Der Rabe Ralf - GRÜNE LIGA Berlin eV
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4 August / September 2010 TITELTHEMA<br />
Fortsetzung von Seite 1: AKW-Laufzeitverlängerung verhindern<br />
auch die grünen Umweltministerinnen<br />
der CDU-geführten Länder Hamburg<br />
und Saarland.<br />
Experten gegen AKW-<br />
Laufzeitverlängerung<br />
Inzwischen machen die Umweltberater<br />
der Bundesregierung Front<br />
gegen die von Schwarz-Gelb geplante<br />
Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke.<br />
Um die Elektrizitätsversorgung<br />
wie geplant bis zum Jahr 2050 voll auf<br />
Ökostrom umzustellen, sei weder ein<br />
verzögerter Atomausstieg noch der<br />
Bau neuer Kohlekraftwerke notwendig,<br />
stellte der Sachverständigenrat<br />
für Umweltfragen (SRU) fest - ein<br />
Wissenschaftlergremium, das dem Bundesumweltministerium<br />
zuarbeitet.<br />
Die Experten widersprechen damit<br />
dem Plan der Regierung, die Atomkraft<br />
als „Brückentechnologie“ zum Umstieg<br />
Gegen die Mehrheit der Bevölkerung<br />
hält die schwarz-gelbe Bundesregierung<br />
an ihren Atomplänen fest. Sie<br />
will die Laufzeiten für Atomkraftwerke<br />
verlängern - und den Bundestag möglicherweise<br />
noch im September darüber<br />
entscheiden lassen.<br />
Wir sagen: Schluss jetzt!<br />
Wir widersetzen uns dieser unverantwortlichen<br />
Atompolitik! Wir dulden<br />
es nicht, weiter den Risiken von schweren<br />
Atomunfällen ausgesetzt zu sein.<br />
in die erneuerbaren Energien zu nutzen.<br />
Sie argumentieren, dass Windkraft,<br />
Solarenergie und Biomasse-Nutzung<br />
grundsätzlich bereits mit den heute<br />
verfügbaren Technologien die Strom-<br />
Vollversorgung in Deutschland und<br />
Europa leisten könnten. Hierzulande<br />
beträgt der Ökostrom-Anteil zurzeit<br />
rund 17 Prozent, bis 2020 soll er auf mindestens<br />
30 Prozent ansteigen und 2050<br />
schließlich 100 Prozent betragen.<br />
Laut SRU müsste dafür der Neubau<br />
von Öko-Kraftwerken nur moderat<br />
zunehmen und bis 2020 pro Jahr sechs<br />
bis acht Gigawatt Leistung erreichen.<br />
„Dies würde den Trend der vergangenen<br />
Jahre fortsetzen“, schreiben die Wissenschaftler<br />
in ihrer Stellungnahmen, und<br />
dies sei von der Öko-Energie-Branche<br />
auch zu bewältigen.<br />
Eine Notwendigkeit, den Atomstromanteil<br />
weiterhin hoch zu halten,<br />
wird von den Forschern nicht gesehen<br />
- ganz im Gegenteil. Sie warnen sogar<br />
davor, dass durch „signifi kante AKW-<br />
Laufzeitverlängerungen Strom-Überkapazitäten<br />
im System entstehen“.<br />
Die Atomkraftwerke und die<br />
vorhandenen beziehungsweise bereits<br />
im Bau befi ndlichen Kohlekraftwerke<br />
sollten vielmehr nach und nach abgeschaltet<br />
werden. <strong>Der</strong> Sachverständigenrat<br />
kalkuliert bei seinen Berechnungen<br />
mit einer Lebensdauer der Kraftwerke<br />
von jeweils rund 35 Jahren.<br />
Die Sorge, Elektrizität werde bei<br />
Umstellung auf 100 Prozent Ökostrom<br />
unbezahlbar, teilt der Sachverständigenrat<br />
für Umweltfragen nicht. Die Stromproduktion<br />
werde dann wahrscheinlich<br />
mittelfristig sogar billiger als in einem<br />
System, bei dem Öko- und CO2-arme<br />
konventionelle Kraftwerke gemeinsam<br />
betrieben werden, sagen die Experten<br />
voraus.<br />
Damit bestätigt der eigene Sach-<br />
Atomkraft - Schluss jetzt!<br />
18. September: Großdemonstration in <strong>Berlin</strong> mit Umzingelung des Regierungsviertels<br />
Dass die Atommüllberge<br />
weiter in die Höhe wachsen,<br />
für deren Lagerung<br />
es weltweit keine Lösung<br />
gibt. Dass der Weiterbetrieb<br />
der Atomreaktoren<br />
den Weg in eine klimaverträgliche<br />
Zukunft mit<br />
erneuerbaren Energien<br />
verbaut. Wir haben es satt,<br />
mit dem Ausstieg auf den<br />
Sankt Nimmerleinstag<br />
vertröstet zu werden. Wir<br />
wollen die Atomkraftwerke<br />
abschalten - und<br />
zwar jetzt!<br />
Gorleben stoppen!<br />
Wir widersetzen uns<br />
auch einer unverantwortlichen<br />
Entsorgungspolitik<br />
für den tödlichen Strahlenmüll.<br />
Gorleben wurde<br />
aus politischen Gründen<br />
und nicht auf Grund<br />
geologischer Eignung<br />
als Endlagerstandort gewählt.<br />
Das Vorbild für Gorleben - das<br />
absaufende und vom Einsturz bedrohte<br />
Atommülllager Asse II - zeigt, dass von<br />
den Sicherheitsbeteuerungen nichts zu<br />
halten ist. Gorleben kommt als Atommülllager<br />
nicht in Frage!<br />
Jetzt müssen wir dran<br />
bleiben!<br />
Unser Widerstand zeigt Wirkung:<br />
Die Bundesregierung ist mit ihren<br />
Atomplänen in der Defensive und uneins.<br />
Sie spürt den Druck, der von einer<br />
neu erstarkten Anti-Atom-Bewegung<br />
ausgeht und von einer breiten Mehrheit<br />
in der Gesellschaft getragen wird. Jetzt<br />
kommt es auf unseren gemeinsamen<br />
Protest an!<br />
Komm zur<br />
Großdemonstration!<br />
Werde aktiv!<br />
Am 18. September wollen wir<br />
mit zehntausenden Menschen in<br />
<strong>Berlin</strong> auf die Straße gehen und das<br />
Regierungsviertel umzingeln! Damit<br />
läuten wir einen heißen Herbst ein,<br />
der im November in den vielfältigen<br />
Protesten gegen den Castor-Transport<br />
nach Gorleben gipfelt. Kommt am 18.<br />
September nach <strong>Berlin</strong> und demonstriert<br />
für den Ausstieg! Atomkraftwerke jetzt<br />
abschalten - Gorleben stoppen!<br />
www.ausgestrahlt.de<br />
Die Großdemonstration „Atomkraft:<br />
Schluss jetzt!“ ist eine Aktion von:<br />
Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad,<br />
.ausgestrahlt, BUND, Campact,<br />
Naturfreunde Deutschlands<br />
verständigenrat, dass die Pläne der<br />
Bundesregierung für eine Laufzeitverlängerung<br />
der Atomkraftwerke absolut<br />
sinnlos sind.<br />
An zei ge<br />
Mobilisierung für<br />
den„heißen Herbst“<br />
Deshalb bereitet sich die Anti-<br />
Atom-Bewegung auf Monate des Protests<br />
vor. So mobilisieren die Atomkraftgegner/-innen<br />
derzeit massiv für zwei<br />
Termine im Herbst. Am 18. September<br />
soll mit einer bundesweiten Großdemonstration<br />
in <strong>Berlin</strong> ein Zeichen gegen<br />
die Atompläne der Bundesregierung<br />
gesetzt werden. <strong>Der</strong> Höhepunkt der<br />
Anti-Atom-Proteste 2010 wird für die<br />
erste Novemberhälfte erwartet. Dann<br />
soll im niedersächsischen Wendland<br />
wieder ein Castor-Transport in das<br />
Atommüll-Lager Gorleben gebracht<br />
werden. Jochen Mühlbauer<br />
Schluss jetzt mit Atomkraft!<br />
- Großdemonstration<br />
und Umzingelung des<br />
Regierungsviertels<br />
Samstag, 18. September<br />
13 Uhr, Hauptbahnhof <strong>Berlin</strong><br />
Die Regierung will die Laufzeiten<br />
für Atomkraftwerke<br />
verlängern. Wir widersetzen<br />
uns dieser unverantwortlichen<br />
Atompolitik. Wir wollen die<br />
Atomkraftwerke abschalten -<br />
und zwar jetzt!<br />
Demonstrieren Sie mit für das<br />
Ende der Atomenergie!<br />
www.anti-atom-demo.de<br />
www.ausgestrahlt.de