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Starker Standort<br />
Die Wirtschaft lebt von den Leistungen ihrer Unternehmen.<br />
Und diese leben von der Qualität des<br />
Standorts. Standortqualität zeigt sich auch an der<br />
Qualifikation der Menschen, vor allem der Jungen.<br />
Der Standort Steiermark war in<br />
den letzten Jahren stark von<br />
den Auswirkungen der weltweiten<br />
krise betr<strong>of</strong>fen. Wobei „Steiermark“<br />
durch so gut wie jede andere Region in<br />
Europa und darüber hinaus zu ersetzen<br />
wäre. in dermaßen schwierigen Zeiten<br />
heißt es umso mehr, sich auf die eigenen<br />
Stärken zu konzentrieren und diese<br />
voranzutreiben. Ein land wie die Steiermark<br />
tut sich dabei vielleicht etw<strong>as</strong><br />
leichter, vor allem deshalb, weil die Steiermark<br />
von einem enormen unternehmerischen<br />
„Spirit“ getragen ist, der sich<br />
in den starken steirischen Unternehmen<br />
von der Gründerzeit bis zu den unternehmerischen<br />
Erfolgsgeschichten der letzten<br />
Jahrzehnte widerspiegelt.<br />
Genau dieser unternehmerische Geist<br />
bringt leidenschaftliche Unternehmer<br />
hervor, die ideen haben und sie umsetzen.<br />
Wer dabei auch noch Arbeitsplätze<br />
schafft und lehrlinge ausbildet, kann<br />
sich zu Recht zu den „top <strong>of</strong> <strong>Styria</strong>“ zählen.<br />
100 davon werden auf den kommenden<br />
Seiten vorgestellt. Weitere 56.900<br />
dürfen sich aber auch gerne dazu zählen,<br />
denn die wirtschaftliche kraft eines<br />
landes, einer Region, wird von allen<br />
Wirtschaftstreibenden mitbestimmt.<br />
Sie alle zusammen sorgen für einen starken<br />
Standort und eine florierende Wirtschaft.<br />
Damit d<strong>as</strong> auch so bleibt, müssen die<br />
Rahmenbedingungen so gestaltet wer-<br />
den, d<strong>as</strong>s sich Unternehmerinnen und<br />
Unternehmer auch entfalten können.<br />
Forschung und infr<strong>as</strong>truktur spielen<br />
in diesem Zusammenhang eine wichtige<br />
Rolle, vor allem aber Ausbildung und<br />
Qualifizierung. Wir wissen ganz genau,<br />
w<strong>as</strong> uns erwartet, nämlich ein heftiger<br />
Einbruch bei den jungen Menschen. W<strong>as</strong><br />
wir gerne etw<strong>as</strong> distanziert als „demografischen<br />
Wandel“ bezeichnen, betrifft<br />
uns in Wahrheit ganz besonders stark.<br />
Denn eine Wirtschaft, die keinen Nachwuchs<br />
hat, hat auch keine Fachkräfte.<br />
Und wer keine Fachkräfte hat, wird früher<br />
oder später den Anschluss verlieren.<br />
W<strong>as</strong> die lehre betrifft, so müssen wir<br />
uns (noch) keine Sorgen machen. im<br />
Jahr 2010 wurden in der Steiermark<br />
19.298 lehrlinge ausgebildet, 5.072 davon<br />
waren im ersten lehrjahr. Damit<br />
ist die Zahl der lehranfänge im Vergleich<br />
zu den Vorjahren stabil geblieben.<br />
D<strong>as</strong>s die lehre nach wie vor ein attraktives<br />
Ausbildungsmodell für junge<br />
Menschen ist, zeigt die tatsache, d<strong>as</strong>s<br />
sich f<strong>as</strong>t die Hälfte aller Jugendlichen<br />
(47,2 % der 15-Jährigen) für die lehre<br />
josef herk<br />
„Eine Wirtschaft, die keinen Nachwuchs hat,<br />
hat auch keine Fachkräfte.“<br />
2011<br />
top <strong>of</strong> styria<br />
Politik<br />
entschieden hat. Den größten Anteil an<br />
lehrlingen verzeichnet die Sparte Gewerbe<br />
und Handwerk (8.411; 43,6 %), gefolgt<br />
von industrie (3.000; 15,6 %), Handel<br />
(2.414; 12,5 %) und tourismus (1.755;<br />
9,1 %). Die Zahl der absolvierten lehrabschlussprüfungen<br />
lag 2010 bei 7.323<br />
und ist im Vergleich zu 2009 um 558<br />
gestiegen. Dennoch: Die Herausforderungen<br />
der Zukunft sind längst schon<br />
Gegenwart. in der Steiermark gab es<br />
etwa 2008 noch 14.068 15-Jährige, heuer<br />
sind es nur rund 13.000 und bis 2018<br />
wird sich diese Zahl noch einmal um<br />
2.600 reduzieren.<br />
Die Wirtschaft – also wir alle! – muss daraus<br />
die richtigen Schlüsse ziehen. Ausbildung<br />
und Qualifizierung müssen von<br />
uns allen getragen werden: als Unternehmer,<br />
Ausbildner, Eltern, lehrer und<br />
nicht zuletzt von den jungen Menschen<br />
selbst. So bleibt die Steiermark auch<br />
in Zukunft d<strong>as</strong>, w<strong>as</strong> sie ist: ein starker<br />
Standort.<br />
Ing. Josef Herk ist Präsident der Wirtschaftskammer<br />
Steiermark.<br />
3<br />
Foto: Fischer