Die neue Jagd nach Ressourcen: Wie die EU-Handels- und - Oxfam
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Politische Empfehlungen<br />
Zur Rohstoffinitiative<br />
<strong>Die</strong> <strong>EU</strong> sollte <strong>die</strong> gerechte Nutzung der weltweiten natürlichen <strong>Ressourcen</strong> <strong>und</strong> eine <strong>nach</strong>haltige<br />
Entwicklung für alle fördern.<br />
• Dafür muss <strong>die</strong> <strong>EU</strong> ihren <strong>Ressourcen</strong>verbrauch verringern <strong>und</strong> ein <strong>nach</strong>haltiges Wirtschaftsmodell<br />
mit geringer <strong>Ressourcen</strong>nutzung entwickeln, das eine drastische Zunahme der <strong>Wie</strong>derverwertung<br />
<strong>und</strong> mehrfachen Nutzung von Produkten unterstützt.<br />
• Anstatt auf <strong>die</strong> unilaterale Rohstoffinitiative zu setzen, sollte <strong>die</strong> <strong>EU</strong> einen transparenten Prozess<br />
für <strong>die</strong> internationale Gemeinschaft voranbringen, um so <strong>neue</strong> Kooperationsformen beim Umgang<br />
mit Rohstoffen zu entwickeln, <strong>die</strong> auf eine Reduzierung des übermäßigen Verbrauchs der<br />
<strong>Ressourcen</strong> der Erde <strong>und</strong> auf den Transfer von Wissen über <strong>die</strong> <strong>nach</strong>haltige Nutzung von <strong>Ressourcen</strong><br />
gerichtet ist.<br />
Zu Ausfuhrbeschränkungen<br />
<strong>Die</strong> <strong>EU</strong> sollte <strong>die</strong> Entwicklungsländer bei der Diversifizierung ihrer Volkswirtschaften, der Verringerung<br />
ihrer Abhängigkeit von Rohstoffexporten, der Erhöhung der Wertschöpfung vor Ort <strong>und</strong> dem<br />
Schutz der endlichen natürlichen <strong>Ressourcen</strong> unterstützen. <strong>Die</strong> <strong>EU</strong> sollte insbesondere<br />
• <strong>die</strong> Rechte der Entwicklungsländer achten, Ausfuhrbeschränkungen im öffentlichen Interesse anzuwenden;<br />
• darauf verzichten, <strong>die</strong> Nutzung von Ausfuhrsteuern in sämtlichen Foren, wie Verhandlungen in<br />
der WTO, in bilateralen Freihandelsabkommen <strong>und</strong> EPAs sowie anderen Prozessen wie <strong>die</strong> APS-<br />
Diskussionen verbieten oder einschränken zu wollen;<br />
• von handelspolitischen Schutzinstrumenten zur Bekämpfung von Ausfuhrsteuern absehen.<br />
Zu Investitionen<br />
<strong>Die</strong> Investitionspolitik der <strong>EU</strong> sollte <strong>die</strong> Regierungen besser in <strong>die</strong> Lage versetzen, Investitionen <strong>und</strong><br />
Unternehmen im Interesse der Entwicklung <strong>und</strong> des Allgemeinwohls zu regulieren. Investitionsschutzabkommen<br />
müssen ein besseres Gleichgewicht zwischen Rechten <strong>und</strong> Pflichten von Investoren<br />
schaffen <strong>und</strong> positives Verhalten von Investoren zur Förderung langfristiger, <strong>nach</strong>haltiger Entwicklung<br />
unterstützen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>EU</strong> sollte insbesondere<br />
• das Recht von Entwicklungsländern achten, Investitionsbedingungen <strong>und</strong> das Verhalten von Investoren<br />
im öffentlichen Interesse zu regulieren <strong>und</strong> zu steuern;<br />
• in EPAs <strong>und</strong> anderen Freihandelsabkommen nicht auf Regeln zur Liberalisierung von Investitionen<br />
drängen;<br />
• ihre Haltung zur Inländerbehandlung, zu freien Kapitalströmen <strong>und</strong> Investorenschutz ändern, um<br />
zu gewährleisten, dass <strong>die</strong> Regierungen der Entwicklungsländer Investitionen <strong>und</strong> deren Bedingungen<br />
regulieren können. <strong>Die</strong> <strong>EU</strong> darf nicht länger auf internationale Streitschlichtungsmechanismen<br />
zwischen Staat <strong>und</strong> Investoren drängen;<br />
• alle Verhandlungen über bilaterale Investitionsschutzabkommen der Mitgliedsstaaten ruhen lassen,<br />
während das <strong>neue</strong> Rahmenwerk für <strong>die</strong> Investitionspolitik der <strong>EU</strong> ausgearbeitet wird. <strong>Die</strong><br />
Kommission muss <strong>die</strong> bestehenden BITs-Verträge der Mitgliedsstaaten einschließlich des Mechanismus<br />
zur internationalen Streitschlichtung zwischen Investoren <strong>und</strong> Staaten überprüfen, vor allem<br />
in Bezug auf ihre Auswirkungen auf <strong>die</strong> Möglichkeiten von Regierungen, das Verhalten von<br />
Investoren zu regulieren <strong>und</strong> <strong>nach</strong>haltige Entwicklung zu fördern;<br />
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