Palliative Geriatrie gezogen werden, z.B. die Palliative Care, denn diese ermöglicht einen zusätzlichen positiven Zugang zum chronisch multimorbiden, oft kognitiv beeinträchtigten, pflege- und betreuungsabhängigen, sterbenden alten Menschen - damit wirkt sie dem Burnout entgegen, oder einer entwürdigenden Behandlung der alten Menschen, vor allem wenn sie in Institutionen leben und sterben müssen. Es muss aber vor der Gefahr gewarnt werden, in einen therapeutischen (kurativen) Nihilismus abzurutschen und die Geriatrie als eine kostengünstige Möglichkeit sehen, um mit den Probleme der immer größer werdenden Gruppe der hochaltrigen Menschen fertig zu werden. Dazu würde auch ein ökonomischer und sozialer <strong>Dr</strong>uck beitragen, eine in der Gesellschaft aufkeimende Altersdiskriminierung (Ageismus)! Hochbetagte, kranke Menschen leiden oft nicht an primär das Leben limitierenden Erkrankungen und Prognosen zu ihrem Todeseintritt sind sehr unsicher. Nicht alle geriatrischen Patienten befinden sich in einer terminalen Phase. Es ist nicht immer eindeutig, dass auch in der Terminalphase ein kuratives Prozedere unangebracht, sinnlos ist, insbesondere wenn es um reversible, die Lebensqualität beeinträchtigende Situationen geht (Grob 2002). Es gibt eine gegenseitige Bereicherung von Geriatrie und Palliative Care, eine „Verzahnung“ durch gemeinsame Themen (Goldstein 2005). Eine Reihe von Themen, die der Palliative Care eigen sind, können in die Geriatrie integriert werden und sie bereichern, ebenso kann die Geriatrie mit ihr eigenen Themen die Palliative Care sinnvoll ergänzen. Die Geriatrie kann zum Beispiel von der Palliative Care die optimale Symptomkontrolle, die Bedeutung von guten Kommunikationsfähigkeiten „lernen“, die Palliative Care von der Geriatrie u.a. das Konzept von Frailty übernehmen, die Prinzipien des geriatrischen Assessments und Kenntnisse über typische geriatrische Syndrome und deren Behandlungsmöglichkeiten. Die Todesnähe der geriatrischen Patienten ergibt sich einerseits natürlich aus der demographischen Realität, andererseits aus dem mit dem Alter steigenden Risiko für chronische Multimorbidität und geringer werdenden Kapazitäten, mit zusätzlichen akuten Krankheitsereignissen fertig zu werden. Der Tod ist in der geriatrischen Patientenpopulation viel präsenter als in jeder anderen Altersgruppe. Eine zunehmende Zahl von Menschen erreichen das Endstadium chronischer Erkrankungen, wie Herzinsuffizienz, respiratorische und zerebrale Erkrankungen – auch terminale Krebserkrankungen, die bis jetzt die vorwiegende Indikation für Palliative Care darstellten. Dieser Tatsache sollten auch zukünftige Forschungsanstrengungen der Geriatrie und der Palliative Care gerecht werden. Die Forschung sollte z.B. die Frage der Prävalenz von Symptomen, welche die Lebensqualität bei geriatrischer Multimorbidität negativ beeinflussen beantworten, ebenso die Frage nach den Faktoren des psychischen und seelischen Wohlbefindens geriatrischer Patienten. Weitere noch nicht ausreichend erforschte Themen wären die notwendigen Veränderungen der intra- und extramuralen Versorgungsstrukturen, die Belastungssituation der „informellen“, als auch der professionellen Betreuerinnen. (Goldstein 2005). Der Geriater/ die Geriaterin muss die mehrdimensionalen Probleme der geriatrischen Patienten mit Feingefühl und gleichzeitig einem Wissen um deren Komplexität erfassen. Er/sie hilft Menschen, die an einem ganz schmalen Grat zwischen Selbständig- keit und Autonomie in relativem Wohlbefinden und der Präzipitation einer oft irreversiblen Kaskade von Krankheiten, funktionellen Behinderungen bis hin zur Pflegebedürftigkeit und zum Tod wandeln. Deshalb ist für die Geriatrie wie für die Palliativmedizin eine empathische, gütige Haltung von entscheidender Bedeutung. Diese kann man nicht nur auf Basis der Theorievermittlung erlernen. Geriatrie und Palliative Care sollten deshalb Eingang in die praktische medizinische Ausbildung finden. Literatur (1) Bruder J, Lucke C, Schramm A, Tews HP, Werner H (1991): Was ist Geriatrie-Expertenkommission der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie und der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie; Rügheim (2) Bundesärztekammer (2004): Grundsätze der ärztlichen Sterbebegleitung, Deutsches Ärzteblatt, 101,19 (3) Fried LP et al (2001): Frailty in Older Adults: Evidence for a Phenotype. J.Gerontol. 56A: M1-M11 (4) Frühwald T (2008): Frailty. Böhmer F. (Hg.) Geriatrie. Der ältere Patient mit seinen Besonderheiten. Wien: Böhlau Verlag, 269-278 (5) Gesundheit Österreich GmbH (GÖG), Geschäftsbereich ÖBIG (2008): Akutgeriatrie/Remobilisation in Österreichischen Krankenanstalten. Überarbeitete Fassung auf Basis des Österr. Strukturplans Gesundheit (ÖSG) 2006, im Auftrag der Bundesgesundheitsagentur Mai 2008 (6) Goldstein NE, Morrison RS (2005): The Intersection Between Geriatrics and Palliative Care: A Call for a New Research Agenda, J.Am.Ger.Soc. 53:1593- 1598 (7) Grob D (2002): Neue Zürcher Zeitung, 1.6.2002 (8) Kojer M (Hg.) (2002): Alt, krank und verwirrt. Einführung in die Praxis der Palliativen Geriatrie. Freiburg im Breisgau: Lambertus (9) Loewy EH, Loewy RS (2000): The Ethics of Terminal Illness: Orchestrating the End of Life; Kluwer (10) Morrison RS, Meier DE (2003): Geriatric Palliative Care. Oxford <strong>Univ</strong>ersity Press (11) Schweizer Akademie der Medizinischen Wissenschaften, www.samw.ch/docs/Richtlinien/d_ RL_Lebensende.pdf - Zugriff am 21.9.2008 (12) Walston JD, Fried LP (2003): Frailty and its Implications for Care. In: Morrison RS, Meier DE (Eds.): Geriatric Palliative Care, pp 93-109, New York, Oxford <strong>Univ</strong>. Press ben-u-ron Saft ZUSAMMENSETZUNG: 5 ml Sirup (= 1 Messlöffel) enthalten als Wirkstoff: 200 mg Paracetamol. Sonstige Bestandteile: Saccharose, Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218), Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216), Natriumcitrat, Tragant, Zitronensäure-Monohydrat, Sahne-Aroma, Gelborange S (E 110), gereinigtes Wasser. ANWEN- DUNGSGEBIETE: Fieber- und Schmerzzustände, wie z.B. Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Muskelschmerzen, rheumatische Schmerzen,Menstruationsbeschwer den, Fieber und Schmerzen bei Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten. GEGENANZEIGEN: Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile. Schwere Leber- und Nierenfunktionsstörungen, genetisch bedingter Mangel an Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase (Symptom: hämolytische Anämie). Bei Säuglingen darf ben-u-ron Saft nicht ein gesetzt werden. Übermäßiger bzw. chronischer Alkoholgenuß (siehe 4.5) ATC-Code: N02BE01. INHABER DER ZULASSUNG: SIGMA- PHARM Arzneimittel GmbH, 1200 Wien. REZEPTPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT: Rezeptfrei mit W2, apothekenpflichtig. Informationen zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekten entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. ben-u-ron 1000 mg - Tabletten QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG: Wirkstoff: 1 Tablette enthält 1000 mg Paracetamol. Sonstige Bestandteile: Carboxymethylstärke Natrium (Typ A, Ph. Eur.), Povidon (K 29-32), Stearinsäure (Ph. Eur.), Talkum, Maisstärke, gefälltes Siliciumdioxid. ANWENDUNGSGEBIETE: Symptomatische Behandlung leichter bis mäßig starker Schmerzen (wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Regelschmerzen) und/oder Fieber. GEGENANZEIGEN: Überempfindlichkeit gegen Paracetamol oder einen der sonstigen Bestandteile. Schwere hepatozelluläre Insuffizienz (Child-Pugh > 9). Genetisch bedingter Mangel an Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase (Symptom: hämolytische Anämie). Chronischer Alkoholmissbrauch. ATC-Code: N02BE01. INHABER DER ZULASSUNG: SIGMAPHARM Arzneimittel GmbH, 1200 Wien. REZEPTPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT: Rezept- und apothekenpflichtig Informationen zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekten entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. 30
Thema Geriatrische Probleme in der Neurochirurgie Indikationen & Therapiemodalitäten Organisation: <strong>Univ</strong>ersitätsklinik für Neurochirurgie Graz Tagungspräsident: <strong>Univ</strong>.-<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. Michael Mokry Tagungssekretär: Ao. <strong>Univ</strong>.-<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. Hans Eder www.oegnc-jahrestagung.at <strong>Arzt</strong> Patient 48. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Neurochirurgie 04.– 06. Oktober 2012 Seifenfabrik Graz Angergasse 41–43 8010 Graz Gesamtorganisation: 2380 Perchtoldsdorf Donauwörther Straße 12/1 T: +43 1 869 21 23 512 F: +43 1 869 21 23 510 office@conventiongroup.at www.conventiongroup.at 31