brauchen besonderen Schutz! - TierSchutzVerein Gross
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foto: photocase wildwerk<br />
foto: photocase boettcher+petoe<br />
WIE HUND UND KATZ<br />
Für viele ist ein harmonisches Zusammenleben von<br />
Hund und Katze nicht vorstellbar. Und in der Tat<br />
geben die unterschiedlichen Körpersprachen von<br />
Hund und Katze einige Möglichkeiten zu Verstän-<br />
digungsschwierigkeiten. Der freundlich wedelnde<br />
Hund signalisiert für die Katze beispielsweise in<br />
ihrer Sprache Gereiztheit. Aber mit Geduld und<br />
Verstand der Halter können Hund und Katze oft<br />
ein gutes Team werden oder zumindest in fried-<br />
licher Koexistenz leben. Ideal ist natürlich ein<br />
gemeinsames Aufwachsen.<br />
HUNDE UND KATZEN SOLLTEN EIN-<br />
MAL WERFEN BEVOR SIE KASTRIERT WERDEN<br />
Eine leider weit verbreitete irrige Ansicht. Kein Tier leidet darunter, wenn<br />
es keine Nachkommen bekommt. Und es gibt mehr als genug Tiere im<br />
Tierschutz, die ein Zuhause <strong>brauchen</strong>. Jede Rolligkeit/Läufigkeit bringt<br />
Risiken mit sich – genau wie eine Geburt. Eine berechtigt kontroverse Diskussion<br />
gibt es jedoch über den besten Zeitpunkt für eine Kastration. Ein<br />
Teil ist für eine möglichst frühe Kastration zum Ausschluss jedes Risikos,<br />
ein anderer Teil votiert für eine Kastration erst nach dem Erreichen einer<br />
gewissen Reife. Hier muss jeder selbst durch ausgewogene Information zu<br />
einer Entscheidung finden.<br />
KASTRIERTE TIERE WERDEN DICK UND TRÄGE<br />
Das trifft keinesfalls zu. Für überfütterte und zu wenig bewegte Tiere ist<br />
dies allerdings richtig. Möglicherweise braucht ein Tier nach der Kastration<br />
weniger gehaltvolles Futter und mehr Anreize zur Bewegung, weil der<br />
Stress durch das hormonelle Getriebensein abnimmt. Eine kleine Anpassung<br />
in Sachen Futter und mehr<br />
Spiel und Spaß für Tier und<br />
Halter sind die beste und<br />
einfachste Kompensation<br />
und schaden beiden in der<br />
Regel nicht.<br />
KATZEN LIEBEN<br />
MILCH<br />
Im Grunde stimmt dies zwar, aber sie vertragen Milch in der Regel eher<br />
schlecht und bekommen durch den Milchzucker oft sogar Durchfall. Von<br />
daher ist es besser Katzen keine Milch zu geben. Wenn es denn unbedingt<br />
mal sein soll, dann ist etwas mit Wasser verdünnte Sahne eine bessere Alternative.<br />
WOHNUNGSKATZEN MÜSSEN NICHT GEIMPFT UND<br />
ENTWURMT WERDEN<br />
Gefährlicher Irrtum. Durch die Luft oder an den Schuhen und Kleidern<br />
der menschlichen Bewohner, werden dennoch Organismen transportiert.<br />
Und Bandwürmer bekommen sie beispielsweise, wenn sie Fliegen fressen.<br />
Büchst eine solche Wohnungskatze einmal aus, ist sie durch den Kontakt<br />
mit anderen Tieren oder deren Kot stark gefährdet und völlig ungeschützt.<br />
Darum sollten auch die sogenannten Stubentiger geimpft und entwurmt<br />
werden.<br />
KNOBLAUCH HILFT GEGEN WÜRMER UND ZECKEN<br />
Leider hält sich dieses ungesunde Gerücht schon seit Jahrzehnten. Tatsächlich<br />
sind aber Zwiebeln und Knoblauch für Hunde und Katzen sehr ge-<br />
ÜBERREGIONAL<br />
fährlich, weil darin zwei Wirkstoffe enthalten sind (Allylpropylsulfat und<br />
N-Propyldisulfid), die bei ihnen die roten Blutkörperchen zerstören und<br />
zu einer lebensbedrohlichen Blutarmut führen können. Dabei<br />
ist es völlig egal, ob die Zwiebeln oder der<br />
Knoblauch gekocht, roh oder getrocknet<br />
als Pulver verabreicht werden. Übrigens<br />
sind eine ganze Reihe unserer Lebensmittel<br />
giftig oder zumindest die Gesundheit gefährdend,<br />
wie beispielsweise Kakao, Schokolade,<br />
Avocado, Rosinen, Trauben, Alkohol<br />
und Schmerzmittel.<br />
EIN HORNISSENSTICH TÖTET EIN<br />
KIND, SIEBEN STICHE EIN PFERD<br />
Soweit irrt der Volksmund auch hier. Das Gift<br />
von Hornissen besteht zwar aus den gleichen Wirkstoffen wie<br />
Bienen- und Wespengift, ist aber sogar deutlich<br />
weniger giftig. Ein Hornissenstich<br />
schmerzt jedoch stärker,<br />
was der Grund für dieses<br />
Ammenmärchen sein dürfte.<br />
Tödlich wären erst etwa 500<br />
gleichzeitige Stiche.<br />
WILDTIERE FINDEN UND RETTEN<br />
Hier ist gut gemeint oft tödlich in der Konsequenz. In der Regel aller Fälle<br />
sollten Sie sich ruhig entfernen, wenn sie auf ein Wildtier treffen, damit<br />
beispielsweise Elterntiere sich wieder nähern und kümmern können. Also<br />
Hände weg von Wildtieren, es sei denn:<br />
· das Tier ist verletzt;<br />
· das Tier wurde von einer Katze/einem<br />
Hund gebracht;<br />
· ein Vogel wurde gesehen, wie er gegen<br />
eine Scheibe oder ähnliches flog und benommen<br />
darunter sitzen blieb;<br />
· ein Vogelküken, Eichhörnchen oder anderes<br />
ganz junges Tier ist fast oder völlig<br />
nackt und/oder eventuell noch blind.<br />
· stellt sich nach längerem distanziertem Beobachten<br />
als verwaist heraus.<br />
In diesen Fällen holen Sie sich bitte sofort Rat bei Ihrem örtlichen Tier-<br />
<strong>Schutz</strong>Verein oder bringen Sie das Tier direkt zu einem Tierarzt.<br />
Insbesondere sollten Sie kein Wildtier füttern ohne zuvor fachmännischen<br />
Rat einzuholen. Inzwischen die Tiere ruhig, warm und trocken<br />
halten. Gegen Stress eventuell abdunkeln. Vögel immer besser in einem<br />
Karton als in einem Käfig unterbringen, damit die Federn nicht beschädigt<br />
werden. Verletzte Tiere vor Fliegen schützen (beispielsweise mit einem<br />
Tuch abdecken).<br />
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foto: photocase boing foto: photocase britta0701<br />
foto: photocase chriskuddl