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oder englisch CLT: Cross Laminated Timber - Stora Enso

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Bioenergie<br />

Wälder und Felder. Der erste Ein-<br />

druck, nähert man sich Güssing im<br />

österreichischen Burgenland.<br />

Eine ländliche Region – weit weg<br />

von boomenden Industriestandorten.<br />

Und doch ist in Güssing der Fort-<br />

schritt zu Hause.<br />

Die Zukunft ist hier perfekt<br />

getarnt – lässt doch die Fahrt<br />

durch die Gemeinde auf nichts<br />

weiter schließen als auf ein kleinstädtisches<br />

Idyll. Ein Kino, ein paar Cafés<br />

und Restaurants, eine Eisdiele und das<br />

Wahrzeichen der Stadt – die Burgruine<br />

von 57, die über dem Ort thront.<br />

Eine Durchschnittsgemeinde im strukturschwachen<br />

Grenzgebiet zu Ungarn.<br />

Wären da nicht die Herren vor<br />

dem Rathaus – Delegationen aus dem<br />

Ausland in ihren dunklen Anzügen.<br />

Tausende einschlägig interessierter<br />

Öko-Touristen statten dem „Mekka der<br />

Alternativenergie“ einen Besuch ab.<br />

Staunend folgen polnische Gäste den<br />

Ausführungen von Bürgermeister Peter<br />

Vadasz: „Wir produzieren 99 Prozent<br />

der Wärme für private Haushalte und<br />

Industrie sowie 50 Prozent unseres<br />

Strombedarfs aus erneuerbaren<br />

Energien.“ Das Städtchen ist mehr als<br />

energieautark.<br />

Dabei sah es in Güssing anfangs düster<br />

aus: Nach Jahrzehnten der Nähe<br />

zum eisernen Vorhang war die Region<br />

989 am Boden. Kein Tourismus, keine<br />

Industrie, keine Infrastruktur, keine<br />

8<br />

Arbeitsplätze. „Ein Teufelskreis“, wie<br />

Vadasz sagt. Die Jungen wanderten<br />

ab, der Rest musste sich eine Anstellung<br />

im 0 Kilometer entfernten Wien<br />

suchen.<br />

Schließlich wagte man den Neuanfang.<br />

Eine Gruppe von Politikern und<br />

Ingenieuren um ihren Leiter Reinhard<br />

Koch grübelte, wie man die Region<br />

wieder nach vorn bringen könnte,<br />

wobei sich die Überlegungen zunächst<br />

auf Energieeinsparung beschränkten.<br />

Richtig ins Rollen kam die Sache<br />

erst, als ÖVP-Politiker Peter Vadasz<br />

99 Bürgermeister von Güssing<br />

wurde.<br />

Der zog ökonomische Bilanz: Womit<br />

heizen wir jetzt – und was hat die<br />

Region zu bieten? Die Antwort lag auf<br />

der Hand. 45 Prozent der Gemeindefläche<br />

werden von Wald eingenommen.<br />

„Das hatte einen Wert wie ein Sparbuch“,<br />

sagt Koch. Zur Durchsetzung<br />

des Energiekonzepts musste manche<br />

Hürde genommen werden, allen voran<br />

die der Finanzierung. 995 wurde<br />

Österreich EU-Mitglied und Güssing,<br />

in der damals ärmsten Region des<br />

Landes gelegen, hatte Anspruch auf<br />

regionale, nationale und EU-Fördermittel.<br />

Auch wurden die .000 Güssinger<br />

Bürger von der Notwenigkeit überzeugt,<br />

sich unabhängig von fossiler<br />

Energie zu machen. Monatelang diskutierte<br />

man. Konsequent schloss Vadasz<br />

alle öffentlichen Gebäude ans Netz an.<br />

Skeptikern bot er einen kostenlosen<br />

Anschluss ans Fernwärmenetz.<br />

99 nahm man in Güssing das<br />

erste Fernwärme-Kraftwerk auf Holzbasis<br />

in Betrieb – inzwischen sind es<br />

rund 0 Einheiten im Bezirk. Auf ihrem<br />

Erfolg wollten sich Vadasz und Koch<br />

aber nicht ausruhen. Der nächste<br />

Schritt war längst anvisiert: von der<br />

reinen Wärme- zur Stromproduktion.<br />

00 nahm eine neue Bioenergieanlage<br />

ihre Arbeit auf.<br />

Außerhalb des Ortes steht der<br />

Turm, 0 Meter hoch. Rote, gelbe und<br />

blaue Stahlrohre. Interessant: die<br />

Funktionsweise der Anlage – Hackschnitzel<br />

werden nicht durch Zufuhr<br />

von heißer Luft verbrannt, sondern mit<br />

850 Grad heißem Wasserdampf vergast.<br />

Dieses Gas betreibt einen Motor<br />

zur Stromerzeugung. Die Abwärme<br />

wandert ins Fernwärme-Netz. Bereits

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