Bestattungen - Evangelische Kirchengemeinde Nierstein
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Rückkehr in ihre Heimat und<br />
den Wiederaufbau des Jerusalemer<br />
Tempels, welcher dann im<br />
März des Jahres 515 v. Chr. soweit<br />
fertig gestellt war, dass die Juden<br />
ihren Kultus in Jerusalem wieder<br />
aufnehmen konnten. Über die<br />
Gefühlslage im babylonischen<br />
Exil gibt der 137 Psalm am deutlichsten<br />
Auskunft:<br />
An den Wassern zu Babel saßen<br />
wir und weinten, wenn wir an<br />
Zion gedachten. Unsere Harfen<br />
hängten wir an die Weiden dort<br />
im Lande. Denn die uns gefangenhielten,<br />
hießen uns dort singen<br />
und in unserm Heulen fröhlich<br />
sein: »Singet uns ein Lied<br />
von Zion!« Wie könnten wir des<br />
HERRN Lied singen in fremdem<br />
Lande? Vergesse ich dich, Jerusalem,<br />
so verdorre meine Rechte.<br />
Meine Zunge soll an meinem<br />
Gaumen kleben, wenn ich deiner<br />
nicht gedenke, wenn ich<br />
nicht lasse Jerusalem meine<br />
höchste Freude sein. HERR,<br />
vergiss den Söhnen Edom nicht,<br />
was sie sagten am Tage Jerusalems:<br />
»Reißt nieder, reißt nieder<br />
bis auf den Grund!« Tochter<br />
6<br />
Babel, du Verwüsterin, wohl<br />
dem, der dir vergilt, was du uns<br />
angetan hast! Wohl dem, der<br />
deine jungen Kinder nimmt und<br />
sie am Felsen zerschmettert!<br />
Soweit der biblische Befund und<br />
fürwahr, das klingt danach, dass<br />
Menschen am Boden zerstört<br />
sind. Die kirchlichen Feiertage<br />
im Kirchenjahreskreis berücksichtigen<br />
die verschiedenen<br />
Gefühlslagen, die unser menschliches<br />
Leben für uns bereithält.<br />
Unser Kirchenjahr endet mit<br />
dem Ewigkeitssonntag, mit dem<br />
Gedenktag an die Verstorbenen<br />
in der Gemeinde des vergangenen<br />
Jahres. Im Gottesdienst wird<br />
eine Kerze angezündet für jede / n<br />
Verstorbene / n und noch einmal<br />
wird für viele der schmerzliche<br />
Moment des so endgültigen<br />
Abschieds ihres Angehörigen<br />
bewusst durchlebt. Eine schwere<br />
aber wichtige Stunde auf dem<br />
Weg, den Abschied zu vollziehen,<br />
zu verstehen und zu akzeptieren,<br />
dass sie nicht mehr da<br />
sind. Da ist das Gefühl, den<br />
Boden unter den Füßen zu verlieren,<br />
am Boden zerstört zu sein,