Öko-Institut / IZES / Dr. Ziesing<strong>KWK</strong>-<strong>Ausbau</strong>Auf Basis einer anlagenscharfen Untersuchung <strong>der</strong> in Bau befindlichen und geplantenAnlagen ab einer elektrischen Bruttoleistung von 10 MW el wird eine <strong>KWK</strong>-Stromerzeugung von 10-15 TWh abgeschätzt. Bei diesen Anlagen muss davon ausgegangenwerden, dass sie auch zum Ersatz von Altkapazitäten dienen und damit nur einTeil <strong>der</strong> <strong>KWK</strong>-Strommenge als zusätzlich gewertet werden kann. Das Ziel eines <strong>KWK</strong>-Anteils von 25 % im Jahr 2020 korrespondiert mit einer Stromerzeugung von etwa135 TWh. Insgesamt lässt sich, auch mit Blick auf die <strong>Entwicklung</strong> in den letzten Jahren,schlussfolgern, dass sich die <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>KWK</strong>-Stromerzeugung nicht auf demZielpfad befindet.Ein weiterer Schwerpunkt des Vorhabens war die detaillierte Analyse <strong>der</strong> wirtschaftlichenSituation <strong>der</strong> <strong>KWK</strong>-Anlagen unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Novellen des <strong>KWK</strong>G2011 und 2012. Die wirtschaftliche Bewertung erfolgt dabei durch die Berechnung vonBarwerten und mit Hilfe von Sensitivitätsanalysen für zahlreiche Anlagengrößen. Dabeiwird jeweils ein Referenzfall und ein günstiger Fall untersucht, mit und ohne <strong>KWK</strong>GFör<strong>der</strong>ung. Beispielhaft sind die Ergebnisse zu den Barwerten für den Referenzfall mitFör<strong>der</strong>ung durch das <strong>KWK</strong>G in Tabelle 1-3 dargestellt. Positive Barwerte (hier grünunterlegt) signalisieren einen wirtschaftlichen Betrieb; umgekehrt wird bei negativenWerten die Wirtschaftlichkeitsschwelle nicht überschritten.20
<strong>KWK</strong>-<strong>Ausbau</strong>Öko-Institut / IZES / Dr. ZiesingTabelle 1-3 Referenzfall mit <strong>KWK</strong>-För<strong>der</strong>ung nach <strong>KWK</strong>G 2012:Barwert neuer <strong>KWK</strong>-Anlagen nach CO 2 -Preisund Jahresvollbenutzungsstunden bei einem Zins von 8 %Angabenin Mio. Euro<strong>KWK</strong> auf ErdgasbasisInstallierte Leistungen in MW elh/a Fall 0,005 0,05 0,17 2 30 100 400 800 32025000 Euro/t CO2Barwerte bei einem Zinssatz von 8 %Steinkohle-0,019 -0,105 -0,223 -0,9 -31,2 -94 -251 -539 -5033000 -0,015 -0,086 -0,171 -0,4 -29,2 -87 -237 -528 -3093500 -0,012 -0,067 -0,121 0,1 -27,4 -81 -226 -521 -1174000 -0,008 -0,048 -0,072 0,6 -25,6 -76 -216 -518 744500 -0,004 -0,031 -0,025 1,1 -24,0 -70 -207 -517 2635000 -0,001 -0,013 0,022 1,6 -22,5 -65 -200 -518 452250015 Euro/t CO2-0,018 -0,092 -0,179 -0,4 -28,7 -84 -213 -429 -6943000 -0,014 -0,070 -0,118 0,2 -26,2 -75 -192 -395 -4793500 -0,010 -0,049 -0,059 0,8 -23,8 -67 -173 -366 -2664000 -0,006 -0,028 -0,002 1,4 -21,6 -59 -155 -341 -544500 -0,002 -0,007 0,055 2,0 -19,5 -52 -139 -318 1565000 0,002 0,013 0,110 2,6 -17,4 -44 -124 -297 366250025 Euro/t CO2-0,017 -0,084 -0,150 -0,1 -27,0 -77 -188 -355 -8213000 -0,013 -0,060 -0,083 0,6 -24,1 -67 -161 -307 -5923500 -0,008 -0,037 -0,018 1,3 -21,4 -57 -137 -263 -3654000 -0,004 -0,014 0,045 2,0 -18,9 -48 -115 -223 -1394500 0,000 0,008 0,107 2,7 -16,4 -39 -94 -185 855000 0,004 0,030 0,169 3,3 -14,0 -30 -73 -149 309250035 Euro/t CO2-0,016 -0,075 -0,120 0,3 -25,3 -70 -163 -281 -9483000 -0,012 -0,049 -0,047 1,0 -22,1 -58 -131 -218 -7053500 -0,007 -0,024 0,023 1,8 -19,1 -47 -102 -160 -4644000 -0,003 0,000 0,092 2,5 -16,2 -37 -74 -105 -2254500 0,001 0,024 0,160 3,3 -13,4 -27 -48 -53 145000 0,005 0,047 0,227 4,0 -10,7 -17 -23 -2 252Quelle:Eigene Berechnungen.Durch die <strong>KWK</strong>G-För<strong>der</strong>ung erreichen zunächst vor allem die kleineren Anlagen bis2 MW den Bereich <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit. Größere Anlagen auf Erdgasbasis zeigen indieser Untersuchung im Referenzfall keine positiven Barwerte auf. Tendenziell verbessernsich aber in allen Konstellationen die wirtschaftlichen Aussichten bei höheren Jahresvollbenutzungsstundensowie bei steigenden CO 2 -Zertifikatspreisen. Es wird gezeigt,dass die Novelle des <strong>KWK</strong>G 2011 zwar eine deutliche Verbesserung <strong>der</strong> wirtschaftlichenSituation für <strong>KWK</strong>-Anlagen mit niedrigen Vollbenutzungsstunden bewirkthat, sich jedoch unter 3.500 Stunden nur im günstigen Fall ein wirtschaftlicher Betriebdarstellen lässt. Durch die vergleichende Betrachtung <strong>der</strong> günstigen Rahmenbedingungenwird dargestellt, dass insbeson<strong>der</strong>e die Annahmen zu den Wärme- und Stromerlösensowie ihr Verhältnis zu den Brennstoffinputpreisen von herausragen<strong>der</strong> Bedeutungfür die Bewertung <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit sind.Im Kapitel 9 werden alle Instrumente, die einen Bezug zur <strong>KWK</strong> haben, detailliert beschrieben.Insgesamt werden 13 Instrumente identifiziert, eine breite Palette, die dasSpannungsfeld <strong>der</strong> <strong>KWK</strong> eindrücklich abbildet. Als wichtigste Instrumente sind das21