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Zukunft Technologie - Wirtschaftsjournal

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Auch Porsche setzt auf Leichtbaustrategien<br />

für zukünftige Fahrzeuggenerationen.<br />

Technisches Highlight der neuen<br />

Boxster-Generation ist das erheblich<br />

niedrigere Gewicht dank Leichtbau-<br />

Karosserie und das vollständig überarbeitete<br />

Fahrwerk.<br />

Foto: Porsche<br />

wirtschaftsjournal.de/id12053001<br />

„BMW in Leipzig oder Volkswagen in Mosel<br />

verkaufen sich trotz hoher Preise wie geschnitten Brot!“<br />

Dr. Helmut Becker<br />

WJ: Welche Bedeutung haben Leichtbaustrategien<br />

für zukünftige Fahrzeuggenerationen?<br />

Dr. Helmut Becker: Sie sind ein absolutes Muss! Ohne<br />

Leichtbau keine Hybridisierung und keine Elektro-Mobilität,<br />

und damit kein „Weg vom Öl“. Wer als Hersteller den Leichtbau<br />

nicht beherrscht, hat auf dem Weltmarkt keine Chancen.<br />

Die chinesischen Autobauer sind dafür im jetzigen Stadium<br />

ein gutes Beispiel. BMW und Audi sind die globalen<br />

Spitzenreiter in dieser Disziplin! Von nichts kommen die<br />

aktuellen Absatzerfolge nicht!<br />

WJ: Was sind die Trends für zukünftige Leichtbaukonzepte?<br />

Dr. Helmut Becker: Das wissen die Hersteller selber nicht.<br />

Es wird an allen Fronten experimentiert, Trends sind bislang<br />

nicht eindeutig erkennbar. Das Ziel, nämlich Leichtbau als<br />

vorerst vorrangiges Mittel zur Treibstoffeinsparung, ist klar,<br />

nicht jedoch der Weg, wie das Ziel am besten erreicht werden<br />

kann. Da spielt der Einsatz von Carbon (Kohlenstofffaser)<br />

ebenso eine Rolle wie Space-Frame Leichtbaukonzepte<br />

mit Aluminium und Material-Misch-Konzepten. Auch<br />

Automotive<br />

hier gilt: Es kommt darauf an, was der Hersteller will, mit<br />

welchen Kosten er sein Ziel erreichen will und für welche<br />

Käufergruppe er diese Kosten schultert.<br />

WJ: Welche Herausforderungen ergeben sich daraus<br />

sowohl für Hersteller als auch für Zulieferer?<br />

Dr. Helmut Becker: Nun, unbestritten handelt es sich seit<br />

Erfindung des Automobils vor 125 Jahren um eine in dieser<br />

Schärfe unbekannte Herausforderung für Hersteller wie<br />

für Zulieferer, nämlich um einen Paradigmenwechsel in<br />

der Produktphilosophie. Weniger statt Mehr: Downsizing,<br />

Downweighting, Downspeeding. Das geht nur über pfif fige<br />

und innovative Lösungen. Da sind auch und gerade Kreativität<br />

und Tüftler gefragt, wie sie erfahrungsgemäß weniger<br />

in der Großindustrie als vielmehr in kleineren und mittleren<br />

Unternehmen anzutreffen sind, wie beispielsweise<br />

seit Jahrhunderten in Sachsen. Der Bereich Mikroelektronik<br />

und die Vielzahl junger und innovativer Betriebe in der<br />

sächsischen Industrie sind dafür ein ermutigendes Beispiel.<br />

Gespräch: Wolfgang Baltzer<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai 2012<br />

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