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Schlesischer Gottesfreund - Gesev.de

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Dem „Schlesischen <strong>Gottesfreund</strong>“ zum Gruß!Wir freuen uns, unseren evangelischen Schlesiern folgen<strong>de</strong>smitteilen zu können!Am 22./23. März 1950 haben sich in Darmstadt dieVertreter <strong>de</strong>r Betreuungsausschüsse und <strong>de</strong>s SchlesischenHilfskomitees zu gemeinsamem Dienst an ihren evangelischenLandsleuten zusammengetan. Als erster Ausdruckdieser Zusammenarbeit erscheint von jetzt ab unser„<strong>Schlesischer</strong> <strong>Gottesfreund</strong>“. Möge das Blatt und allergemeinsamer Dienst bei Vielen <strong>de</strong>n Segen schaffen, <strong>de</strong>rAbraham in seiner Fremdlingsschaft zuteil wur<strong>de</strong>: „Erward ein Freund Gottes geheißen“ (Jac.2,23)BISCHOFPASTORD. Zänker MochalskiWir haben Grund uns zu freuen über je<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r uns aus <strong>de</strong>rEnge in die Weite führt. Obwohl nun 5 Jahre dahingegangensind, seit wir die schlesische Heimat verlassen haben,stehen wir noch immer in <strong>de</strong>r Gefahr, nur unser eigenesSchicksal zu sehen und zu verkümmern in <strong>de</strong>m Gedanken,wie viel freudiger unser Leben verlaufen könnte, wenn - ja,wenn alles beim alten geblieben wäre, wenn nicht gera<strong>de</strong>uns das Schicksal aus <strong>de</strong>r Bahn geworfen und uns <strong>de</strong>n letztenRest <strong>de</strong>s Lebensmutes und <strong>de</strong>r Lebensfreu<strong>de</strong> genommenhätte. Darum begrüße ich das Erscheinen <strong>de</strong>s „Schlesischen<strong>Gottesfreund</strong>es“ und seinen tapferen Herausgeber,<strong>de</strong>r uns mitten hinein in <strong>de</strong>n großen Kreis aller evangelischenSchlesier stellen will, von Herzen.Haben wir nicht <strong>de</strong>n Eindruck, daß trotz allen Heimwehs,das man gera<strong>de</strong> uns vertriebenen Schlesiern beson<strong>de</strong>rsnachsagt, die verlassene Heimat immer ferner rücke?Es ist nicht allzu viel Neues, was über die Verhältnisse imheutigen Schlesien zu uns dringt. Wie wichtig, daß <strong>de</strong>r„Schlesische <strong>Gottesfreund</strong>“ Nachrichten vermitteln wird,die uns ermöglichen, in <strong>de</strong>r Stille <strong>de</strong>r Gedanken mit <strong>de</strong>mverlassenen Lan<strong>de</strong> weiterzuleben. Noch wichtiger freilichwird es sein, daß wir, um nicht in trüben Erinnerungen hängenzu bleiben, miteinan<strong>de</strong>r eine Zukunft suchen, die aus<strong>de</strong>r notvollen Gegenwart herausführt und uns lehrt, dieneugewonnene Heimat mit <strong>de</strong>r alten Heimat zusammenzuschauen.Bringen wir das fertig, dann wird es uns gelingen,auf neuem Bo<strong>de</strong>n heimisch zu wer<strong>de</strong>n, im neuen Lan<strong>de</strong> zuverwerten, was wir an Erinnerungen und Erkenntnissen aus<strong>de</strong>r alten Heimat mitgebracht haben. (...)Der „Schlesische <strong>Gottesfreund</strong>“ wird uns die Augenaufzutun versuchen für <strong>de</strong>n Gott, <strong>de</strong>r Schlesien einst wun<strong>de</strong>rbare,anbetungswürdige Wege geführt hat, und <strong>de</strong>m wirmit ganzer Seele vertrauen dürfen, weil wir ihn von altersher kennen. Er läßt uns wie<strong>de</strong>r Ostern feiern in <strong>de</strong>r Gewißheit,daß er, <strong>de</strong>r seinem Sohn das Leben wie<strong>de</strong>rgegeben hat,auch uns wahre Lebenskräfte immer aufs neue zuführenwird. (...) Gott schenke <strong>de</strong>m willkommenen schlesischenKirchenblatt seinen Segen und viele treue Freun<strong>de</strong>!Min<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n 16. März 1950Liebe Brü<strong>de</strong>r und Schwestern!D. Otto ZänkerGott zum Gruß und unseres Herrn Christus zum Trost! Mit<strong>de</strong>r ersten Ausgabe <strong>de</strong>s „Schlesischen <strong>Gottesfreund</strong>es“grüße ich alle Leser im Namen unserer EvangelischenKirche von Schlesien und ihrer Leitung von Herzen. UnserKirchenblatt will als ein Band kirchlicher Gemeinschaftüber alle Grenzen hinweg die miteinan<strong>de</strong>r verbin<strong>de</strong>n, die<strong>de</strong>r Schlesischen Kirche heute angehören, die früher zu ihrgehört haben und in Zukunft mit ihr verbun<strong>de</strong>n bleibenwollen. Wir preisen die Macht Gottes, daß <strong>de</strong>r Mund unsererSchlesischen Kirche nicht verstummt ist, daß sie dieWun<strong>de</strong>r Gottes in ihrem Kirchengebiet westlich und östlich<strong>de</strong>r Neiße verkündigen und sich auch zum Mund <strong>de</strong>s RufesGottes an die Gemein<strong>de</strong>glie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Zerstreuung machendarf. Um eurer beson<strong>de</strong>ren Not und Lage willen, die euchmit <strong>de</strong>m Flüchtlingsgeschick auferlegt ist, wollen wir euchdurch <strong>de</strong>n „Schlesischen <strong>Gottesfreund</strong>“ ansprechen und,das gebe Gott, eure Herzen aufrichten und stärken. DerHerr <strong>de</strong>r Kirche schenke es uns allen, daß sich an unsererSchlesischen Kirche wie an uns erfüllt, was <strong>de</strong>r Psalmistsagt: „Ich wer<strong>de</strong> nicht sterben, son<strong>de</strong>rn leben und <strong>de</strong>sHerren Worte verkündigen.“ (Psalm 118,17)Görlitz, Okuli 1950Euer Bru<strong>de</strong>r Ernst HornigBischof <strong>de</strong>r EvangelischenKirche in SchlesienHerzlicher Gruß an die Leserunseres Schlesischen KirchenblattesWarum wir unser Schlesisches Kirchenblatt so lieb habenwollen? Wohl aus doppeltem Grun<strong>de</strong>, wie auch <strong>de</strong>r Namesagt. Hier erzählen wir von Schlesien, zeichnen Bil<strong>de</strong>r einzelnerschlesischer Kirchen und erzählen zusammenhängendvon schlesischer Kirchengeschichte. Hier lesen wirvon Sitten und von Bräuchen in <strong>de</strong>r alten Heimat und vernehmenvon <strong>de</strong>m Ergehen <strong>de</strong>r Heimatvertriebenen in <strong>de</strong>rFrem<strong>de</strong>. Zum an<strong>de</strong>ren: Hier wollen wir Kirche bauen, predigen<strong>de</strong>n Herrn Christus, verkündigen <strong>de</strong>n Auferstan<strong>de</strong>nen,<strong>de</strong>r bei uns ist alle Tage bis an <strong>de</strong>r Welt En<strong>de</strong>, bezeugen<strong>de</strong>n Heiland, <strong>de</strong>r seine Hän<strong>de</strong> nach uns in unsererEinsamkeit ausstreckt und uns sagt „Kommt her zu miralle, die Ihr mühselig und bela<strong>de</strong>n seid. Ich will Eucherquicken.“Mit dieser doppelten Zielsetzung wollen wir unsere schlesischeHeimat nicht vergessen und unsere himmlischeHeimat uns ganz lieb machen. Ja, <strong>de</strong>r Weg in die Frem<strong>de</strong> istdoch nur ein Zickzackweg in die Heimat; <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r ist beiuns, <strong>de</strong>r, selbst heimatlos, hinging, uns die Stätte zu bereiten.Und wo <strong>de</strong>r Heiland ist, da ist Heimat, hier zeitlich unddort ewiglich. So predige uns unser Blatt mit unserem Pastor<strong>de</strong>r Schweidnitzer Frie<strong>de</strong>nskirche, Benjamin Schmolck:Himmelan geht unsere Bahn,wir sind Gäste nur auf Er<strong>de</strong>n.Lic. Dr. Ulrich BunzelAls Vertriebenesind wir nicht nur die Besitzlosen und die Entrechteten,son<strong>de</strong>rn auch und vielmehr die Heimgesuchten und dieBeschenkten. Wir tragen nicht nur das Erbe unserer SchlesischenHeimat in uns son<strong>de</strong>rn auch die Erkenntnisse undErfahrungen, die auf unbekannter Straße in <strong>de</strong>r Frem<strong>de</strong> geborenwur<strong>de</strong>n. Darum verzehren wir uns nicht in unfruchtbaremHeimweh. Wir bewahren und bewähren das Gesternin unserer Verantwortung für das Heute und in <strong>de</strong>r Bereitungfür das Morgen. (...)Unser Kirchenblatt helfe uns, Gottes Ruf zu hören und IHMzu gehorchen.Lic. Werner Schmauch

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