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Schwerpunkt: Rechtsextremismus Hamburg goes BULA: De ...

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herber Schlag ins Gesicht. In Slogans<br />

wie „Ob du dein Ziel erreichst, oder<br />

nicht entscheidest du. Nicht das<br />

Schicksal.“ oder „Keiner aus deiner<br />

Familie hat es geschafft zu studieren?<br />

Was hat das mit dir zu tun? <strong>De</strong>r<br />

einzige, der über seinen Weg entscheidet<br />

bist du!“ wird den Leuten<br />

implizit vorgeworfen, nur SIE seien<br />

für ihr Elend verantwortlich und nur<br />

SIE könnten ihren Zustand ändern.<br />

Doch wo bleibt die „freie“ Entscheidung?<br />

Gibt es doch bei weitem nicht<br />

für alle Menschen in <strong>De</strong>utschland<br />

Arbeit.<br />

Täglich kämpfen Unzählige um ihre<br />

Jobs. Oft gehen sie ans Äußerste. Sie<br />

nehmen Lohnsenkungen, Arbeitszeitverlängerungen<br />

und vieles mehr hin,<br />

nur um letztendlich doch ihren Job,<br />

ihr Einkommen und häufig ihre mühsam<br />

aufgebaute Existenz zu verlieren.<br />

Diese Menschen sind es, die<br />

Motivation und Mut besonders nötig<br />

haben.<br />

Betrachtet man die Wirtschaftsinitiative<br />

„Partner für Innovation“ in<br />

deren Rahmen „Du bist <strong>De</strong>utschland“<br />

von der Bertelsmann-Gruppe initiiert<br />

und durchgeführt wurde, stellt man<br />

fest, dass dort genau die<br />

Unternehmen sitzen, die durch rigorose<br />

Entlassungen trotz Rekordgewinnen<br />

Schlagzeilen machten. Man<br />

sieht große Institutionen, wie die<br />

Bertelsmann-Stiftung und das<br />

Fraunhofer Institut, die den<br />

Sozialabbau und die Förderung von<br />

neoliberaler Wirtschaftsmacht an<br />

Stelle von Staatskontrolle vorantreiben<br />

und befürworten. Man findet<br />

dort auch unsere Bundesregierung,<br />

welche eben diesen Sozialabbau<br />

durchführt.<br />

Fest steht: Niemand, auch nicht die<br />

großen Printmedien-Verlage haben<br />

11<br />

ansichtssache<br />

das Geld um einfach gute Stimmung<br />

und Motivation ohne Gewinn und<br />

persönlichen Nutzen zu erzeugen.<br />

Welches Ziel hat also die Motivation?<br />

Motivierte Menschen meckern nicht,<br />

sie beklagen sich nicht über ihr hartes<br />

Schicksal und arbeiten effektiver.<br />

Motivierte Menschen nehmen auch<br />

mehr hin und sind eher bereit<br />

schlechte (Arbeits-)Bedingungen zu<br />

ertragen.<br />

Und sie hinterfragen weniger. Sie<br />

hinterfragen vor allem nicht, wenn<br />

ihnen von einer wunderbar einlullenden<br />

Motivationskampagne erzählt<br />

wird, nur sie hätten ihr Schicksal zu<br />

verantworten. Diese Kampagne stellt<br />

also die vielen, zu Recht unzufriedenen<br />

Menschen ruhig und verhindert<br />

ihre Kritik an den ungeheuren<br />

Vorgängen auf der Polit- und<br />

Wirtschaftsbühne.<br />

Motivation und gute Laune sind wichtig.<br />

Doch nicht nur für die Bevölkerung<br />

eines Landes, die sich dank<br />

„Du bist <strong>De</strong>utschland“ zukünftig fröhlich<br />

leidend selber den schwarzen<br />

Peter für die Misswirtschaft ihrer<br />

Regierung zuschiebt. Auch den<br />

Aufsichtsräten, Politikern und nicht<br />

zuletzt den Medien, die unaufhörlich<br />

über das Ende der „fetten Jahre“<br />

jammern, stünde ein wenig Optimismus<br />

und Tatendrang ganz gut zu<br />

Gesicht. Vielleicht würden sie dann<br />

endlich aufhören sich angeblich<br />

„unvermeidlichen Sachzwängen“ zu<br />

ergeben und endlich wieder das tun,<br />

was ihre Aufgabe ist: Ein sozial<br />

gerechtes und erträgliches Leben für<br />

alle Menschen in unserer Gesellschaft<br />

zu ermöglichen. <strong>De</strong>nn sie sind<br />

der Staat - doch wir alle sind die<br />

Gesellschaft. Wir sind <strong>De</strong>utschland!<br />

janek

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