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Der Rabe Ralf - GRÜNE LIGA Berlin eV

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24<br />

August / September 2010<br />

Da wächst eine uralte Heil-,<br />

Nahrungs- und Zauberpfl anze,<br />

in vieler Hinsicht gut für den<br />

Menschen; aber auch als Bodenverbesserer<br />

und Tierfutter von Bedeutung.<br />

Ihre Wirkung für Frauen in den Wechseljahren,<br />

lange Zeit vergessen, erlebt<br />

heute in medizinischer Hinsicht eine<br />

Renaissance. Belegt ist ihr positiver<br />

Einfl uss auf das weibliche hormonelle<br />

Gleichgewicht dank der Phytohormone,<br />

der Isofl avonoide. Dieses Pfl änzchen,<br />

ein Glücksbringer: Da wuseln die Kinder<br />

über Wiesen und suchen ihr grünes,<br />

vierblättriges Glück: „Ah, da steht es<br />

ja, beinahe wärst du drauf getreten.“<br />

Es ist der<br />

Rot-Klee<br />

(Trifolium pratense),<br />

ein Schmetterlingsblütler der<br />

Leguminosenfamilie, auch Wiesen-,<br />

Hummel-, Honig-, Futter-, Fleischklee,<br />

Herrgotts-, Zuckerbrot oder Honigblume<br />

genannt.<br />

Botanische Merkmale: Aus einer<br />

ausdauernden, kräftigen Pfahlwurzel<br />

mit vielen Nebenwurzeln sprießt eine<br />

Blattrosette mit kriechenden<br />

oder aufrechten,<br />

häufi g leicht<br />

rötlichen Stängeln.<br />

Diese sind gerillt<br />

bis kantig, kahl oder<br />

anliegend behaart,<br />

verzweigen sich nur<br />

wenig und erreichen<br />

20 bis 60 cm Höhe.<br />

Die Blätter sind in der<br />

Regel dreizählig, die<br />

unteren langgestielt,<br />

die oberen fast sitzend.<br />

Die am Stängel<br />

stehen wechselständig.<br />

Jedes Teilblättchen<br />

ist eiförmig, am<br />

Rand bewimpert, von<br />

grüner Farbe mit quer<br />

verlaufenden, fast<br />

weißen Zonen auf<br />

der Oberseite. Den<br />

Achseln der oberen<br />

und seitlichen Blätter<br />

entspringen von Mai<br />

bis September bis<br />

zu 4 kurzgestielte,<br />

manchmal sitzende<br />

kugelige Blütenköpfe.<br />

Es sind 30 bis 60<br />

einzelne Schmetterlingsblütchen<br />

mit purpurroter Krone. Ab<br />

September reifen die Hülsenfrüchte.<br />

Vorkommen: auf Wiesen, Feldern,<br />

Lichtungen und Brachen, an Acker- und<br />

Waldrändern, Gebüschen und Wegen<br />

sowie kultiviert als Futterpfl anze.<br />

Ernte und Erntezeit: die Blätter<br />

und Triebspitzen ab April, die Blüten<br />

ab Mai, die Samen im Herbst.<br />

Hauptinhaltsstoffe: die Vitamine C,<br />

E und Carotin, Flavonoide, Glykoside,<br />

Wildpfl anzen<br />

Gesundheit kostenlos<br />

RALF KOCHT<br />

ätherische Öle, Isofl avone(sie haben<br />

eine ähnliche Struktur wie die weiblichen<br />

Östrogene), Proteine, Gerbstoffe,<br />

Mineralstoffe und Cumarine.<br />

Geschmack: die Blätter wie Erbsen<br />

mit Feldsalat, die Blüten honigsüß.<br />

Verwendung in der Küche: Triebe,<br />

Blätter und Blüten ergeben eine milde<br />

Beilage an frischen Salaten, Kräuter-,<br />

Gemüsesuppen, Spinat und gebratene,<br />

frittierte Gemüsegerichte; oder an<br />

Quark, Käse oder Butter. Rotklee passt<br />

sehr zu Feldsalat, Basilikum, Sauerampfer,<br />

Mozarella, Meerrettich; überhaupt<br />

zu scharfen Speisen. Die Blüten dienen<br />

zum Aromatisieren von Wein und Likör<br />

oder einfach als Dekoration. Eingeknetet<br />

in Teig, herzhaft gewürzt, können<br />

sie aber auch als Frikadellen gebraten<br />

oder in Mehl gestampft zu Knäckebrot<br />

gebacken werden. Rotklee, frisch bzw.<br />

getrocknet, ergibt pur oder mit Kräutern<br />

gemischt tolle Tees. Gourmets lieben<br />

die getrockneten, gemahlenen Blätter<br />

als Suppenwürze (1 EL pro Teller). Das<br />

ganze Kraut kann mariniert, getrocknet<br />

oder eingesäuert wie Sauerkraut aufgehoben<br />

werden. Auch schmecken die<br />

gekeimten Samen vorzüglich.<br />

Gesundheitlicher<br />

Wert: Die<br />

hochwirksamen<br />

Pflanzenhormone<br />

mindern die Leiden<br />

der Wechseljahre<br />

und beugen - regelmäßig<br />

gegessen<br />

- Brust-, Gebärmutter-<br />

und Prostatakrebs,<br />

Osteoporose,<br />

Erkrankungen der<br />

Gefäße - überhaupt<br />

allen sogenannten<br />

Alterserscheinungen<br />

vor. In der Volksmedizin<br />

gilt Rotklee<br />

auch als blutreinigend<br />

und -verdünnend,<br />

krampf- und<br />

schleimlösend,<br />

Auswurf fördernd<br />

und harntreibend.<br />

Er wird bei Verdauungsstörungen,<br />

Leberbeschwerden,<br />

Appetitlosigkeit,<br />

Hautproblemen,<br />

Gicht, Rheuma<br />

sowie bei Herz-,<br />

Kreislaufstörungen,<br />

Entzündungen im<br />

Mund, im Rachen und der Milchdrüsen<br />

empfohlen.Rotklee sollte Bestandteil<br />

von Frühjahrskuren sein und wird innerlich<br />

und äußerlich angewendet.<br />

Elisabeth Westphal<br />

Die Autorin ist Ernährungsberaterin<br />

und Marktleiterin auf dem Ökomarkt<br />

der <strong>GRÜNE</strong>N <strong>LIGA</strong> (Donnerstag 12<br />

-19 Uhr, Kollwitzplatz, Prenzlauer<br />

Berg), Tel. 44339148<br />

Für 3-4 Personen<br />

150 g bis 200 g Instant-Couscous<br />

ca.50 g ungeschälte, gemahlene<br />

Mandeln<br />

Salz<br />

1 El Butter<br />

2 Zehen Knoblauch, fein gehackt<br />

1 Messerspitze abgeriebene,<br />

(unbehandelte!) Zitronenschale<br />

ca. 600 g Möhren<br />

1 TL Blütenhonig (aus der<br />

Region)<br />

150 g Sahne<br />

1 TL Curry<br />

Wasser<br />

Wildkräuter (Gundermann, Giersch,<br />

Brennessel, Löwenzahn oder Schafgarbe;<br />

ersatzweise schmecken auch<br />

Petersilie, Koriander oder Kerbel gut)<br />

Zubereitung:<br />

1. Couscous nach Packungsanleitung<br />

zubereiten. Mandeln in einer Pfanne<br />

Couscous<br />

mit Wildkräuter-Currymöhren<br />

ohne Fett anrösten. Butter, Zitronenschale,<br />

Mandeln, Knoblauch und<br />

Salz zum Couscous geben und die<br />

Zutaten gut mischen. Zum Warmhalten<br />

den Mandelcouscous ins heiße<br />

Wasserbad stellen.<br />

2. Möhren in Scheiben schneiden.<br />

Butter in einem Topf schmelzen,<br />

Honig in der Butter unter Rühren<br />

langsam aufl ösen. Möhren in dem<br />

Honig-Butter-Gemisch andünsten.<br />

Etwa 50 ml Wasser dazugeben<br />

und zugedeckt kurze Zeit garen.<br />

Sahne und Curry zugeben, mit Salz<br />

abschmecken. Möhrengemüse mit<br />

gehackten Wildkräutern bestreut<br />

servieren.<br />

Dazu passt ein gut gekühlter, trockener<br />

Weißwein.<br />

Guten Appetit! Gerburg Hill<br />

Foto: Evelin Bulling

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