Geschäftsbericht 2010 - Heinrich Schmid
Geschäftsbericht 2010 - Heinrich Schmid
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In den Jahren nach der Wiedervereinigung<br />
herr schte unter Sachsens Handwerkern eine<br />
„Aufbau Ost“-Goldgräberstimmung. Heute hat<br />
sie nüchterner Normalität Platz gemacht: Kun-<br />
den wollen umworben, Aufträge aktiv akquiriert<br />
wer den. Gefragt sind kreative Dienstleister wie<br />
der Dresdner Standortleiter Mirko Tippmann.<br />
Binnen fünf Jahren hat er ein verlässliches Kun-<br />
den- und Partnernetzwerk aufgebaut, von dem<br />
alle Seiten profitieren.<br />
Ein kalter Morgen, kurz nach acht. Als Mirko<br />
Tippmann seinen schwarzen Passat Kombi<br />
über die Dresdner Albertbrücke steuert, tut sich<br />
eine großartige Perspektive auf. Es ist nicht die<br />
imposante Elb-Skyline mit Frauenkirche, Hof -<br />
kirche, Semperoper – die liegt hinter einem<br />
grauen Schleier aus Nieselregen verborgen –,<br />
sondern die Perspektive eines Großauftrags:<br />
„Mirko, so etwas hast du noch nicht gese-<br />
hen!“, tönt es aus Tippmanns Freisprechanlage.<br />
Am an deren Ende der Telefonverbindung ist<br />
Mat thias Brankatschk, ein Stuckateur aus dem<br />
Dresdner Umland. Brankatschks Stimme über-<br />
schlägt sich fast, als er seinen Auftrag schildert:<br />
„1600 Quadratmeter Goldtapeten ... Stuck oh-<br />
ne Ende …“ Der Auftrag wird das Winterge-<br />
schäft ordentlich beleben. Allein Tapeten im<br />
Wert von fast 60000 Euro sollen geklebt wer-<br />
den. Die Maler- und Stuckarbeiten werden ein<br />
Vielfaches betragen.<br />
Der Kombi steuert entlang der Tramlinie 3 durch<br />
die nördlichen Stadtteile Dresdens, Pieschen,<br />
<strong>Heinrich</strong> <strong>Schmid</strong> ® <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 17<br />
Trachau, nach Trachenberge. Hier liegt der Hein -<br />
rich-<strong>Schmid</strong>-Standort auf einem bewaldeten<br />
Hügel in der Weinbergstraße. Noch ehe Tipp-<br />
mann sie erreicht, hat er mit Brankatschk einen<br />
Termin ausgemacht. Zum Schluss sagt er, was<br />
er oft sagt am Ende eines Gesprächs: „Geht<br />
los!“ Zwei Worte, die alles enthalten, wo rauf es<br />
für Handwerksbetriebe heute in Sach sen ankommt:<br />
Dynamik, Eigeninitiative, Optimis mus.<br />
Kurz nach dem Mauerfall war Optimismus in der<br />
Handwerksbranche der neuen Länder noch der<br />
Normalzustand: Ganz Ostdeutschland sollte saniert<br />
werden, dafür floss der Geldstrom für den<br />
„Aufbau Ost“, der viele Milliarden D-Mark in Renovierungs-<br />
und Restaurierungsprojekte spülte.<br />
Doch dem Aufschwung folgte der Umschwung.