Ihr Prim. Dr. Georg Pinter & Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf ... - Arzt + Kind
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Klinische Untersuchung<br />
• Überprüfung des Gleichgewichtes, des<br />
Gangbildes und der Funktion der unteren<br />
Extremität mittels standardisierten Testverfahren<br />
(modifizierter Romberg-Test, Armausstrecktest,<br />
timed up and go test, Walk-<br />
Performance beim 6 Minuten Gehtest)<br />
• Erhebung eines neurologischen und des<br />
kognitiven Status, der Propriozeption, der<br />
Reflexe, der cortikalen, extrapyramidalen<br />
und cerebellären Funktionen<br />
• Überprüfung der Muskelkraft (Handgrip,<br />
chair rising Test, etc.)<br />
• Erhebung des kardiovaskulären Status<br />
durch Überprüfung der Herzfrequenz und<br />
des Herzrhythmus beim Aufstehen, Kontrolle<br />
der orthostatischen Regulation (modifiz.<br />
Schellong Test) und bei begründeten<br />
Verdacht Durchführung des Karotisdruckversuches<br />
• Grobe Überprüfung des Sehvermögens<br />
• Inspektion des Füße und des Schuhwerks<br />
Naturgemäß kann die klinische Untersuchung<br />
anhand der erhobenen Sturzanamnesedaten<br />
modifiziert werden bzw. Teilaspekte<br />
des Assessments können bei Bedarf erweitert<br />
(z.B. EEG-Untersuchung, Holter, etc.) oder<br />
weggelassen werden.<br />
Die Leitlinien empfehlen zusätzlich eine funktionelle<br />
Überprüfung der Fertigkeiten und<br />
Fähigkeiten des Betroffenen (ADL und IADL -<br />
Test) um auch die Möglichkeit der adäquaten<br />
Benützung diverser Gehhilfsmittel herauszufinden.<br />
Weiters ist eine Befragung oder vor Ort<br />
Überprüfung des häuslichen Umfeldes und der<br />
diversen Stolperfallen unbedingt erforderlich.<br />
Die meisten Studien und nicht zuletzt ein rezentes<br />
Cochrane Review weisen auf die Effektivität<br />
des Sturzassessments und der multifaktoriell<br />
angesetzten Präventionsprogramme hin, welche<br />
Medikamentenreduktion, Behandlung<br />
der sturzassoziierten Erkrankungen, Wohnraumadaptierung<br />
und auch Therapie von Herzrhythmusstörungen<br />
und der orthostatischen<br />
Dysregulation beinhalten.<br />
Ein notwendiger Teil der Sturzprävention ist<br />
das körperliche Training („Exercise“), welches<br />
sich auf Muskelkraft, Gleichgewicht, Beweglichkeit<br />
und Ausdauer bezieht. Programme<br />
welche zwei oder mehrere dieser Komponenten<br />
beinhalten, reduzieren die Sturzinzidenz<br />
und die Zahl der stürzenden Personen, wobei<br />
Training in supervidierten Gruppen, Tai Chi<br />
und das individuelle Training gemäß einem<br />
entsprechenden Plan zu Hause am effektivsten<br />
ist.<br />
Kritisch anzumerken ist, dass sich die Mehrzahl<br />
der Studien auf zu Hause lebende alte<br />
Menschen beschränken und dass wenig Evidenz<br />
hinsichtlich der Verminderung der Sturzinzidenz<br />
bei Pflegeheimbewohnern oder bei<br />
demenzerkrankten Sturzpatienten vorliegt.<br />
Zusätzlich ist die Effektivität der Maßnahmen<br />
nur im strukturierten Setting einer Studie<br />
nachvollziehbar. Das Angebot an organisierten<br />
Sturzpräventionsprogrammen für ältere<br />
Menschen (außerhalb von Studien und kleinen<br />
Projekten) ist jedoch für unsere Patienten<br />
rar oder gar nicht existent.<br />
Zuletzt sollte noch auf den Effekt von Vitamin<br />
D hingewiesen werden. Der Datenlage<br />
zufolge kommt es, neben einer rezeptorunabhängigen<br />
Begünstigung des Kalziumeinstroms<br />
in die Muskelzelle, durch die Bindung<br />
Literatur<br />
<strong>Arzt</strong> Patient<br />
des aktiven Vitamin D an den Vitamin D-<br />
Rezeptor zu einer Förderung der Proteinsynthese,<br />
das letztendlich zu einer Verbesserung<br />
der Muskelkraft und zu einer Reduzierung<br />
der Sturzrate führt. Unter Vitamin D konnte<br />
im Vergleich zur Placebo oder Kalziumsubsitution<br />
das Sturzrisiko um 22% gesenkt werden,<br />
entsprechend einer NNT von 15. Vitamin<br />
D scheint ein vielversprechenden Therapiekonzept<br />
hinsichtlich Sturzprävention zu sein.<br />
Die Leitlinie der amerikanischen und britischen<br />
Gesellschaft empfiehlt eine tgl. Dosis<br />
von mindestens 800 IE, wobei die Therapiedauer<br />
und die genau Dosierung bei nachgewiesener<br />
Vitamin D-Insuffizienz noch Gegenstand<br />
von Studien ist.<br />
(1) Sturzassessment-Indikationen Instrumente ,<br />
Daniel Grob, Klinik für Akutgeriatrie, Stadtspital<br />
Waid, Zürich<br />
(2) 2010 AGS/BGS Clinical Practice Guidelines, Prevention<br />
of falls in older Persons<br />
(3) Medication and falls in old age, M.K. Modreker,<br />
W. von Renteln-Kruse volume 50, n 4<br />
(4) Preventing falls in elderly, Tinetti NEJM 2003;<br />
348:42-49<br />
(5) Interventions for preventing falls in older people<br />
living in the community gillespie 2009 cochrane<br />
(6) Effects of Vitamin D on falls Bischoff ferrari Jama<br />
2004<br />
Seractil forte 400 mg - Filmtabletten<br />
Zusammensetzung: Eine Filmtablette enthält 400 mg Dexibuprofen. Hilfsstoffe: Tablettenkern: Hypromellose, mikrokristalline Cellulose, Carmellose-Calcium, hochdisperses Siliciumdioxid,<br />
Talk. Filmüberzug: Hypromellose, Titandioxid (E171), Glyceroltriacetat, Talk, Macrogol 6000. Anwendungsgebiete: Akute und chronische Arthritis, wie chronische Polyarthritis (rheumatoide<br />
Arthritis) und andere Arthrosen; entzündliche rheumatische Erkrankungen, wie Morbus Bechterew, Weichteilrheumatismus; zur symptomatischen Behandlung von Schmerzen,<br />
schmerzhaften Schwellungen oder Entzündungen, wie nach Verletzungen oder Operationen. Gegenanzeigen: Dexibuprofen darf nicht angewendet werden bei Patienten: mit einer<br />
bekannten Überempfindlichkeit gegen Dexibuprofen, gegen andere NSAR oder gegen einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels. Bei denen Stoffe mit ähnlicher Wirkung (z.B.<br />
Acetylsalicylsäure oder andere NSAR) Asthmaanfälle, Bronchospasmen, akute Rhinitis, Nasenpolypen, Urtikaria oder angioneurotische Ödeme auslösen. Mit einer Vorgeschichte von gastrointestinalen<br />
Blutungen oder Perforationen, die im Zusammenhang mit einer vorhergehenden NSAR Therapie steht. Mit bestehenden oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretenen<br />
peptischen Ulzera oder Blutungen (mindestens zwei voneinander unabhängige Episoden von nachgewiesener Ulzeration oder Blutung). Mit zerebrovaskulären oder anderen aktiven<br />
Blutungen. Mit aktivem Morbus Crohn oder aktiver Colitis ulcerosa. Mit schwerer Herzinsuffizienz. Mit schwerer Nierenfunktionsstörung (GFR < 30 ml/min). Mit schwerer Leberfunktionsstörung.<br />
Ab dem sechsten Monat der Schwangerschaft. Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidale antiinflammatorische und antirheumatische Stoffe, Propionsäurederivate,<br />
ATCCode: M01AE14. Abgabe: ezept- und apothekenpflichtig Packungsgrößen: 10, 30, 50 Stück Kassenstatus: 10, 50 Stück: Green Box 30 Stück: No Box Zulassungsinhaber: Gebro<br />
Pharma GmbH, 6391 Fieberbrunn Stand der Fachkurzinformation: Dezember 2010. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit<br />
anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen sowie Gewöhnungseffekten entnehmen Sie bitte der<br />
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