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ASSIDUE Bildung von Adpositionen im Deutschen - PubMan

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<strong>Bildung</strong> <strong>von</strong> <strong>Adpositionen</strong> <strong>im</strong> <strong>Deutschen</strong><br />

(hinsichtlich).<br />

F10. Typ rücksichtlich<br />

14 F10 zeigt das allgemeine <strong>Bildung</strong>sschema und illustriert es an der Präposition<br />

rücksichtlich.<br />

Ein Vergleich <strong>von</strong> F10 mit F7 zeigt die strukturelle Gleichheit der beiden <strong>Bildung</strong>sweisen.<br />

4.2.4. Analogische Einführung der Leerstelle<br />

Adpositionalfügungen haben typischerweise ein relationales Substantiv als Basis. Möglich sind<br />

jedoch auch absolute Basen. Sie liegen vor in <strong>im</strong> Falle, bei Gelegenheit/gelegentlich, nach<br />

Maßgabe, <strong>im</strong> Wege; kraft, wegen, zeit. Diese haben alle Genitivrektion. Man muß annehmen,<br />

daß sie diese in Analogie zu den Präpositionalfügungen mit relationaler Basis (etwa <strong>im</strong> Falle, <strong>im</strong><br />

Wege analog zu <strong>im</strong> Laufe) angenommen haben.<br />

Andere Basen sind de facto relational, aber ihre Leerstelle ist nicht die kompositionelle Grundlage<br />

der rektiven Leerstelle der zu bildenden Adposition. Das gilt für aus Anlaß/anläßlich, zum<br />

Zwecke/zwecks. Hier bliebe festzustellen, ob die Relationalität der Basis für die der Präposition<br />

eine Rolle spielt, also reanalysiert worden ist, oder ob solche Basen bei der <strong>Bildung</strong> einer<br />

Präposition ebenso wie absolute Basen behandelt werden.<br />

4.3. Deverbale <strong>Adpositionen</strong><br />

Die deverbale <strong>Bildung</strong> <strong>von</strong> <strong>Adpositionen</strong> (Gruppen 2.3 und 3.1 in T3) ist <strong>im</strong> <strong>Deutschen</strong>, <strong>im</strong><br />

Gegensatz zu zahlreichen anderen Sprachen, nicht sehr produktiv. 15 Es werden durchgängig<br />

partizipiale Formen der zugrundeliegenden Verben verwendet. Dennoch sind diese <strong>Adpositionen</strong><br />

wohl nicht als deadjektivisch zu werten, denn die verbalen Rektionseigenschaften spielen<br />

mindestens in der <strong>Bildung</strong> einiger <strong>von</strong> ihnen eine Rolle. Jedenfalls stellt das Partizip der Adposition<br />

die modifikative Leerstelle zur Verfügung, die das Verb nicht hat.<br />

Ein Partizip Präsens erbt die oblique Rektion des Verbs und kann diese an die Adposition<br />

weitervererben. <strong>Adpositionen</strong> wie betreffend und entsprechend sind insofern völlig kompositionell<br />

gebildet, wohingegen die Rektion <strong>von</strong> während auf der Basis eines intransitiven Verbs nicht<br />

kompositionell erklärbar ist (s. dazu §4.3). Der Fall der Perfektpartizipien ist komplizierter. Ein<br />

passivisches Partizip hat als solches keine rektive Leerstelle, so daß das Zustandekommen der<br />

Rektion in <strong>Adpositionen</strong> wie unangesehen nicht kompositionell erklärbar ist. Allerdings sind<br />

mehrere der auf Perfektpartizipien basierenden <strong>Adpositionen</strong> durch die Reanalyse <strong>von</strong> Syntagmen<br />

aktivischer Diathese entstanden; s. dazu §5.3.<br />

14 Natürlich sind Präpositionen wie anläßlich, hinsichtlich nicht deadjektivisch, wie Wellmann<br />

1977:381 vermeint.<br />

15 Eine ausführliche Analyse dieses Typs in einigen indogermanischen und nichtindogermanischen<br />

Sprachen bieten die Arbeiten <strong>von</strong> König und Kortmann.<br />

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