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Die neue Jagd nach Ressourcen: Wie die EU-Handels- und - Oxfam

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fuhrsteuern zu erheben, stark einzuschränken. Und sie geht sogar noch einen Schritt weiter, in dem<br />

sie <strong>die</strong> Anwendung von handelspolitischen Vergeltungsmaßnahmen gegen Export beschränkungen<br />

erwägt:<br />

„<strong>Die</strong> <strong>EU</strong> sollte sicherstellen, dass jegliche Verzerrung der Preise von Rohstoffen, <strong>die</strong> sich<br />

aus Ausfuhrbeschränkungen, Doppelpreissystemen oder Maßnahmen mit einem ähnli-<br />

chen Effekt eines exportierenden Landes ergibt, Gegenstand von Untersuchungen <strong>und</strong><br />

An wendung handelspolitischer Schutzinstrumente wird. Auch wenn <strong>die</strong> Bekämpfung der<br />

Auswirkungen an Stelle der Ursachen nur eine „zweitbeste“ Lösung ist, können handels-<br />

politische Schutzinstrumente eine wirksame Maßnahme zur Durchsetzung der Rohstoff-<br />

initiative sein.“ 72<br />

Das heißt, dass <strong>die</strong> <strong>EU</strong> Anti-Dumping-Maßnahmen <strong>und</strong> Schutzmechanismen nutzen könnte, um den<br />

europäischen Markt von Importen aus Entwicklungsländern mit Ausfuhrbeschränkungen zu schützen.<br />

Kasten 5: Auf welche Ausfuhrbeschränkungen zielt <strong>die</strong> <strong>EU</strong>?<br />

Das Arbeitsdokument der Kommission, das <strong>die</strong> Veröffentlichung der Rohstoffinitiative 2008 begleitete,<br />

enthält eine Liste von 15 Rohstoffen, vor allem Mineralien, bei denen Länder <strong>die</strong> Ausfuhr<br />

beschränken. <strong>Die</strong> betreffenden Länder wurden angeführt von China, es folgen, unter anderen,<br />

Russland, In<strong>die</strong>n, <strong>die</strong> Ukraine <strong>und</strong> Argentinien. Vier Länder werden hervorgehoben, weil sie Ausfuhrbeschränkungen<br />

auf unverarbeitete Felle <strong>und</strong> Häute anwenden – Argentinien, In<strong>die</strong>n, Brasilien<br />

<strong>und</strong> Pakistan. 73<br />

2007 initiierte <strong>die</strong> Kommission eine laufende Bestandsaufnahme von Ausfuhrbeschränkungen für<br />

Rohstoffe. Bis Ende 2009 wurden 19 Länder * identifiziert, <strong>die</strong> insgesamt 1.233 Maßnahmen <strong>die</strong>ser<br />

Art anwendeten. Einige von ihnen zählen zu den ärmsten Ländern der Welt, wie Sierra Leone,<br />

Togo <strong>und</strong> Tansania. 84 Prozent <strong>die</strong>ser Maßnahmen waren Ausfuhrsteuern, <strong>die</strong> meisten wurden<br />

von Argentinien, der Ukraine, China <strong>und</strong> Russland erhoben. <strong>Die</strong> Sektoren, in denen <strong>die</strong> Steuern<br />

hauptsächlich erhoben wurden, waren Metall <strong>und</strong> landwirtschaftliche Produkte, dann folgten<br />

Chemikalien, Holz sowie unverarbeitete Felle <strong>und</strong> Häute. 74<br />

Abbildung 1: Ausfuhrbeschränkungen in der Bestandsaufnahme der Kommission<br />

Metalle 21%<br />

Sonstige 38%<br />

Quelle: EC, DG Trade, Raw Materials Policy, 2009 Annual Report, S. 10<br />

Landwirtschaftliche<br />

Produkte 14%<br />

Chemikalien 12%<br />

Holz 6%<br />

Unverarbeitete Häute <strong>und</strong> Felle 5%<br />

Mineralische Produkte 4%<br />

* <strong>Die</strong> 19 Länder sind Algerien, Argentinien, Bangladesch, Brasilien, China, Ägypten, In<strong>die</strong>n, Indonesien, Kasachstan, Marokko, Nigeria,<br />

Pakistan, Russland, Sierra Leone, Südafrika, Tansania, Thailand, Togo <strong>und</strong> <strong>die</strong> Ukraine.<br />

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