Zürich für Sie - vollständige Version (PDF, 67 Seiten - Stadt Zürich
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<strong>Zürich</strong> wird freie Reichsstadt<br />
Im 12. Jahrhundert wuchs die <strong>Stadt</strong> dank guter Wirtschaftslage.<br />
Otto von Freising nannte <strong>Zürich</strong> «nobilissimum<br />
Sueviae oppidum» (nobelste <strong>Stadt</strong> Schwabens).<br />
Nach dem Aussterben der Zähringer 1218 wurde <strong>Zürich</strong><br />
freie Reichsstadt. Erstmals ist ein Rat quellenkundig.<br />
<strong>Zürich</strong> erhielt im 13. Jahrhundert seine bekannte <strong>Stadt</strong>mauer<br />
(Bau seit den 1220er Jahren), wie sie die <strong>Stadt</strong>planvedute<br />
von Jos Murer von 1576 zeigt. Im 13. Jahrhundert<br />
liessen sich Bettelorden nieder (Prediger-,<br />
Barfüsser-, Augustiner- und Oetenbachkloster). Formelle<br />
<strong>Stadt</strong>herrin war die Frau münsteräbtissin. Ihre Macht ging<br />
wie die des <strong>Stadt</strong>adels zurück. Die <strong>Stadt</strong> absorbierte<br />
grundherrliche Rechte von Abtei und Propstei.<br />
«Zunftrevolution» und Anbindung an die<br />
Eidgenossenschaft<br />
In der «Zunftrevolution» von 1336 stürzte Rudolf Brun<br />
(gest. 1360) mit Unterstützung des absteigenden Adels<br />
und der Handwerker das herrschende Kaufmannspatriziat.<br />
Brun führte zunächst ein autokratisches Regiment.<br />
Seit 1383 amtierten zwei halbjährlich alternierende Bürgermeister,<br />
und im 15. Jahrhundert setzte sich die Herrschaft<br />
der Zünfte durch. Schon im Herbst 1291 war <strong>Zürich</strong><br />
mit Uri und Schwyz verbündet gewesen. Brun schloss mit<br />
den Waldstätten und Luzern das Bündnis vom 1. Mai<br />
1351. Dieses festigte sich erst im Lauf der Zeit.<br />
Im 14. und 15. Jahrhundert hat sich <strong>Zürich</strong> – fast ausschliesslich<br />
durch Kauf und Pfandnahme – ein Territorium<br />
geschaffen, das etwa dem heutigen Kanton <strong>Zürich</strong><br />
entsprach. Bis zum Ende des Alten <strong>Zürich</strong>krieges<br />
(1436/50) schwankte <strong>Zürich</strong> politisch zwischen Österreich<br />
und der Eidgenossenschaft. Durch das enge Zunftregime<br />
verminderte sich der Handel immer mehr, die<br />
Seidenindustrie verschwand ganz, Leinen- und Wollindustrie<br />
gingen zurück. <strong>Zürich</strong> wurde zu einer wirtschaftlich<br />
bescheidenen Handwerkerstadt. Immerhin spielten<br />
Getreide-, Salz- und Eisenhandel eine gewisse überregionale<br />
Rolle. Im Wesentlichen stützte sich die <strong>Stadt</strong>wirtschaft<br />
auf die Beherrschung des umliegenden bäuerlichen<br />
Hinterlandes, das auch dem Absatz gewerblicher<br />
Produkte diente. Unter Hans Waldmann (hingerichtet<br />
1489) gewann <strong>Zürich</strong> die Stellung eines eidgenössischen<br />
Vorortes.<br />
<strong>Zürich</strong> <strong>für</strong> <strong>Sie</strong> | Porträt der <strong>Stadt</strong> <strong>Zürich</strong><br />
<strong>Zürich</strong> und die Reformation<br />
Mit der Reformation Ulrich Zwinglis brach ab 1519 <strong>für</strong> die<br />
Geschichte <strong>Zürich</strong>s eine neue Epoche an. Es erhielt<br />
durch das Wirken Zwinglis und Heinrich Bullingers europäische<br />
Bedeutung. Die weltliche Obrigkeit der <strong>Stadt</strong><br />
hat die reformatorische Politik mitvollzogen. <strong>Sie</strong> führte<br />
zum kon fessionellen Bürgerkrieg, der die vor örtliche<br />
Stellung <strong>Zürich</strong>s beendete. Es blieb immerhin Haupt der<br />
reformierten Schweiz. <strong>Zürich</strong> war im 16. Jahrhundert<br />
eine Zunftstadt ohne Tendenz zur wirtschaftlichen Expansion.<br />
Erst Flüchtlinge wie die reformierten Locarner<br />
(1555) und Hugenotten (1685) belebten Industrie und<br />
Handel neu (Textilindustrie, vor allem Seide).<br />
Zwinglidenkmal, Limmatquai.<br />
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