

beim Malen.<br />

Als Teamleiterin könnte ich ja einmal<br />

versuchen, ein Bild von «meinem»<br />

Team zu malen. Wie sähe dies aus,<br />

welche Farben würden passen, welche<br />

Charaktere würden sich in diesem<br />

Bild ergänzen? Wäre das Bild<br />

sehr lebendig? Wäre es hell, hätte es<br />

eckige Formen oder runde? Wo<br />

müsste ich noch Akzente setzen?<br />

Das Wohnatelier in Genua verliess<br />

ich mit Wehmut aber auch mit grosser<br />

Dankbarkeit. Ich hatte viel gelernt,<br />

was mich in die Zukunft begleiten<br />

und meinen privaten wie<br />

auch beruflichen Alltag bereichern<br />

würde. Zum Glück holte mich mein<br />

1/04 27


Produkt intensiver Auseinandersetzung<br />

Freund in Genua mit dem Auto ab,<br />

sodass ich den Rückweg in die<br />

Schweiz nicht mit Taxi und Zug in<br />

Angriff nehmen musste. Wir schonten<br />

dadurch unsere sowie auch die<br />

Nerven eines genuesischen Taxifahrers.<br />

Bei so viel Material hätte der<br />

zuständige Taxifahrer bestimmt wieder<br />

die Hände über dem Kopf<br />

zusammengeschlagen und seinen<br />

Taxometer überlistet, als Entschädigung<br />

dafür, dass sein Auto so übervoll<br />

zum Bahnhof hätte fahren müssen…<br />

von Marianne Schneitter *<br />

Es ist dunkel und neblig, als ich am<br />

Montagmorgen das Haus verlasse,<br />

mich auf das Velo setze und in den<br />

nächsten 12 Minuten nach Zofingen<br />

radle. Während der Fahrt<br />

stimme ich mich auf das erste Kind<br />

ein. Meine Gedanken kreisen um<br />

die auditive Wahrnehmung, denn<br />

die Weiterbildung vom Wochenende<br />

zu diesem Thema klingt<br />

nach.<br />

28 1/04<br />

Nach weiteren vier Wochen Ferien<br />

trat ich die mit Spannung erwartete<br />

neue Stelle am Zentrum in Baden an.<br />

Die Arbeit im <strong>zeka</strong> gefällt mir sehr<br />

gut. Unser Zentrum empfinde ich als<br />

lebendiges, sich ständig wandelndes<br />

Bild, dessen Künstlerinnen und<br />

Künstler alle Mitarbeitenden und die<br />

Kinder sind. Ich freue mich, seit August<br />

2003 Teil dieses Bildes zu sein<br />

und es mitgestalten zu können.<br />

* Sandra Erni arbeitet im Zentrum Baden<br />

als Ergotherapeutin und Teamleiterin<br />

des Kindergarten-/Unterstufenteams.<br />

Ein Tag im Leben von…<br />

Marianne Schneitter<br />

Die Psychomotorik-Therapiestelle<br />

liegt in einem Wohnquartier. Noch<br />

ist an der Stelle alles ruhig und dunkel,<br />

doch schon bald kehrt Leben<br />

ein. Tobias und sein jüngerer Bruder<br />

rennen zur Tür und treten in den<br />

Vorraum. Tobias fühlt sich sofort<br />

vom Kinderbassin, mit 60 kg Kirschensteinen<br />

gefüllt, angezogen.<br />

Ohne zu zögern setzt er sich hinein<br />

und beginnt zu wühlen. Erstaunlich!<br />

Noch vor zwei Wochen hat er<br />

seine Hände mit viel Zurückhaltung<br />

Geboren in Gebenstorf, wohnt<br />

Sandra Erni heute in Zürich. Seit<br />

August 2003 arbeitet sie als<br />

Teamleiterin und Ergotherapeutin<br />

im <strong>zeka</strong> Baden. Nach dem<br />

Abschluss der Handelsschule an<br />

der Kantonsschule Baden besuchte<br />

sie einen ersten Vorkurs<br />

an der Schule für Gestaltung<br />

Basel und einen zweiten an der<br />

École Cantonale des Beaux Arts<br />

Sion. Anschliessend begann sie<br />

ihre Ausbildung an der Schule<br />

für Ergotherapie Zürich. Seit Mai<br />

1998 ist sie als diplomierte Ergotherapeutin<br />

berufstätig.<br />

Kontaktadresse:<br />

Sandra Erni<br />

Rotbuchstrasse 15<br />

8006 Zürich<br />

01 350 44 22<br />

erni_sandra@hotmail.com<br />

hineingestreckt und die Steine mit<br />

den Fingerspitzen knapp berührt.<br />

Nun steigt er auch auf meine Impulse<br />

ein. Der Knabe scheint Vertrauen<br />

zum Material gewonnen zu<br />

haben und vertieft sich in die Arbeit<br />

in der taktilen Wahrnehmung, sodass<br />

wir Marc und Elisa, die sich im<br />

Vorraum umziehen, kaum hören.<br />

Nach der Verabschiedung von Tobias<br />

bespreche ich mit Marcs Mutter<br />

kurz, wie wir auf die Reaktion seiner<br />

Lehrerin eintreten. Die Kinder soll-


ten nach der Therapie früher im<br />

Unterricht sein! Der Weg wird per<br />

Velo in ein Nachbardorf zurückgelegt<br />

und wir sind auf die Toleranz<br />

der Lehrerin angewiesen. In der<br />

Zwischenzeit haben sich Elisa und<br />

Marc zwischen uns durchgeschlichen<br />

und besprochen, wie sie<br />

die heutige Stunde gestalten. Sie<br />

haben bereits mit der Arbeit begonnen.<br />

In der Schule fallen die beiden<br />

durch verminderten Antrieb auf. Ihr<br />

Muskeltonus ist hypoton. Das Mädchen<br />

steigt nur zögernd in die Höhe<br />

und lässt sich beschränkt auf Gleichgewichtsstimulationen<br />

ein. Genau<br />

in dieser Thematik übt es sich heute.<br />

In der Höhe richtet es sich ein Büro<br />

ein und steigt dazu mehrmals die<br />

Sprossenwand rauf und runter. Der<br />

Knabe ist durch das Kirschensteinbassin<br />

inspiriert. Es symbolisiert eine<br />

Kiesgrube. Marc baut sich einen<br />

Lastwagen mit vielen Details: als<br />

Fahrgestell dient das grosse Rollbrett,<br />

der Kreisel wird zum Steuerrad,<br />

die Schwämme leuchten als<br />

Lichter, der Gymnastikstab funktio-<br />

niert als Gangschaltung und ich<br />

spiele die Rolle des Motors. Klare,<br />

von Marc ausgeführte Handlungen<br />

definieren meine Tätigkeit. Als<br />

zweite Rolle habe ich die des Käufers<br />

inne, der auf dem Büro bei Elisa<br />

Kies bestellt. Die beiden Kinder gestalten<br />

heute ihr Spiel zusammen. In<br />

andern Stunden erlebe ich sie oft im<br />

Parallelspiel. Zum Schluss fahren sie<br />

gemeinsam auf dem Lastwagen aus<br />

dem Raum.<br />

Lukas, der die dritte Therapiestunde<br />

belegt, kenne ich noch nicht lange.<br />

Ich habe ihn vor einem Jahr abgeklärt.<br />

Damals war die Therapie aus<br />

der Sicht der Sprachheilkindergärtnerin<br />

nicht angebracht. Jetzt, wo<br />

Lukas die Schule besucht, scheint<br />

sich die Situation verändert zu<br />

haben. Der Knabe spricht wenig. Einige<br />

Satzteile sind in Schriftsprache,<br />

andere in Mundart. Ich verstehe ihn<br />

oft nicht auf Anhieb. Er hat in kurzer<br />

Zeit Vertrauen gewonnen. Ich muss<br />

den wilden Löwen einfangen, ihn<br />

ins Fell einpacken, tragen, in meinen<br />

Armen schaukeln und ihn in eine<br />

Kiste legen. Dabei entspannt sich<br />

der Knabe vollständig, schliesst die<br />

Augen und kuschelt sich ein. Plötzlich<br />

steht er auf, rennt weg und<br />

sagt, dass ich nun den nächsten<br />

Löwen fangen muss. Diesen Ablauf<br />

wiederholt er ein paar Mal. Über das<br />

Material gelangen wir in die nächste<br />

Handlung. Eine grosse Schaumstoffmatte<br />

steht als Baum zwischen uns.<br />

Jedes versucht diesen umzustossen.<br />

Kraft und Tiefensensibilität, Rhythmusveränderungen,<br />

Spannung und<br />

Entspannung lösen bei Lukas Freude<br />

und Lust aus.<br />

Im Büro erledige ich vor der Mittagspause<br />

einen Teil der administrativen<br />

Arbeiten: Reflexion und Protokollführung,<br />

Terminvereinbarung<br />

mit einer Kindergärtnerin und dem<br />

Klavierstimmer.<br />

Am Nachmittag erwarte ich drei<br />

Studentinnen der HfH Zürich, die<br />

bei mir das Lernpraktikum absolvieren.<br />

Sie gestalten zwei Therapielektionen,<br />

die anschliessend gemeinsam<br />

analysiert werden. Kurzfristig<br />

fällt die eine Frau wegen Krankheit<br />

aus und so übernehme ich die erste<br />

Stunde. Kurz vor 18.00 Uhr verlassen<br />

die beiden Praktikantinnen die<br />

Stelle. Ich habe noch eine halbe<br />

Stunde Zeit, mich der Administration<br />

zuzuwenden. Dann steige ich<br />

ins Auto, das ich über Mittag zu<br />

Hause geholt habe und fahre nach<br />

Aarau an die zweistündige Teamsitzung<br />

der Psychomotoriktherapeutinnen<br />

und –therapeuten von <strong>zeka</strong>.<br />

Sie findet alle 14 Tage statt.<br />

Gegen 22 Uhr kehre ich müde nach<br />

Hause zurück. Da mir jeweils ein intensiver<br />

Dienstag bevorsteht, ist<br />

nach einem kurzen Austausch mit<br />

meinem Mann Nachtruhe angesagt.<br />

* Marianne Schneitter arbeitet seit 1996<br />

als Psychomotoriktherapeutin in der<br />

Psychomotorischen Therapiestelle Zofingen.<br />

1/04 29


2004<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER<br />

Zentrum Baden<br />

Datum Anlass<br />

Montag, 2. Februar bis Spielwoche der ambulanten Therapie- und Beratungsstelle<br />

Freitag, 6. Februar im Zentrum Baden-Dättwil<br />

Mittwoch, 12. Mai Elternabend der Heilpädagogischen Früherziehung von <strong>zeka</strong><br />

im Zentrum Baden-Dättwil<br />

Mittwoch, 30. Juni, 18.30 Uhr Schulschlussfeier in der Aula der Schulanlage Höchi Baden-Dättwil<br />

Samstag, 23.Oktober, Herbstfest der ambulanten Therapie- und Beratungsstelle<br />

14 – 17 Uhr im Zentrum Baden-Dättwil<br />

Sonntag, 7. November, 11.00 Uhr Vernissage zur Ausstellung «Kunst im Zentrum» im Zentrum Baden-Dättwil<br />

Mittwoch, 17. November, Elternabend zum Thema Organisationsentwicklung<br />

19.30 Uhr im Zentrum Baden-Dättwil<br />

Zentrum Aarau<br />

Mittwoch, 3. März, Elternabend mit den Themenschwerpunkten:<br />

19 – 21.00 Uhr – Angebot Internat<br />

– Sozialpädagogischer Bereich und Transport<br />

– Tagesschule in der Aargauer Landschaft<br />

– Therapie-Elternkontakte<br />

in der Turnhalle des Zentrums Aarau<br />

Sonntag, 7. März bis <strong>Projekt</strong>woche und Schneelager<br />

Freitag, 12. März im Zentrum Aarau und auf dem Hoch Ybrig<br />

Donnerstag, 24. Juni Schulschlussfeier in der Turnhalle des Zentrums Aarau<br />

Freitag, 2. Juli Umzug und Festlichkeiten am Aarauer Maienzug<br />

Freitag, 20. August Fest und Einweihung der neuen Feuerstelle zusammen<br />

(Ausweichdatum: mit den Lion Clubs Suhren-/Wynental und Aarau-Kettenbrücke<br />

Freitag, 27. August 04) auf dem Pausenplatz im Zentrum Aarau<br />

Mittwoch, 25. August Familienabend der Internatsgruppe «Flitzer» im Zentrum Aarau<br />

Freitag, 17. September Teilnahme am Umzug des Aarauer Bachfischet<br />

Donnerstag, 23. September bis Stand am MAG (Markt Aarauer Gewerbetreibender)<br />

Sonntag, 26. September in der Stadt Aarau<br />

Dienstag, 9. November, 19.30 Uhr Elternabend zum Thema Organisationsentwicklung im Zentrum Aarau<br />

30 1/04


Adressen<br />

<strong>zeka</strong> Geschäftsstellen<br />

Girixweg 20 / Postfach<br />

5004 Aarau<br />

<strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> für körperbehinderte Kinder<br />

Girixweg 20 / Postfach<br />

5004 Aarau<br />

Dättwilerstrasse 16<br />

5405 Baden-Dättwil<br />

<strong>zeka</strong> Ambulante Therapieund<br />

Beratungsstelle<br />

Dättwilerstrasse 16<br />

5405 Baden-Dättwil<br />

<strong>zeka</strong> Heilpädagogische Früherziehung<br />

Dättwilerstrasse 16<br />

5405 Baden-Dättwil<br />

Girixweg 20 / Postfach<br />

5004 Aarau<br />

<strong>zeka</strong> Heilpädagogische Beratungs-<br />

und Begleitdienste<br />

Girixweg 20 / Postfach Aargau Süd<br />

5004 Aarau<br />

<strong>zeka</strong> Psychomotorische Therapiestellen<br />

Girixweg 20 / Postfach<br />

5004 Aarau<br />

Dättwilerstrasse 16<br />

5405 Baden-Dättwil<br />

Niederlenzerstrasse 29<br />

5600 Lenzburg<br />

Weberstrasse 8<br />

5430 Wettingen<br />

Im Römerquartier 3 c<br />

4800 Zofingen<br />

Website<br />

Aargau Nord<br />

Tel. 062 838 21 31<br />

Fax 062 838 21 30<br />

Tel. 062 838 21 38<br />

Fax 062 838 21 41<br />

E-Mail: sekretariat.aarau@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />

Tel. 056 470 92 22<br />

Fax 056 470 92 20<br />

E-Mail: sekretariat.baden@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />

Tel. 056 470 92 22<br />

Fax 056 470 92 20<br />

E-Mail: sekretariat.baden@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />

Tel. 056 470 92 37<br />

Fax 056 470 92 20<br />

E-Mail: sekretariat.baden@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />

Tel. 079 701 20 30<br />

Fax 062 838 21 41<br />

E-Mail: sekretariat.aarau@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />

Tel. 076 395 85 66<br />

E-Mail: gerald.erne@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />

Tel. 079 701 20 40<br />

E-Mail: elisabeth.scheuner@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />

Tel. 062 838 21 45<br />

Fax 062 838 21 41<br />

Tel. 056 470 92 31<br />

Fax 056 470 92 20<br />

Tel. 062 891 74 76<br />

Fax 062 891 74 77<br />

Tel. 056 427 92 40<br />

Fax 056 427 92 41<br />

Tel. 062 752 22 57<br />

Fax 062 752 22 57<br />

www.<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />

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