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MITGLIEDERMAGAZIN DER JUNGEN LIBERALEN ... - JuLis Bayern

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Eine Garantie für die europäische Jugend<br />

„Die Jugend ist unsere Zukunft!“ -­‐ Leider ist diese Aussage zu einer politischen Floskel verkommen.<br />

Angesichts einer Arbeitslosenquote von über 50 Prozent unter griechischen und spanischen Jugendlichen<br />

kommen wir dem bedrohlichen Szenario einer "Verlorenen Generation" gefährlich nahe. In sechs EU-­‐<br />

Mitgliedstaaten liegt die Jugendarbeitslosigkeit über 30 Prozent, in zehn Ländern sind über 20 Prozent ohne<br />

Arbeit. Lediglich in Deutschland, den Niederlanden und Österreich liegt die Quote unter 10 Prozent (Quelle:<br />

Eurostat, Q4 2011, Q1 2012).<br />

Mehr als fünfeinhalb Millionen Einzelschicksale machen betroffen und auch die Volkswirtschaft leidet.<br />

Nicht nur, dass die Ausfälle bei Steuereinnahmen kompensiert werden müssen, es müssen auch<br />

entsprechende Sozialleistungen gezahlt werden -­‐ und all dies, wo schon jetzt Staaten mit einer drückenden<br />

Schuldenlast zu kämpfen haben.<br />

Als stellvertretende Vorsitzende des Beschäftigungsausschusses versuche ich, mit der Europäischen<br />

Kommission und den EU-­‐Mitgliedsstaaten Möglichkeiten zu finden, die Jugendarbeitslosigkeit zu<br />

bekämpfen. Ein Lösungsansatz ist die europäische Jugendgarantie. Dadurch soll sichergestellt werden, dass<br />

jeder junge EU-­‐Bürger nach Beendigung der Schule oder einer Arbeitslosigkeit von maximal vier Monaten<br />

eine Ausbildung oder Berufsausbildung aufnehmen kann. Die Mitgliedstaaten sollen dafür sorgen, dass die<br />

Garantie rechtlich durchsetzbar ist. Achtung: Hierbei handelt es sich weder um einen staatlich garantierten<br />

Job noch um eine Verpflichtung für die Wirtschaft, Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen. Es geht darum,<br />

Jugendlichen eine (schulische) Ausbildung zu sichern.<br />

Ganz fremd ist uns in Deutschland diese Idee ohnehin nicht. Zum einen besteht in Deutschland -­‐ je nach<br />

Bundesland -­‐ deutlich länger Schulpflicht als in anderen Mitgliedstaaten. Zum anderen können junge<br />

Menschen, die keinen Ausbildungsplatz in einem Unternehmen finden, eine berufsvorbereitende Schule<br />

besuchen oder an Maßnahmen der Kinder-­‐ und Jugendhilfe teilnehmen, die helfen sollen, fit für den<br />

Arbeitsmarkt zu werden.<br />

Die europäische Jugendgarantie ist eine Initiative für die gesamte EU. Nicht in jedem Land sind<br />

Ausbildung und Berufswelt so stark verzahnt wie im deutschen dualen System. Oft existieren keine<br />

Auffangmaßnahmen für Schulabbrecher oder Wiedereingliederungsprogramme für junge Arbeitslose.<br />

Genau hier können bisher nicht genutzte Mittel aus den EU-­‐Strukturfonds zum Einsatz kommen, um<br />

Projekte für junge Menschen zu fördern. Dies sind Investitionen in die Köpfe unserer Jugend – eine<br />

urliberale Forderung!<br />

Als Berichterstatterin für die berufliche Ausbildung in Europa habe ich einen Schwerpunkt auf die Reform<br />

der beruflichen Bildung gelegt. Einerseits müssen die Mitgliedstaaten, die bisher verstärkt auf schulische<br />

Ausbildung gesetzt haben, die Verzahnung mit der Wirtschaft frühzeitig in die Curricula einbauen.<br />

Andererseits darf sich Deutschland nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Auch wir müssen den veränderten<br />

Anforderungen Rechnung tragen und mehr Flexibilität, Wettbewerb und Mobilität in der beruflichen<br />

Ausbildung zulassen.<br />

Auch wenn dies eine Floskel ist: Der einzige "Rohstoff", den Europa besitzt, steckt in den Köpfen.<br />

Investitionen sind nicht nur sozial-­‐ und bildungspolitisch wünschenswert, sondern wirtschaftlich<br />

überlebensnotwendig für Europa.<br />

Nadja Hirsch MdEP -­‐ Europabüro Rindermarkt 6 -­‐ 80331 München<br />

Tel.: +49-­‐89-­‐126009-­‐22 -­‐ Fax: +49-­‐89-­‐126009-­‐30 – wahlkreis@europahirsch.eu<br />

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