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F1-Praktikum in Mikrobiologie - Universität Würzburg

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2Diauxie, KatabolitrepressionEscherichia coli kann neben Glucose auch andere Zucker wie z.B. Lactose als KohlenstoffundEnergiequelle nutzen. Der erste Schritt beim Lactoseabbau ist die Hydrolyse von Lactosezu Galactose und Glucose durch das Enzym β-Galactosidase. Die Expression der β-Galactosidase wird durch Lactose <strong>in</strong>duziert. Enthält das Wachstumsmedium aber gleichzeitigGlucose und Lactose, so verwerten die Bakterien zunächst nur die Glucose. Erst wenn dieGlucose verbraucht ist, erfolgt die Adaptation an die noch vorhandene C-Quelle Lactose, dadie Anwesenheit von Glucose im Wachstumsmedium die Expression der β-Galactosidasereprimiert. Man bezeichnet diesen Effekt als "Katabolitrepression". Die Umstellung desStoffwechsels vom Glucoseabbau zum Lactoseabbau schlägt sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er vorübergehendenVerlangsamung der bakteriellen Zellvermehrung nieder, so dass die Bakterienkultur <strong>in</strong>Gegenwart von Glucose und Lactose zwei exponentielle Wachstumsphasen durchläuft. Manbezeichnet dies als "Diauxie" (zweiphasiges Wachstum).In Enterobakterien wird die Katabolitrepression durch das Regulatorprote<strong>in</strong> CAP (auch alsCrp bezeichnet) vermittelt. Unter Katabolitrepression stehende Gene enthalten <strong>in</strong> ihrerPromotorregion e<strong>in</strong>e B<strong>in</strong>destelle für e<strong>in</strong>en Komplex aus CAP und dem Coaktivator cyclo-AMP (cAMP). Erst durch die B<strong>in</strong>dung von CAP-cAMP an den Promotor wird dieTranskription der entsprechenden Gene aktiviert. Demzufolge wird die Expression KatabolitreprimierterGene durch die Konzentration von cAMP <strong>in</strong> der Zelle gesteuert. DieAnwesenheit von Glucose im Wachstumsmedium bee<strong>in</strong>flusst den cAMP-Spiegel <strong>in</strong> der Zelleüber das Phosphotransferase (PTS)-System zur Aufnahme von Kohlenhydraten, das sich ausden Prote<strong>in</strong>en EI und HPr und den Zucker-spezifischen EII-Komponenten zusammensetzt.PTS-System:PEPEIHPrEIIAEIIBEIICPyruvat P GlucosePGlucose-6-PIst im Medium Glucose vorhanden, wird diese über EII glc aufgenommen, so dass EIIA glcvorrangig unphosphoryliert vorliegt. Ist ke<strong>in</strong>e Glucose vorhanden, überwiegt dagegen diephosphorylierte Form von EIIA glc . EIIA glc -P stimuliert die Aktivität des EnzymsAdenylatcyclase, was zur Erhöhung des cAMP-Spiegels und schließlich zur Ausbildung desCAP-cAMP Komplexes führt. E<strong>in</strong> weiterer Effekt, der zur Katabolitrepression beiträgt, ist die„<strong>in</strong>ducer-exclusion“: Unphosphoryliertes EIIA glc hemmt die Aktivität von nicht-PTS Zucker-Permeasen und unterdrückt somit die Aufnahme von Inducer-Molekülen die zur Aktivierungzusätzlicher kataboler Stoffwechselwege erforderlich wären.

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