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Der Rabe Ralf - GRÜNE LIGA Berlin eV

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10 August / September 2010 VERBRAUCHER<br />

Mit diesem Ausspruch gab die<br />

EU-Kommisarin für Landwirtschaft,<br />

Fischer Boel, die<br />

Einführung des neuen europaweiten<br />

Bio-Siegels für Lebensmittel bekannt.<br />

Europa wächst immer mehr zusammen.<br />

Von der Kohle- und Stahlgemeinschaft<br />

über eine gemeinsame<br />

Wirtschafts-, Währungs-, Verteidigungspolitik<br />

bis hin zu einem übergeordneten<br />

handlungsfähigen politischen<br />

System entwickelte sich zuletzt durch<br />

den Lissabon-Vertrag ein starker politischer,<br />

sozialer und wirtschaftlicher<br />

Zusammenhalt.<br />

Ist es bei dieser Fülle an Anpassung,<br />

Gemeinschaftsgefühl, Zusammenarbeit<br />

und Fortschritt nicht erstaunlich, dass<br />

man sich erst jetzt ernsthaft mit der so<br />

existenziellen Frage nach mehr Transparenz<br />

im Supermarkt beschäftigt?<br />

Warum weiß der Konsument nicht,<br />

was er eigentlich kauft? Seit Jahren<br />

wird eine öffentliche Diskussion um<br />

Genfood geführt. Organisationen wie<br />

Foodwatch kritisieren die mangelnde<br />

Transparenz und die zum Teil gewollte<br />

Verbraucherverwirrung.<br />

Zum 1. Juli wurde nun das neue EU-<br />

Bio-Siegel in allen EU-Mitgliedsstaaten<br />

eingeführt. Es zeigt ein stilisiertes Blatt<br />

aus den zwölf Europasternen in blau auf<br />

grün. Dieses „Bio-Blatt“ sichert, dass<br />

mindestens 95 Prozent der Inhaltsstoffe<br />

landschaftlicher Herkunft nach den gesetzlichen<br />

Richtlinien für ökologischen<br />

Landbau hergestellt wurden. Zudem<br />

Passend zur sommerlichen<br />

Frische- und<br />

Ausfl ugssaison bringt die<br />

Fördergemeinschaft Ökologischer<br />

Landbau <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />

(FÖL)<br />

den aktualisierten Bio-<br />

Einkaufsführer für <strong>Berlin</strong>-<br />

Brandenburg heraus.<br />

<strong>Der</strong> kostenlose Wegweiser<br />

enthält in 13 Rubriken<br />

mit rund 350 Adressen<br />

die ganze Vielfalt an Bio-,<br />

Einkaufs- und Erlebnisangeboten.<br />

Die Auswahl reicht<br />

von direkt vermarktenden<br />

Bio-Höfen über Abokisten-<br />

Anbieter, Naturkostläden,<br />

Bio-Supermärkten, Bäckereien<br />

und Restaurants bis<br />

zu Bio-Verarbeitern. Das<br />

praktische Taschenformat<br />

und nützliche Infos zu Öffnungszeiten<br />

und individuellen Angeboten machen<br />

diesen Einkaufsführer zum idealen Begleiter<br />

für unterwegs, um ganz spontan<br />

die nächste Bio-Adresse anzusteuern.<br />

Das neue EU-Bio-Siegel<br />

„Ein Logo, mit dem sich jeder identifi zieren kann?“<br />

Neues EU-Bio-Siegel - stilisiertes Blatt auf grünem Hintergrund<br />

kommt das Produkt direkt vom Verarbeiter<br />

oder Produzenten.<br />

Als weitere Angabe steht unter<br />

dem Siegel eine Codenummer. Die<br />

Buchstabenkombination vor dem ersten<br />

Bindestrich zeigt, in welchem Land das<br />

Produkt kontrolliert wurde (für Deutschland:<br />

DE). Nach dem Bindestrich<br />

folgt eine festgelegte Bezeichnung (in<br />

Deutschland: ÖKO). Die drei Zahlen am<br />

Ende zeigen, welche Ökokontrollstelle<br />

prüfte. Auch die Herkunft wird angegeben,<br />

jedoch sehr ungenau. Es fi nden<br />

sich die Bezeichnungen „EU-Landwirt-<br />

Michael Wimmer, Geschäftsführer<br />

der FÖL, lädt mit dem Bio-Einkaufsführer<br />

die <strong>Berlin</strong>er und Brandenburger ein,<br />

sich direkt vor Ort ein eigenes Bild von<br />

der Erzeugung und Verarbeitung von<br />

schaft“, „Nicht-EU-Landwirtschaft“<br />

und EU-/Nicht-EU-Landwirtschaft“;<br />

in Einzelfällen auch das tatsächliche<br />

Erzeugerland.<br />

Innerhalb eines Übergangszeitraums<br />

von zwei Jahren ist das Gütesiegel<br />

auf allen biologisch angebauten<br />

Nahrungsmitteln abzubilden. Dieser<br />

großzügig angelegte Zeitraum soll<br />

den Produzenten und Verpackern die<br />

Möglichkeit geben, alte Verpackungen<br />

aufzubrauchen und sich Stück für Stück<br />

auf die neuen Standards einzustellen.<br />

Renate Künast führte 2001 als rot-<br />

Bio auf allen Wegen<br />

<strong>Der</strong> neue Bio-Einkaufsführer für <strong>Berlin</strong>-Brandenburg 2010/2011<br />

Titelblatt des Bio-Einkaufsführers 2010/2011<br />

Grafi k: ec.europa.eu - agriculture - organic<br />

Bio-Lebensmitteln zu<br />

machen: „Die regionale<br />

Bio-Branche ist äußerst<br />

vielfältig und innovativ.<br />

Bestes Beispiel<br />

hierfür sind die zwei<br />

neueröffneten Molkereien<br />

in Münchehofe<br />

und Biesenthal, deren<br />

gläserne Produktionsstätten<br />

kleine und große<br />

Besucher begeistern.<br />

<strong>Der</strong> Einkaufsführer gibt<br />

daher auch viele Tipps,<br />

wie und wo man Bio<br />

ganz aktiv und hautnah<br />

erleben kann.“<br />

Die mit 750.000 Exemplaren<br />

bundesweit<br />

größte Auflage eines<br />

Foto: FÖL<br />

regionalen Bio-Einkaufsführers<br />

kann die<br />

gemeinnützige FÖL nur dank der Unterstützung<br />

von Sponsoren und der Zusammenarbeit<br />

mit starken Distributionspartnern<br />

realisieren. In den kommenden<br />

Wochen liegt der neue Einkaufsführer<br />

grüne Verbraucherschutzministerin das<br />

staatliche sechseckige Bio-Siegel in<br />

Deutschland ein, welches mittlerweile<br />

Anerkennung in der Bevölkerung<br />

genießt. Dieses soll auch weiterhin,<br />

genauso wie die Siegel der ökologischen<br />

Anbauverbände, auf den Produkten zu<br />

fi nden sein.<br />

Schwierig hierbei ist sicherlich,<br />

dass die verschiedenen Siegel auch<br />

unterschiedliche Vorgaben bedeuten.<br />

Während Demeter-Produkte und auch<br />

das entsprechende Viehfutter beispielsweise<br />

stets aus der näheren Umgebung<br />

kommen, kann ein Lebensmittel mit<br />

dem neuen EU-Siegel aus ganz Europa<br />

stammen. Das bedeutet, dass Äpfel aus<br />

Spanien mit EU-Siegel durch die verstärkte<br />

Bewässerung und den Transport<br />

einen viel höheren Wasser- und Energieverbrauch<br />

haben als deutsche Äpfel.<br />

Dadurch sind die spanischen Äpfel<br />

weitaus weniger ökologisch. Selbst<br />

brandenburgische Äpfel aus Werder,<br />

obwohl diese vielleicht sogar gar kein<br />

Siegel haben, können umweltverträglicher<br />

sein als die spanischen.<br />

Für den Verbraucher heißt es also<br />

weiterhin, genau auf seine Einkaufspolitik<br />

und Gesundheit zu achten. Es<br />

wäre ein Trugschluss, sich darauf zu<br />

verlassen, dass jedes Produkt mit dem<br />

EU-Bio-Siegel gesund, biologisch und<br />

umweltverträglich ist. Es ist zu bezweifeln,<br />

dass sich jeder mit diesem Logo<br />

identifi zieren kann.<br />

Felix Eick<br />

für <strong>Berlin</strong>-Brandenburg verschiedenen<br />

regionalen Zeitungen und Zeitschriften<br />

bei. Außerdem wird er an alle Erstklässler<br />

sowie alle Studienanfänger in <strong>Berlin</strong><br />

und Brandenburg verteilt. Zusätzlich<br />

fi nden die Verbraucher das nützliche<br />

Heft in regionalen Fahrradläden sowie<br />

Freizeit- und Kultureinrichtungen.<br />

Den Download des Bio-Einkaufsführers<br />

2010/2011 sowie eine Übersicht<br />

aller Distributionspartner und<br />

Sponsoren gibt es auf dem regionalen<br />

Bio-Portal www.bio-berlin-brandenburg.de<br />

mit einem Klick auf www.<br />

bio-berlin-brandenburg.de/aktuelle-projekte/bio-einkaufsfuehrer.<br />

Alle Adressen mit weitergehenden<br />

Informationen und Suchfunktion sind<br />

unter www.bio-berlin-brandenburg.<br />

de/bioadressen aufzurufen.<br />

<strong>Der</strong> Einkaufsführer kann auch<br />

kostenlos in der Geschäftsstelle der<br />

FÖL, Marienstraße 19-20, 10117<br />

<strong>Berlin</strong>-Mitte, abgeholt werden.<br />

jm<br />

www.bio-berlin-brandenburg.de

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