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Hybrid War - Österreichs Bundesheer

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Schembor: Die Bestimmung der altösterreichischen Kalibermaßegezogen genennet. An den Scharfschützengewehren ganzallein sind 2 Läufe übereinander angebracht, wovon derobere gezogen, der untere aber glatt ist, so wie auch dieseGewehre mit doppelten Schlössern versehen sind.Die 1½-, 1¼- und 1-lötigen Stutzen, weil in selben dieKugel mittels eines Pflasters streng in dem Lauf gehenmuss, (sind in ihrer Bohrung) so weit gemacht, dass imNotfall noch eine gewöhnlich verfertigte Patrone vonfeinem Papier noch füglich in selbe gebracht werdenkann. Es ist also der Durchmesser der Bohrung des Laufsebenso groß angenommen worden wie der Durchmesserder Patronenlehre und diese beträgt bei dem1½-lötigen 8 III 0 IV 1 V nach Wiener Zoll, [17,58 mm]1¼-lötigen 7 III 7 IV 7 V nach Wiener Zoll, [16,75 mm]1-lötigen 6 III 11 IV 0 V nach Wiener Zoll.“ [15,18 mm]Unterberger beschrieb in seinem Buch 1807 dieVerwendung der 1½-lötigen Infanterie- und Kavallerie-Feuergewehre und der kurzen Kavallerie-Stutzen, diemit 5/4-lötigen gepflasterten Kugeln geschossen wurden,sowie die 1½-lötigen Kavallerie-Karabiner und Kavallerie-Pistolensowie 1-lötigen gezogenen Kugelstutzenund doppelte Scharfschützen-Stutzen (mit zwei Läufen).Er wies darauf hin, dass die Kugel die Benennung desKalibers bestimme und es daher falsch sei, die InfanterieundKavallerie-Feuergewehre neuer Art als 5/4-lötig zubezeichnen, weil ihre Mündung etwas kleiner sei als beiden früheren 1½-lötigen. Man könne mit ihnen weiterhin1½-lötige Kugeln verschießen, sodass diese Gewehre als1½-lötig zu bezeichnen seien. 26)Im Jahr 1816 waren 1-lötige Artillerie-, Mineur- undSappeur-Feuergewehre, 5/4-lötige mit Drall gezogeneJäger- und Husaren-Stutzen, 5/4-lötige alte Grenzinfanterie-Feuergewehreund 6/4-lötige Infanterie- und Kavallerie-Feuergewehreneuer Art nach der Bestimmung von1808 eingeführt. Die 6/4-lötigen Infanterie-Feuergewehrealter Art waren bereits 1800 abgeschafft worden. 27)Der k. k. Artillerie-Oberst und Ober-Direktor der k. k.Feuergewehr-Fabrik in Wien Natalis Cavaliere de BeroaldoBianchini (1769-1854) gibt in seiner 1829 in Wienerschienenen „Abhandlung über die Feuer- und Seitengewehre“in einer „Tabelle über die dermahl bestehendenLadungen der bey der österreichischen Armee gebräuchlichenFeuergewehre“ folgende Wiener Maße an:Dass bei den Jägerstutzen die Bleikugel sogar einenetwas größeren Durchmesser als die Bohrung hatte, erklärtsich damit, dass es, wie Beroaldo Bianchini schrieb,„des genauen und sichern Schusses wegen“ zwischenbeiden keine Toleranz gab. Auch Schönebeck verwendet36Kaliber Gattung der Gewehre Bohrung Bleikugel Gewichtin LotIII IV III IV7/5-lötige7/5-lötige7/5-lötige7/5-lötige1-lötige5/4-lötigeInfanteriegewehr 8JägergewehrKavalleriekarabinerPistolenJägerstutzenKavalleriestutzen88867----4277776733336-1,3911,3911,3911,3910,9961,226in seiner 1844 erschienenen „Kurzgefaßten Beschreibungder Waffen“ dieselben Zahlenwerte, beim Durchmesserder Bleikugeln für den Jäger- und Kavalleriestutzenjedoch ein um ein Drittel Punkt, also 0,061 Millimeter,geringeres Maß. Bei den Stutzen presse sich beim Ladendie gepflasterte Kugel in die Züge und hebe dadurchden Spielraum auf. Beim Jägerstutzen dürfe die 1-lötigeBleikugel, auf die Mündung gelegt, nicht hineinfallen.Die 5/4-lötige Kugel der Kavalleriestutzen schließlichhabe einen sehr kleinen Spielraum, um sich der Patronenbedienen zu können. 28)Im Allgemeinen war jedoch die Bohrung des Laufesum 1/9 größer als der Durchmesser (das Kaliber) derBleikugel. Es galt: „Von den in Europa gegenwärtig bestehendenFeuergewehren ist der Caliber allgemein auf 7/5Loth angenommen; die englischen jedoch ausgenommen,welche 7/4 Loth schießen. Der Durchmesser der Kugel beyunseren Gewehren beträgt eigentlich 7 Linien 3 Puncteund jener der Bohrung 8 Linien bis 8 Linien 2 Puncte. InOesterreich pflegt man den 7/5-löthigen Lauf 5/4-löthigzu nennen; dieß ist aber unrichtig, weil die Kugel 1,391Loth oder um 9/1000 weniger als 7/5 Loth wiegt.“ 29)Der Durchmesser der Bleikugel von 7 III 3 IV betrug immetrischen Maßsystem 15,91 Millimeter.Da man mit den Kaliberbezeichnungen der Gewehreund der Munition Schwierigkeiten hatte, wurde 1834 vonSeite des General-Artillerie-Direktors angeordnet, dassdie Feststellung, für 5/4-lötige Gewehre werde 1½-lötigeMunition verwendet, wie auch im Artillerie-Unterrichtdie Benennung 1½-lötig überhaupt, zu unterlassen unddie Mannschaft zu belehren sei, dass von den für Infanterie-Gewehrenbestimmten Kugeln 23 Stück auf 1 Pfundgehen und dieselben Kugeln aus Karabinern und Pistolengeschossen würden. 30) Man hatte nämlich bis etwa 1798mit 21 Kugeln auf 1 Wiener Pfund, d.h. 32 Lot, gerechnetund danach mit 23 Kugeln. 31) Bei den Jägerstutzengingen 32 und bei den Kavalleriestutzen 26 Kugeln aufein Pfund. 32)Dichte und spezifisches GewichtVega schrieb im 1788 erschienenen dritten Band seiner„Vorlesungen über die Mathematik“: „Die Dichtigkeitoder das eigenthümliche Gewicht des Bleyes ist 11,310mal größer als die Dichtigkeit oder das eigenthümlicheGewicht des Regenwassers.“ Nach der „Vorlesung derArtillerieschulen“ wog ein Wiener Kubikfuß deutschesBlei 85.452 Quinteln (also 667 Pfund 19 Lot) WienerMaß. Da ein Wiener Kubikfuß gleich 0,03158894 Kubikmeterund ein Wiener Pfund gleich 0,560016 Kilogrammgesetzt wurde, ergab sich für das gegossene Blei eineDichte von 11,835 Gramm/Kubikzentimeter. Baumgartnergab dagegen in seinem oben erwähnten Werk dasGewicht eines Kubikfußes Blei mit 638 Pfund an, sodassdas spezifische Gewicht 11,311 betrug. 33) Dieser Wertwar mit dem von Vega angegebenen praktisch identisch.Nach Stephan von Keeß (1774-1840) lag das spezifischeGewicht des damals verwendeten Bleis zwischen 11,352und 11,445. 34)Die Dichte wird heute als die Masse eines Körpers(eines Stoffes) bezogen auf das Volumen und das spezi-ÖMZ-Online 2/2012

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