Seebad Koserow
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122 Die Inselmitte<br />
Sehenswertes<br />
Kirche: Vor etwa 150 Jahren war die <strong>Koserow</strong>er Kirche berühmt, denn sie war<br />
der fiktive Fundort der vermeintlichen alten Chronik, die Wilhelm Meinhold<br />
damals unter dem Titel Die Bersteinhexe veröffentlichte (siehe Kasten oben).<br />
Meinhold, dessen Buch einiges Aufsehen erregte, hatte von 1821 bis 1827 das<br />
Pfarramt inne und wurde nach eigenem Bekunden durch einen Eintrag im Kirchenbuch<br />
zum Verfassen der Bernsteinhexe<br />
angeregt. Die Kirche selbst,<br />
hübsch im alten Ortskern gelegen und<br />
umgeben von prächtigen Bäumen, wurde<br />
Ende des 13. Jh. aus Feldsteinen erbaut<br />
und im 15. Jh. beträchtlich erweitert.<br />
Zu ihrer Ausstattung gehört u. a.<br />
ein kostbarer, aufwendig geschnitzter<br />
Flügelalter, auf dem auch Pommernmissionar<br />
Otto von Bamberg abgebildet<br />
ist (oben rechts), und das sog. Vineta-Kreuz<br />
über dem Taufbecken.<br />
Der Legende nach sollen <strong>Koserow</strong>er<br />
Fischer das Kruzifix aus dem Ostsee<br />
gefischt haben. Natürlich konnte es<br />
dann nur aus dem untergegangenen<br />
Vineta stammen (zu Vineta siehe<br />
Kasten auf S. 18). Tatsächlich aber<br />
handelt es sich wohl um eine schwedische<br />
Schnitzarbeit aus dem 15. Jh.<br />
Salzhütten: Ab 1820 begann die Regierung<br />
in Berlin die Strandfischer<br />
auf Usedom zu fördern, um gleichzeitig<br />
die Versorgung der Bevölkerung<br />
sicherzustellen. Überall an der Ost-<br />
Eine der Salzhütten in <strong>Koserow</strong><br />
seeseite wurden kleine, rohrgedeckte<br />
Häuschen errichtet, manche aus<br />
Backstein, andere als Fachwerk-<br />
Lehmhütten. Darin wurde das Salz eingelagert, das die Fischer steuerfrei erhielten<br />
und in das sie ihren Fang, vornehmlich Heringe, einlegen und haltbar<br />
machen konnten. Die meisten der Salzhütten fielen der Sturmflut von 1872<br />
zum Opfer und wurden in den folgenden Jahren wiederaufgebaut. Heute sind<br />
nur noch wenige dieser pittoresken Baudenkmäler erhalten. Ein paar finden<br />
sich bei Zempin, das schönste Ensemble steht auf den Dünen von <strong>Koserow</strong>.<br />
1986 rekonstruiert und kurz später unter Denkmalschutz gestellt, werden die<br />
Salzhütten heute für kulinarische, Verkaufs- und Ausstellungszwecke genutzt.<br />
Neben einem urgemütlichen und beliebten Fischrestaurant samt Räucherei<br />
und Verkauf (siehe Essen & Trinken) findet man einen kleinen Souvenirladen<br />
(hier gibt es auch diverse Strandutensilien) und ein winziges Museum, in dem<br />
Fischereigerätschaften zu sehen sind (Mai–September 11–15 Uhr).<br />
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