Geschäftsbericht 2010 - Heinrich Schmid

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18 Heinrich Schmid ® Geschäftsbericht 2010 Der Alltag Ost mit seiner Arbeits- und Perspek- tivlosigkeit ließ viele junge Menschen west wärts abwandern. Seit 1989 ist Ostdeutsch l and um fast zwei Millionen Einwohner geschrumpft. Nach Schätzungen des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen stehen heute zwischen Ostsee und Erzgebirge eine Million Wohnungen leer. „Spätestens mit der Wirtschaftskrise 2001 ist der Markt gekippt“, erinnert sich Tippmann. „Vorher gab es einen großen Bedarf an Handwerksfirmen. Heute haben wir einen Käufermarkt – es gibt zu viele Anbieter, und die unterscheiden sich für den Kunden nur über den Preis.“ In einem solchen Markt sind Macher gefragt. Leute wie der 36-jährige Tippmann, die Gesprä - che mit „Geht los!“ beenden. Leute, die bestän - Dienen vor Verdienen: Mirko Tippmann und Arbeitsgruppenleiter Enrico Vogel (rechts im Bild). dig an einem Kunden- und Partnernetzwerk knüp fen. Tippmann – helles Hemd, Sei ten schei - tel, silberne Ringe in beiden Ohren – hat Spaß an dieser Aufbauarbeit: „Eine schnelle Kalt ak - qui se, bei der man seinen Partner nicht kennt, liegt mir nicht unbedingt. Mir geht es darum, lang fristige Kontakte zu knüpfen.“ Das habe nichts mit den alten DDR-Klüngeln zu tun, beeilt er sich hinzuzufügen: „Eine Lichtmaschine für den Trabi gegen vier Kästen Radeberger Bier – so läuft das nicht mehr!“ Es ist viel einfacher. Ein freundschaftliches Vertrauensverhältnis zu Kunden und Partnern aufzubauen sei eben wichtiger als der schnelle Profit. Darum auch das „Du“ zwischen ihm und Matthias Brankatschk, der mit ihm vorhin am Au totelefon über einen Großauftrag sprach. An ihn hatte sich Tippmann ursprünglich gewandt, weil er jemanden suchte, um einige Heinrich- Schmid-Mitarbeiter für ein Großprojekt zu schulen – 7000 laufende Meter Stuck pro file. Damals floss das Geld in die eine Richtung. Heute kommt etwas zurück. Als Mirko Tippmann, damals noch Abteilungsleiter in Chemnitz, 2005 die Leitung des Dresdner Standorts übernahm, stand dieser vor einem radikalen Umbruch. „Von öffentlich aus - ge schrie benen Aufträgen und Generalunterneh - mern wollten wir uns vollständig trennen“, erklärt er. Der Bürokratieaufwand sei zu hoch, die Gewinnmargen seien zu niedrig gewesen. Das hieß, bei null anzufangen. Ohne Kunden, ohne Umsatz. Der erste Auftrag war gleich ein Prestigeprojekt: ein Überholungsanstrich im Grünen
Heinrich Schmid in Zahlen Personalstruktur bei Heinrich Schmid 2010 (Angaben absolut) Dienstleister ❯❯❯ Sekretärinnen kaufm. Mitarbeiter 11 Regional-/Gebietsleiter ❯❯❯ 33 Niederlassungsleiter ❯❯❯ 91 Abteilungsleiter ❯❯❯ 83 Teamleiter ❯❯❯ 373 306 Heinrich Schmid Heinrich Schmid ® Geschäftsbericht 2010 19 580 469 ❮❮❮ Arbeitsgruppenleiter ❮❮❮ Lehrlinge 1340 ❮❮❮ ❮❮❮ Vorarbeiter Gesellen
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