brauchen besonderen Schutz! - TierSchutzVerein Gross
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16<br />
DORTMUND<br />
Letzte Zuflucht Zoo<br />
WENIGER ALS 45 AMURLEOPARDEN BEWOHNEN DERZEIT<br />
DIE WÄLDER RUSSLANDS UND OSTCHINAS. DAHER GILT<br />
DER AMURLEOPARD ALS EINE DER SELTENSTEN KATZEN<br />
DER WELT. NEUESTE SCHUTZBEMÜHUNGEN SEHEN VOR,<br />
ZOOGEBORENE TIERE AUSZUWILDERN, UM EIN<br />
LANGFRISTIGES ÜBERLEBEN DIESER FASZINIERENDEN<br />
KATZE ZU GARANTIEREN.<br />
Text + Bild:<br />
Florian Sicks<br />
der Amurleopard<br />
Die Zahlen sind alarmierend und geben wenig Grund zur Hoffnung. Weniger als 45 Tiere leben heute in einem Gebiet, das größer<br />
als das ganze Saarland ist. Damit zählt der Amurleopard (Panthera pardus orientalis) zu den seltensten Katzen der Welt.<br />
Während er ursprünglich in weiten Teilen Nordostchinas, im südöstlichen Russland und auf der gesamten koreanischen Halbinsel<br />
beheimatet war, ist er heute nur noch in einem kleinen Gebiet im Dreiländereck Russland-China-Nordkorea zu finden.<br />
Hier bewohnt er bewaldete und gebirgige Gebiete, die von langen, harten Wintern geprägt sind.<br />
Der Amurleopard ist die am nördlichsten lebende von acht Unterarten des Leoparden. Leicht kann man ihn von anderen Leoparden-Unterarten<br />
unterscheiden, da er, als Anpassung an die Kälte, ein vergleichsweise langes Fell (im Winter bis zu 7,5 cm)<br />
mit einem dichten, wolligen Unterfell trägt. Im Winter ist dieses Fell blass und cremefarben, im Sommer rotgelb gefärbt. Die leopardentypische<br />
Rosettenzeichnung des Amurleoparden setzt sich aus weit auseinander liegenden, dick schwarz umrandeten<br />
Ringflecken zusammen.<br />
Wie alle Katzen ist auch der Amurleopard ein reiner Fleischfresser. Zu seinen Hauptbeutetieren zäh-<br />
Den Bauch len Rehwild, Sika-Hirsche, Hasen, Dachse und Marderhunde. Er ist ein typischer Überraschungsjä-<br />
fest auf<br />
ger. Den Bauch fest auf den Boden gedrückt, schleicht sich der Amurleopard so nah wie möglich an<br />
dem Boden seine Beute heran. Immer wieder bleibt er wie festgefroren stehen, damit das wachsame Beutetier<br />
ihn nicht entdeckt. Ist er nah genug an seine Beute herangekommen, stürzt er mit einem kräftigen<br />
Sprung und ausgefahrenen Krallen hervor. Die überraschte Beute wird mit einem Kehl- oder Nackenbiss getötet. Der Amurleopard<br />
ist ein guter Futterverwerter. Kleinere Beutetiere frisst er komplett, bei größeren Beutetieren bleiben nur Knochen, Pansen,<br />
Hufe und Hörner zurück. Fünf bis sieben Tage frisst der Amurleopard an einem Riss von der Größe eines Sika-Hirschs. Da<br />
er bei einer Mahlzeit bis zu einem Viertel seines Köpergewichtes fressen kann, muss er nur alle 12 bis 15 Tage ein großes Huftier<br />
erbeuten. Im Winter, wenn die Jagd durch Tiefschnee stark erschwert wird und Beutetiere nur in geringer Dichte vorkommen,<br />
jagen Amurleoparden sogar nur alle 20 bis 25 Tage.