10 DIE POST PTT , Markus Hiestand eidg. dipl. Installateur Sanitäre Anlagen Heizungen Reparatur-Service Sonnenstrasse 7, 6300 Zug Telefon 041 - 711 20 44 Tellenmattstrasse 55, 6317 <strong>Oberwil</strong>, Telefon 711 13 68 www.aeschbach-chocolatier.ch Zugerland Verkehrsbetriebe
Das Mittagstischteam <strong>Oberwil</strong> legt den Kochlöffel nieder. Die Eltern der betroffenen Schüler und Schülerinnen wurden kürzlich durch ein Schreiben darüber informiert. Was durch enormen Einsatz, Initiative und Eigenmotivation drei Jahre lang aufrecht erhalten wurde, geht nun zu Ende. Warum? P.Marty, J. Molnar, J. Iten, A. Vögtli Im August 1998 wurde zum ersten Mal aufgetischt. Eine gute Idee war von initiativen Mitgliedern der Elterngruppe und dem Team mit Rahel Hürlimann, Fadhila Kaufmann, Vroni Bossard und Peter Marty nach einjähriger Vorbereitungszeit in die Tat umgesetzt worden. Und der Start war ein Erfolg! Es zeigte sich, dass der Mittagstisch für viele einem Bedürfnis entsprach und das Angebot gerne und regelmässig genutzt wurde: Zwischen 50 und 60 hungrige Esser genossen jeden Freitag das Mittagsmahl im neuen Schulhaus. Was sich hinter den Kulissen abspielte, war für die meisten nicht ersichtlich. Tatsächlich waren die Bedingungen für das Team nicht ideal. Der Gang im Un- Schule Die Suppe ist versalzen tergeschoss des neuen Schulhauses erwies sich als zu wenig schallschluckend und luftig – heute wird er scherzhaft «Villa Durchzug» genannt. Tische und Bänke mussten jedesmal herbei geschleppt und auch wieder versorgt werden: Zeit und Energie gingen verloren. Das kindergerechte Menü konnte nicht in der Küche nebenan vorbereitet werden: Zwei normale Herdplatten, ein kleiner Kühlschrank und zuwenig Abstellfläche stellten die Flexibilität des Teams immer wieder auf die Probe. Das Abwaschen von Hand – ein Geschirrspüler konnte nicht installiert werden – war eine zusätzliche Fleissarbeit. Diese Umstände und die enorme Anzahl hungriger und bewegungsfreudiger Schüler und Schülerinnen brachten das Helferteam an die Grenze der Belastbarkeit. Im Frühjahr 2000 entschied sich die Steuergruppe, die Teilnehmerzahl zu beschränken. Fortan sollte jedes Kind nur noch jeden zweiten Freitag am Mittagstisch angemeldet sein. Zusätzlich wurden Verbesserungsmöglichkeiten gesucht und diskutiert. Es wurde um finanzielle Unterstützung durch die Stadt Zug ersucht, um Minimallöhne ausbezahlen zu können. Andere Mittagstische wurden besucht und so neue Ideen gesammelt. Trotz enormem Aufwand blieben jedoch zu viele Probleme ungelöst und Anfragen unbefriedigend beantwortet. Zusehends schwieriger wurde es auch, das Helferteam stets von Neuem zu motivieren und zusätzliche Helfer zu gewinnen. Heute ist die Kerngruppe 11 müde und vielleicht sogar ein wenig resigniert. Niemand mag mehr so recht die versalzene Suppe auszulöffeln. Und doch scheint nicht alles umsonst gewesen zu sein. Kürzliche Gespräche mit der Schulpräsidentin Vreni Wicky lassen hoffen, dass der Mittagstisch weitergeführt wird. Allerdings konnte Frau Wicky bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch keine verbindliche Auskunft geben. Das Abstimmungsresultat über die Halbtagesschule Burgbach vom 10. Juni rückt das Thema in ein neues Licht, und ein Postulat wurde am 26. Juni im Grossen Gemeinderat beantwortet. Sicher ist jedoch, dass man dem Anliegen positiv gegenüber steht. Es wird eine Bedürfnis- Abklärung geben, und ein allfälliger neuer Mittagstisch soll so gestaltet werden, dass er auch vermehrt zur Entlastung der Eltern führt. Am 29. Juni hat sich der «alte» Mittagstisch mit der heutigen Steuergruppe Carmen Vasella, Peter Marty, Vroni Bossard, Anita Christen, Priska Wüest, Lucia Vergata und Veronika Straub mit einem Event verabschiedet. Zum letzten Mal wurde an den Tisch gebeten. Für den grossen unermüdlichen Einsatz und die vielen fröhlichen Stunden, die sie den Kindern beschert haben, sei allen Beteiligten herzlich gedankt! Bleibt zu hoffen, dass ein neues Engagement – diesmal auch vermehrt seitens der interessierten Eltern – Früchte tragen wird. Yvonne Marty, Text Robin Christen, Fotos