brauchen besonderen Schutz! - TierSchutzVerein Gross
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ÜBERREGIONAL<br />
Erste Hilfe für Eichh rnchen<br />
Was tun, wenn man ein verletztes oder<br />
verwaistes Eichhörnchen findet? Text: Bianca Ludwig<br />
JEDES JAHR AB FRÜHJAHR WERDEN VERMEHRT<br />
EICHHÖRNCHEN-FINDELKINDER GEFUNDEN, DIE,<br />
VERWAIST, AUF DIE HILFE DES MENSCHEN ANGEWIESEN<br />
SIND. IM UMGANG MIT DIESEN FINDELKINDERN SIND<br />
EINIGE WICHTIGE REGELN ZU BEACHTEN, DIE WIR, DER<br />
EICHHÖRNCHEN NOTRUF E.V., GROB FÜR SIE<br />
ZUSAMMENGEFASST HABEN.<br />
Da für uns als Verein stets die Rückführung zum Muttertier an oberster Stelle steht, sollte man ein<br />
Findelkind nicht einfach unbedacht und vorschnell mit nach Hause nehmen, denn viele Tiere werden<br />
von ihren Müttern wieder zurückgeholt.<br />
Zunächst sollte das Jungtier genau in Augenschein genommen werden. Nehmen Sie es hierfür vorsichtig<br />
in die Hand und untersuchen Sie es auf mögliche Verletzungen.<br />
Verletzte oder stark geschwächte Tiere müssen umgehend tierärztlich behandelt werden, hier ist<br />
eine Rückführung zur Mutter nicht mehr möglich. Unterkühlte Tiere werden zunächst in der Hand<br />
gewärmt und dann am Fundort etwas geschützt abgelegt und aus einiger Entfernung gut beobachtet.<br />
Die Mutter wird, sollte sie ihr Junges zurückholen, erst kommen, wenn sie sich völlig sicher fühlt.<br />
Die mögliche Rückführung kann demnach einige Zeit in Anspruch nehmen. Wichtig ist, dass das<br />
Tier in dieser Zeit nicht durch Räuber o.ä. gefährdet ist.<br />
PRINZIPIELL GILT: WO EIN JUNGTIER GEFUNDEN WIRD, SIND NOCH WEITERE!<br />
Oftmals wird das Nest durch Räuber oder Baumfällarbeiten zerstört oder die Mutter kam ums Leben,<br />
so dass der gesamte Wurf aus dem Nest gefallen ist, oder die Tiere bedingt durch Hunger, selbständig<br />
aus dem Nest gekrochen sind. Es empfiehlt sich also den Fundort intensiv nach weiteren Jungtieren<br />
abzusuchen, nach Möglichkeit auch am folgenden Tag.<br />
Ist eine Rückführung zum Muttertier nicht möglich und das Tier muss mit nach Hause genommen<br />
werden, muss es umgehend gewärmt und mit Flüssigkeit versorgt werden. Alle lebenserhaltenden<br />
Körperfunktionen sind von der »normalen« Körpertemperatur abhängig. Findelkinder sterben oft an<br />
Unterkühlung, da sie ihre eigene Körpertemperatur noch nicht konstant halten bzw. regeln können.<br />
Am besten bringt man das Findelkind in einer<br />
kleinen Kiste, die mit Tüchern und einer Wärmeflasche<br />
oder einer Heizdecke ausgestattet ist,<br />
an einem ruhigen Ort unter.<br />
AUF KEINEN FALL DARF MAN GERA-<br />
DE GEFUNDENE EICHHÖRNCHEN<br />
GLEICH MIT MILCH FÜTTERN!<br />
Dies gilt auch für scheinbar kräftige oder gesunde<br />
Tiere. Meist sind die Tiere schon seit Stunden/<br />
Tagen ohne Versorgung - die Vitalfunktionen<br />
werden dann durch die Dehydration oder Unterversorgung<br />
nur noch notdürftig aufrechterhalten.<br />
Wird solch ein Tier mit Milch oder ähnlichem<br />
gefüttert, wird es durch die einsetzende<br />
Verdauung noch mehr geschwächt – dies kann<br />
zu Krämpfen bis hin zum Kreislaufzusammenbruch<br />
führen.<br />
Für die Flüssigkeitserstversorgung erwärmt man<br />
200 ml Wasser mit einer kleinen Prise Salz und 2<br />
Teelöffel Traubenzucker oder Honig. Nach dem<br />
Abkühlen wird das Wasser langsam mit einer<br />
Spritze (ohne Kanüle) oder Pipette dem Tier zugeführt.<br />
Zu Beginn nur tropfenweise vorsichtig<br />
in die Backentasche oder auf die Lippen. Wenn<br />
es selbstständig trinkt, so viel es möchte. Man<br />
sollte unbedingt darauf achten, dass man langsam<br />
und geduldig vorgeht, so dass sich das Tier<br />
nicht verschluckt, keine Flüssigkeit in die Atem-