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F1-Praktikum in Mikrobiologie - Universität Würzburg

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13Assimilation von Stickstoff: Regulation von Expression und Aktivitätder Glutam<strong>in</strong>-Synthetase von Escherichia coliDie meisten Mikroorganismen assimilieren Stickstoff durch E<strong>in</strong>bau von NH 3 <strong>in</strong> α-Ketoglutarat und Glutam<strong>in</strong>säure. Ist NH 3 <strong>in</strong> hohen Konzentrationen (> 1 mM) verfügbar, wirdα-Ketoglutarat durch die Glutamat-Dehydrogenase unter Verbrauch von NAD(P)H + H +direkt zu Glutam<strong>in</strong>säure umgesetzt.(I)GlutamatdehydrogenaseNH Glutam<strong>in</strong>säure + NAD(P) + 3 + α-Ketoglutarat + NAD(P)H + H ++Unter Stickstoff-Mangelbed<strong>in</strong>gungen werden durch die Glutam<strong>in</strong>-Synthetase unter ATP-Verbrauch NH 3 und Glutam<strong>in</strong>säure zu Glutam<strong>in</strong> umgesetzt. Bei der durch die Glutam<strong>in</strong>-2-oxoglutarat-am<strong>in</strong>otransferase (GOGAT) katalysierten Reaktion von Glutam<strong>in</strong> und α-Ketoglutarat entsteht dann unter Verbrauch von NAD(P)H + H + Glutam<strong>in</strong>säure.(II)NH 3 + Glutam<strong>in</strong>säure + ATPGlutam<strong>in</strong>-SynthetaseGlutam<strong>in</strong> + ADP + P iGOGAT(III) Glutam<strong>in</strong> + α-Ketoglutarat + NAD(P)H + H + 2 Glutam<strong>in</strong>säure + NAD(P) +Glutam<strong>in</strong>säure und Glutam<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d wichtige Vorstufen zur Biosynthese von Am<strong>in</strong>osäuren undNucleotiden. Die Glutam<strong>in</strong>-Synthetase als Schlüsselenzym für ihre Synthese unterliegtvielfältigen Regulationsmechanismen, sowohl h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Expression als auch derEnzymaktivität.Die Transkription des glnA-Gens, das die Glutam<strong>in</strong>-Synthetase codiert, wird durch dasNtrB/NtrC Zweikomponenten-System <strong>in</strong> Abhängigkeit vom Glutam<strong>in</strong>- und α-Ketoglutarat-Spiegel <strong>in</strong> der Zelle reguliert. Der phosphorylierte Response-Regulator NtrC~P wirkt dabeials Transkriptionsaktivator für glnA. Der Phosphorylierungszustand von NtrC wird durch diebifunktionelle K<strong>in</strong>ase/Phosphatase NtrB kontrolliert. Die Aktivität von NtrB wird wiederumdurch e<strong>in</strong> weiteres Prote<strong>in</strong>, PII (GlnB), reguliert. Unter Stickstoff-Mangelbed<strong>in</strong>gungen wirdPII durch das UTase/UR-Enzym (GlnD) reversibel an e<strong>in</strong>em Tyros<strong>in</strong>-Rest uridyliert, während<strong>in</strong> Gegenwart hoher Glutam<strong>in</strong>-Konzentrationen vom selben Enzym der UMP-Rest wieder vonPII abgespalten wird. Das UTase/UR-Enzym sellt somit den eigentlichen Sensor für dasVerhältnis von Glutam<strong>in</strong> und α-Ketoglutarat <strong>in</strong> der Zelle dar. Das unmodifizierte PII<strong>in</strong>teragiert mit NtrB, was die Inhibition der Autok<strong>in</strong>ase-Aktivität von NtrB bei gleichzeitigerStimulierung der Phosphatase-Aktivität von NtrB gegenüber NtrC~P bewirkt. Folglich liegtNtrC bei Stickstoff-Überschuß <strong>in</strong> der unphosphorylierten Form vor und die Transkription vonglnA unterbleibt. PII-UMP <strong>in</strong>teragiert nicht mit NtrB. Demzufolge überwiegt bei Stickstoff-Mangel die Autok<strong>in</strong>ase-Aktivität von NtrB, was zur Phosphorylierung von NtrC und zurTranskription von glnA führt.

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