Mergenbaum-Blatt Sommer 2012 - von Wolfgang Giegerich
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Naturgarten: Von Igel, Akelei und Hagebutte<br />
Die Füße auch mal hochlegen und der Natur beim Wachsen zusehen. Diese<br />
Gelassenheit ist Voraussetzung, wenn statt eines akkurat gestalteten ein<br />
naturnaher Garten entstehen soll. Ein Plädoyer, für das Maria Quittek,<br />
Naturschutzfachkraft der Stadt Standards zusammengestellt hat.<br />
Der Haselstrauch hat sich selbst<br />
angesiedelt. Alljährlich trägt er mehr<br />
Nüsse, doch langsam wird er für den<br />
Garten zu groß. Die Wildrose ist vital,<br />
sie protzt mit Hunderten <strong>von</strong> Blüten.<br />
Ihre köstlichen Hagebutten schätzen<br />
im Herbst Mensch und Tier. Doch<br />
auch sie muss beschnitten werden –<br />
ein ewiges Dilemma. Und der Liguster<br />
steht mit all seinen hübschen schwarz<br />
glänzenden Beeren am falschen Platz<br />
und nimmt der Pfingstrose den Raum.<br />
Weg damit! Schade.<br />
Auch wer seinen Garten naturnah<br />
gestalten möchte, muss eingreifen,<br />
aber mit kluger Zurückhaltung. Es<br />
reicht nicht, einfach auf Gift und<br />
Kunstdünger zu verzichten und alles<br />
wild wachsen zu lassen. Immerhin, die<br />
Blütenstände der abgeblühten Stauden<br />
und Gräser bleiben den Winter über<br />
stehen als Nahrungsquelle für Vögel<br />
und Unterschlupf für Insekten.<br />
„Das Wichtigste ist die Auswahl<br />
heimischer und standortgerechter<br />
Stauden, Büsche und Bäume“, sagt<br />
Maria Quittek. Sie brauchen keine<br />
aufwendigen Pflegemaßnahmen und<br />
entwickeln sich prächtig. Einfache<br />
Schneeglöckchen und Wildtulpen statt<br />
hochgezüchteter Exemplare wachsen<br />
über Jahre zu mächtigen Horsten<br />
heran. Wo es den Veilchen, Akeleien,<br />
Glockenblumen, Fingerhüten und<br />
Ringelblumen gefällt, säen sie sich<br />
selbst aus und machen den Garten<br />
bunt. Sogar Sonnenblumen wandern<br />
ein.<br />
Die Pflanzen sind robust – und<br />
gratis. Ähnliches gilt für Kräuter<br />
Viele Blumen säen sich selbst aus. Die Akelei blüht in Rosa<br />
und Blautönen bis hin zu dunklem Violett (oben).<br />
Giersch gilt trotz seiner schönen Dolden als hartnäckiges<br />
Unkraut. Dämmt man ihn nicht ein, überwuchert er<br />
Taglilien, Farne und was ihm in die Quere kommt.