ASSIDUE Bildung von Adpositionen im Deutschen - PubMan
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<strong>Bildung</strong> <strong>von</strong> <strong>Adpositionen</strong> <strong>im</strong> <strong>Deutschen</strong><br />
könnte der Terminus `Adverbialisierung' <strong>im</strong> Prinzip die Überführung in ein Adverb(ial) entweder<br />
durch Einrichtung der modifikativen Leerstelle oder durch Kappung vorhandener rektiver<br />
Leerstellen bedeuten. In der vorliegenden Arbeit kommt nur die erste Möglichkeit in Betracht.<br />
`Adverbialisierung' bezieht sich also hier nur auf das modifikative Verhältnis zum Kontrolleur<br />
und besagt nichts über die Rektion der <strong>Bildung</strong>. In diesem Sinne ist Adverbialisierung ein<br />
Präpositionen und Adverbien gemeinsamer Prozeß.<br />
Die Beschränkung der kompositionellen <strong>Bildung</strong> auf die Adverbialisierung bedeutet, daß die<br />
soeben erwähnten pr<strong>im</strong>ären Präpositionen, vermittels deren sekundäre <strong>Adpositionen</strong> ihr Komplement<br />
regieren, <strong>im</strong> allgemeinen nicht Operatoren der letzten Stufe der <strong>Bildung</strong> solcher <strong>Adpositionen</strong><br />
sind. Sie werden bereits durch die lexikalische Basis der komplexen Adposition determiniert<br />
und dienen also nicht spezifisch der <strong>Bildung</strong> der Adposition.<br />
Für die Adverbialisierung gibt es syntaktische und lexikalisch-morphologische Operationen. Wir<br />
unterteilen die folgende Darstellung gemäß der internen Struktur der komplexen <strong>Adpositionen</strong>.<br />
Auf der ersten Stufe berücksichtigen wir die Wortart der Basis, auf der zweiten die Natur der<br />
adverbialisierenden Operation. Auf der untersten Stufe handeln wir <strong>von</strong> der Einführung der<br />
rektiven Leerstelle.<br />
4.2. Denominale <strong>Adpositionen</strong><br />
Das Basissubstantiv einer Adpositionalfügung kann <strong>im</strong> Prinzip relational oder absolut sein.<br />
Relational ist es bei infolge, absolut bei <strong>im</strong> Wege. Eine kompositionelle <strong>Bildung</strong> ist allerdings<br />
nur möglich, wenn das Basissubstantiv eine rektive Leerstelle hat. Auf die <strong>Adpositionen</strong>, bei<br />
denen das nicht der Fall ist, kommen wir in §4.2.4 zu sprechen.<br />
Die Rektion einer Adpositionalfügung best<strong>im</strong>mt sich <strong>im</strong> Prinzip nach der Rektion ihrer Basis.<br />
Regiert das Basissubstantiv eine Präposition (z.B. die Rücksicht auf die Ereignisse), so regiert<br />
auch die denominale Adposition dieselbe Präposition (in Rücksicht auf die Ereignisse). Regiert<br />
das Basissubstantiv den Genitiv (z.B. die Folge seines Rücktritts), so regiert auch die denominale<br />
Adposition den Genitiv (infolge seines Rücktritts). Die präpositionale Rektion des Basissubstantivs<br />
ist darüberhinaus in allen Fällen geerbt <strong>von</strong> dem Verb, das dem Substantiv seinerseits<br />
zugrundeliegt (z.B. hinblicken auf die Ereignisse S <strong>im</strong> Hinblick auf die Ereignisse).<br />
4.2.1. Adverbialisierung durch pr<strong>im</strong>äre Präposition<br />
In der Gruppe 1.1 aus T3 vernachlässigen wir den Artikel, der nichts zur Sache tut. Das allgemeine<br />
<strong>Bildung</strong>sschema einer Adpositionalfügung, die eine pr<strong>im</strong>äre Präposition regiert, ist in<br />
F7 dargestellt und durch das Beispiel mit Rücksicht auf illustriert (vgl. auch Lehmann 1991[R],<br />
§5.1). Das Rechteck trennt, wie in F2, die externe <strong>von</strong> der internen Struktur.<br />
F7. Typ mit Rücksicht auf<br />
Das nächste hier zu berücksichtigende <strong>Bildung</strong>sschema ist das einer Adpositionalfügung, die den<br />
Genitiv regiert. F8 zeigt das <strong>Bildung</strong>sschema und die Präposition infolge als Beispiel.<br />
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