Ausbildung ausgabe 2 16

16 MAGAZIN AUSBILDUNG
Mit Leonardo da Vinci in die Ferne
Auslandsaufenthalte während der Ausbildung sind angesichts der Globalisierung
mehr denn je Pflicht als Kür
Der Blick über die Landesgrenze
eröffnet neue Horizonte - und
Karrierechancen.
Seit der gesetzlichen Regelung
im Jahr 2005 kann bis zu einem
Viertel der üblichen Ausbildungszeit
im Ausland absolviert
werden. Diese Chance wird zunehmend
von Auszubildenden
und Unternehmen genutzt,
denn Auslandserfahrungen
schaffen Wettbewerbsvorteile.
Immer mehr Betriebe richten
sich international aus und benötigen
entsprechend qualifizierte
Mitarbeiter. Auch die
Unternehmen profitieren vom
Fernweh ihrer Azubis: Sie kommen
selbstständiger, flexibler
und mit einem Bündel kultureller
Erfahrungen wieder. Zudem
grenzen sich Unternehmen, die
ihren Azubis einen Auslandsaufenthalt
ermöglichen, gegenüber
anderen Unternehmen ab.
Eine gute Chance, leistungsfähige
Schulabgänger für ihren
Fachkräftebedarf zu gewinnen.
Ab ins Ausland - ein Blick über den Tellerrand erweitert den Horizont
und erhöht die Karrierechancen. Foto: Fotolia
LEONARDO DA VINCI
Tatkräftige und finanzielle
Unterstützung bekommen
Unternehmen wie auch Azubis
vom Staat und der Europäischen
Union. „Leonardo da Vinci“
ist das größte europäische Bildungsprogramm
zur Förderung
von Auslandsaufenthalten
in der beruflichen Aus- und
Weiterbildung.
Es unterstützt Auslandsaufenthalte
in Form von Ausbildungsabschnitten
oder Praktika als
Teil einer Berufsausbildung.
Auszubildende können
damit zwischen drei
und neun Monaten in einem
ausländischen Unternehmen
verbringen.
Das Programm bietet neben
der finanziellen Förderung des
Aufenthaltes auch Unterstützung
bei der sprachlichen und interkulturellen
Vorbereitung sowie
der Organisation. Derzeit fördert
Leonardo da Vinci die internationale,
soziale, interkulturelle
und Fremdsprachenkompetenz
von bundesweit rund 12.000
Auszubildenden, Fachkräften
oder Ausbildern.
EUROPASS MOBILITÄT
Ins Reisegepäck gehört auch
der „europass Mobilität“ der
Europäischen Union.
Er dokumentiert nachvollziehbar
und qualitätsgesichert
die im Ausland erworbenen
Kenntnisse und Kompetenzen
und ist somit für Auszubildende
und Unternehmen gleichermaßen
wichtig.
Der europass Mobilität kann
ausschließlich von der entsendenden
Einrichtung bei der
Nationalen Agentur Bildung
für Europa beim Bundesinstitut
für Berufsbildung in Bonn
beantragt werden.