MITGLIEDERMAGAZIN DER JUNGEN LIBERALEN ... - JuLis Bayern

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

„ Leserbrief: „Freiheit“ Ein dunkler Wald. Dunkle Schatten, schnelle Schritte huschen dahin. Ein Ast zerbricht. Ein Laut wie ein Flügelschlag, einer schaut zurück und erstarrt. Weiter Freunde weiter, bis die Nacht vergeht. Weiter Freunde weiter, bis die Freundschaft erlischt. Auf zum Baum der Freiheit, bis die Welt zerbricht. Diese Zeilen sind mir eingefallen, nachdem ich den Film „Der Club der toten Dichter“ gesehen habe. Passend zur Szene als die Schüler nachts aus dem Internat schleichen, um die Baumhöhle zu finden. Danach habe ich mich an die Frage erinnert, die oft, meist aus Scherz, bei Vorstellungen gestellt wird: „Was bedeutet es für dich liberal zu sein?“ Für mich bedeutet es, dass ich darauf keine grundsätzliche Richtung sagen kann. Je nach Thema, bin ich sozial-liberal, markt-liberal, freiheitlich-liberal und in manchen Themen vielleicht auch konservativ. All das ist liberal. Liberal bedeutet für mich, dass auch wenn ich eine andere Meinung nicht teile, ich diese trotzdem akzeptiere. Ein Tunnelblick oder eine dogmatische Gedankenwelt sind für mich nicht liberal. Wer sich auf ein festes Weltbild festlegt ist nicht offen für Neues. Doch die Aufnahme neuer Dinge und Gedanken ist unerlässlich für die Gestaltung der Zukunft. Ohne Veränderung vergeht der Baum, erlischt die Freiheit, zerbricht die Welt. Thomas Kugolowski JuLi-Mitglied Impressum Juleo Mitgliedermagazin Ausgabe 3/2012 Herausgeber Junge Liberale Bayern e.V. ViSdP. Matthias Fischbach Kontakt Junge Liberale Bayern Juleo Redaktion Rindermarkt 6, 80331 München Tel.: 089/12600960 Fax: 089/12600616 juleo@julis-bayern.de Layout bo2media www.bo2media.com Druck Druckteam KG Regensburg www.druck-team-kg.de Redaktion Jasmine Kuklinski jasmine.kuklinski@juils-bayern.de Auflage 1.400 Stück
Loyalität und Integrität Der Begriff Loyalität ist in der Politik allgegenwärtig und wird doch nur selten hinterfragt. Was bedeutet er überhaupt? Im Grunde kann man Loyalität mit der Treue gegenüber Vereinbarungen und bestimmten Personen oder Gruppen grob umschreiben. Politiker sollen loyal gegenüber ihrem Wählerauftrag sein und das machen, wofür sie gewählt wurden. Wähler sind im Gegenzug loyal gegenüber einer Partei, auch wenn sie nicht immer mit allen Handlungen der Partei einverstanden sind. Überall in unserer repräsentativen Demokratie spielt Loyalität eine Rolle und erwächst gemeinsam mit einem gegenseitigen Vertrauensverhältnis. Wenn Politiker von einer Gruppe als deren Vertreter gewählt werden, wird auch eine gewisse Loyalität gegenüber deren Interessen erwartet. Wer beispielsweise bei den JuLis in den Vorstand gewählt wird, von dem erwarten die Mitglieder auch, dass er oder sie die gefassten Verbandsbeschlüsse in dieser Funktion nach Außen vertritt. So schön, so gut, doch damit hat es sich natürlich noch nicht. Loyalität in der Politik ist Fluch und Segen zugleich. Um die Unterstützung für ein hohes Amt zu bekommen, müssen Politiker sich oft in mehrere Loyalitätsverhältnisse begeben. Jede Unterstützergruppe erwartet in gewisser Weise wiederum eine Wahrung ihrer Interessen durch ihren Vertreter. Nicht selten kommt es aber zu widerstrebenden Interessen und damit zu Loyalitätskonflikten. Der Politiker muss sich entscheiden, wem gegenüber er mit einem Beschluss die Treue bricht. Um sich aus dieser Falle zu entwinden, wird oft der dritte Weg eines faulen Kompromisses gesucht, durch den eine Entscheidung verzögert oder gar nicht gefällt wird. Das lähmt die Demokratie. Beschlusspapiere werden zu Konsenssoße und klar erkenn- bare Profile verschwimmen. Es ist die paradoxe Situation der Macht, die erst hart erkämpft werden musste und dann doch nicht richtig genutzt werden kann. Doch wo bleibt da Raum für Sachentscheidungen, warum kann nicht einfach das Richtige und Nötige getan werden? Es geht, etwas kann diesen gordischen Knoten zerschlagen – zumindest theoretisch. Es ist nicht die Treue zu Anderen, sondern es ist die Treue zu sich selbst. Die persönliche Integrität, die Fähigkeit, Entscheidungen in Einklang mit den eigenen Überzeugungen zu treffen. Sie steht immer im Spannungsfeld mit der Loyalität und es ist die eigentliche Kunst der Politik, sich in diesem Feld zu Recht zu finden. Nicht umsonst garantiert das Grundgesetz den Abgeordneten Gewissensfreiheit, aber die Bindung zu Fraktion und Partei ermöglicht wiederum die politische Einflussnahme über die Grenzen von Ämtern und Mandaten hinweg. Auf die richtige Balance kommt es an. Persönliche Integrität ist dabei kein Störfaktor, sondern wichtiger Ausgleich und kann sogar zum Wahlgrund werden. Bei einem aalglatten Politiker weiß man nicht, wofür dieser im Zweifel steht, bei einem integeren Menschen hingegen schon. Diese Sicherheit hat schon für sich einen Wert. Nicht umsonst wünscht man sich oft Politiker mit Ecken und Kanten. Man bedenke auch, nur wer Kritik an der Mehrheitsmeinung intern anbringt, kann durch seinen Einwand auch zu einer Änderung jener beitragen und somit einen Loyalitätskonflikt gar nicht erst entstehen lassen – eine gesunde Demokratie räumt dem Raum ein, um eine reflektierte Entscheidungsfindung zu ermöglichen. Matthias Fischbach 15
Seite 1 und 2: MITGLIEDERMAGAZIN DER JUNGEN LIBERA
Seite 3 und 4: Vorwort Liebe Julis, vielen Dank f
Seite 5 und 6: auf Interesse. Kürzlich wurde Sabr
Seite 7 und 8: dem kopfstehenden Che Guevara und d
Seite 9 und 10: Zum Dasein bestimmt Wenn wir auf di
Seite 11 und 12: ei der letzten Bundestagswahl. Zu j
Seite 13: P R O G R A M M Samstag, 8. Septemb
Seite 17 und 18: Wahlkampf NRW! Bundesweiter Auftakt
Seite 19 und 20: Eine Garantie für die europäische

MITGLIEDERMAGAZIN DER JUNGEN LIBERALEN ... - JuLis Bayern

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?