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Ausgabe Februar 2012 - Stadt Weingarten

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4<br />

Zeit der musikalischen Experimente<br />

Die Zehntscheuer wandelt im <strong>Februar</strong> auf ungewohnten Pfaden.<br />

Von Christina Schwarz<br />

Durch das musikalische Programm der Zehntscheuer<br />

geht merklich ein Ruck. Vielseitiger kommt<br />

es neuerdings daher, mit schräger Alpinmusik und<br />

folk-poppigen Klängen. Dieser Eindruck drängt sich<br />

jedenfalls auf, wenn man den Spielplan im <strong>Februar</strong><br />

studiert: Gleich fünf Konzerte verbinden traditionelle<br />

und moderne Elemente mit ungewöhnlichen<br />

Instrumenten.<br />

Los geht’s mit dem Trio „Ganes“ – mit intelligentem<br />

Folk-Pop und alpiner Tönung. Die Schwestern Elisabeth<br />

und Marlene Schuen und ihre Cousine Maria<br />

Moling aus dem Dolomitendorf La Val, die Hubert<br />

von Goisern auf seinem Konzertschiff als Sängerinnen,<br />

Geigerinnen und Perkussionistinnen begleitet<br />

haben, klingen rätselhaft und melancholisch, freudvoll<br />

und erotisch. Ganes sind übrigens Wasserwesen<br />

aus der ladinischen Mythologie: magische<br />

Bachbewohnerinnen, Feen und Hexen zugleich.<br />

Wer sich auf ihre von Wärme durchfluteten Lieder<br />

einlässt, gerät möglicherweise in einen magischen<br />

Strudel. Das Trio verknüpft Tradition und Moderne<br />

und singt vom Zusammenrücken und Auseinanderdriften<br />

in einer unübersichtlichen Welt.<br />

© Gerald von Foris<br />

Wiener Schmäh fürs kleine Elend<br />

Mit „Schellinski“ aus Vorarlberg kommt dagegen<br />

echter Wiener Schmäh auf die Bühne; ihre Mundartlieder<br />

reizen zum Lachen, Weinen und Hinhören.<br />

Die Lieder des Trios gelten als Medizin fürs kleine<br />

Elend und den süßen Schmerz. Scheppernde Gitarren,<br />

sehnsüchtige Handorgeln und ein wehmütiges<br />

Klavier erzählen von verflossener Liebe, verschossenen<br />

Elfmetern und wilden Herzen. „Zum Weinen<br />

schön“, ist sich die Presse einig.<br />

„Lieder in Vorarlberger Dialekt,<br />

die viel Platz in Kopf und Herz<br />

übrig lassen.“<br />

musik-austria über schellinski<br />

Eigenbrötlerisch und versponnen: „die.hammerling“<br />

mit alpiner Folklore. Das sehnsüchtige Trio<br />

besteht aus der Akkordeonistin Michaela Dietl,<br />

dem Alphornisten und Multi-Instrumentalisten<br />

Fritz Moßhammer sowie dem Schlagzeuger und<br />

Perkussionisten Erwin Rehling. Wenn die drei<br />

musizieren, dann erzeugen sie einen Klangrausch,<br />

bei dem die Musiker ganz unbekümmert und radikal<br />

mit Traditionen zwischen Tango und Landler<br />

umgehen. Gemeinsam erschafft diese mystische<br />

Alpen-Band ihre ganz eigene Naturmagie.<br />

Ein Multi-Instrumentalist auf Klangreise<br />

Und dann: Martin Kälberer. Als musikalischer<br />

Begleiter des bayerischen Liedermachers Werner<br />

Schmidbauer konnte sich der Multi-Instrumentalist<br />

eine hervorragende Reputation erspielen. Nun<br />

lässt er sein Publikum solo an seinen nie endenden<br />

Ideen teilhaben. Ausgehend vom Piano entsteht<br />

im Konzert eine meditative wie schwelgende<br />

Klangreise: Exotisches wie das Waterphone oder<br />

das Daumenklavier Kalimba kommt ebenso zum<br />

Einsatz wie das Vibrandoneon und diverse Perkussion.<br />

Natürlich darf auch das Hang, ein Metallinstrument,<br />

mit dem Kälberer in jedem Konzert<br />

seine Zuhörer verzaubert, nicht fehlen.<br />

Einen wilden Ritt von Österreich nach Irland<br />

präsentiert IRISHsteirisch. Die österreichische<br />

Band pendelt musikalisch zwischen alpiner Roots<br />

Music und internationalem Folk. Elemente heimischer<br />

Klänge und Traditionals aus den unterschiedlichsten<br />

Ländern werden auf eine Ebene gebracht:<br />

Hackbrett, Tin Whistle, Tuba, Harmonika, Fiddle<br />

und Dudelsack stehen gleichberechtigt neben<br />

E-Gitarre, Bass und Schlagzeug. Das Wortspiel<br />

des Bandnamens reduziert übrigens bewusst<br />

eine Distanz zwischen Steirischem und Irischem.<br />

stadtgespräch 5

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