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Lokalisation von mRNA-Transkripten auf Gewebeschnitten des ...

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<strong>Lokalisation</strong> <strong>von</strong> <strong>mRNA</strong>-<strong>Transkripten</strong> <strong>auf</strong><br />

<strong>Gewebeschnitten</strong> <strong>des</strong> Riechepithels der Ratte<br />

durch in situ Hybridisierung<br />

Diplomarbeit<br />

vorgelegt der Fakultät für Biowissenschaften<br />

der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg<br />

Thomas Hengl<br />

Heidelberg, Dezember 2006


Die vorliegende Arbeit wurde am Institut für Zoologie der Universität Heidelberg in<br />

der Zeit vom 13. März bis 13. Dezember 2006 unter Anleitung <strong>von</strong> Prof. Dr. Stephan<br />

Frings und Dr. Frank Möhrlen ausgeführt.<br />

Referent: Prof. Dr. Stephan Frings<br />

Korreferent: Prof. Dr. Gabriele Petersen<br />

Institut für Zoologie<br />

Im Neuenheimer Feld 230<br />

69120 Heidelberg


Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Diplomarbeit selbstständig unter<br />

Anleitung verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel<br />

benutzt habe.<br />

Heidelberg, den 13. Dezember 2005<br />

Thomas Hengl


Danksagung<br />

Die vorliegende Arbeit wurde in der Arbeitsgruppe Molekulare Physiologie am Institut<br />

für Zoologie der Universität Heidelberg angefertigt. An dieser Stelle möchte ich mich<br />

bei allen recht herzlich für die Unterstützung bei der Anfertigung der Arbeit<br />

bedanken.<br />

Mein besonderer Dank gilt:<br />

• Prof. Dr. Stephan Frings für die Überlassung <strong>des</strong> interessanten Themas, die<br />

Bereitstellung <strong>des</strong> Arbeitsplatzes und der Betreuung meiner Arbeit.<br />

• Apl. Prof. Dr. Gabriele Petersen für die Übernahme <strong>des</strong> Korreferats.<br />

• Dr. Frank Möhrlen für die ausgezeichnete Betreuung, für seine Anregungen<br />

und Hilfestellungen, seine Geduld und seinen Rat bei der Fertigstellung dieser<br />

Arbeit.<br />

• Dipl.-Biol. Nicole Ungerer, Dipl.-Biol. Ulrich Mayer, Dipl.-Biol. Clemens Prinz<br />

zu Waldeck, Dipl.-Biol. Daniel Klimmeck und Dipl.-Biol. Katharina Funk, für<br />

ihre ständige Diskussionsbereitschaft, Hilfestellungen und Korrekturlesearbeiten.<br />

• Tanja Keller und Gabriele Günther für die Unterstützung bei<br />

molekularbiologischen und histologischen Fragestellungen.<br />

• Dipl.-Biol. Kerstin Vocke, Dipl.-Biol. Christina Franjic-Würtz, Jochen Schlabing,<br />

Inge Neudorf und Maren Stavermann für die familiäre Atmosphäre im Labor<br />

403 und Zimmer 416. Semir, Philipp, Tilmann und Christine für ihre<br />

Unterstützung im Studentenlabor.<br />

• Meinen Eltern, Verwandten und Freunde, ohne deren Unterstützung dieses<br />

Studium nicht möglich gewesen wäre.<br />

• Meiner Freundin Isabel, die immer für mich da war und an mich geglaubt hat.


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung ........................................................................................................... 1<br />

1.1 Die Nasenhöhle der Landwirbeltiere ............................................................ 1<br />

1.1.1 Aufbau <strong>des</strong> respiratorischen Epithels.................................................... 2<br />

1.1.2 Aufbau <strong>des</strong> olfaktorischen Epithels ....................................................... 3<br />

1.2 Die olfaktorische Signaltransduktion ............................................................ 5<br />

1.3 Ziel der Arbeit............................................................................................... 7<br />

2 Material und Methoden ..................................................................................... 8<br />

2.1 Geräte .......................................................................................................... 8<br />

2.2 Verbrauchsmaterialien ................................................................................. 9<br />

2.3 Reaktionskomplettausstattungen ................................................................. 9<br />

2.4 Chemikalien ................................................................................................. 9<br />

2.5 Puffer, Lösungen und Medien .................................................................... 10<br />

2.5.1 Puffer und Lösungen für die Histologie ............................................... 10<br />

2.5.2 Puffer und Lösungen für die Molekularbiologie ................................... 11<br />

2.5.3 Bakterien-Medien ................................................................................ 13<br />

2.6 Bakterien Stämme...................................................................................... 14<br />

2.7 Bakterien Vektoren..................................................................................... 14<br />

2.8 Primer......................................................................................................... 15<br />

2.9 Tiere ........................................................................................................... 18<br />

2.10 Präparation <strong>des</strong> olfaktorischen Epithels für Nasengewebeschnitte............ 18<br />

2.10.1 Herstellung beschichteter Objektträger ............................................... 18<br />

2.10.2 Fixierung für Paraffinschnitte............................................................... 19<br />

2.10.3 Entwässerung <strong>des</strong> Gewebes............................................................... 19<br />

2.10.4 Paraffineinbettung ............................................................................... 19<br />

2.10.5 Schneiden der Paraffinblöcke ............................................................. 20<br />

2.10.6 Fixierung für Kryoschnitte ................................................................... 20<br />

2.10.7 Anfertigung der Kryostatschnitte ......................................................... 20<br />

2.11 Molekularbiologische Methoden................................................................. 21<br />

2.11.1 Arbeiten mit RNA ................................................................................ 21<br />

2.11.2 RNA-Isolierung.................................................................................... 21<br />

2.11.3 Konzentrationsbestimmung und RNA-Spektrum................................. 22


Inhaltsverzeichnis<br />

2.11.4 Denaturierende RNA-Agarosegel-Elektrophorese .............................. 22<br />

2.11.5 Die cDNA-Synthese ............................................................................ 23<br />

2.11.6 Polymerasekettenreaktion (PCR)........................................................ 23<br />

2.11.7 DNA-Extraktion aus Agarosegelen...................................................... 24<br />

2.11.8 Klonierung........................................................................................... 25<br />

2.11.9 Isolierung <strong>von</strong> Plasmid-DNA aus E. coli.............................................. 26<br />

2.11.10 DNA-Sequenzierung........................................................................ 27<br />

2.11.11 Lagerung <strong>von</strong> Klonen (Glycerinstock).............................................. 27<br />

2.11.12 In vitro Transkription ........................................................................ 27<br />

2.11.13 In situ Hybridisierung (ISH).............................................................. 29<br />

2.11.14 DAPI-Färbung.................................................................................. 30<br />

2.11.15 Bilddokumentation ........................................................................... 31<br />

3 Ergebnisse ....................................................................................................... 32<br />

3.1 Etablierung der ISH <strong>auf</strong> <strong>Gewebeschnitten</strong> der Rattennase ........................ 32<br />

3.1.1 OMP als Marker für reife olfaktorische Rezeptorneurone ................... 35<br />

3.1.2 CNG-A2 als Marker für reife olfaktorische Rezeptorneurone .............. 37<br />

3.1.3 Das Golf-Protein als Marker für olfaktorische Rezeptorneurone .......... 39<br />

3.1.4 Crb-2 als Marker für Stützzellen.......................................................... 41<br />

3.2 Bestrophin-2 als möglicher Kandidat für den Ca 2+ -aktivierten Cl - -Kanal .... 43<br />

3.3 Negativkontrollen zu den in situ Hybridisierungen...................................... 47<br />

4 Diskussion ....................................................................................................... 48<br />

5 Zusammenfassung.......................................................................................... 53<br />

6 Literaturverzeichnis ........................................................................................ 54<br />

7 Abkürzungsverzeichnis .................................................................................. 64


1 Einleitung<br />

1.1 Die Nasenhöhle der Landwirbeltiere<br />

Einleitung<br />

Die Nasenhöhle der Landwirbeltiere wird im anterioren Bereich vom respiratorischen<br />

und im posterioren Bereich vom olfaktorischen Epithel ausgekleidet. Die<br />

Einstülpungen (Abb.1) in das Lumen der Nasenhöhle werden als Conchien<br />

bezeichnet (Cole P., 2003) und dienen der Oberflächenvergrößerung der Epithelien.<br />

Die dorsalen Conchien nennt man Nasoturbinaten, die ventralen Conchien<br />

Maxilloturbinaten (Uraih und Maronpot, 1990). Das median gelegene Septum (Abb.1)<br />

trennt die Nasenhöhle in zwei Bereiche, die <strong>von</strong> den lateralen Wänden nach außen<br />

hin begrenzt werden.<br />

N<br />

M<br />

L<br />

S<br />

RE<br />

OE<br />

Abb.1: Koronalschnitt einer Rattennase, . die mit Richardson-Blau angefärbt<br />

wurde. Das blaugefärbte OE (olfaktorische Epithel) und RE (respiratorische Epithel)<br />

grenzen die Gewebe vom Lumen ab. L: Lumen M: Maxilloturbinate, N:<br />

Nasoturbinate, S: Septum, W: laterale Wand<br />

W<br />

1


1.1.1 Aufbau <strong>des</strong> respiratorischen Epithels<br />

Einleitung<br />

Das in der Nasenhöhle anterior gelegene respiratorische Epithel dient der<br />

Erwärmung, Befeuchtung und Filtration der eingeatmeten Luft (Adams, 1972; Negus,<br />

1956 und 58). Es besteht aus sechs morphologisch unterschiedlichen Zelltypen<br />

(Abb.2): Cuboidal-, Bürsten-, Basal-, Becher-, ciliären und nichtciliären Säulenzellen<br />

(Uraih und Maronpot, 1990).<br />

Abb.2: Schematische Darstellung der Zelltypen <strong>des</strong> respiratorischen Epithels. (Uraih und<br />

Maronpot, 1990) Die sechs Zelltypen: Cuboidalzelle, Bürstenzelle, Basalzelle <strong>auf</strong> der linken und<br />

Becherzelle, ciliäre und nichtciliäre Säulenzelle <strong>auf</strong> der rechten Seite. Zusätzlich ist die Basallamina,<br />

die das Epithel basal begrenzt und die darunterliegende Lamina propria mit Fibroblasten und<br />

Axonbündeln dargestellt.<br />

Becherzellen produzieren den Mukus, eine dünne wässrige Schleimschicht, die das<br />

Epithel feucht hält und schützt. Sie erstrecken sich <strong>von</strong> der Basallamina bis zum<br />

nasalen Lumen und befinden sich hauptsächlich am Septum wo sie sich mit ciliären<br />

Säulenzellen vermischen (Leeson, 1981; Bloom, 1975). Der Nukleus der<br />

Becherzellen liegt basal, so dass apikal Raum für sekretorische Vesikel bleibt. Die<br />

ciliären Säulenzellen sind ähnlich <strong>auf</strong>gebaut, besitzen jedoch Cilien (4 µm) und<br />

Mikrovilli (1,2 µm) und dienen der Filtration der Atemluft. Sie befinden sich sowohl<br />

am Septum als auch medial der Nasoturbinaten und Maxilloturbinaten (Monteiro-<br />

Riviere und Popp, 1984).<br />

2


Einleitung<br />

Die Basalzellen sind kleine flache Zellen mit großem Nukleus. Sie liegen der<br />

Basallamina direkt <strong>auf</strong> und treten nicht mit dem nasalen Lumen in Kontakt. Die<br />

Basalzellen gelten als Vorläuferzellen <strong>des</strong> respiratorischen Epithels und besitzen das<br />

Potential zur Proliferation und zur Differenzierung in Becher- und ciliäre Säulenzellen<br />

(Puchelle und Peault, 2000; Inayama et al., 1989).<br />

Die drei weiteren Zelltypen, Cuboidal-, Bürsten- und nichtciliäre Säulenzellen<br />

besitzen alle Mikrovilli in unterschiedlichen Längen und sind fast ausschließlich <strong>auf</strong><br />

der Oberfläche der Conchien und der lateralen nasalen Wand zu finden (Monteiro-<br />

Riviere und Popp, 1984). Die Funktionen dieser Zellen sind noch nicht genau geklärt.<br />

1.1.2 Aufbau <strong>des</strong> olfaktorischen Epithels<br />

Das olfaktorische Epithel liegt als Verbund einzelner Zellschichten in der Nasenhöhle<br />

und besteht aus vier Zelltypen (Abb.3): Basalzellen, olfaktorischen<br />

Rezeptorneuronen (ORN), Stützzellen und in geringem Umfang aus Phospholipase<br />

C-β2 positiven Zellen (Mikrovillizellen; Anholt, 1993; Elsässer et al., 2005).<br />

Abb.3: Schematische Darstellung <strong>des</strong> olfaktorischen Epithels.<br />

OE: Olfaktorisches Epithel; LP: Lamina propria; C: Cilien der<br />

Riechsinneszellen; MV: Mikrovilli der Stützzellen und PLC-β2<br />

positiven Zellen; SZ: Stützzellen; RZ: Riechsinneszellen; BZ:<br />

Basalzellen; BD: Bowman-Drüsen (verändert nach Anholt,<br />

1993).<br />

3


Einleitung<br />

Dem Epithel liegt der Mukus <strong>auf</strong>, eine Schleimschicht (Menco and Farbman, 1992)<br />

die für den Riechvorgang notwendige Elektrolyte und auch hydrophile olfaktorische<br />

Bindeproteine enthält (Pelosi, 1994), welche die Diffusion der hydrophoben<br />

Duftmoleküle zu den olfaktorischen Rezeptorneuronen erleichtern (Ache und<br />

Restrepo, 2000). Er wird <strong>von</strong> unterhalb <strong>des</strong> Epithels liegenden flaschenförmigen<br />

Drüsenzellen, den Bowman-Drüsen, sezerniert.<br />

Oberhalb der Basallamina befinden sich die Basalzellen, welche neuronale<br />

Stammzellen darstellen. Aus diesen gehen die darüber liegenden ORNs (Breipohl et<br />

al., 1986; Carr und Farbman, 1993) hervor.<br />

Riechsinneszellen haben eine ungewöhnlich kurze Lebensdauer <strong>von</strong> etwa vier<br />

Wochen (Farbman, 1990). Da sie zeitlebens <strong>von</strong> den Basalzellen erneuert werden,<br />

entsteht eine Mischung aus Riechsinneszellen verschiedener Reifegrade (Verhaagen<br />

et al., 1989). Die unreifen ORNs befinden sich nahe der Basallamina und wandern<br />

mit dem Grad ihrer Reifung in Richtung Stützzellen (Graziadei und Monti Graziadei,<br />

1979; Caggiano et al., 1994; Weiler und Farbman, 1997). Deshalb befinden sich reife<br />

Neurone direkt unterhalb der Stützzellen (Verhaagen et al., 1989). Riechzellen sind<br />

primäre, bipolare Sinneszellen. Basal besitzen sie lange Axonfortsätze (Abb.4), die<br />

sich zum Tractus olfactorius bündeln und durch das Siebbein direkt in den Bulbus<br />

Abb. 4 Riechsinneszelle aus Rana pipiens<br />

isoliert und eine vergrößerte Darstellung<br />

eines Knopfes mit Dendriten<br />

Differential-Interferenz Kontrastbild 1:100; c:<br />

Cilien, d: Dendrit, s: Soma, a: Axon (S.J.<br />

Kleene,. R.C. Gesteland, 1981)<br />

4


Einleitung<br />

olfaktorius projizieren. Hier werden die Informationen verarbeitet und an höhere<br />

Gehirnareale gesendet. Apikal entspringt ein Dendrit, der sich bis zur Oberfläche <strong>des</strong><br />

Epithels erstreckt und in einem Dendritenknopf endet. Aus dem Dendritenknopf<br />

reichen bis zu 20 Cilien (Abb.4), in denen die Signaltransduktion stattfindet, in den<br />

Mukus. Die Cilien der Säuger besitzen eine Länge <strong>von</strong> ungefähr 50 µm (Finger et al.,<br />

2000).<br />

Den Abschluss <strong>des</strong> Epithels zur Nasenhöhle bildet eine palisadenartig angeordnete<br />

Stützzellschicht (Menco and Jackson, 1997b; Pixley et al, 1997; Moran et al 1982b).<br />

Die Stützzellen phagozytieren abgestorbene olfaktorische Neurone und puffern das<br />

extrazelluläre Milieu (Trotier, 1998; Getchell und Mellert, 1991; Getchell und Getchell,<br />

1982). Die PLC-β2-Zellen ähneln morphologisch den Stützzellen tragen aber nur<br />

etwa 5 % zum Riechepithel bei. Es handelt sich wahrscheinlich neben den ORNs um<br />

einen zweiten Typ chemosensorischer Zellen. Sie besitzen an ihrem anterioren Ende<br />

Mikrovilli mit Rezeptoren für Geruchsstoffe, die einen zu den ORNs alternativen<br />

Signalweg in Gang setzen (Sklar et al., 1986; Boekhoff et al., 1990; Ronnett et al.,<br />

1993; Elsässer et al., 2005).<br />

1.2 Die olfaktorische Signaltransduktion<br />

Die olfaktorischen Rezeptorneurone sind für die Detektion der Duftstoffe in der<br />

Atemluft und deren Umwandlung in elektrische Signale verantwortlich. Bindet ein<br />

Duftstoff an einen Rezeptor wird die olfaktorische Signaltransduktion in Gang gesetzt<br />

(Buck & Axel, 1991; Breer et al., 1994; Zufall et al., 1994; Freitag et al., 1998; Schild<br />

& Restrepo, 1998). Die Interaktion eines Duftstoffes mit dem Rezeptor bewirkt eine<br />

Konformationsänderung <strong>des</strong> Rezeptors, die zur Aktivierung der α-Untereinheit <strong>des</strong><br />

membranständigen G-Proteins, Golf (Jones & Reed, 1989; Firestein et al., 1991;<br />

Menco et al., 1992; Zigman et al., 1993) führt. Diese stimuliert die Adenylatzyklase<br />

Typ III (ACIII; Pace et al., 1985; Pfeuffer et al., 1989, Bakalyar & Reed, 1990), die<br />

aus ATP cAMP synthetisiert, was für einen schnellen intrazellulären cAMP Anstieg<br />

sorgt (Sklar et al., 1986; Breer et al., 1990; Lowe & Gold, 1993). Die hohe<br />

Konzentration <strong>des</strong> sekundäreren Botenstoffes cAMP sorgt für das Öffnen zyklisch-<br />

Nukleotid gesteuerter Kationenkanäle (CNG-Kanäle) in der Plasmamembran<br />

(Nakamura & Gold, 1987; Firestein et al., 1991; Frings et al., 1992).<br />

5


Abb.5: Modell der Signaltransduktion in den Cilien der olfaktorischen<br />

Rezeptorneurone <strong>von</strong> Landwirbeltieren:<br />

Schematische Darstellung <strong>des</strong> olfaktorischen Epithels (links) und der<br />

Transduktionsmoleküle in der Cilienmembran der Ratte (rechts). Bei Stimulation wird die<br />

cAMP-Synthese aktiviert und führt zur Öffnung <strong>von</strong> Kationenkanälen. Ca 2+ -Einstrom durch<br />

diese Kanäle öffnet Ca 2+ -aktivierte Cl - -Kanäle, die den größten Teil <strong>des</strong> Rezeptorstroms<br />

leiten. Die roten Linien bezeichnen Ca 2+ - abhängige Wege der Rückkopplungshemmung:<br />

Aktivierung der Phosphodiesterase (PDE) und Hemmung der Kationenkanäle. Beide<br />

Rückkopplungsprozesse werden durch Calmodulin vermittelt. R: Duftstoffrezeptor; Golf: G-<br />

Protein; AC: Adenylatzyklase III; PDE: Phosphodiesterase, CaM: CaM-Kinase II.<br />

Verändert nach: Frings (2001).<br />

Einleitung<br />

Aus dem Mukus können Na + - und Ca 2+ -Ionen durch die CNG-Kanäle ins ciliäre<br />

Lumen strömen, wodurch die ORNs schwach depolarisieren. Aufgrund <strong>des</strong> erhöhten<br />

Ca 2+ -Spiegels (Firestein & Werblin, 1989; Frings et al., 1995; Leinders-Zufall et al.,<br />

1997; Leinders-Zufall, 1998) werden Ca 2+ -aktivierte Cl - -Kanäle geöffnet (Kleene &<br />

Gesteland, 1991; Kleene, 1993; Kurahashi & Yau, 1993; Hallani et al., 1998) und es<br />

kommt zu einem Cl - -Einstrom, der etwa 80 % <strong>des</strong> Rezeptorstroms trägt (Lowe &<br />

Gold, 1993; Kleene, 1997; Reuter D. et al., 1998; Reisert J. et al., 2003). Diese<br />

Depolarisation führt schließlich zur Entstehung <strong>von</strong> Aktionspotentialen (Hedlund et<br />

al., 1987; Lynch & Barry, 1989; Kawai et al., 1997; Duchamp-Viret et al., 1999).<br />

6


Einleitung<br />

Der Ca 2+ -gesteuerte Cl - -Kanal ist bisher <strong>auf</strong> molekularer Ebene nicht charakterisiert.<br />

Mit elektrophysiologischen Methoden konnten jedoch die biophysikalischen<br />

Eigenschaften sehr genau untersucht werden (Reuter et al., 1998; Reisert et al.,<br />

2003; Kaneko et al., 2006). Bestrophin-2 wurde nun kürzlich als möglicher Kandidat<br />

für den Ca 2+ -aktivierten Cl - -Kanal ins Spiel gebracht (Pfifferi et al., 2006). Jedoch<br />

weichen die elektrophysiologischen Eigenschaften <strong>des</strong> Bestrophin-2 deutlich <strong>von</strong> den<br />

Eigenschaften <strong>des</strong> Ca 2+ -aktivierten Cl - -Kanals ab.<br />

Um eine höhere Auflösung <strong>von</strong> Duftstoffimpulsen zu erzielen, besitzt die<br />

Riechsinneszelle mehrere Adaptionsmechanismen. Zum einen bildet Ca 2+ mit<br />

Calmodulin einen Komplex, der an die Calmodulin-Bin<strong>des</strong>tellen der CNG-Kanäle<br />

bindet und deren Affinität für cAMP drastisch sinken lässt (Chen und Yau, 1994; Liu<br />

et al., 1994; Balasubramanian et al., 1996; Frings et al., 1999; Bradley et al., 2004).<br />

Dies wird als schnelle Adaption bezeichnet. Zum anderen wird die Adenylatzyklase<br />

Typ III durch die Ca 2+ -Calmodulin abhängige CaM-Kinase II phosphoryliert und somit<br />

inaktiviert (Wayman et al., 1995; Wei et al., 1998). Zusätzlich aktiviert der Ca 2+ -<br />

Calmodulin-Komplex eine Phosphodiesterase (PDE), die den sekundären Botenstoff<br />

cAMP abbaut (Borisy et al., 1992; Yan et al., 1995). Durch Phosphorylierung der<br />

Adenylatzyklase wird vorübergehend kein cAMP mehr gebildet und bestehen<strong>des</strong> wird<br />

durch die PDE abgebaut.<br />

1.3 Ziel der Arbeit<br />

Das Ziel dieser Diplomarbeit ist es einen Beitrag zur molekularen Identifizierung <strong>des</strong><br />

Ca 2+ -aktivierten Cl - -Kanals zu leisten.<br />

Hierzu wurde die Methode der in situ Hybridisierung mit Hilfe <strong>von</strong> Markerproteinen<br />

der ORNs und der Stützzellen etabliert um weiterführend Proteine <strong>auf</strong> ihre<br />

zellspezifische Expression im olfaktorischen Epithel analysieren zu können.<br />

Während dem Verl<strong>auf</strong> der Arbeit erschien eine Publikation (Pfifferi et al., 2006), die<br />

Bestrophin-2 als Ca 2+ -aktivierten Cl - -Kanal beschreibt. Deshalb wurde zusätzlich die<br />

Expression <strong>von</strong> Bestrophin-2 im olfatoktorischen und respiratorischen Epithel<br />

untersucht um diese Behauptung zu untermauern oder entkräften.<br />

7


2 Material und Methoden<br />

2.1 Geräte<br />

Binocular SMZ800, Nikon<br />

Fluoreszenzbinocular MZFL3, Leica<br />

Fluoreszenzlampen ebq100, Nikon<br />

EXFO, Nikon<br />

Fluoreszenzmikroskop Eclipse 90i, Nikon<br />

Hybridisierungsofen SI 20 H, Stuart Sientific<br />

Kamera DXM1200F, Nikon<br />

DS-1QM, Nikon<br />

Kryostat CM 3050 S, Leica<br />

Kühlzentrifuge Z 323 K, Hermle<br />

Lichtmikroskop Axivert 200, Zeiss<br />

Mikrotom Ultramikrotom, Leica<br />

PCR Maschine T personal, Biometra<br />

T gradient, Biometra<br />

Photometer Lambda 25, Perkin-Elmer<br />

Ultraspec Plus, LKB Biochrom<br />

Material und Methoden<br />

8


2.2 Verbrauchsmaterialien<br />

Deckgläser Roth, Menzel<br />

Mikrotommesser Leica<br />

Kryostatmesser Leica<br />

Objektträger SuperFrost Plus, Menzel-Gläser<br />

Material und Methoden<br />

SuperFrost Plus Gold, Menzel-Gläser<br />

SuperFrost Excell, Erie Scientific<br />

Company<br />

Adhäsiv-Objektträger, Menzel-Gläser<br />

SuperFrost, gelatinisiert<br />

SuperFrost, Poly-L-Lysin<br />

PAP-Pen Super HT, Polysiences<br />

2.3 Reaktionskomplettausstattungen<br />

®<br />

NucleoSpin Extract II<br />

pGEM®-T and pGEM®-T Promega<br />

Easy Vector Systems<br />

®<br />

NucleoSpin Plasmid<br />

RevertAid <br />

Macherey-Nagel<br />

Macherey-Nagel<br />

First Strand cDNA Synthesis Kits MBI Fermentas<br />

GeneJET Plasmid Miniprep Kit MBI Fermentas<br />

Plasmid Midi Kit Qiagen<br />

2.4 Chemikalien<br />

Alle laborüblichen Chemikalien wurden in p.A.-Qualität <strong>von</strong> den Firmen Merck KGaA<br />

(Darmstadt), Carl Roth GmbH (Darmstadt), Serva Feinbiochemika GmbH<br />

(Heidelberg), Sigma Aldrich Chemikalien GmbH (Deisenhofen), Boehringer<br />

Mannheim GmbH oder J.T Baker bezogen. Alle eingesetzten Zweit-Antikörper<br />

wurden <strong>von</strong> der Firma Sigma Aldrich Chemikalien GmbH (Deisenhofen) erworben.<br />

9


Material und Methoden<br />

Wasser wurde stets aus einer MilliQ-UV-Plus-Anlage der Firma Millipore (APS Water<br />

Services Inc., Van Nuys, CA, USA) verwendet, die mit VE-Wasser gespeist und bei<br />

einem ohm`schen Widerstand <strong>von</strong> 18,2 MΩ entnommen wurde.<br />

2.5 Puffer, Lösungen und Medien<br />

2.5.1 Puffer und Lösungen für die Histologie<br />

Paraformaldehydlösung 4 % (w/v) Paraformaldehyd<br />

1 x PBS<br />

10 x PBS 1370 mM NaCl<br />

27 mM KCl<br />

15 mM KH2PO4<br />

81 mM Na2HPO4<br />

pH 7,4<br />

10 % Saccharose-Lösung 10 % (w/v) Saccharose<br />

0,5 % (w/v) NaN3<br />

1 x PBS<br />

30 % Saccharose-Lösung 30 % (w/v) Saccharose<br />

0,5 % (w/v) NaN3<br />

1 x PBS<br />

DAPI-Lösung 90 µM 4,6-Diamidino-2-phenylindol<br />

1 x PBS<br />

10


2.5.2 Puffer und Lösungen für die Molekularbiologie<br />

Antibiotika-Stocklösungen Ampicillin, 50 mg/ml<br />

Carbenicillin, 50 mg/ml<br />

10 x PBS 1370 mM NaCl<br />

27 mM KCl<br />

15 mM KH2PO4<br />

81 mM Na2HPO4<br />

pH 7,4<br />

50 x TAE 40 mM Tris-Acetat<br />

1 mM EDTA, pH 8,0<br />

Material und Methoden<br />

5 x MOPS-L<strong>auf</strong>puffer 0,1 M 3-[N-Morpholino-]propansulfonsäure<br />

40 mM Na-Acetat<br />

20 x SSPE 3 M NaCl<br />

5 mM EDTA pH 8,0<br />

0,2 M NaH2PO4-H2O<br />

0,5 M EDTA<br />

pH 7,4<br />

20 x SSC 3 M NaCl<br />

0,3 M tri-Na-citrat<br />

pH 7,0<br />

11


RNA-Isolationslösung 4 M Guanidiumthiocyanat<br />

(Solution D) 25 mM NaCitrat<br />

0,5 % N-Lauroylsarcosine (w/v)<br />

0,1 M ß-Mercaptoethanol<br />

Farbentwickler (NBT/BCIP) 0,1M Tris/HCl<br />

0,1M NaCl<br />

5 mM MgCl2<br />

0,1 % Tween-20 (v/v)<br />

1 mM Levamisole<br />

pH 9,5<br />

5 x Ladepuffer 50 % Glycin (v/v)<br />

1 mM EDTA pH 8,0<br />

0,1 % (w/v) Bromphenolblau<br />

0,1 % (w/v) Xylencyanol<br />

50 x Denhardts 1 % (w/v) BSA<br />

1 % (w/v) Ficoll-400<br />

1 % (w/v) Polyvinylpyrrolidon<br />

Prähybridisierungslösung 25 % 5 x SSC (v/v)<br />

10 % 1 x Denhardts (v/v)<br />

Material und Methoden<br />

50 % Formamid (deionisiert) (v/v)<br />

0,1 % Tween-20 (v/v)<br />

5 µg Heringssperma-DNA<br />

12


Hybridisierungspuffer 25 % 5 x SSC (v/v)<br />

PBT 1 x PBS<br />

10 % 1 x Denhardts (v/v)<br />

Material und Methoden<br />

50 % Formamid (deionisiert) (v/v)<br />

5 µg Heringssperma-DNA<br />

RNA-Sonde (siehe in situ Hybridisierung)<br />

0,5 % (w/v) BSA<br />

0,1 % (w/v) Triton X-100<br />

Proteinase K Puffer 50 mM Tris/HCl<br />

5 mM EDTA<br />

pH 8,3<br />

Blocklösung 5 % BSA (w/v) in PBT<br />

2.5.3 Bakterien-Medien<br />

LB- Medium (Luria Bertani) 10 g/l Trypton<br />

5 g/l Hefeextrakt<br />

10 g/l NaCl<br />

pH 7,5<br />

TY–Medium 2 % Trypton (w/v)<br />

Für LB-Agar 15 g/l Agar hinzufügen.<br />

0,5 % Hefeextrakt (w/v)<br />

0,51 % MgSO4 (w/v) * 7 H2O<br />

0,058 % NaCl (w/v)<br />

pH 7,0<br />

13


SOB–Medium 2 % Bactotrypton (w/v)<br />

SOC–Medium SOB<br />

2.6 Bakterien Stämme<br />

0,5 % Hefe (w/v)<br />

0,58 g/l NaCl (w/v)<br />

0,19 g/l KCl (w/v)<br />

ad 1000 ml H2O<br />

Material und Methoden<br />

+ 1 % 1 M MgCl2 (sterilfiltriert) (w/v)<br />

+ 1 % 1 M MgSO4 (sterilfiltriert) (w/v)<br />

+ 1 % 2 M Glucose (sterilfiltriert) (w/v)<br />

XL1–blue (Stratagene) recA1 endA1 gyrA96 thi-1 hsdR17 supE44<br />

2.7 Bakterien Vektoren<br />

pGEM ® -T Promega<br />

Abb. 6: pGEM-T Vektor<br />

relA1 lac[F´proAB lacl q Z∆M15Tn10(Tet r )]<br />

14


pGEM ® -T Easy Promega<br />

2.8 Primer<br />

Abb. 7: pGEM-T Easy Vektor<br />

Material und Methoden<br />

Die Primer (Tab.1-3) wurden mit dem der Oligo® Primer Analysis Software 5.0 der<br />

Firma Molecular Biology Insights generiert und <strong>von</strong> der Firma Thermo in Heidelberg<br />

synthetisiert.<br />

Tab. 1: Die Bestrophin-Genfamilie:<br />

Kandidat Sequenz<br />

Primer forward<br />

Best 1 5' GGA GGG CAA GGA<br />

CGA GCA AG 3´<br />

Best 2 5' CCG CCT ATC GCT<br />

TCT TAC TGG 3'<br />

Sequenz<br />

Primer reverse<br />

5' AGC CCA TGA AGG<br />

ATT GTC GGT 3'<br />

5' CAG CAA GGT GAA<br />

GAT CGG AAT G 3'<br />

Produktlänge<br />

743 bp<br />

695 bp<br />

15


Tab. 2: Marker für ORNs und Stützzellen:<br />

Kandidat Sequenz<br />

Primer forward<br />

CNG-A2 5' GGC CAA CAA GAA<br />

CNGA2<br />

long<br />

TTT CCG TGA A 3'<br />

5' AAT GAA GTC GCA<br />

GCT AGT ATG G 3'<br />

Crb-2 5' CGT GAC GCG AAC<br />

CAA TGC 3'<br />

GAPDH 5' ATG ACA ACT TTG<br />

Golf<br />

GCA TCG TGG AA 3'<br />

5' ACC CTG AGA ACC<br />

AGT TTC GGT CA 3'<br />

Golf long 5' TGG TGA TCC GGG<br />

AAG ATA ACA A 3'<br />

OMP long 5' AGT GGT GGC AGT<br />

GGC AAC A 3'<br />

Tab. 3: Kandidatenprimer aus dem Proteomprojekt:<br />

Kandidat Sequenz<br />

Primer forward<br />

K1 5' AAC CAA AGG TCT<br />

TCC CCA TAA A 3'<br />

K5 5' GGT CTC TTG GCT<br />

GAC AGA TAT GG 3<br />

K6 5' CAC AGT TTA TTG<br />

CTC CGC TTT GT 3'<br />

K8 5' TTG GCT ACT TTG<br />

AAG GTG CAA G 3'<br />

K11 5’ TTG GCT ACT TTG<br />

AAG GTG CAA G 3’<br />

Sequenz<br />

Primer reverse<br />

5' GTA GTC CAG CAC<br />

CAG CCA TAC CA 3'<br />

5' ATG CCT TGG GAG<br />

ACA GTT TAG 3'<br />

5' GCG GGG TCT GGA<br />

GAT CAG TT 3'<br />

5' GGT TTC TCC AGG<br />

CGG CAT GT 3'<br />

5' TCT GGC CTC CAA<br />

CGT CAA ACA 3'<br />

5' CCA GAG GGT GAT<br />

ACG GGG ATA C 3'<br />

5' ACA CCA CAG AGG<br />

CCT TTA GGT T 3'<br />

Sequenz<br />

Primer reverse<br />

5' ACT TCC CAA CCA<br />

TCT TGA ACA G 3'<br />

5' GTG ATG GAA AGG<br />

CTT AGT CGT CT 3'<br />

5' GGA CCC CTA TCC<br />

GAA TTA CCA G 3'<br />

5' GCC ACA AGG ACA<br />

ATG TCA TAG AA 3'<br />

5’ GCC ACA AGG ACA<br />

ATG TCA TAG AA 3’<br />

Material und Methoden<br />

Produktläng<br />

e<br />

332 bp<br />

717 bp<br />

709 bp<br />

262 bp<br />

321 bp<br />

711 bp<br />

514<br />

Produktläng<br />

e<br />

319 bp<br />

824 bp<br />

712 bp<br />

716 bp<br />

716 bp<br />

16


K13 5’ CCA GTT CAC ACT<br />

CAA GCC TAT 3’<br />

K16 5’ GCT GAG GTT TAC<br />

TTC GCA CAG T 3'<br />

K20 5’ CCT CTA CTC TGA<br />

CCG CTA CAC CA 3’<br />

K22 5' TGT TGG CAT TAA<br />

CAT GGG CAT AT 3'<br />

K23 5' TGA TTT GAA AAC<br />

GAA GTC CGA GA 3'<br />

K24 5' GGC ACG AGG AGT<br />

CGC AAG T 3'<br />

K25C 5' AAC TGA AGA CCT<br />

TCG CAC CT 3'<br />

K25N 5' GTA TTA CCA CCT<br />

ACC CGT GAA GC 3'<br />

K26 5' ATT ATG CAT CTA<br />

AGC TTG GGG ACG A 3'<br />

K27C 5’ GGT GGA GAA GGA<br />

GGC GGA AAC 3’<br />

K27N 5' AGA GGA CAC TAC<br />

TGC TGC TCG GT 3'<br />

K28 5' CGT TTT CTA GCG<br />

AAG TCC CAC 3'<br />

K29 5' GCT CTG CAC CAG<br />

CTG TAC CTC 3'<br />

K30 5' GGA CAG TGT GCA<br />

GAG GAA CGG 3'<br />

K31 5' GGA CAA CGA CGA<br />

CGA CGA GC 3'<br />

5’ TGA TTG TAT TTC<br />

TCT AGG TCG AA 3’<br />

5’ CAG CTT TGG CAC<br />

ATC GTC TAC 3'<br />

5’ CAG CGT AGG AAG<br />

AAG GGT AGG A 3’<br />

5' CGG GTA TCA GTG<br />

GGA GTT ATG GT 3'<br />

5' CAC CCG CAT TGA<br />

CGT TCT T 3'<br />

5' TGA TGT GAA GCT<br />

TGG GTA AGA GG 3'<br />

5' CCT CAT TAA TCT<br />

CTG GAG AGT TTG 3'<br />

5' TCT CTG AAT TTT<br />

GAG GCG TCT C 3'<br />

5' TGT CTC CAA CAT<br />

GTC TTC AAC TGC C 3'<br />

5’ GTG TGG AGA GGA<br />

GGA GCA CTC TG 3’<br />

5' TTG AAG ATG AGG<br />

GCC TTG TCA TAG 3'<br />

5' GCT CTT CTA TCT<br />

GGC GCT CC 3'<br />

5' GAT GCG CAC GTT<br />

CTT GAG TT 3'<br />

5' TGT GTG GGA TGC<br />

TCA GGG TAC T 3'<br />

5' GGC CAG TTT GTG<br />

GAT AAC CCA A 3'<br />

Material und Methoden<br />

666 bp<br />

282 bp<br />

743 bp<br />

652 bp<br />

728 bp<br />

681 bp<br />

749 bp<br />

746 bp<br />

746 bp<br />

504 bp<br />

408 bp<br />

732 bp<br />

630 bp<br />

767 bp<br />

747 bp<br />

17


2.9 Tiere<br />

Material und Methoden<br />

Als Versuchstiere wurden weibliche Wistar-Ratten verwendet. Die Ratten stammten<br />

vom Zentralen Tierlabor (ZTL) der Universität Heidelberg und wurden dort unter<br />

standardisierten Bedingungen in einem vollklimatisierten Raum bei künstlichem Tag-<br />

Nacht-Rhythmus gehalten.<br />

Es wurden drei Wochen alte Wistar-Ratten für die Präparation <strong>von</strong> Nasen und ein<br />

Jahr alte für die Präparation der Conchien verwendet. Die Nasen dienten für<br />

Gewebeschnitte, die Conchien für die RNA-Isolierung.<br />

OMP-GFP-Mäuse <strong>des</strong> M55/Cre7-Stammes (Potter et al., 2001) wurden<br />

freundlicherweise <strong>von</strong> Priv.-Doz. Dr. Jörg Strotmann (Universität Hohenheim) zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

2.10 Präparation <strong>des</strong> olfaktorischen Epithels für Nasengewebeschnitte<br />

Vor der Gewebepräparation wurden die Tiere durch eine CO2-Begasung getötet und<br />

dekapitiert. Dar<strong>auf</strong>hin wurden das Fell und der Unterkiefer vom Kopf entfernt, sowie<br />

der posteriore Teil <strong>des</strong> Oberschädels durch einen koronalen Schnitt hinter dem<br />

Siebbein abgetrennt. Die Nasenspitze wurde posterior der Schneidezähne koronal<br />

abgetrennt, um das Abstumpfen der Stahlmesser am harten Dentin der<br />

Schneidezähne zu vermeiden. Weiterhin wurde durch einen Sagitalschnitt <strong>des</strong><br />

Schädeldachs <strong>von</strong> posterior nach anterior über das Siebbein hinweg ein Zugang zur<br />

Nasenhöhle geschaffen. Dies ist nötig um der Luft das Entweichen und dem Fixativ<br />

das Eindringen in die Nasenhöhle zu ermöglichen. Die gesamte Präparation erfolgte<br />

bei Raumtemperatur.<br />

2.10.1 Herstellung beschichteter Objektträger<br />

• Gelatine beschichtete Objektträger<br />

SuperFrost Objektträger (Menzel) wurden über Nacht in 100 % Ethanol gelagert. Am<br />

nächsten Tag wurden diese in <strong>des</strong>tilliertem Wasser gewaschen und in 0,5 % Gelatine<br />

(w/v) bei 40-50°C gegeben. Nach 2-3 h wurden die Objektträger aus dem<br />

18


Material und Methoden<br />

Gelatinebad genommen und für min<strong>des</strong>tens 5 h bei 60°C getrocknet. Die<br />

Objektträger wurden in Aluminiumfolie eingepackt um sie vor Staub zu schützen.<br />

• Poly-L-Lysin beschichtete Objektträger<br />

Die Objektträger SuperFrost (Menzel) wurden ebenfalls in 100 % Ethanol gelagert,<br />

im Inkubator bei 60°C getrocknet und dann in eine 0,1 mg/ml Poly – L – Lysinlösung<br />

überführt. Am nächsten Tag wurden die Objektträger für 1-2 h bei 40°C im Inkubator<br />

getrocknet.<br />

2.10.2 Fixierung für Paraffinschnitte<br />

Die Fixierung dient dem Erhalt der Gewebestruktur und sorgt dafür, dass die <strong>mRNA</strong>-<br />

Transkripte an Ort und Stelle verbleiben. Als Fixationsmittel wurde Paraformaldehyd<br />

benutzt. Die präparierten Nasenhöhlen der Tiere wurden für 2 Tage bei 4 °C in 4 %<br />

Paraformaldehyd fixiert.<br />

2.10.3 Entwässerung <strong>des</strong> Gewebes<br />

Zur Entwässerung wurde eine <strong>auf</strong>steigende Alkoholreihe (3 x 20 min. 70 % Ethanol,<br />

je 2 x 30 min. 80 %, 90 %, 96 % Ethanol und 100 % Isopropanol) benzutzt. Es folgte<br />

eine 8-, 16- und 3 stündige Behandlung mit dem Intermedium Methylbenzoat um<br />

Wasser vollständig zu entfernen.<br />

2.10.4 Paraffineinbettung<br />

Die entwässerten Objekte wurden in das wasserunlösliche Medium Paraffin<br />

eingebettet, welches ein Gemisch aus aliphatischen Kohlenwasserstoffen ist. Die<br />

präparierten Tiere wurden zuerst 3,5 Std., dann nochmals über Nacht in flüssigem,<br />

57 °C warmem Paraplast (Tyco Healthcare Group LP, Mansfield) getränkt. Die<br />

Einbettung erfolgte in geschmolzenem Paraplast in vorgewärmten Gießformen. Nach<br />

Abkühlung <strong>auf</strong> einer 4°C Platte erstarrt das Paraplast und das Präparat ist zum<br />

Schneiden bereit.<br />

19


2.10.5 Schneiden der Paraffinblöcke<br />

Material und Methoden<br />

Die eingebetteten Präparate wurden mit einem Schlittenmikrotom geschnitten. Ein<br />

Stahlmesser wurde hierbei über das jeweilige Präparat hinweggeführt. Es wurden<br />

bei Raumtemperatur Schnitte mit einer Dicke <strong>von</strong> 8 - 16 µm angefertigt. Diese<br />

wurden im Wasserbad GFL 1052 bei 40 °C gestreckt und anschließend <strong>auf</strong><br />

Objektträger <strong>auf</strong>gezogen. Die Objektträger wurden in einem Wärmeschrank<br />

(Heraeus) 5 h bei 50°C getrocknet und bis zur weiteren Verarbeitung staubfrei bei<br />

Raumtemperatur gelagert.<br />

2.10.6 Fixierung für Kryoschnitte<br />

Der Schädel <strong>des</strong> jeweiligen Präparates wurde zunächst in 1 x PBS gewaschen, um<br />

Blutreste und Verunreinigungen zu entfernen. Danach wurde durch Inkubation in 4 %<br />

Paraformaldehyd für 40 min fixiert. Die verbleibende Luft in der Nasenhöhle wurde<br />

durch Anlegen eines Unterdrucks mittels Exsikkator entfernt. Nach Auswaschen <strong>des</strong><br />

Paraformaldehyds mit 1 x PBS (3 x 5 min.) wurde das Gewebe in einem<br />

ansteigenden Saccharose-Gradienten entwässert: Zunächst 2 - 3 h Inkubation in<br />

10 % Saccharose-Lösung bei Raumtemperatur und schließlich über Nacht in 30 %<br />

Saccharose-Lösung bei 4°C. Die Präparate wurden mit einer 30 % Saccharose:<br />

TissueTek Lösung (Sakura, Gießen) im Verhältnis 1:2 übergossen und bei -20°C in<br />

TissueTek eingebettet, bevor sie dann bis zum Gebrauch bei -20°C gelagert wurden.<br />

2.10.7 Anfertigung der Kryostatschnitte<br />

Die Kryostatschnitte wurden am Kryostat CM3050 S (Leica) mit einem Stahlmesser<br />

bei -20°C angefertigt. Die Schnittdicke betrug 8 - 20 µm.<br />

20


2.11 Molekularbiologische Methoden<br />

2.11.1 Arbeiten mit RNA<br />

Material und Methoden<br />

Beim Arbeiten mit RNA dürfen die Gebrauchsgegenstände nicht mit aktiven RNasen<br />

kontaminiert sein. Zur Inaktivierung <strong>von</strong> RNasen wurden <strong>des</strong>halb folgende<br />

Vorkehrungen getroffen:<br />

Glaswaren oder andere hitzebeständige Materialien wurden in einem Wärmeschrank<br />

(Heraeus) für min<strong>des</strong>tens 4 h bei 180°C inkubiert.<br />

Lösungen und Puffern wurde Diethylpyrocarbonat (DEPC) im Verhältnis 1:1000<br />

zugesetzt, anschließend über Nacht bei Raumtemperatur inkubiert und danach 30<br />

min autoklaviert. DEPC zerfällt dabei zu Kohlenstoffdioxid und Ethanol. Lösungen,<br />

die Substanzen mit Aminogruppen wie TRIS oder MOPS enthalten, dürfen nicht mit<br />

DEPC behandelt werden. Diese wurden mit RNase-freien Chemikalien, mit DEPC–<br />

vorbehandeltem Wasser und ausgeglühtem Spatel angesetzt.<br />

Hitzeempfindliche Gegenstände wurden mit 0,1 M NaOH oder RNase AWAY<br />

(Molecular BioProducts) behandelt. Die Inkubationsdauer lag bei 30 min. Danach<br />

wurde das Material mit DEPC behandeltem Wasser abgespült.<br />

2.11.2 RNA-Isolierung<br />

Zur Isolierung <strong>von</strong> RNA aus dem Riechepithel der Ratte wurde die „single step“<br />

Methode (Chomczynski und Sacchi, 1987) durchgeführt. Das Gewebe wurde in<br />

einem Glashomogenisator <strong>auf</strong>gebrochen, die RNasen mit Guanidiumthiocyanat<br />

inaktiviert und mittels Phenol/Chloroform- und Alkoholfällung wurde die RNA aus<br />

dem Lysat ausgefällt.<br />

100 mg Riechgewebe wurde mit 1 ml Solution D versetzt und mit einem<br />

Homogenisators für 5 min <strong>auf</strong> Eis lysiert. Nach Zugabe <strong>von</strong> 100 µl/ml 2 M<br />

Natriumacetat pH 4, 500 µl/ml Phenol pH 4,5–5 und 200 µl/ml<br />

Chloroform/Isoamylalkohol wurde gründlich homogenisiert und 15 min <strong>auf</strong> Eis<br />

inkubiert. Es folgte eine Zentrifugation bei 14000 g für 15 min bei 4°C. Die wässrige<br />

Phase wurde in ein RNasefreies Gefäß überführt. Dieser Schritt wurde einmal ohne<br />

Zusatz <strong>von</strong> Natriumacetat wiederholt. Zur RNA-Fällung wurde der wässrigen Phase<br />

Isopropanol im Verhältnis 1:2 zugegeben und für 60 min bei -70°C inkubiert. Nach<br />

21


Material und Methoden<br />

einer 20 minütigen Zentrifugation bei 13000 g und 4°C wurde das Pellet in 100 µl<br />

Solution D gelöst. Es folgte eine weitere Isopropanolfällung. Das Pellet wurde mit<br />

75 % Ethanol gewaschen, nochmals abzentrifugiert und schließlich luftgetrocknet.<br />

Der Niederschlag wurde in 20-50 µl DEPC-H2O resuspendiert. Die Reinheit und<br />

Konzentration der so gewonnenen RNA wurde photometrisch bestimmt.<br />

2.11.3 Konzentrationsbestimmung und RNA-Spektrum<br />

RNA hat sein Absorbtionsmaximum bei 260 nm. Mit einem Spektrometer (Perkin<br />

Elmer, Lamda 25 UV/VIS Spektrometer) wurde die Absorbtion der Lösung bei 260<br />

nm gemessen und die RNA-Konzentration berechnet. Eine OD260 = 1 hat eine RNA-<br />

Konzentration <strong>von</strong> 40 µg/ml. Des Weiteren war eine Aussage über die Reinheit der<br />

Probe mit einem Spektrum <strong>von</strong> 220-320 nm möglich, da das Absorbtionsmaximum<br />

<strong>von</strong> Phenol bei 220 nm und das <strong>von</strong> Proteinen bei 280 nm liegt.<br />

2.11.4 Denaturierende RNA-Agarosegel-Elektrophorese<br />

Für ein 1 %-iges Gel wurde 1 g Agarose in 62,1 ml DEPC-H2O <strong>auf</strong>gekocht, <strong>auf</strong> 60°C<br />

abgekühlt, 20 ml 5 x L<strong>auf</strong>puffer (0,1 M MOPS ( 3-[N-Morpholino]propansulfonsäure )<br />

pH 7,0, 40 mM Natriumacetat, 5 mM EDTA pH 8,0) und 17,9 ml 37 % Formaldehyd<br />

zugegeben und in einen Agarosegelschlitten gegossen. Zur Probenvorbereitung<br />

wurden je 6 μl RNA Probe, die zuvor für 15 min bei 65°C denaturiert wurde und 6µl 2<br />

x RNA-Ladepuffer (2 x Loading Dye Solution, Fermentas) in die Taschen <strong>des</strong> Gels<br />

pipettiert. Die Gelelektrophorese erfolgte in 1 x L<strong>auf</strong>puffer bei 5 V/cm und wurde<br />

gestoppt, sobald der Farbmarker 2/3 <strong>des</strong> Gels durchl<strong>auf</strong>en hatte. Abschließend<br />

wurde 30 min mit 0,5 μg/ml Ethidiumbromid in 0,1 M Ammoniumacetat gefärbt und<br />

die RNA <strong>auf</strong> einem UV-Transluminator überprüft.<br />

22


2.11.5 Die cDNA-Synthese<br />

Material und Methoden<br />

Um aus RNA cDNA zu synthetisieren wurde der RevertAid H Minus First Strand<br />

cDNA Synthesis Kit (Fermentas) verwendet. Es wurden 5 µg RNA und 0,2 µg eines<br />

random Hexamer-Primers eingesetzt und <strong>auf</strong> 12 µl mit DEPC-H2O <strong>auf</strong>gefüllt. Der<br />

Ansatz wurde 5 min bei 70°C inkubiert und dann <strong>auf</strong> Eis abgekühlt. 4 µl 5 x<br />

Reaktionspuffer, 20 Units RiboLock Ribonuclease Inhibitor und 10 mM dNTPs<br />

wurden zugegeben. Nach einer Inkubation <strong>von</strong> 5 min bei 25°C wurden 200 Units der<br />

RevertAid H Minus M-MuLV Reverse Transkriptase hinzugefügt und nochmals 10<br />

min bei 25°C und 60 Minuten bei 42 °C inkubiert. Dieses Enzym ist in der Lage die<br />

RNA-Stränge revers zu transkribieren und <strong>auf</strong>grund der geringen RNase H Aktivität<br />

den RNA-Strang nicht abzubauen. Die Reaktion wurde bei 70°C für 10 min gestoppt.<br />

2.11.6 Polymerasekettenreaktion (PCR)<br />

Zur Amplifikation <strong>von</strong> DNA wurde die Polymerasekettenreaktion benutzt. Ein<br />

Reaktionsansatz setzte sich folgendermasen zusammen (Tab.4)<br />

Tab. 4: Reaktionsansatz einer PCR<br />

1 µg Template DNA<br />

0,75 µl dNTPs 10 mM<br />

1 µl Primer 1 (vorwärts) 10 pmol<br />

1 µl Primer 2 (rückwärts) 10 pmol<br />

5 µl Taq-Puffer (10x)<br />

0,5 µl Taq Polymerase 2,5 U (Axon)<br />

2 µl<br />

Ad 50 µl H2O<br />

MgCl2 25 mM<br />

23


Die PCR fand unter folgenden Bedingungen statt:<br />

Standard PCR-Programm<br />

94°C 2’<br />

94°C 30’’<br />

58°C 30’’ 30 Zyklen<br />

72°C 90’’<br />

72°C 8’<br />

4°C bis damit weitergearbeitet wurde.<br />

2.11.7 DNA-Extraktion aus Agarosegelen<br />

Material und Methoden<br />

Nach Auftrennung der DNA-Fragmente mittels Agarosegelelektrophorese kann die<br />

gewünschte DNA aus dem Gel extrahiert werden. Der NucleoSpin ® Extract II Kit <strong>von</strong><br />

Macherey-Nagel wurde hierzu verwendet.<br />

Das DNA-Fragment wurde mit einem sauberen Skalpell aus dem Gel<br />

ausgeschnitten. Zu 100 mg Agarose wurde 200 µl Puffer NT gegeben, 10 min bei<br />

50°C inkubiert und in 3 minütigen Abständen gevortext bis die Agarose verflüssigt<br />

war. Die Probe wurde <strong>auf</strong> die Säule gegeben und 1 min bei 11000 g zentrifugiert. Der<br />

Überstand wurde abgenommen und die Säule mit 600 µl NT3 gewaschen. Nach<br />

einer einminütigen Zentrifugation bei 11000g wurde der Überstand wiederum<br />

abgenommen und 2 min bei 11000 g zentrifugiert um letzte Flüssigkeitsreste zu<br />

entfernen. Da im Puffer NT3 Ethanol enthalten ist, wurde die Probe für 2-5 min <strong>auf</strong> 70<br />

°C erwärmt um mögliche Ethanolverunreinigungen zu entfernen. Die DNA wurde<br />

dar<strong>auf</strong>hin in 15-50µl Elutionspuffer NE eluiert.<br />

24


2.11.8 Klonierung<br />

• Klonieren <strong>von</strong> PCR-Produkten mit AT-Überhängen<br />

Material und Methoden<br />

Clark (1988) konnte zeigen, dass die Taq-Polymerase während einer PCR keine<br />

Fragmente mit glatten Enden produziert, sondern einen Überhang <strong>von</strong> Adenin<br />

schafft. Die <strong>von</strong> der Taq-Polymerase amplifizierten PCR-Fragmente lassen sich<br />

<strong>des</strong>halb in einen offenen Vektors mit Thymin-Überhängen klonieren. Diese Methode<br />

wird auch als TA-Klonierung bezeichnet. Zur Herstellung <strong>von</strong> Klonen wurde der<br />

pGEM ® -T beziehungsweise pGEM ® -T Easy Vector (Abb.1 + 2) der Firma Promega<br />

verwendet.<br />

• Ligation<br />

Als Ligation bezeichnet man die Verknüpfung <strong>des</strong> Inserts mit einem Vektor. Es wird<br />

ein offener Vektor, ein Insert (mit kompatiblen Enden) und eine Ligase, die die<br />

Veresterungsreaktion katalysiert, benötigt. Die Reaktion wurde mit der pGEM ® -T<br />

beziehungsweise pGEM ® -T Easy Vector Reaktionskomplettausstattung, nach<br />

Angaben <strong>des</strong> Herstellers, durchgeführt (Tab.5).<br />

Tab. 5 Reaktionsansatz der Ligation<br />

5µl 2xRapid Ligation Buffer<br />

1µl (50 ng) pGEM ® -T (Easy) Vector<br />

3µl PCR-Produkt (Konzentration<br />

war immer unterschiedlich)<br />

1 µl T4 Ligase (3 Units)<br />

Die Inkubationszeit betrug 1 h bei Raumtemperatur.<br />

• Transformation<br />

Nach der Ligation wurde der Vektor mit Insert zur Vermehrung in E.coli-Bakterien<br />

überführt. Dieser Vorgang wird als Transformation bezeichnet.<br />

Es wurden elektrokompetente XL1–blue Zellen mittels Elektroporation (EasyjecT<br />

Plus <strong>von</strong> EquiBio) transformiert. Die XL1–blue Zellen wurden <strong>auf</strong> Eis <strong>auf</strong>getaut, SOC-<br />

Medium <strong>auf</strong> 37°C erwärmt und Küvetten <strong>auf</strong> Eis bereitgestellt. 1-2 µl <strong>des</strong><br />

Ligationsansatzes wurden zu 50 µl XL1–blue Zellen gegeben und bei 2500 Volt,<br />

einem ohmschen Widerstand <strong>von</strong> 201 Ω, einer Kapazität <strong>von</strong> 25 µF und einer<br />

25


Material und Methoden<br />

Pulsdauer <strong>von</strong> 5 µs elektroporiert (V=2500, R=0201, C=0025, T=0005). Die<br />

Bakterien wurden dar<strong>auf</strong>hin schnellstmöglich in 1 ml SOC-Medium <strong>auf</strong>genommen<br />

und für 1 h bei 37°C <strong>auf</strong> dem Schüttler inkubiert.<br />

Anschließend wurde ein Teil <strong>des</strong> Bakterienansatzes <strong>auf</strong> Agarplatten gegeben, die<br />

sowohl mit einem selektiven Antibiotikum (Carbenicillin) als auch mit IPTG und X-Gal<br />

(Blau-Weiß-Selektion) versetzt waren. Aufgrund dieser Selektionen war es möglich<br />

die Bakterien zu identifizieren, die den Vektor <strong>auf</strong>genommen haben.<br />

• Kolonie-PCR<br />

Die Kolonie-PCR wurde zur Detektion <strong>von</strong> Insert-Fragmenten benutzt. Dabei wird ein<br />

Bakterienklon <strong>von</strong> einer Plattenkolonie zum PCR-Ansatz gegeben, um das gesuchte<br />

Fragment mit Hilfe geeigneter Primer zu amplifizieren.<br />

Zur Durchführung der PCR wurde Zellmaterial <strong>von</strong> Einzelkolonien mit einem sterilen<br />

Zahnstocher direkt in das vorbereitete PCR-Reaktionsgemisch (Tab. 4) gegeben. Die<br />

PCR fand unter den oben beschriebenen Standartbedingungen statt.<br />

2.11.9 Isolierung <strong>von</strong> Plasmid-DNA aus E. coli<br />

• Minipräparation (Plasmid-Isolation aus E.coli-Bakterien)<br />

Die Plasmid-Isolation im kleinen Maßstab (5 ml Übernachtkultur) wurde mit dem<br />

Nucleospin TM Plasmid Purification Kit <strong>von</strong> Machery-Nagel nach Angaben <strong>des</strong><br />

Herstellers durchgeführt. Die Plasmid-DNA wurde in 50 µl TE eluiert<br />

• Midipräparation (Plasmid-Isolation aus E.coli-Bakterien)<br />

Die Plasmid-Isolation im großen Maßstab (50 ml Übernachtkultur) wurde mit dem<br />

QIAGEN Plasmid Midi Kit, laut Angaben <strong>des</strong> Herstellers durchgeführt. Die Plasmid-<br />

DNA wurde in 500 µl TE eluiert.<br />

26


2.11.10 DNA-Sequenzierung<br />

Material und Methoden<br />

Die DNA-Sequenzierungen wurden <strong>von</strong> der Firma Seqlab Göttingen durchgeführt. Es<br />

wurden 20 pmol <strong>des</strong> Sequenzierprimers mit 600 ng der zu sequenzierenden DNA in<br />

ein 0,2 ml Reaktionsgefäß gegeben und <strong>auf</strong> 7 µl mit H2O <strong>auf</strong>gefüllt.<br />

2.11.11 Lagerung <strong>von</strong> Klonen (Glycerinstock)<br />

Für die Lagerung <strong>von</strong> Klonen wurden 600 µl Flüssigkultur <strong>des</strong> jeweiligen Klons<br />

verwendet und mit 200 µl Glycerin (80%) versetzt. Nach gutem Durchmischen wurde<br />

die Probe in flüssigem N2 schockgefroren und bei -70°C <strong>auf</strong>bewahrt.<br />

2.11.12 In vitro Transkription<br />

RNA-Sonden (Tab. 7) werden durch in vitro Transkription klonierter DNA-Fragmente<br />

hergestellt. Hierfür wurden die Transkriptionsvektoren pGEM ® -T und pGEM ® -T Easy<br />

der Firma Promega verwendet.<br />

Die Vektoren pGEM ® -T beziehungsweise pGEM ® -T Easy (Abb. 6 + 7) wurden einmal<br />

strom<strong>auf</strong>wärts <strong>des</strong> Inserts mit den Restriktionsenzymen NotI oder SacI und in einem<br />

anderen Ansatz stromabwärts mit ApaI, SphI oder NcoI verdaut. Der <strong>auf</strong>gereinigte<br />

linearisierte Vektor wurde als Template in einer Konzentration <strong>von</strong> 1 µg dem<br />

Reaktionsansatz zugegeben (Tab. 6) und mit dem Enzym SP6 oder T7 (Abb. 6 + 7),<br />

je nach Schnittstelle, versetzt. So entstehen sense (Negativkontrolle) und antisense<br />

(Sonde) Strang. Der DIG-RNA-Labeling Mix (Roche) lieferte die<br />

Nukleotidtriphosphate, wobei etwa 1/3 der UTPs ein Digoxygeninmolekül, ein<br />

Glycosid aus dem Roten Fingerhut (Digitalis purpurea), gebunden hat. Der RNase-<br />

Inhibitor RiboLock, die Polymerasen SP6 beziehungsweise T7 und der 5 x<br />

Reaktionspuffer wurden <strong>von</strong> MBI Fermentas bezogen.<br />

27


Tab. 6: Reaktionsansatz für die in vitro Synthese <strong>von</strong> RNA-Sonden<br />

Material und Methoden<br />

Volumen Konzentration<br />

Geschnittener Vektor X µl 1 µg<br />

5 x Puffer 10 µl<br />

RiboLock 2 µl 80 Units<br />

DIG-RNA-Labeling Mix 2 µl 10 mM/Nukleotidart<br />

Polymerase SP6/T7 2 µl 40 Units<br />

DEPC-H2O Ad 50 µl<br />

Die Substanzen <strong>des</strong> Reaktionsansatzes wurden in ein 1,5 ml Reaktionsgefäß<br />

gegeben und für 2 h bei 37°C inkubiert. 2 Units DNase 1, RNase-frei (MBI<br />

Fermentas), verdaute in 15 Minuten bei 37°C die eingesetzte Plasmid-DNA. Die<br />

Enzymreaktion wurde mit 5 µl 0,2 M EDTA-Lösung pH 8, welche die für die<br />

Polymerasen nötige Mg 2+ Ionen bindet, gestoppt.<br />

112,5 µl einer alkalischen Hydrolyse-Lösung (5µl 1 M DTT, 40µl 1 M NaHCO3, 60µl 1<br />

M Na2CO3, 395µl DEPC-H2O) sorgte für eine Hydrolyse der RNA-Sonden in etwa<br />

200 Basen lange Fragmente. Die Inkubationszeit betrug 45 min bei 60°C. Die<br />

Reaktion wurde durch Abkühlen <strong>auf</strong> 4°C gestoppt und mit 112,5 µl eines<br />

Neutralisationspuffers (5µl 1 M DTT, 5 µl CH3COOH, 100 µl Na(CH3COO), 390 µl<br />

DEPC-H2O) neutralisiert.<br />

Die RNA-Sonden wurden min<strong>des</strong>tens 1 h lang durch Zugabe <strong>von</strong> 28,4 µl<br />

Lithiumchlorid und 750 µl Ethanol bei -80°C ausgefällt. Nach Zentrifugation bei<br />

13000g für 20 min bei 4°C wurde das RNA-Pellet mit 70 % Ethanol gewaschen,<br />

abzentrifugiert, der Überstand verworfen und das Pellet luftgetrocknet. Die RNA-<br />

Sonden wurden in 30 µl Formamid (deionisiert) und 5 x SSC (im Verhältnis 3:1)<br />

<strong>auf</strong>genommen und bei -70°C gelagert. Die Sonden, die aus dem Antisense-Strang<br />

der DNA entstanden sind, wurden als Negativkontrolle benutzt.<br />

28


Tab. 7: Hergestellte RNA-Sonden als Marker für ORNs und Stützzellen<br />

Sondenname Beschreibung<br />

Material und Methoden<br />

OMP (olfaktorisches Markerprotein) Lösliches Protein in ORNs, Aufgaben<br />

unbekannt<br />

CNG-A2 Membranprotein, Untereinheit <strong>des</strong><br />

Golf<br />

olfaktorischen CNG-Kanals<br />

Membranständiges Protein, olfak-<br />

torisches G-Protein<br />

Crb-2 (Carbonyl reductase 2) Lösliches Protein in den Stützzellen<br />

Sowohl die Negativkontrollen als auch weitere hergestellte RNA-Sonden der Bestfamilie<br />

sind nicht <strong>auf</strong>geführt.<br />

2.11.13 In situ Hybridisierung (ISH)<br />

Die Methode der in situ Hybridisierung wurde 1969 entdeckt (Das NK, Alfert M.,<br />

1969) und seit den 90ern in vielen Fachgebieten angewendet. Es handelt sich dabei<br />

um die Hybridisierung <strong>von</strong> Nukleinsäuresonden an zelluläre komplementäre<br />

Nukleinsäuren zur Identifizierung bestimmter Chromosomen, Genloci oder auch <strong>von</strong><br />

RNA-Molekülen, die <strong>auf</strong> bestimmte Expressionsmuster einer Zelle hinweisten.<br />

Es existieren diverse Standardprotokolle (Schaeren-Wiemers und Gerfin-Moser,<br />

1993; Bradley 1997). Diese Standardprotokolle haben sich bei der Anwendung <strong>auf</strong><br />

<strong>Gewebeschnitten</strong> der Rattennase als nicht geeignet erwiesen, <strong>des</strong>halb wurde in der<br />

vorliegenden Arbeit das folgende Protokoll ausgearbeitet.<br />

Es wurden coronale Gewebeschnitte <strong>von</strong> Rattennasen angefertigt (siehe 1.10). Die<br />

Schnitte wurden 20 min getrocknet bevor sie erneut 10 min mit 4 % Paraformaldehyd<br />

fixiert wurden. Nach zweimaligem waschen in 1 x PBS (5 min) wurde das Gewebe<br />

mit Proteinase K (50 µg/ml) für 5 min bei 37°C verdaut. Danach wurde erneut in 1 x<br />

PBS (2 x 5 min) gewaschen. Die Schnitte wurden für 10 min in 0,1 M Triethanolamin<br />

pH 8 mit einer Endkonzentration <strong>von</strong> 0,25 % Essigsäureanhydrid inkubiert.<br />

Anschließend wurde wiederum zweimal in PBS gewaschen. Es folgte die<br />

Prähybridisierung mit dem Prähybridisierungspuffer um mit Heringssperma DNA<br />

unspezifische Bin<strong>des</strong>tellen zu belegen. Die Inkubationsdauer betrug zwischen 4 und<br />

6 h bei Raumtemperatur. Der Hybridisierungspuffer mit verschiedenen<br />

Sondenkonzentrationen (30 ng-1 µg) wurde <strong>auf</strong> die Schnitte gegeben, die dar<strong>auf</strong>hin<br />

29


Material und Methoden<br />

über Nacht in einem Hybridisierungsofen (SI 20 H, Stuart Sientific) bei 55°C inkubiert<br />

wurden.<br />

Am nächsten Tag wurden die Objektträger zuerst für 30 min bei 60°C in 5 x SSC,<br />

anschließend 30 min bei 60°C in 0,2 x SSC und 5 min bei Raumtemperatur in 0,2 x<br />

SSC gewaschen. Es folgte eine Inkubation in PBT für 5 min mit anschließendem<br />

Blocken in 5 % BSA proteinasefrei (Roth) in PBT für 1 h. Dar<strong>auf</strong>hin wurde der<br />

Antikörper Anti-Digoxigenin-AP, Fab fragments (Roche) im Verhältnis 1: 5000 in PBT<br />

mit 5 % BSA proteinasefrei (Roth) für 2 h bei Raumtemperatur <strong>auf</strong> die Schnitte<br />

gegeben. Danach wurde 2 Mal für 30 min in PBT gewaschen. Die Schnitte wurden in<br />

die Färbelösung, die NBT und BCIP enthielt, gegeben. Die Farbreaktion dauerte<br />

zwischen 30 min und 6 h. Anschließend wurden die Schnitte nochmals gewaschen,<br />

zum Teil mit DAPI gefärbt (siehe 2.11.14), mit Aqua PolyMount Medium benetzt und<br />

mit Deckgläsern bedeckt.<br />

2.11.14 DAPI-Färbung<br />

4,6-Diamidino-2-phenylindol, auch kurz DAPI genannt, färbt Zellkerne, genauer ATreiche<br />

Bereiche der DNA, an. Die Gefrierschnitte wurden 3 x 10 min mit 1 x PBS<br />

gewaschen und die Flüssigkeitsreste mit Papier am Rand <strong>des</strong> Objektträgers<br />

abgesaugt. Danach wurde mit einer 1:300 Verdünnung einer 90 µM DAPI-<br />

Stammlösung für 45 s inkubiert. Nach weiteren Waschschritten (3 x 10 min in PBS)<br />

wurden die Schnitte erneut getrocknet, mit Aqua PolyMount benetzt und mit<br />

Deckgläsern bedeckt.<br />

30


2.11.15 Bilddokumentation<br />

Material und Methoden<br />

Zur Dokumentation der mit NBT und BCIP<br />

gefärbten Gewebeschnitte diente die<br />

Abb. 8: Nikon Eclipse 90i Mikroskop mit der<br />

Farb-kamera<br />

Nikon DXM1200C im Nikon<br />

Imaging<br />

Center<br />

Hellfeld-Mikroskopie. Für diese Technik<br />

wurde das Nikon Eclipse 90i Mikroskop<br />

mit der Farbkamera Nikon DXM1200C<br />

im Nikon Imaging Center verwendet.<br />

Zur Nachbearbeitung der Bilder diente<br />

das Programme<br />

Adobe® Photoshop®<br />

7.0.<br />

31


3 Ergebnisse<br />

Ergebnisse<br />

Das Ziel dieser Arbeit ist es einen Beitrag zur molekularen Identifizierung <strong>des</strong> Ca 2+ -<br />

aktivierten Cl - -Kanals in olfaktorischen Rezeptorneuronen zu leisten. Deshalb wurde<br />

die in situ Hybridisierung mit Markerproteinen für ORNs und Stützzellen etabliert und<br />

die zellspezifische Expression <strong>von</strong> Bestrophin-2 im olfaktorischen wie auch im<br />

respiratorischen Epithel veranschaulicht.<br />

3.1 Etablierung der ISH <strong>auf</strong> <strong>Gewebeschnitten</strong> der Rattennase<br />

Im Rahmen der Etablierung der Methode der in situ Hybridisierung an<br />

<strong>Gewebeschnitten</strong> der Rattennase dienten das Standardwerk „In Situ Hybridization“<br />

<strong>von</strong> D.G.Wilkinson sowie Veröffentlichungen zu in situ Hybridisierungen an Neuronen<br />

<strong>von</strong> Schaeren-Wiemers und Gerfin-Moser 1993 und Bradley 1997., als Leitfaden.<br />

Die exakte Durchführung der in situ Hybridisierung an <strong>Gewebeschnitten</strong> der<br />

Rattennase mit den oben genannten Protokollen erwies sich jedoch zunächst als<br />

unzureichend und musste <strong>des</strong>halb optimiert werden.<br />

Die Objektträgerwahl spielte dabei eine entscheidende Rolle, da das <strong>auf</strong>liegende<br />

Gewebe etwa 36 h lang verschiedenen Agenzien ausgesetzt ist und sich nicht<br />

ablösen darf. Bradley empfiehlt Superfrost Plus, Schaeren-Wiemers und Gerfin-<br />

Moser Poly-L-Lysin-beschichtete Objektträger. Allerdings zeigten beide<br />

Objektträgerarten (mit Paraffinschnitten) nur geringen Erfolg, da etwa 80 % der<br />

Gewebeschnitte sich schon nach einigen Stunden bzw. spätestens nach dem<br />

Hybridisierungsschritt ablösten. Dar<strong>auf</strong>hin wurden folgende Objektträger getestet:<br />

• SuperFrost Plus, Menzel-Gläser<br />

• SuperFrost Plus Gold, Menzel-Gläser<br />

• SuperFrost Excell, Erie Scientific Company<br />

• Adhäsiv-Objektträger, Menzel-Gläser<br />

• SuperFrost gelatinisiert<br />

• SuperFrost mit Poly-L-Lysin<br />

Anfangs wurden die Präparate in Paraffin eingebettet und mit einem Mikrotom<br />

geschnitten. Es konnten Schnitte mit einer Dicke <strong>von</strong> 6-8 µm hergestellt werden.<br />

32


Ergebnisse<br />

Dem gegenüber stehen Gewebeschnitte mit dem Kryostaten, die zwar dicker (10-16<br />

µm) sind, aber eine wesentlich kürzere Präparationsdauer und damit einhergehend<br />

eine kürzere Fixierungszeit haben. Deshalb wurde sowohl das Haften <strong>von</strong> Paraffinals<br />

auch <strong>von</strong> Kryostatschnitten <strong>auf</strong> den genannten Objektträgern getestet.<br />

SuperFrost Excell-Objektträger konnten 50-80 % der Paraffinschnitte und SuperFrost<br />

Plus bzw. SuperFrost Plus Gold 50-80 % der Kryostatschnitte bis zum Ende der in<br />

situ Hybridisierung binden. Von allen anderen lösten sich die Gewebeschnitte schon<br />

nach wenigen Stunden komplett ab.<br />

Die Parafifinschnitte weisen im Gegensatz zu den Kryostatschnitten nach der in situ<br />

Hybridisierung unter dem Mikroskop eine wesentlich schlechtere Qualität <strong>auf</strong>. Sie<br />

sind grau, verwaschen und kontrastarm im Vergleich zu den Kryostatschnitten. Aus<br />

diesen Gründen wurde mit Kryostatschnitten weitergearbeitet.<br />

Die Kryostatschnitte hafteten zwar größtenteils <strong>auf</strong> den SuperFrost Plus bzw.<br />

SuperFrost Plus Gold Objekträgern, aber die Anzahl an auswertbaren Schnitten nach<br />

der in situ Hybridisierung war zu gering. Es lösten sich einige Bereiche, wie z.B. das<br />

Septum, vom Objektträger ab und legten sich über die Schnitte, so dass weitere<br />

Areale <strong>des</strong> Gewebes verdeckt und somit unbrauchbar wurden. Zusätzlich lösten sich<br />

regelmäßig große Bereiche <strong>des</strong> apikalen Epithels vom Objektträger ab. Dies ließ sich<br />

<strong>auf</strong> die lange Beanspruchung <strong>des</strong> Gewebes während <strong>des</strong> Experimentes<br />

zurückführen. Die Dauer der Versuche, besonders vor der Hybridisierung der Sonde,<br />

wurde <strong>des</strong>halb stark reduziert. Das dreimalige Waschen zwischen den<br />

verschiedenen Versuchsschritten vor der Hybridisierung, wie in den<br />

Standardprotokollen beschrieben, wurde <strong>auf</strong> zweimal reduziert. Alle späteren<br />

Waschschritte mussten erhalten werden um Hintergrundsignale durch nicht<br />

spezifisch gebundene Sonde beziehungsweise Antikörper zu vermeiden.<br />

Rehydrationen bzw. Dehydrationen <strong>des</strong> Gewebes in Form <strong>von</strong> absteigenden bzw.<br />

<strong>auf</strong>steigenden Ethanolreihen, wie sie in vielen Protokollen erwähnt sind, wurden um<br />

die Versuchsdauer weiter zu verkürzen vermieden. Der Proteinase K Verdau wurde<br />

<strong>von</strong> 30 min (Schaeren-Wiemers und Gerfin-Moser 1993) <strong>auf</strong> 5 min verkürzt, aber<br />

gleichzeitig wurde die Proteinase K Konzentration <strong>von</strong> 10 µg/ml <strong>auf</strong> 50 µg/ml erhöht.<br />

Auf weitere Schritte wie Ansäuerung <strong>des</strong> Gewebes mit HCl oder eine zweimalige<br />

Triethanolbehandlung wurde ebenfalls verzichtet. Dies führte zu eindeutigeren und<br />

besseren Signalen, sowie zu einer größeren Zahl auswertbarer Schnitte.<br />

33


Ergebnisse<br />

Der Prähybridisierungs- bzw. der Hybridisierungspuffer mit Dextransulfat und<br />

Heparin, wie sie ebenfalls in vielen Protokollen beschrieben sind, erwiesen sich als<br />

ungeeignet, da die Schnitte nach der Hybridisierung mit beiden Chemikalien bedeckt<br />

waren und selbst nach den folgenden Waschschritten sich nicht <strong>von</strong> den<br />

<strong>Gewebeschnitten</strong> lösten. Dies führte schließlich zu einem Ablösen <strong>des</strong> Schnittes<br />

<strong>auf</strong>grund erhöhter Beanspruchung durch gebundene Chemikalien oder zu einem<br />

Blockieren der Bin<strong>des</strong>tellen der RNA-Sonden und somit zu keinem Signal. Ohne<br />

Dextransulfat und Heparin blieben die Gewebeschnitte an den Objektträgern haften<br />

und Ablagerungen <strong>auf</strong> dem Gewebe werden vermieden.<br />

Ein weiterer entscheidender Schritt ist die Herstellung qualitativ hochwertiger<br />

Sonden, welche nach der alkalischen Hydrolyse die die optimale Länge <strong>von</strong> ca. 200<br />

Basen haben. Die Dig-markierten RNA-Sonden wurden sowohl nach der in vitro<br />

Transkription als auch nach der alkalischen Hydrolyse mittels denaturierender RNA-<br />

Gelelektrophorese <strong>auf</strong> ihre Größe und Qualität überprüft. Hierbei wurde<br />

ausschließlich mit Sonden, welche die richtige Größe haben und kaum weitere<br />

Degradationen <strong>auf</strong> dem Gel zeigten, weiter gearbeitet. Die RNA-Sonden wurden<br />

nach der alkalischen Hydrolyse in Formamid und 5 x SSC <strong>auf</strong>genommen. Aus<br />

diesem Grund konnte, wie in den oben genannten Standardwerken bzw.<br />

Veröffentlichungen beschrieben, keine exakt bestimmte Konzentration pro<br />

Gewebeschnitt eingesetzt werden. Es erwies sich als geeignet <strong>von</strong> den Sonden<br />

verschiedene Mengen zwischen 30 ng und 1 µg pro Gewebeschnitt zu verwenden.<br />

Zusammengefasst sind bei der Durchführung der in situ Hybridisierung 4 Parameter<br />

ausschlaggebend. Die Qualität und Größe der RNA-Sonde, welche die<br />

Hybridisierung dieser an spezifische <strong>mRNA</strong>-Transkripte ermöglicht, sowie die<br />

Adhäsionskraft <strong>des</strong> Objektträgers, welche das Gewebe über den gesamten<br />

Versuchsverl<strong>auf</strong> ausreichend bindet. Weiterhin das Verkürzen bzw. Streichen einiger<br />

Arbeitsschritte bis zur Hybridisierungsreaktion um das Gewebe zu schonen und<br />

schlussendlich das Vermeiden <strong>von</strong> Dextransulfat und Heparin im<br />

Hybridisierungspuffer um Ablagerungen <strong>auf</strong> den Schnitten zu vermeiden.<br />

34


3.1.1 OMP als Marker für reife olfaktorische Rezeptorneurone<br />

Ergebnisse<br />

Das cytosolische olfaktorische Markerprotein (OMP) wird spezifisch in ORNs<br />

exprimiert und <strong>des</strong>halb als Markerprotein verwendet.<br />

In Abb. 8 sind Aufnahmen <strong>von</strong> coronalen Nasengewebeschnitten nach in situ<br />

Hybridisierung und anschließender BCIP/NBT-Färbung zu sehen. Als Sonde wurde<br />

eine zur OMP-<strong>mRNA</strong> komplementäre RNA hergestellt. (A) zeigt eine<br />

Maxilloturbinate, die sich ins Lumen der Nasenhöhle erstreckt. Es ist eine<br />

rotlich/violette Färbung im Bereich <strong>des</strong> olfaktorischen Epithels zu erkennen. In (B) ist<br />

eine Vergrößerung <strong>des</strong> Septums mit <strong>auf</strong>liegendem olfaktorischem Epithel zu sehen.<br />

Hier kann man eindeutig die Basallamina erkennen, die das OE <strong>von</strong> der darunter<br />

liegenden Lamina propria abgrenzt. Die dar<strong>auf</strong> folgenden Zellschichten, Basalzellen<br />

und unreife Neuronen, zeigen keine OMP-Färbung. Nur die Somata der reifen ORNs<br />

sind rot-violett gefärbt und lassen sich <strong>von</strong> der folgenden Stützzellschicht klar<br />

abgrenzen. In (C) ist ein Teil <strong>des</strong> Septums mit <strong>auf</strong>liegendem OE und der Übergang<br />

zum respiratorischen Epithel (RE) gezeigt. Zusätzlich zur Abgrenzung der ORNs zu<br />

den Stützzellen ist auch die Scheidelinie zum beginnenden RE durch die deutliche<br />

OMP-Färbung zu sehen. (D) zeigt einen Bereich <strong>des</strong> dorsal gelegenen Bogens der<br />

Nasenhöhle, in dem wiederum eine spezifische Färbung der ORNs sichtbar ist. Die<br />

Bilder (E) und (F) repräsentieren den in (D) dargestellten Ausschnitt in einer höheren<br />

Vergrößerung, die nochmals die durch das OMP-Signal abgrenzbaren Bereiche der<br />

ORNs und der Stützzellen hervorhebt.<br />

35


Ergebnisse<br />

Abb. 8: Nachweis <strong>von</strong> <strong>mRNA</strong>-<strong>Transkripten</strong> <strong>des</strong> olfaktorischen Markerproteins in reifen<br />

olfaktorischen Rezeptorneuronen durch ISH: BCIP/NBT-Färbung coronaler Nasengewebeschnitte.<br />

ORN: olfaktorische Rezeptorneuron, SZ: Stützzelle, OE: olfaktorisches Epithel, RE: respiratorisches<br />

Epithel, BL: Basallamina, BG: Blutgefäß, S: Septum, M: Maxilloturbinate, (Sondenmenge: ca. 30<br />

ng/Schnitt)<br />

36


3.1.2 CNG-A2 als Marker für reife olfaktorische Rezeptorneurone<br />

Ergebnisse<br />

CNG-A2 ist die Hauptuntereinheit <strong>des</strong> olfaktorischen CNG-Kanals und ist in den<br />

Cilien der ORNs lokalisiert.<br />

Abb. 9 zeigt die Ergebnisse der in situ Hybridisierung mit der CNG-A2-Sonde. In (A)<br />

ist ein ventraler Ausschnitt der Nasoturbinate mit <strong>auf</strong>liegendem olfaktorischen Epithel<br />

abgebildet. Es ist eine starke rot-violette Färbung im Bereich <strong>des</strong> OE erkennbar,<br />

wobei bei dieser mikroskopischen Auflösung nicht eindeutig geklärt werden kann<br />

welcher Zelltyp markiert ist. In Bild (B) ist dieser Ausschnitt vergrößert dargestellt. Im<br />

äußersten Bereich <strong>des</strong> OE ist vermutlich die ungefärbte Stützzellschicht aber<br />

<strong>auf</strong>grund der prominenten Färbung in den ORNs nicht eindeutig erkennbar. Gleiches<br />

gilt für (C), einem dorsalen Ausschnitt einer Maxilloturbinate. Die ORNs sind<br />

eindeutig gefärbt, jedoch ist der Übergang sowohl zu den Stützzellen als auch hin zur<br />

Basallamina nicht eindeutig <strong>von</strong> der Färbung abgrenzbar. Jedoch kann in der<br />

Vergrößerung (D) dieser Übergang klar gezeigt werden. Sowohl die Stützzellschicht<br />

als auch der basale Bereich <strong>des</strong> olfaktorischen Epithels sind ungefärbt. Die<br />

nochmalige Vergrößerung dieses Bereiches in (E) und (F) veranschaulicht dies<br />

zusätzlich. Im Bereich der ORNs ist die rote Färbung sehr prominent, wohingegen<br />

die basalen und die apikale Zellschicht(en) weiß erscheinen.<br />

Somit wurde die <strong>mRNA</strong> der CNG-A2 Untereinheit nachgewiesen. Wie erwartet<br />

korreliert die Färbung stark mit der in Abb. 8 dargestellten OMP-Färbung, da CNG-<br />

A2-Proteine immer in OMP-positiven Zellen exprimiert werden.<br />

37


Ergebnisse<br />

Abb.9: Nachweis <strong>von</strong> <strong>mRNA</strong>-<strong>Transkripten</strong> der CNG-A2 Untereinheit in reifen olfaktorischen<br />

Rezeptorneuronen durch ISH: BCIP/NBT-Färbung coronaler Nasengewebeschnitte. ORN:<br />

olfaktorische Rezeptorneuron, SZ: Stützzelle, OE: olfaktorisches Epithel, , BL: Basallamina, , M:<br />

Maxilloturbinate, N: Nasoturbinate, (Sondenmenge: ca. 300 ng/Schnitt)<br />

38


3.1.3 Das Golf-Protein als Marker für olfaktorische Rezeptorneurone<br />

Ergebnisse<br />

Das G-Protein Golf ist ebenfalls Bestandteil der olfaktorischen Signaltransduktion und<br />

<strong>des</strong>halb nur in ORNs exprimiert.<br />

In Abb. 10 sind Ausschnitte <strong>von</strong> coronalen Nasengewebeschnitten mit <strong>auf</strong>liegendem<br />

olfaktorischem Epithel zu sehen. Die Hybridisierung wurde mit der Golf-Sonde<br />

durchgeführt. (A) zeigt den Ausschnitt einer Turbinate. Die rot-violette Färbung ist vor<br />

allem im apikalen Bereich <strong>des</strong> OE erkennbar. Somit sind die Basalzellen, sowie<br />

unreife Neurone, die sich basal <strong>des</strong> OEs befinden, nicht gefärbt. Die darüber<br />

liegenden ORNs sind deutlich gefärbt, aber die das Epithel abschließende<br />

Stützzellschicht kann mit dieser Auflösung nicht <strong>von</strong> den ORNs abgegrenzt werden.<br />

(B) zeigt diesen Bereich in einer stärkeren Vergrößerung, so dass die Trennung der<br />

verschieden Schichten nun möglich ist. Die Stützzellschicht erweist sich als farblos<br />

und die ORNs zeigen deutliche Signale in den Somata. Weitere Vergrößerungen<br />

dieses Ausschnittes in (C) und (D) untermauern dies nochmals. Stützzellen im<br />

rechten Bildrand zeigen keine Signale, der Basale Bereich <strong>des</strong> OE ist weitestgehend<br />

farblos und die sich nahe den Stützzellen befindenden ORNs weisen eine deutliche<br />

Färbung <strong>auf</strong>. Nochmalige Vergrößerungen <strong>von</strong> weiteren Ausschnitten <strong>des</strong><br />

olfaktorischen Epithels in (E) und (F) heben abermals die farblosen Stützzellen <strong>von</strong><br />

den roten ORNs ab.<br />

Zusammenfassend zeigen damit drei Marker für olfaktorische Rezeptorneurone,<br />

OMP, CNGA-2 und Golf, eine spezifische Färbung der ORNs.<br />

39


Ergebnisse<br />

Abb.10: Nachweis <strong>von</strong> <strong>mRNA</strong>-<strong>Transkripten</strong> <strong>des</strong> Golf-Proteins in reifen olfaktorischen<br />

Rezeptorneuronen durch ISH: BCIP/NBT-Färbung coronaler Nasengewebeschnitte. ORN:<br />

olfaktorische Rezeptorneuron, SZ: Stützzelle, OE: olfaktorisches Epithel, BL: Basallamina,<br />

(Sondenmenge: ca. 300 ng/Schnitt)<br />

40


3.1.4 Crb-2 als Marker für Stützzellen<br />

Ergebnisse<br />

Die Carbonyl-Reductase 2 ist ein Protein, das spezifisch in Stützzellen exprimiert<br />

(Yu, 2005) und am xenobiotischen Stoffwechsel beteiligt ist.<br />

In Abb. 11 ist der dorsal gelegene Bogen eines Nasengewebeschnitts mit<br />

olfaktorischem Epithel in verschiedenen Vergrößerungen dargestellt. Im Vergleich zu<br />

den vorherigen Markern sind hier keine neuronalen Zellen, sondern die Stützzellen,<br />

die das Epithel zum Lumen hin abgrenzen mit BCIP/NBT gefärbt. In (A) ist die<br />

Basallamina, die das OE zur Lamina propria hin abgrenzt, dargestellt. Es ist eine<br />

schwache rote Färbung im apikalen Bereich <strong>des</strong> OE erkennbar, doch kann sie in<br />

dieser Vergrößerung noch keinem spezifischen Zelltyp zugewiesen werden. Im<br />

Ausschnitt (B) ist die Färbung bedeutend stärker und eindeutig der äußeren<br />

Zellschicht, also den Stützzellen, zu zuordnen. Die darunter liegenden Zellschichten<br />

<strong>des</strong> OEs zeigen keine Färbung. Dieses Bild spiegelt sich auch bei höherer<br />

Vergrößerung in(C) und (D) wieder. Die Somata der Stützzellen weisen eine<br />

deutliche violette Färbung <strong>auf</strong> und die restlichen Zelltypen <strong>des</strong> olfaktorischen Epithels<br />

sind farblos. In (E) und (F) sind die einzelnen Somata der Stützzellen und der lila<br />

Farbniederschlag <strong>auf</strong>grund der höheren Vergrößerung deutlicher zu erkennen und<br />

gegenüber den darunter liegenden Schichten leichter abzugrenzen. Wie erwartet ist<br />

auch hier eine spezifische Färbung in den Stützzellen zu detektieren.<br />

41


Ergebnisse<br />

Abb.11: Nachweis <strong>von</strong> <strong>mRNA</strong>-<strong>Transkripten</strong> <strong>des</strong> Crb-2-Proteins in den Stützzellendurch ISH:<br />

BCIP/NBT-Färbung coronaler Nasengewebeschnitte. ORN: olfaktorische Rezeptorneuron, SZ:<br />

Stützzelle, OE: olfaktorisches Epithel, BL: Basallamina, (Sondenmenge: ca. 300 ng/Schnitt)<br />

42


Ergebnisse<br />

3.2 Bestrophin-2 als möglicher Kandidat für den Ca 2+ -aktivierten Cl - -Kanal<br />

Durch den aktuellen Bericht <strong>von</strong> Pifferi et al., 2006 sollte Bestrophin-2 mittels in situ<br />

Hybridisierung <strong>auf</strong> <strong>Gewebeschnitten</strong> <strong>von</strong> Rattennasen zellspezifisch nachgewiesen<br />

werden, um die Indizien für Bestrophin-2 als potentiellen Ca 2+ -aktivierten Cl - -Kanal zu<br />

bestätigen oder zu entkräften.<br />

In Abb.12 sind die mit BCIP/NBT angefärbten <strong>mRNA</strong>-Transkripte im olfaktorischen<br />

Epithel und in Abb.13 die im respiratorischen Epithel der Nasenhöhle zu sehen. In<br />

Abb.12 (A) ist das mit Pfeilen gekennzeichnete OE dargestellt. Schon bei geringer<br />

Vergrößerung ist zu erkennen, dass die apikale Zellschicht, also die Stützzellen, nicht<br />

gefärbt, die darunter liegenden reifen ORNs allerdings stark gefärbt sind. Ob die<br />

basal gelegenen Basalzellen und die unreifen ORNs gefärbt sind, ist nicht eindeutig<br />

zu erkennen. In (B) ist ein Ausschnitt <strong>des</strong> Septums mit <strong>auf</strong>liegendem OE zu sehen.<br />

Auch hier ist die Stützzellschicht nicht gefärbt, die darunter liegenden Schichten<br />

zeigen jedoch ein deutliches Bestrophin-2-Signal. Erst mit einer stärkeren<br />

Vergrößerung in (C) zeigt sich, dass die Basalzellen und die unreifen Neuronen keine<br />

Färbung <strong>auf</strong>weisen. Zusätzlich ist eine Bowman´sche Drüse, die auch farblos bleibt<br />

zu sehen. Die gefärbten reifen ORNs grenzen sich apikal <strong>von</strong> der Stützzellschicht ab.<br />

Die Aufnahmen mit der höchstmöglichen Vergrößerung (D-F) bestätigen nochmals<br />

die spezifische Färbung in den ORNs.<br />

43


Ergebnisse<br />

Abb.12: Nachweis <strong>von</strong> <strong>mRNA</strong>-<strong>Transkripten</strong> <strong>des</strong> Best-2-Proteins im olfaktorischen Epithel durch<br />

ISH: BCIP/NBT-Färbung coronaler Nasengewebeschnitte. ORN: olfaktorische Rezeptorneuron, SZ:<br />

Stützzelle, OE: olfaktorisches Epithel, BL: Basallamina, BD: Bowman´sche Drüse, (Sondenmenge: ca.<br />

300 ng/Schnitt)<br />

44


Ergebnisse<br />

Zusätzlich zu den Signalen in den ORNs sind aber auch Färbungen im<br />

respiratorischen Epithel nachweisbar (Abb.13). (A) zeigt den Übergang <strong>des</strong><br />

olfaktorischen in das respiratorische Epithel bei schwacher Vergrößerung. Rechts der<br />

Trennlinie kann man die gefärbten Neurone <strong>des</strong> olfaktorischen Epithels <strong>von</strong> den<br />

farblosen Stützzellen unterscheiden, links sind basal und apikal im respiratorischen<br />

Epithel Färbungen sichtbar. In (B) ist ebenfalls das respiratorische Epithel zu sehen,<br />

allerdings ist die rote Färbung etwas diffuser im Epithel verteilt, so dass keine<br />

Aussage über zellspezifische Färbungen im RE möglich ist. In (C) ist die Färbung<br />

wieder spezifischer in Zellen oberhalb der Basallamina beziehungsweise im apikalen<br />

Bereich <strong>des</strong> Epithels zu erkennen. Allerdings kann auch hier kein Zelltyp der Färbung<br />

zugeordnet werden. Bei hohen Vergrößerungen (D)-(F) sind wieder deutliche<br />

Färbungen sowohl basal als auch apikal <strong>des</strong> Epithels, aber nicht median, zu<br />

erkennen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Färbung im olfaktorischen<br />

Epithel eindeutig ORNs und im respiratorischen Epithel keinem speziellen Zelltypen<br />

zugeordnet werden kann, allerdings sind die Zellen knapp über der Basallamina, bei<br />

denen es sich um Basalzellen handelt, farblos.<br />

45


Ergebnisse<br />

Abb.13: Nachweis <strong>von</strong> <strong>mRNA</strong>-<strong>Transkripten</strong> <strong>des</strong> Best-2-Proteins im respiratorischen Epithel<br />

nach ISH: BCIP/NBT-Färbung coronaler Nasengewebeschnitte: RE: respiratorisches Epithel, OE:<br />

olfaktorisches Epithel, BG: Blutgefäß, BL: Basallamina, ORN: olfaktorische Rezeptorneuron, CSZ:<br />

ciliäre Säulenzelle, BZ: Basalzelle, BüZ: Bürstenzelle, die Pfeile ohne Beschriftung zeigen <strong>auf</strong><br />

Färbungen im respiratorischen Epithel, (Sondenmenge: ca. 300 ng/Schnitt)<br />

46


3.3 Negativkontrollen zu den in situ Hybridisierungen<br />

Ergebnisse<br />

Es wurden zwei verschiedene Negativkontrollen durchgeführt (Abb. 14). Zum einen<br />

wurden Schnitte mit Hybridisierungspuffer ohne Sonde und zum anderen wurden<br />

Schnitte mit der Antisense-Sonde behandelt. Die Antisense-Sonde (Negativkontrolle)<br />

ist komplementär zur Sense-Sonde (Positivkontrolle) und entspricht einem Teil der<br />

zellulären <strong>mRNA</strong>.<br />

Abb. 14: Negativkontrollen: A: ISH mit BCIP/NBT-Färbung ohne Sonde, B: ISH mit BCIP/NBT-<br />

Färbung mit Antisense-Sonde (Sondenmenge: ca. 300 ng/Schnitt) der OMP-Sonde. BL: Basallamina,<br />

OE: olfaktorisches Epithel<br />

In Abb. 14 (A) ist ein Ausschnitt eines coronalen Nasengewebeschnitts mit<br />

olfaktorischem Epithel gezeigt. Es handelt sich um die Negativkontrolle einer in situ<br />

Hybridisierung bei der im Hybridisierungsschritt keine Sonde eingesetzt wurde. Es ist<br />

weder eine Färbung im olfaktorischen Epithel noch im basal liegenden<br />

Knorpelgewebe erkennbar. In (B) ist ein Bereich eines Nasengewebeschnitts mit<br />

olfaktorischem Epithel nach in situ Hybridisierung und BCIP/NBT-Färbung<br />

dargestellt. Als Sonde wurde die Antisense-Sonde <strong>von</strong> OMP benutzt. Auch hier sind<br />

keine spezifischen Färbungen sichtbar. Sowohl die Zellen <strong>des</strong> olfaktorischen Epithels<br />

als auch das Knorpelgewebe sind nicht gefärbt.<br />

Die Negativkontrollen zu CNG-A2, Golf, Crb-2 und Best-2 zeigen auch keine Färbung,<br />

<strong>des</strong>halb wurde nur die Negativkontrolle zu OMP dargestellt.<br />

47


4 Diskussion<br />

Diskussion<br />

Im Rahmen der Diplomarbeit wurde ein Beitrag zur molekularen Identifizierung <strong>des</strong><br />

Ca 2+ -aktivierten Cl - -Kanals geleistet. Als Werkzeug hierzu wurde die in situ<br />

Hybridisierung <strong>auf</strong> <strong>Gewebeschnitten</strong> der Rattennase mit Markerproteinen etabliert<br />

und die Bestrophin-2 Expression im olfaktorischen und respiratorischen Epithel<br />

dargestellt.<br />

Die in situ Hybridisierung ist eine Methode zur zellspezifischen <strong>Lokalisation</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>mRNA</strong>-Molekülen, die alternativ für das zu untersuchende Gewebe jeweils empirisch<br />

optimiert werden muss. Bei in situ Hybridisierungen an <strong>Gewebeschnitten</strong> ist dabei<br />

der wichtigste Schritt einen Objektträger zu finden, der in der Lage ist das Gewebe<br />

während der Dauer <strong>des</strong> Versuchs zu binden. Dies erwies sich im Rahmen dieser<br />

Arbeit als Herausforderung, da selbst Objektträger, die in Vorversuchen das<br />

olfaktorische Gewebe fest binden konnten, im eigentlichen Versuchsabl<strong>auf</strong> dann<br />

aber nur Bruchstücke <strong>des</strong> Gewebes erhalten konnten.<br />

Ein weiterer wichtiger Versuchsparameter bei der Etablierung der in situ<br />

Hybridisierung <strong>auf</strong> Nasengewebeschnitten ist die Länge der Behandlung mit<br />

Proteinase-K. Zu lange Inkubationszeiten zerstörten das Gewebe in solchem<br />

Umfang, dass die RNA-Sonden zwar mit komplementären <strong>mRNA</strong>s hybridisieren<br />

konnten, aber die Zellen soweit zerstört wurden, dass die Färbungen keinem Zelltyp<br />

mehr zugeordnet werden konnte. Andererseits führte eine zu kurze Inkubationszeit<br />

zu keiner Färbung, da die Sonde vermutlich nicht durch das Gewebe zur <strong>mRNA</strong><br />

„vordringen“ und hybridisieren konnte. Eine Inkubation für 5 min bei 37°C mit einer<br />

Proteinase-K Konzentration <strong>von</strong> 50 µg/ml erwies sich hier als geeignet.<br />

Weiterhin stellte sich bei den Versuchen heraus, dass vor der Hybridisierung<br />

möglichst kurze Inkubationszeiten einzuhalten waren. Dies erwies sich für die<br />

Gewebeerhaltung als auch gegen mögliche Degradation der <strong>mRNA</strong> durch RNasen<br />

als unbedingt notwendig.<br />

Weiterhin zeigte sich, dass die Qualität der eingesetzten Sonden und deren Länge<br />

eine entscheidende Rolle für die Qualität der Färbung spielte. Nur RNA-Sonden, die<br />

nach der in vitro Transkription und alkalischer Hydrolyse eine Länge <strong>von</strong> ungefähr<br />

200 Basen zeigten, ergaben <strong>auf</strong> <strong>Gewebeschnitten</strong> der Nase zufrieden stellende<br />

48


Diskussion<br />

Färbungen. Sonden, die zusätzliche Fragmente oder Degradationen <strong>auf</strong> dem RNA-<br />

Gel zeigten, ergaben in keinem Fall eine spezifische Färbung.<br />

Mit den Hybridisierungsbedingungen wie Temperatur und Formamidkonzentration im<br />

Hybridisierungspuffer musste darüber hinaus solange variiert werden bis ein<br />

eindeutiges Signal erhalten wurde und kein unspezifisches Hintergrundsignal <strong>auf</strong>trat.<br />

Eindeutige quantitative Aussagen über die Anzahl der im jeweiligen Gewebeschnitt<br />

vorhandenen <strong>mRNA</strong>-Transkripte und damit die Expressionsstärke <strong>des</strong> jeweiligen<br />

Gens waren mit der hier durchgeführten in situ Hybridisierung nur schwer möglich, da<br />

sowohl die jeweilig eingesetzte RNA-Sonden-Konzentration variierte als auch die<br />

Färbedauer mit BCIP/NBT verschieden war. Dies war nötig, um eine möglichst<br />

optimale Färbung <strong>des</strong> zu untersuchenden Gens zu erhalten und war nicht für den<br />

quantitativen Vergleich der Expressionsstärke vorgesehen.<br />

Die in situ Hybridisierung <strong>auf</strong> Nasengewebeschnitten erwies sich so als geeignete<br />

Methode um eine zellspezifische <strong>Lokalisation</strong> <strong>von</strong> <strong>mRNA</strong>-Molekülen nachzuweisen.<br />

Dies unterstreichen die in Abb. 8-11 gezeigten Markerproteine OMP, CNG-A2, Golf<br />

und Crb-2. Während die OMP-, CNG-A2-, und Golf-Sonden eindeutig ORNs<br />

detektierten, konnte die Crb-2-Sonde die Stützzellen anfärben und diese somit klar<br />

<strong>von</strong> den ORNs abgrenzen. Nach der Etablierung war es <strong>auf</strong>grund der Vergleiche mit<br />

den Markerproteinen möglich auch ein Protein, <strong>des</strong>sen zelluläre Expression nicht<br />

bekannt war, den verschieden Zelltypen zuzuordnen.<br />

Die Bestrophine sind eine relativ neue Genfamilie, die Ca 2+ -aktivierte Cl - -Kanäle<br />

ausbilden können. Das erste identifizierte Gen war Bestrophin-1, welches nach der<br />

Krankheit Morbus best benannt ist. Kurz dar<strong>auf</strong> wurden in Säugetieren auch die<br />

Bestrophine 2, 3 und 4 im Genom identifiziert.<br />

Bestrophin-2 wurde nun kürzlich als möglicher Kandidat <strong>des</strong> Ca 2+ -aktivierten Cl - -<br />

Kanals beschrieben (Pfifferi et al., 2006). Als Indiz dafür spricht eine spezifische<br />

Expression <strong>von</strong> Bestrophin-2 im OE der Maus, die Bestrophine-1, 3 und 4 wurden<br />

nach Pfifferi et al. nicht gefunden. Eine Einzellzell-PCR zeigte darüber hinaus, dass<br />

Bestrophin-2 in den ORNs aber nicht in den Stützzellen exprimiert ist.<br />

Demgegenüber stehen allerdings PCR-Analysen anderer Autoren die eindeutig alle 4<br />

Bestrophine sowohl im olfaktorischen Epithel der Ratte als auch in der ODORA-<br />

Zelllinie, eine primär Zelllinie <strong>von</strong> olfaktorischen Neuronen, nachweisen (Christina<br />

49


Diskussion<br />

Franjic-Würtz, Diplomarbeit 2006; Anja Brühl, Dissertation 2005). Zusätzlich konnte<br />

Barro Soria et al. Bestrophin-1, 2 und 4 im Riechepithel nachweisen (Barro Soria et<br />

al., 2006). Damit ist die <strong>von</strong> Pfifferi et al. nachgewiesene spezifische Expression <strong>von</strong><br />

Bestrophin-2 im olfaktorischen Epithel alleine mehr als fragwürdig.<br />

Ein weiteres Argument <strong>von</strong> Pfifferi et al. Bestophin-2 als möglichen Ca 2+ -aktivierten<br />

Cl - -Kanal zu nennen, war die immunhistochemische <strong>Lokalisation</strong> <strong>von</strong> Bestrophin-2 in<br />

einer Cilienanreicherung. Auch diese Tatsache ist nicht eindeutig, da <strong>auf</strong> dem<br />

gezeigten Immuno-Blot eine Kreuzreaktion <strong>des</strong> Antikörpers mit einem weiteren<br />

Protein zu sehen ist.<br />

Noch klarer sind die Widersprüche beim Vergleich der biophysikalischen<br />

Eigenschaften <strong>des</strong> nativen olfaktorischen Ca 2+ -aktivierten Cl - -Kanals (Kaneko et al.,<br />

2006; Reisert et al., 2003; Reuter et al.; 1998) mit dem in HEK-293 Zellen heterolog<br />

exprimierten Bestrophin-2 (Pfifferi et al., 2006). Es konnte nur im whole cell Modus<br />

ein messbarer Ca 2+ -induzierter Cl - -Strom in diesen HEK-293 Zellen gemessen<br />

werden, nicht aber in excised patches (Pfifferi et al., 2006). Die Einzelkanalleitfähigkeit<br />

wurde daher im whole cell Modus bestimmt und war um mehr als das<br />

Fünffache niedriger als die <strong>des</strong> nativen Ca 2+ -aktivierten Cl - -Kanals (Pfifferi et al.,<br />

2006). Des Weiteren liegt die Öffnungsgeschwindigkeit <strong>des</strong> Ca 2+ -aktivierten Cl - -<br />

Kanals im Millisekundenbereich, die <strong>von</strong> heterolog exprimiertem Bestrophin-2 im<br />

Sekunden- bis Minutenbereich. Zusammenfassend stellen diese Befunde damit<br />

Bestrophin-2 als möglichen olfaktorischen Ca 2+ -aktivierten Cl - -Kanal mehr als in<br />

Frage. Pfifferi et al. versuchen diese Unstimmigkeiten mit dem Hilfsargument <strong>des</strong><br />

Fehlens <strong>von</strong> Regulationsproteinen oder weiteren Kanaluntereinheiten in der HEK-<br />

293 Zelle zu erklären.<br />

Aufgrund dieser Widersprüche wurde im Rahmen der Arbeit <strong>des</strong>halb die<br />

zellspezifische <strong>Lokalisation</strong> <strong>von</strong> Bestrophin-2 <strong>auf</strong> Gewebeschnitte mittels in situ<br />

Hybridisierung überprüft. Dabei zeigte sich zunächst, dass Bestrophin-2 tatsächlich<br />

spezifisch ORNs anfärbt. Im Vergleich mit den ORN-Markern OMP, CNG-A2 und Golf<br />

zeigt Bestrophin-2 allerdings bedeutend weniger gefärbte ORNs. Daraus lässt sich<br />

schließen, dass Bestrophin-2 möglicherweise nicht in allen OMP- bzw. CNG-A2- und<br />

Golf -positiven Zellen exprimiert wird. Vielleicht handelt es sich hierbei um eine<br />

Subpopulation <strong>von</strong> ORNs, die einen anderen Rezeptor nutzen. Hierbei könnte es<br />

sich beispielsweise um die <strong>von</strong> Liberles und Buck, 2006 identifizierten TAARs (trace<br />

50


Diskussion<br />

amine-associated receptors) handeln, die flüchtige Amine detektieren können.<br />

Bestrophin-2 zeigt nach den in situ Hybridisierungen nicht nur im olfaktorischen<br />

sondern auch im respiratorischen Epithel sehr starke Signale. Dies ist ein weiteres<br />

starkes Indiz dafür, dass es sich bei Bestrophin-2 nicht um den olfaktorischen Ca 2+ -<br />

aktivierten Cl - -Kanal handeln kann. Elektrophysiologische Untersuchungen zeigten<br />

nämlich, dass der Ca 2+ -aktivierte Cl - -Kanal nur in ORNs, sowie glatten Muskelzellen<br />

und DRG-Neuronen exprimiert wird. Welche Rolle Bestrophin-2 im respiratorischen<br />

Epithel erfüllen kann, muss hier zunächst zurückgehalten werden. Die in situ<br />

Hybridisierung stellt somit ein weiteres Argument gegen Bestrophin-2 als<br />

Transduktionskanal in ORNs dar, weil die Expression <strong>auf</strong> weniger ORNs beschränkt<br />

ist und auch verschiedene Zelltypen <strong>des</strong> respiratorischen Epithels gefärbt sind.<br />

Anhand der biophsikalischen Eigenschaften <strong>von</strong> Bestrophin-2 in HEK-293 Zellen<br />

(Pfifferi et al, 2006) und den Ergebnissen der in situ Hybridisierung könnte man daher<br />

vermuten, dass es sich eher um ein Transporter handelt, der für die Anionen-<br />

Homöostase <strong>des</strong> Mukus, sowohl im respiratorischen als auch im olfaktorischen<br />

Epithel, verantwortlich sein könnte.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die in situ Hybridisierung mit den<br />

Markerproteinen etabliert wurde und ein zellspezifischer Expressionsnachweis <strong>auf</strong><br />

<strong>Gewebeschnitten</strong> der Rattennase möglich ist. Bestrophin-2 kann <strong>auf</strong>grund der<br />

Ergebnisse <strong>von</strong> Pfifferi et al. und dem mittels in situ Hybridisierung erbrachten<br />

Nachweis, dass Bestrophin-2 auch in Zellen <strong>des</strong> respiratorischen Epithels exprimiert<br />

ist, als Kandidat für den olfaktorischen Ca 2+ -aktivierten Cl - -Kanal weiter bezweifelt<br />

werden.<br />

Im Rahmen der Suche nach dem olfaktorischen Ca 2+ -aktivierten Cl - -Kanal wurden<br />

über die Analyse <strong>von</strong> Bestrophin-2 hinaus auch ca. 300 Membranproteine aus einer<br />

Cilienpräparation der Ratte isoliert und massenspektrometrisch identifiziert. Diese<br />

Proteinsequenzen wurden bioinformatisch analysiert und konnten dar<strong>auf</strong>hin<br />

bekannten Proteinen der olfaktorischen Signaltransduktion, <strong>des</strong> xenobiotischen<br />

Stoffwechsels, <strong>des</strong> Cytoskelets und weiteren physiologischen Funktionen zugeordnet<br />

werden. Allerdings fanden sich auch 32 Proteine unbekannter Funktion, unter denen<br />

sich möglicherweise der nach wie vor unbekannte Ca 2+ -aktivierte Cl - -Kanal befinden<br />

könnte.<br />

51


Diskussion<br />

Nachdem die Methode der in situ Hybridisierung nun etabliert ist, können diese<br />

Proteine unbekannter Funktion <strong>auf</strong> Nasengewebeschnitten der Ratte nachgewiesen<br />

werden. Die Proteine, die <strong>auf</strong> <strong>mRNA</strong>-Ebene nicht in ORNs oder in ORNs und<br />

weiteren Zelltypen <strong>des</strong> olfaktorischen beziehungsweise respiratorischen Epithels<br />

detektiert werden, können nicht der gesuchte Ca 2+ -aktivierte Cl - -Kanal sein.<br />

Alle Proteine, die ausschließlich in den ORNs nachgewiesen werden, müssen mit<br />

weiteren Versuchen wie z. B der siRNA-Technik und der patch clamp-Methode weiter<br />

untersucht werden bis ein Protein gefunden ist, das in transfizierten HEK-293 Zellen<br />

einen Ca 2+ -aktivierten Cl - -Kanal mit den richtigen biophysikalischen Eigenschaften<br />

ausbildet.<br />

Die Suche nach dem Ca 2+ -aktivierten Cl - -Kanal dient nicht nur der weiteren<br />

Erforschung der olfaktorischen Signaltransduktion, sondern erlaubt auch einen<br />

Einblick in die Schmerzsignaltransduktion. Die Reizweiterleitung <strong>des</strong> Schmerzes wird<br />

ebenfalls durch das öffnen eines Ca 2+ -aktivierten Cl - -Kanals verstärkt (Ault and<br />

Hildebrand, 1994; Carlton et al., 1999). Hierbei wird vermutet, dass es sich um einen<br />

dem olfaktorischen Mechanismus ähnlichen Weg handelt, da eine aktive<br />

Chloridakkumulation (Alvarez-Leefmans et al., 2001; Kaneko et al., 2006) in der<br />

Schmerzzelle und die Expression eines Ca 2+ -aktivierte Cl - -Kanals (Currie et al., 1995;<br />

Kenyon and Goff, 1998; Lee et al., 2005) nachgewiesen ist. Weiterhin zeigen die<br />

Ca 2+ -aktivierten Cl - -Kanäle sowohl <strong>des</strong> olfaktorischen als auch <strong>des</strong> Schmerz-<br />

Signaltransduktionsweges die gleichen elektrophysiologischen Eigenschaften, z.B.<br />

besitzen sie ähnliche Leitfähigkeit, Ionenselektivität und die Aktivierbarkeit durch<br />

Ca 2+ -Ionen (Frings, 1999). Aus diesen Gründen ist die molekulare Identifizierung<br />

auch für pharmakologische Zwecke interessant, da eine Unterdrückung der aktiven<br />

Chloridakkumulation zum Abklingen der Schmerzempfindung führt (Willis et al.,<br />

2004) und gleichzeitig ein Schmerztherapeutika gegen den Ca 2+ -aktivierten Cl - -Kanal<br />

synthetisiert werden kann, welches den Kanal blockiert und somit die Verstärkung<br />

<strong>des</strong> Rezeptorstroms verhindert<br />

52


5 Zusammenfassung<br />

Zusammenfassung<br />

Die olfaktorische Signaltransdukion bei Landwirbeltieren ist in ihren Grundzügen<br />

bereits gut verstanden. Der Ca 2+ -aktivierte Cl - -Kanal, der für den größten Teil der<br />

Erregungsbildung verantwortlich ist, ist jedoch <strong>auf</strong> molekularer Ebene noch nicht<br />

identifiziert. Das Ziel dieser Arbeit war es <strong>des</strong>halb zunächst die in situ Hybridisierung<br />

<strong>auf</strong> <strong>Gewebeschnitten</strong> der Rattennase mit Markerproteinen für olfaktorische<br />

Rezeptorneurone und Stützzellen zu etablieren. Bei der Etablierung waren vier<br />

Arbeitsschritte entscheidend. Die richtige Wahl <strong>des</strong> Objektträgers, der das Gewebe<br />

bis zum Versuchsende binden muss, die Synthese <strong>von</strong> RNA-Sonden optimaler<br />

Länge und Qualität, die Verringerung der Inkubationszeiten vor der wesentlichen<br />

Hybridisierungsreaktion, um eine optimale Gewebeerhaltung zu garantieren und eine<br />

mögliche Degradation der RNA zu verhindern sowie der Ausschluss <strong>von</strong><br />

Dextransulfat und Heparin im Hybridisierungspuffer, da dieses <strong>auf</strong> den<br />

<strong>Gewebeschnitten</strong> präzipitiert und dadurch das Eindringen der Sonden in das<br />

Gewebe verhindert.<br />

Die in situ Hybridisierung wurde mit OMP, CNG-A2 und Golf als Marker für reife<br />

olfaktorische Rezeptorneurone und mit Crb-2 als Stützzellmarker etabliert. Die<br />

Marker für reife Neuronen zeigten deutliche Färbungen in den ORNs und keine<br />

unspezifischen Signale in anderen Zellen. Mit Hilfe <strong>des</strong> Stützzellmarkers konnten die<br />

gefärbten Stützzellen klar <strong>von</strong> den Neuronen unterschieden werden.<br />

Ein Bericht <strong>von</strong> Pfifferi et al. beschrieb Bestrophin-2 als Kandidat für den<br />

olfaktorischen Ca 2+ -aktivierten Cl - -Kanal. Diese Behauptung sollte mit einer<br />

zellspezifischen Expression <strong>von</strong> Bestrophin-2 <strong>auf</strong> Nasengewebeschnitten untersucht<br />

werden. Bestrophin-2 konnte zwar eindeutig in ORNs <strong>des</strong> olfaktorischen Epithels<br />

nachgewiesen aber auch deutlich in Zellen <strong>des</strong> respiratorischen Epithels detektiert<br />

werden. Da die Existenz <strong>des</strong> olfaktorischen Ca 2+ -aktivierten Cl - -Kanals aber nur in<br />

ORNs und nicht in Zellen <strong>des</strong> respiratorischen Epithels nachgewiesen ist, muss diese<br />

Aussage <strong>von</strong> Pfifferi et al., in Frage gestellt werden.<br />

Weitere 32 Kandidaten, die aus dem ciliären Proteomprojekt unserer Arbeitsgruppe<br />

stammen und denen keine physiologischen Funktionen und eindeutige zelluläre<br />

<strong>Lokalisation</strong> zugewiesen werden können, sollen zukünftig mit der in situ<br />

Hybridisierung <strong>auf</strong> ihre zellspezifische Expression <strong>auf</strong> Nasengewebeschnitten<br />

untersucht werden.<br />

53


6 Literaturverzeichnis<br />

Literaturverzeichnis<br />

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63


7 Abkürzungsverzeichnis<br />

Abkürzung Erklärung<br />

α anti-<br />

Abb. Abbildung<br />

AC III Adenylatcyclase Typ III<br />

ATP Adenosin-5'-Triphosphat<br />

BCIP 5-Bromo-4-Chloro-3-Indoylphosphat<br />

BG Blutgefäß<br />

BL Basallamina<br />

BSA Bovines Serumalbumin<br />

ca. circa<br />

bzw. beziehungsweise<br />

cAMP 3´,5´-zyklisches Adenosinmonophosphat<br />

cm Zentimeter<br />

CNG-Kanal cyclic nucleotide gated channel<br />

DAPI 4,6-Diamidino-2-phenylindol<br />

DRG (dorsal root ganglion)<br />

EDTA Ethylendinitrilotetraessigsäure<br />

GFP green fluorescent protein<br />

Golf olfaktorisches G-Protein<br />

h Stunde<br />

ISH in situ Hybridisierung<br />

LP Lamina propria<br />

M Molar<br />

mA Milliampère<br />

ml Milliliter<br />

mm Millimeter<br />

mM milli-Molar<br />

ms milli-Sekunde<br />

NBT Nitro Blue Tetrazolium<br />

OD Optische Dichte<br />

OE Olfaktorisches Epithel<br />

OMP olfaktorisches Markerprotein<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

64


ORN Olfaktorische Rezeptor-Neurone<br />

p.a pro analysi<br />

PBS phosphate buffered saline<br />

PDE Phosphodiesterase<br />

RE respiratorisches Epithel<br />

rpm rounds per minute<br />

s Sekunde<br />

S Septum<br />

SDS Sodium-Dodecylsulfat<br />

SZ Stützzelle<br />

Tab. Tabelle<br />

TRIS 2-Amino-2(hydroxymethyl)-1,3-propandiol<br />

U Unit<br />

µg Microgramm<br />

µl Microliter<br />

µm Micrometer<br />

v/ v volume per volume<br />

w/ v weight per volume<br />

z.B. zum Beispiel<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

65

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