Zukunft Technologie - Wirtschaftsjournal
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Special Chemie/Kunststoffe<br />
Zugang zu Wachstumsmärkten<br />
Logistikexperten wollen dauerhaft gemeinsam die Verbindungen in der Chemieindustrie optimieren<br />
ChemLog ist ein europäisches<br />
Kooperationsprojekt zwischen<br />
Regionen, Chemieverbänden und<br />
Forschungseinrichtungen aus<br />
Deutschland, Polen, der Tschechischen<br />
Republik, der Slowakei,<br />
Ungarn, Österreich und Italien<br />
mit dem Ziel der Stärkung der<br />
Wettbewerbsfähigkeit der Chemischen<br />
Industrie durch die Verbesserung<br />
von Rahmenbedingungen<br />
für Logistik in Mittel- und Ost -<br />
europa. Das ChemLog Projekt<br />
wird durch die Europäische Union<br />
im Rahmen des Central Europe<br />
Programme von November 2008<br />
bis nun September 2012 gefördert.<br />
www.chemlog.info<br />
wirtschaftsjournal.de/id12051301<br />
Anzeige<br />
wirtschaftsjournal.de/id12051302<br />
„Die Beziehungen zu Russland und Polen sind für die mitteldeutsche<br />
Chemieindustrie von zunehmender Bedeutung“,<br />
verweist Andreas Fiedler, Projektmanager bei der isw GmbH,<br />
auf einen Fakt, der nicht nur zusätzliche Chancen eröffnet,<br />
sondern auch Herausforderungen bedeutet. Experten rechnen<br />
in den nächsten Jahren mit einem Transportaufkommen<br />
von jährlich 50 bis 55 Millionen Tonnen an chemischen<br />
Produkten, die allein in Sachsen-Anhalt umgeschlagen werden.<br />
Ein Großteil davon geht nach Osteuropa. Da es aber<br />
an Pipelines und Schienenkapazitäten fehlt, werden mehr<br />
als 90 Prozent der Transporte von chemischen Gütern und<br />
zunehmend auch Gefahrgut über die Straße befördert.<br />
Vor diesem Hintergrund ist 2008 das von Fiedler koordinierte<br />
Projekt ChemLog entstanden. Ein Ergebnis der<br />
gemeinsamen Arbeit verschiedener internationaler Partner<br />
ist die Verständigung auf einen Chemie-Hub in Mitteldeutschland.<br />
Die Firmen Dow, BASF, Infra-Leuna, der Hafen<br />
Halle und der Logistik-Dienstleister Hoyer befinden sich<br />
dabei in intensiven Gesprächen. Solch ein zentraler Verkehrsknotenpunkt<br />
könnte entstehen, wenn sich die beste-<br />
Mehrwert auf vielen Wegen<br />
henden und geplanten Terminals für den kombinierten Verkehr<br />
von Straße und Schiene an den Chemiestandorten in<br />
Leuna und Schkopau und im Hafen Halle sowie eventuell<br />
auch bei der Deutschen Bahn in Leipzig-Wahren eng verzahnen<br />
und kooperieren. Ein wichtiges Ergebnis für Chem-<br />
Log ist auch, dass die Eisenbahnstrecke Knappenrode –<br />
Horka (PL) trotz drohender Mittelkürzungen doch weiter<br />
ausgebaut werden soll. ChemLog fordert zudem die Harmonisierung<br />
von Standards, der Zollbestimmungen und der<br />
Abwicklung an den Grenzen.<br />
Das Projekt bekommt derzeit noch bis September dieses<br />
Jahres weitere finanzielle Unterstützung, um die genannten<br />
Ergebnisse in der Öffentlichkeit zu kommunizieren und<br />
so weit wie möglich in die Praxis zu überführen, wie<br />
Fiedler mitteilte. Auch danach will das Netzwerk aus<br />
Chemieverbänden, Logistik-Dienstleistern und öffentlichen<br />
Partnern die bewährte Zusammenarbeit fortführen, um<br />
beispielsweise die Verfolgung von Gefahrguttransporten im<br />
intermodalen Verkehr zu optimieren.<br />
CH<br />
Familiengeführtes Traditionsunternehmen wächst kontinuierlich mit seinen Kunden<br />
Seit 75 Jahren bewegt die Finsterwalder<br />
Transport und Logistik<br />
GmbH die Wirtschaft. Seit Anfang<br />
an war sie dabei ein Partner der<br />
Chemieindustrie – am Gründungsort<br />
in Süddeutschland sowie<br />
als Transporteur für die damaligen<br />
Bunawerke. So war es folgerichtig,<br />
nach dem politischen<br />
Umbruch in Ostdeutschland, sich<br />
in Halle anzusiedeln. Hier ist der<br />
Standort aus der Privatisierung der Betriebe Kraftverkehr<br />
Merseburg und VEB Chemiehandel Halle entstanden. Diese<br />
Historie und die damit vorhandene Fülle an Erfahrungen<br />
sowie langjährigen persönlichen Kundenbeziehungen bilden<br />
eine entscheidende Grundlage für den heutigen Erfolg<br />
des Unternehmens. „Doch nicht nur das", betont Sven<br />
Köcke, Leiter Marketing/Vertrieb/Immobilien. „Wir haben<br />
auch ein breit gefächertes Produktportfolio, welches wir<br />
von A bis Z aus einer Hand anbieten können." Das Beson-<br />
dere dabei ist, dass Finsterwalder einen eigenen Fuhrpark<br />
sowie in Halle den Railport betreibt, wo Waren direkt auf<br />
die Schiene gebracht werden können. Damit profitieren die<br />
Kunden vom kombinierten Verkehr aber auch von zusätzlichen<br />
Mehrwertdiensten. Die Betriebe der Chemieindustrie<br />
schätzen zudem die umfangreichen Lagerkapazitäten, die<br />
ihnen keine Begrenzung in den Lagermengen auferlegt.<br />
„Über die Jahre haben wir uns immer mehr an die Anforderungen<br />
der Chemieindustrie angepasst", verweist Köcke<br />
auf weitere Leistungsmerkmale des Unternehmens. So kann<br />
es beispielsweise den europaweiten Transport von hochkonzentrierten<br />
Gefahrstoffen gewährleisten. Finsterwalder<br />
besticht aber nicht nur durch seine vielfältige Ausstattung,<br />
sondern auch als attraktiver Arbeitgeber wie die Auszeichnung<br />
zum Top-Ausbildungsbetrieb der IHK Halle-Dessau<br />
beweist. So wird der Logistikexperte weiter wachsen können.<br />
In der Region Halle beschäftigt er bereits heute über<br />
800 Mitarbeiter. Ebenso sind im niederländischen Venlo<br />
und im estnischen Tartu kürzlich die ersten zwei ausländischen<br />
Niederlassungen entstanden. CH<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai 2012<br />
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