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Der Rabe Ralf - GRÜNE LIGA Berlin eV

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<strong>Der</strong> Ausbau der alternativen Energien<br />

ist unumgänglich. Die<br />

Windenergie spielt dabei eine<br />

zentrale Rolle. Sie ist eine der wichtigsten<br />

Energien in der Zukunft und birgt<br />

nicht so starke Sicherheitsrisiken<br />

wie zum Beispiel<br />

die Atomkraft. Bei<br />

Windkraftwerken entsteht<br />

kein Kohlendioxid,<br />

wie bei der Verbrennung<br />

fossiler Energieträger.<br />

Allerdings sind schon<br />

viele geeignete Flächen<br />

für Windkrafträder ausgenutzt,<br />

so dass die Zukunft<br />

der Windenergie auf dem<br />

Meer liegt. Dort weht<br />

der Wind stetiger und<br />

kräftiger und kann somit<br />

für mehr Energiegewinnung<br />

sorgen. Langfristig<br />

könnten die Windparks<br />

im Meer so viel Strom<br />

erzeugen, um den Strombedarf<br />

in Deutschland zu<br />

decken.<br />

Entwicklung der<br />

Windkraft<br />

Es wird weltweit<br />

schon sehr viel in sogenannte<br />

„Offshore Windanlagen“<br />

investiert, denn<br />

auf dem Meer ist die<br />

Auslastung der Windräder<br />

weitaus höher als auf<br />

dem Land. Doch es sprechen noch viele<br />

andere Gründe für die Offshore Windanlagen.<br />

Im Gegensatz zu konventionellen<br />

Methoden der Energieerzeugung, zum<br />

Beispiel durch Kohle- oder Atomkraftwerke,<br />

wo die Energiegewinnung auch<br />

Kosten beinhaltet, ist der Rohstoff Wind<br />

völlig kostenlos und steht dauerhaft zur<br />

Verfügung. Dieser Vorteil ist vor allem<br />

für rohstoffarme Länder wie Deutschland<br />

sehr entscheidend, denn so steigt<br />

die Unabhängigkeit von rohstoffreichen<br />

Ländern und die Abhängigkeit vom<br />

Weltmarkt wird geringer.<br />

Auch die Investitionskosten rentieren<br />

sich schnell und Gewinne stellen<br />

sich ein. Windräder können sicher<br />

betrieben werden, und sie erzeugen<br />

auch keine schädlichen Emissionen. Im<br />

Gegensatz dazu weisen konventionelle<br />

Methoden, die Strom erzeugen, hohe<br />

Sicherheitsrisiken auf und verursachen<br />

umweltschädliche Emissionen. Keine<br />

Form der Energiegewinnung braucht<br />

so wenig Platz wie die Windenergie.<br />

Die verbrauchte Fläche liegt bei unter<br />

einem Prozent der für Windanlagen<br />

ausgewiesenen Flächen. Windräder<br />

verursachen Geräusche und können das<br />

Landschaftsbild stören, Faktoren, die<br />

auf dem Meer keine Rolle spielen.<br />

In Deutschland entwickelt sich die<br />

Windenergie stetig nach oben. Dem<br />

Nord- und Ostseeraum wird bei der<br />

IM RABENBLICK<br />

Regenerative Windenergie<br />

Windanlagen auf dem Meer haben Zukunft<br />

Entwicklung von „Offshore Windanlagen“<br />

vorrausichtlich eine zentrale<br />

Rolle zukommen. Durch optimale<br />

Gewässertiefe und die Nähe zu großen<br />

Ballungszentren sind Nord- und Ostsee<br />

Offshore-Windanlage Hooksiel im Wattenmeer (Niedersachsen)<br />

sehr gut für diese Energieform geeignet.<br />

Zusätzlich gilt die Nordsee als ein<br />

Gewässer, wo es nie windstill ist, das<br />

heißt, der Wind bläst zu 90 Prozent mindestens<br />

mit vier Metern pro Sekunde.<br />

Es lässt sich also dort ideal Strom von<br />

Windenergieanlagen in das Stromnetz<br />

einspeisen.<br />

Über mögliche negative Auswirkungen<br />

der Windenergie wird schon<br />

seit einigen Jahren diskutiert. Besonders<br />

die Vögel stehen dabei im Fokus. An<br />

Land wurde ein massiver Vogelschlag<br />

befürchtet, doch bisher konnten diese<br />

Befürchtungen widerlegt werden. Bei<br />

einigen Vogelarten treten aber Verhaltensstörungen<br />

auf, die auf eine Scheuwirkung<br />

der Anlagen deutet. So halten<br />

Vögel nach dem Bau eines Windparks<br />

beim Brüten größere Distanzen ein.<br />

Nach einiger Zeit lässt sich jedoch<br />

erkennen, dass ein Gewöhnungseffekt<br />

bei den Vögeln auftritt und anschließend<br />

kaum noch Veränderungen zu bemerken<br />

sind. Zugvögel fl iegen um oder über<br />

die Anlagen, so dass der befürchtete<br />

Vogelschlag ausbleibt.<br />

Im Wattenmeer, wo Windanlagen<br />

gebaut werden, wird auf die Natur<br />

Rücksicht genommen. Vor der Nordseeküste<br />

befi nden sich Nationalparks, aber<br />

diese werden ausreichend geschützt. So<br />

können die Windanlagen nicht vor dem<br />

Deich gebaut werden, sondern müssen<br />

weit vor den Inselketten von Sylt bis<br />

Borkum gebaut werden. Das „Erneuerbare<br />

Energien Gesetz“ unterstützt<br />

auch diese Entwicklung. Demnach wird<br />

der Strom aus Windparks nur vergütet,<br />

wenn sie außerhalb von Vogel- und<br />

Naturschutzgebieten liegen.<br />

Die meisten deutschen Projekte<br />

werden in Wassertiefen von 20 bis 40<br />

Metern errichtet und in 30 Kilometer<br />

Entfernung zur Küste geplant. Außer<br />

dem Naturschutz ist auch das Übungsgebiet<br />

der Marine ein weiter Grund für<br />

den relativ weiten Abstand zur Küste<br />

und die Windanlagen sind vom Festland<br />

aus auch nicht sofort sichtbar.<br />

Förderung der Windanlagen<br />

Es spricht aber trotz der Diskussionen<br />

über Netzausbau, Windfl auten<br />

und technischen Herausforderungen,<br />

sehr viel für die Windenergie. Preise für<br />

fossile Brennstoffe wie Erdöl und Gas<br />

steigen. Die Preise für Windenenergie<br />

bleiben konstant. An den Küsten der<br />

windreichen Küsten von Schottland<br />

und Marokko liegen die Kosten des<br />

Windstroms bei 4,5 Cent pro Kilowattstunde.<br />

Selbst kleine Inseln wollen<br />

schon Windparks bauen, um sich so<br />

selbst zu versorgen. So verbreitet sich<br />

die Windenergie in den nächsten Jahren<br />

über die ganze Welt.<br />

Doch entscheidend für den Erfolg<br />

der Windindustrie und die starke<br />

Zunahme der Windenergienutzung<br />

in Deutschland ist das „Erneuerbare<br />

Energien Gesetz“, welches seit dem<br />

August / September 2010<br />

3<br />

Jahr 2000 besteht. Es unterstützt die<br />

Förderung von erneuerbaren Energien.<br />

Bei diesem Gesetz gelten für den Strom<br />

von Windanlagen im Meer spezielle Vergütungssätze.<br />

Für die Anfangsjahre sind<br />

erhöhte Vergütungssätze<br />

vorgesehen, um eine<br />

frühere Förderung der<br />

Windanlagen zu unterstützen.<br />

Genau wie bei Windanlagen<br />

an Land setzt die<br />

Bundesregierung für<br />

die Entwicklung der<br />

„Offshore Windanlagen“<br />

auf Initiativen von<br />

privaten Unternehmen.<br />

Das hat in den letzten<br />

Jahren auch für einen<br />

schnellen Ausbau der<br />

Windenergieleistung<br />

an Land gesorgt und<br />

könnte sich somit auch<br />

bei Anlagen im Wasser<br />

bewähren.<br />

Bundesumweltminister<br />

Norbert Röttgen<br />

(CDU) möchte mit Hilfe<br />

von Bürgschaften bis<br />

Ende 2011 feste Investitionsentscheidungen<br />

für zehn Windparks<br />

in Nord- und Ostsee<br />

erreichen. Er will die<br />

Windkraft stärker als<br />

bisher fördern und Investitionen<br />

in Windkraftanlagen<br />

auf See und<br />

auf dem Land erleichtern. <strong>Der</strong> Minister<br />

verwies zudem auf das Ziel, in zehn<br />

Jahren 10.000 Megawatt und in zwanzig<br />

Jahren mehr als 25.000 Megawatt Strom<br />

mit „Offshore Windenergieanlagen“<br />

zu produzieren. <strong>Der</strong> Umweltminister<br />

äußerte die Erwartung, dass bis 2050 in<br />

Deutschland eine vollständige Stromversorgung<br />

durch erneuerbare Energien<br />

(Wind, Sonne, Wasser, Biogas) erreicht<br />

werden kann.<br />

Dies wäre eine sehr positive Entwicklung<br />

und langfristig könnte es<br />

Wirklichkeit werden, dass nur noch in<br />

erneuerbare Energien investiert wird.<br />

Denn Atomkraftwerke sind nun wirklich<br />

nicht die Zukunft.<br />

Björn Klingspohn<br />

Foto: BARD-Gruppe<br />

www.offshore-wind.de<br />

www.dena.de<br />

An zei ge

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