Der Rabe Ralf - GRÜNE LIGA Berlin eV
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August / September 2010<br />
Da wächst eine uralte Heil-,<br />
Nahrungs- und Zauberpfl anze,<br />
in vieler Hinsicht gut für den<br />
Menschen; aber auch als Bodenverbesserer<br />
und Tierfutter von Bedeutung.<br />
Ihre Wirkung für Frauen in den Wechseljahren,<br />
lange Zeit vergessen, erlebt<br />
heute in medizinischer Hinsicht eine<br />
Renaissance. Belegt ist ihr positiver<br />
Einfl uss auf das weibliche hormonelle<br />
Gleichgewicht dank der Phytohormone,<br />
der Isofl avonoide. Dieses Pfl änzchen,<br />
ein Glücksbringer: Da wuseln die Kinder<br />
über Wiesen und suchen ihr grünes,<br />
vierblättriges Glück: „Ah, da steht es<br />
ja, beinahe wärst du drauf getreten.“<br />
Es ist der<br />
Rot-Klee<br />
(Trifolium pratense),<br />
ein Schmetterlingsblütler der<br />
Leguminosenfamilie, auch Wiesen-,<br />
Hummel-, Honig-, Futter-, Fleischklee,<br />
Herrgotts-, Zuckerbrot oder Honigblume<br />
genannt.<br />
Botanische Merkmale: Aus einer<br />
ausdauernden, kräftigen Pfahlwurzel<br />
mit vielen Nebenwurzeln sprießt eine<br />
Blattrosette mit kriechenden<br />
oder aufrechten,<br />
häufi g leicht<br />
rötlichen Stängeln.<br />
Diese sind gerillt<br />
bis kantig, kahl oder<br />
anliegend behaart,<br />
verzweigen sich nur<br />
wenig und erreichen<br />
20 bis 60 cm Höhe.<br />
Die Blätter sind in der<br />
Regel dreizählig, die<br />
unteren langgestielt,<br />
die oberen fast sitzend.<br />
Die am Stängel<br />
stehen wechselständig.<br />
Jedes Teilblättchen<br />
ist eiförmig, am<br />
Rand bewimpert, von<br />
grüner Farbe mit quer<br />
verlaufenden, fast<br />
weißen Zonen auf<br />
der Oberseite. Den<br />
Achseln der oberen<br />
und seitlichen Blätter<br />
entspringen von Mai<br />
bis September bis<br />
zu 4 kurzgestielte,<br />
manchmal sitzende<br />
kugelige Blütenköpfe.<br />
Es sind 30 bis 60<br />
einzelne Schmetterlingsblütchen<br />
mit purpurroter Krone. Ab<br />
September reifen die Hülsenfrüchte.<br />
Vorkommen: auf Wiesen, Feldern,<br />
Lichtungen und Brachen, an Acker- und<br />
Waldrändern, Gebüschen und Wegen<br />
sowie kultiviert als Futterpfl anze.<br />
Ernte und Erntezeit: die Blätter<br />
und Triebspitzen ab April, die Blüten<br />
ab Mai, die Samen im Herbst.<br />
Hauptinhaltsstoffe: die Vitamine C,<br />
E und Carotin, Flavonoide, Glykoside,<br />
Wildpfl anzen<br />
Gesundheit kostenlos<br />
RALF KOCHT<br />
ätherische Öle, Isofl avone(sie haben<br />
eine ähnliche Struktur wie die weiblichen<br />
Östrogene), Proteine, Gerbstoffe,<br />
Mineralstoffe und Cumarine.<br />
Geschmack: die Blätter wie Erbsen<br />
mit Feldsalat, die Blüten honigsüß.<br />
Verwendung in der Küche: Triebe,<br />
Blätter und Blüten ergeben eine milde<br />
Beilage an frischen Salaten, Kräuter-,<br />
Gemüsesuppen, Spinat und gebratene,<br />
frittierte Gemüsegerichte; oder an<br />
Quark, Käse oder Butter. Rotklee passt<br />
sehr zu Feldsalat, Basilikum, Sauerampfer,<br />
Mozarella, Meerrettich; überhaupt<br />
zu scharfen Speisen. Die Blüten dienen<br />
zum Aromatisieren von Wein und Likör<br />
oder einfach als Dekoration. Eingeknetet<br />
in Teig, herzhaft gewürzt, können<br />
sie aber auch als Frikadellen gebraten<br />
oder in Mehl gestampft zu Knäckebrot<br />
gebacken werden. Rotklee, frisch bzw.<br />
getrocknet, ergibt pur oder mit Kräutern<br />
gemischt tolle Tees. Gourmets lieben<br />
die getrockneten, gemahlenen Blätter<br />
als Suppenwürze (1 EL pro Teller). Das<br />
ganze Kraut kann mariniert, getrocknet<br />
oder eingesäuert wie Sauerkraut aufgehoben<br />
werden. Auch schmecken die<br />
gekeimten Samen vorzüglich.<br />
Gesundheitlicher<br />
Wert: Die<br />
hochwirksamen<br />
Pflanzenhormone<br />
mindern die Leiden<br />
der Wechseljahre<br />
und beugen - regelmäßig<br />
gegessen<br />
- Brust-, Gebärmutter-<br />
und Prostatakrebs,<br />
Osteoporose,<br />
Erkrankungen der<br />
Gefäße - überhaupt<br />
allen sogenannten<br />
Alterserscheinungen<br />
vor. In der Volksmedizin<br />
gilt Rotklee<br />
auch als blutreinigend<br />
und -verdünnend,<br />
krampf- und<br />
schleimlösend,<br />
Auswurf fördernd<br />
und harntreibend.<br />
Er wird bei Verdauungsstörungen,<br />
Leberbeschwerden,<br />
Appetitlosigkeit,<br />
Hautproblemen,<br />
Gicht, Rheuma<br />
sowie bei Herz-,<br />
Kreislaufstörungen,<br />
Entzündungen im<br />
Mund, im Rachen und der Milchdrüsen<br />
empfohlen.Rotklee sollte Bestandteil<br />
von Frühjahrskuren sein und wird innerlich<br />
und äußerlich angewendet.<br />
Elisabeth Westphal<br />
Die Autorin ist Ernährungsberaterin<br />
und Marktleiterin auf dem Ökomarkt<br />
der <strong>GRÜNE</strong>N <strong>LIGA</strong> (Donnerstag 12<br />
-19 Uhr, Kollwitzplatz, Prenzlauer<br />
Berg), Tel. 44339148<br />
Für 3-4 Personen<br />
150 g bis 200 g Instant-Couscous<br />
ca.50 g ungeschälte, gemahlene<br />
Mandeln<br />
Salz<br />
1 El Butter<br />
2 Zehen Knoblauch, fein gehackt<br />
1 Messerspitze abgeriebene,<br />
(unbehandelte!) Zitronenschale<br />
ca. 600 g Möhren<br />
1 TL Blütenhonig (aus der<br />
Region)<br />
150 g Sahne<br />
1 TL Curry<br />
Wasser<br />
Wildkräuter (Gundermann, Giersch,<br />
Brennessel, Löwenzahn oder Schafgarbe;<br />
ersatzweise schmecken auch<br />
Petersilie, Koriander oder Kerbel gut)<br />
Zubereitung:<br />
1. Couscous nach Packungsanleitung<br />
zubereiten. Mandeln in einer Pfanne<br />
Couscous<br />
mit Wildkräuter-Currymöhren<br />
ohne Fett anrösten. Butter, Zitronenschale,<br />
Mandeln, Knoblauch und<br />
Salz zum Couscous geben und die<br />
Zutaten gut mischen. Zum Warmhalten<br />
den Mandelcouscous ins heiße<br />
Wasserbad stellen.<br />
2. Möhren in Scheiben schneiden.<br />
Butter in einem Topf schmelzen,<br />
Honig in der Butter unter Rühren<br />
langsam aufl ösen. Möhren in dem<br />
Honig-Butter-Gemisch andünsten.<br />
Etwa 50 ml Wasser dazugeben<br />
und zugedeckt kurze Zeit garen.<br />
Sahne und Curry zugeben, mit Salz<br />
abschmecken. Möhrengemüse mit<br />
gehackten Wildkräutern bestreut<br />
servieren.<br />
Dazu passt ein gut gekühlter, trockener<br />
Weißwein.<br />
Guten Appetit! Gerburg Hill<br />
Foto: Evelin Bulling