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Karibik nach Kindern und Karriere

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Editorial<br />

Für<br />

Glück<br />

sorgen<br />

Es geht nicht darum, jung<br />

zu bleiben. Das gelingt<br />

uns nicht. Es geht darum,<br />

dem Alter die guten Seiten<br />

abzugewinnen sowie geistig<br />

<strong>und</strong> körperlich fit zu blei-<br />

ben.<br />

D<br />

Das ist zu schaffen.<br />

as neue Leben Plus gibt<br />

zahlreiche Hinweise <strong>und</strong><br />

Tipps, wie Menschen auch<br />

im Alter erfüllt leben können.<br />

Viele können für ihr<br />

BGlück sorgen.<br />

etty <strong>und</strong> Evans Warne<br />

aus Kalifornien, 75 <strong>und</strong><br />

78 Jahre alt, sind regelmäßig<br />

in Hall. Sie besuchen Sprachkurse<br />

am Goethe-Institut.<br />

Das hält sie geistig auf Trab<br />

M<strong>und</strong> macht Spaß.<br />

argret Böltz <strong>und</strong> Margarete<br />

Greiner raten: viel<br />

trinken, Obst <strong>und</strong> Gemüse<br />

essen, auf mageres Fleisch<br />

achten. Im Alter sollte der<br />

Mensch seine Ernährungsgewohnheiten<br />

D<br />

umstellen.<br />

er Arzt Dr. Armin Gieck<br />

fährt viel Fahrrad. Das<br />

hält ihn fit, auch im Geist. Er<br />

erzählt, wie es dazu kam,<br />

dass ein Häkelclub in Australien<br />

1000 Dollar für kranke<br />

EKinder spendete.<br />

lfi Dominik <strong>und</strong> Reinhard<br />

Freitag haben einen Tanztreff<br />

für Senioren ins Leben<br />

gerufen. Manchmal kommen<br />

so viele, dass es nicht genug<br />

MPlatz hat für alle.<br />

anfred Reich gewinnt<br />

dem Alter gute Seiten<br />

ab. Bequemlichkeit macht jedoch<br />

vielen Senioren das Leben<br />

unnötig schwer. Reich<br />

rät Hdazu, sich aufzuraffen.<br />

artmut Siebert weiß,<br />

was gut für Gelenke ist.<br />

Nicht weil der Professor<br />

einst auf der Gorch Fock gefahren<br />

ist, sondern weil er<br />

sich als Arzt damit beschäftigt.<br />

Der Doktor rät zu Bewegung.<br />

Dabei viel Spaß.<br />

Jürgen Stegmaier<br />

Lesen ist die Basis<br />

Neue Aufgaben sind oft mit<br />

Lernen verb<strong>und</strong>en. Seite 2<br />

Sprachen halten fit<br />

Deutschkurse für Ältere am<br />

Haller Goethe-Institut. Seite 3<br />

Gutes Essen<br />

Senioren sollten sich<br />

anders ernähren. Seite 4<br />

In Bewegung<br />

Radeln, Gehen, Schwimmen –<br />

so bleibt der Geist fit. Seite 5<br />

Tanzbein schwingen<br />

Beweglich bleiben <strong>und</strong> nette<br />

Menschen treffen. Seite 6<br />

Gelenke schützen<br />

<strong>Karibik</strong> <strong>nach</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Karriere</strong><br />

Wie sich junge Menschen das Alter vorstellen können – Ein Leben ohne Sorgen<br />

Ges<strong>und</strong> am Strand, glücklich<br />

mit <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> Enkeln<br />

sowie <strong>nach</strong> einem erfüllten<br />

Arbeitsleben finanziell<br />

abgesichert. So stellen<br />

sich viele junge Menschen<br />

das Leben im Alter<br />

vor.<br />

FRANZISKA BÜRKLE<br />

Diana Storz kommt geradezu<br />

ins Schwärmen, wenn<br />

sie über ihr Leben im Alter<br />

philosophiert. „Ich möchte<br />

auf jeden Fall mein eigenes<br />

schnuckeliges Haus“, träumt<br />

die 17-jährige. „Es muss<br />

nicht unbedingt in Schwäbisch<br />

Hall sein, aber schön<br />

wäre es.“ Die Schülerin des<br />

Erasmus-Widmann-Gymnasiums<br />

fühlt sich wohl, wenn<br />

sie an ihren weit entfernten<br />

Lebensabend denkt. Fern ab<br />

von Sorgen um Kinder <strong>und</strong><br />

Geld, um Pflege <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>-<br />

schichten möchte sie als<br />

liebe Oma im Schaukelstuhl<br />

vor einem offenen Kamin sitzen,<br />

mit ihrem Mann versteht<br />

sich. „Mein Mann soll<br />

noch viele Jahre mit mir gemeinsam<br />

leben, so dass wir<br />

mit guten Fre<strong>und</strong>en immer<br />

Einfach mit der<br />

Familie<br />

glücklich sein<br />

wieder etwas unternehmen<br />

können“, stellt sich die Gymnasiastin<br />

vor. „Ins Altersheim<br />

möchte ich ganz <strong>und</strong> gar<br />

nicht. Darüber mache ich<br />

mir aber auch keine Sorgen,<br />

schließlich bin ich noch<br />

lange topfit.“<br />

Reisen, Ausflüge unternehmen<br />

<strong>und</strong> selbständig leben,<br />

das kann sich die junge Schülerin<br />

noch bis ins hohe Alter<br />

vorstellen. „Ich möchte einfach<br />

gemeinsam mit meiner<br />

Familie glücklich sein“, fasst<br />

Diana all ihre Wünsche <strong>und</strong><br />

Gedanken für eine spätere<br />

Zukunft zusammen.<br />

Nur wenige Jugendliche<br />

schauen ängstlich ins Alter<br />

<strong>und</strong> fürchten sich vor einer<br />

Zeit, die mit Krankheiten,<br />

Geldsorgen <strong>und</strong> Einsamkeit,<br />

auch viel Unglück bergen<br />

kann. Stattdessen träumen<br />

sie oft von einer Zeit der<br />

Ruhe <strong>und</strong> Entspannung. Für<br />

viele Jugendliche ist das Oma<br />

<strong>und</strong> Opa sein ein Ausruhen<br />

<strong>nach</strong> der steilen <strong>Karriere</strong>.<br />

Valery Kessler ist sich si-<br />

cher: „Nachdem ich lange<br />

Jahre Anwältin war, werde<br />

ich als alte Frau in die <strong>Karibik</strong><br />

auswandern.“ Die 12jährige<br />

Schülerin träumt von einem<br />

äußerst lockeren Leben bei<br />

dem sie an Weih<strong>nach</strong>ten <strong>und</strong><br />

besonderen Festen „mal zu<br />

Sport als<br />

W<strong>und</strong>erwaffe<br />

gegen Krankheit<br />

Hause vorbeischaut“. Dennoch<br />

wären ihr ihre Kinder<br />

zu Hause wichtig. Geldsorgen<br />

hat auch sie nicht:<br />

„Wenn meine <strong>Karriere</strong>vorstellungen<br />

war werden, kann ich<br />

mir bestimmt ein eigenes<br />

Haus <strong>und</strong> noch mehr leis-<br />

Treffen<br />

nur für<br />

Männer<br />

Für viele Männer ist der<br />

Übergang vom Berufsleben<br />

in den Ruhestand<br />

gravierend. Oft wurden<br />

Fre<strong>und</strong>schaften ver<strong>nach</strong>lässigt<br />

<strong>und</strong> plötzlich merken<br />

sie: Es fehlt mir an<br />

Kontakten. „Ich hoffe,<br />

dass der Michelbacher<br />

Männertreff Sogwirkung<br />

entfaltet für Männer,<br />

die sich nutzlos fühlen,<br />

dass aus dem Treffen<br />

Fre<strong>und</strong>schaften entstehen“,<br />

sagt Pfarrer Ulrich<br />

Enders bei der ersten<br />

Zusammenkunft Anfang<br />

Februar (Foto).<br />

Foto: Weigert<br />

ten.“ Sport wäre für Valery<br />

aus Breitenstein die W<strong>und</strong>erwaffe<br />

gegen Krankheiten im<br />

Alter. „Ich würde jeden Tag<br />

Laufen gehen <strong>und</strong> mich somit<br />

fit halten.“<br />

Lucien Kleiner aus Enslingen<br />

macht sich deutlicher weniger<br />

Gedanken über sein Leben<br />

in Rente. Genaue Vorstellungen<br />

hat er nicht, weder<br />

Sorgen noch Wünsche. „Ich<br />

kann mir nur gut vorstellen,<br />

Profikoch zu werden“, überlegt<br />

der 13-jährige, „dann<br />

hätte ich natürlich auch<br />

keine Geldsorgen im Alter.“<br />

Zwei Kinder, das könne er<br />

sich gut vorstellen, aber wie<br />

lange er einmal arbeiten<br />

möchte, das weiß er nicht genau:<br />

„Solange, bis ich keine<br />

Lust mehr habe.“<br />

Zahl der Drei-Generationen-Haushalte sinkt – Wie alt heute Geborene werden – Mehr Alte an Unis<br />

Starke Muskeln beugen<br />

Arthrose vor. Seite 7 Generationen In Deutschgenommen. Waren es lichkeit erreichen könnte. ren rechnen <strong>und</strong> Mädchen<br />

In guten Händen<br />

Chefarzt stellt die<br />

Altersmedizin vor. Seite 8<br />

Sich immer mal<br />

wieder etwas<br />

land gibt es 39,1 Millionen<br />

Haushalte. In 282 000 davon<br />

leben drei Generationen<br />

unter einen Dach. In<br />

Anteilen gerechnet heißt<br />

1972 im früheren B<strong>und</strong>esgebiet<br />

mit 768 000 noch<br />

3,3 Prozent aller Haushalte,<br />

so sank dieser Anteil<br />

im April 1991 mit 345 000<br />

Entwickelt wurden zwei Varianten.<br />

Jungen Dem<strong>nach</strong> könnte<br />

ein neugeborener Junge<br />

mit 42,1 Jahren. Die Lebenserwartung<br />

der Neugeborenen<br />

hat sich somit seitdem<br />

mehr als verdoppelt.<br />

Mit Lust<br />

Schönes gönnen das: In etwa 7 von 1000<br />

(0,7 Prozent) Haushalten<br />

leben Großeltern, Eltern<br />

Haushalten schon auf 1,2<br />

Prozent.<br />

des Jahrgangs 2004 <strong>nach</strong><br />

der Trendvariante 1 eine<br />

durchschnittliche Lebenser-<br />

Studium Im Wintersemester<br />

2004/2005 waren an<br />

deutschen Hochschulen<br />

Wie Lernen effektiv<br />

heit, verbindet sie mit dem <strong>und</strong> Kinder zusammen. Lebenserwartung Das wartung von 81,7 Jahren r<strong>und</strong> 38 900 Gasthörer ge-<br />

sein kann. Seite 9<br />

hohen Alter nur gute Dinge. Diese Zahlen stammen aus Statistische B<strong>und</strong>esamt hat erreichen <strong>und</strong> 84,9 Jahre meldet, das waren 22Pro-<br />

Kostenfalle<br />

„Ich werde sicher nicht reich<br />

sein, aber arm auch nicht“,<br />

merkt die Schülerin aus Stein-<br />

dem Jahr 2004. Eine jüngere<br />

Untersuchung stellt<br />

das Statistische B<strong>und</strong>es-<br />

eine neue Modellrechnung<br />

zur Schätzung der Lebenserwartung<br />

<strong>nach</strong> Geburts-<br />

<strong>nach</strong> der Trendvariante 2.<br />

Mädchen Für ein neugebozent<br />

mehr als vor zehn Jahren.<br />

Besonders bei Senioren<br />

wächst das Interesse<br />

Dubiose Tricks über Mobilbach an. Ihr Geld reiche geamt nicht zur Verfügung. jahrgängen erstellt. Diese renes Mädchen des Jahr- an einem Gaststudium:<br />

funk-Dienste. Seite 10<br />

nau so weit aus, dass sie sich Diesen Zahlen liegen die enthält Generationenstergangs 2004 ergeben sich R<strong>und</strong> 47 Prozent der Gast-<br />

Rätseln<br />

<strong>und</strong> ihren <strong>Kindern</strong> sowie Enkeln<br />

immer mal wieder etwas<br />

Schönes gönnen könne.<br />

Ergebnisse des Mikrozensus<br />

zugr<strong>und</strong>e, der größten<br />

Haushaltsbefragung in<br />

betafeln für die Geburtsjahrgänge<br />

1871 bis 2004.<br />

Eine Generationensterbeta-<br />

<strong>nach</strong> der Trendvariante 1<br />

eine Lebenserwartung von<br />

87,8 Jahren <strong>und</strong> 90,4 Jahre<br />

studierenden waren älter<br />

als 60 Jahre – ihr Anteil<br />

hat sich innerhalb der letz-<br />

Es gibt ein Auto fürs Wochen- Denn jene sind Diana beson- Europa.<br />

fel zeigt, welche durch- <strong>nach</strong> der Trendvariante 2. ten zehn Jahre fast verdopende<br />

zu gewinnen. Seite 11 ders wichtig. Mehrere Kinder<br />

schnittlicheLebenserwarpelt. Das Durchschnittsal-<br />

Aktiv werden<br />

<strong>und</strong> Enkel möchte sie haben<br />

<strong>und</strong> zu allen wird sie in ihrer<br />

erträumten Zukunft ein gu-<br />

Entwicklung In den letzten<br />

Jahrzehnten hat der Anteil<br />

der Mehrgenerationentung<br />

ein heute neugeborenes<br />

Kind unter Berücksichtigung<br />

der möglichen künfti-<br />

Früher Vor 135 Jahren<br />

konnten neugeborene Jungen<br />

des Geburtsjahrgangs<br />

ter der Gasthörerinnen <strong>und</strong><br />

Gasthörer ist in diesem<br />

Zeitraum von 43 auf 51<br />

Oma zu Besuch. Nur in wenigen<br />

Haushalten leben die Generationen<br />

unter einem<br />

Wie Älterwerden<br />

tes Verhältnis haben.<br />

haushalte immer mehr abgen Entwicklung der Sterb- 1871 lediglich mit 39,1 Jah- Jahre angestiegen.<br />

Dach.<br />

gelingen kann. Seite 12<br />

Wie in den schönsten Ge


Lernen<br />

für das<br />

Leben<br />

Clara Schumann <strong>und</strong> Albert<br />

Einstein stehen für<br />

Menschen, die ein Leben<br />

lang gelernt haben.<br />

Clara Schumann (1819- 1896)<br />

ist eine der wenigen deutschen<br />

Frauen des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts,<br />

der ein Platz neben berühmten<br />

Männern eingeräumt<br />

wird. Als Kind bildet sie ihr autoritärer<br />

Vater zur Pianistin<br />

aus. Sie lernt unter anderen<br />

Goethe <strong>und</strong> Franz Liszt kennen.<br />

Schon als Jugendliche<br />

komponiert sie Stücke. In den<br />

ersten Jahren ihrer Ehe mit Robert<br />

Schumann veranstaltetete<br />

das Paar Konzerte <strong>und</strong> Lesungen.<br />

Jetzt holt Clara die unter<br />

dem väterlichen Regime ver<strong>nach</strong>lässigte<br />

allgemeine geistige<br />

Bildung <strong>nach</strong>. Sie liest Goethe,<br />

Shakespeare, <strong>und</strong> Jean<br />

Paul <strong>und</strong> studiert intensiver als<br />

bisher neben den Werken ihres<br />

Mannes auch Ludwig van Beethoven,<br />

Johann Sebastian Bach<br />

<strong>und</strong> Frédéric Chopin. Bald werden<br />

ihre Konzertauftritte mit<br />

den Kompositionen ihres Mannes<br />

eine wichtige Einnahmequelle<br />

für die Familie. Ihre eigenen<br />

Werke beurteilt sie wie<br />

ihre männlichen Zeitgenossen<br />

als geringwertig.<br />

Albert Einstein (1879- 1955)<br />

sprach erst im Alter von drei<br />

Jahren. Mit fünf begann er mit<br />

dem Violinspiel. Als Schüler<br />

war er in den Naturwissenschaften<br />

herausragend, insgesamt<br />

aufgeweckt, bisweilen<br />

aufrührerisch. 1894 verließ er<br />

die Schule ohne Abschluss <strong>und</strong><br />

erwarb die Matura (Abitur) in<br />

der Schweiz. Einstein las populärwissenschaftliche<br />

Bücher<br />

<strong>und</strong> verschaffte sich einen<br />

Überblick über den Forschungsstand.<br />

Es lag Einstein nicht, nur<br />

formales Wissen zu erlernen,<br />

viel mehr regten ihn theoretisch-physikalischeDenkprojekte<br />

an. Mit seiner Eigenwilligkeit<br />

eckte er oft an. Ihm war<br />

die abstrakte mathematische<br />

Ausbildung ein Dorn im Auge,<br />

er erachtete sie als für den problemorientierten<br />

Physiker hinderlich.<br />

Später öffnete sich der<br />

Physiker anderen wissenschaftlichen<br />

Bereichen etwa aus der<br />

Technik, der Psychologie <strong>und</strong><br />

der Philosophie <strong>und</strong> äußerte<br />

sich auch zu politischen Fragen.<br />

Nach dem Krieg setzte er<br />

sich für die Abrüstung ein <strong>und</strong><br />

unterschrieb noch kurz vor seinem<br />

Tod ein Manifest über die<br />

Folgen eines Einsatzes von Nuklearwaffen.<br />

Wiese mähen<br />

vor der Schule<br />

Walter Hampele: Lernen hat<br />

nichts mit dem Alter zu tun<br />

Viele Haller kennen den<br />

82-Jährigen Walter Hampele<br />

noch als Schulleiter<br />

des Gymnasiums bei<br />

St.Michael. Lernen hat für<br />

ihn große Bedeutung.<br />

SIGRID BAUER<br />

Auf dem Bauernhof seiner<br />

Eltern habe er schon als kleines<br />

Kind überall „im Stall,<br />

auf dem Feld, im Wald <strong>und</strong><br />

auf der Wiese“ zugesehen<br />

<strong>und</strong> sich beteiligt. Ganz normal<br />

sei es gewesen, dass er<br />

als Sieben- oder Achtjähriger<br />

mitgearbeitet hat. „Meistens<br />

war ein Fre<strong>und</strong> dabei, dann<br />

konnten wir Spiel <strong>und</strong> Arbeit<br />

verbinden“, erinnert sich der<br />

gebürtige Westheimer.<br />

Den Besuch des Gymnasiums<br />

in Hall habe er sich energisch<br />

bei seinem Vater erbeten.<br />

Zusätzlich motiviert hätten<br />

ihn der Sohn des Pfarrers<br />

<strong>und</strong> des Geschäftsführers am<br />

Ort, die auf die Oberschule,<br />

damals am Holzmarkt, gehen<br />

durften. Er sei der erste in der<br />

Familie gewesen, der auf so<br />

einen „verwegenen Gedanken“<br />

kam. Für die fünfköpfige<br />

Familie war es eine finanzielle<br />

Frage. Busfahrkarte,<br />

Schulgeld, Bücher – die Eltern<br />

hätten extrem sparsam<br />

sein müssen. Zum Glück<br />

habe er oft wegen guter Noten<br />

eine Ermäßigung erhalten,<br />

„aber, das wusste man<br />

immer erst hinterher“,<br />

schränkt er ein. Viel gelernt<br />

Viel gelernt<br />

vom älteren<br />

Bruder<br />

habe er von seinem sechs<br />

Jahre älteren Bruder, „einem<br />

begnadeten Bastler“. Einmal<br />

hätten sie zusammen ein Telefon<br />

gebaut <strong>und</strong> zwar aus<br />

zwei Zigarrenkistchen, in die<br />

sie jeweils eine kreisförmige<br />

Öffnung sägten, darüber eine<br />

getrocknete Schweinsblase<br />

spannten <strong>und</strong> die beiden<br />

Schachteln mit einem langen<br />

Bindfaden verbanden – fertig<br />

war der Fernsprecher.<br />

Auch erste Geschichtsda-<br />

ten <strong>und</strong> Konfirmandensprüche,<br />

die der Bruder hin- <strong>und</strong><br />

herlaufend rezitierte <strong>und</strong><br />

sich eingeprägte, habe er von<br />

ihm gelernt.<br />

Als sein Bruder 1941 in<br />

den Krieg zog, musste Walter<br />

Hampele dessen Arbeit auf<br />

dem Hof mit übernehmen.<br />

„Da bin ich öfter um 4 Uhr<br />

aufgestanden, um vor der<br />

Schule eine Wiese zu mähen“,<br />

entsinnt er sich.<br />

Im August 1944 wurde er<br />

selber mit 16 Jahren als Flakhelfer<br />

eingezogen <strong>und</strong> hatte<br />

Glück im Unglück: Kurz vor<br />

Kriegsende kehrte er verw<strong>und</strong>et<br />

heim <strong>und</strong> zurück auf die<br />

Schulbank. „Mit den Heimatvertriebenen<br />

waren wir 55<br />

Keine Bücher<br />

<strong>und</strong> kaum<br />

Papier<br />

Jungen in einer Klasse, alle<br />

sehr bildungsbegierig, wir<br />

hatten aber keine Bücher<br />

<strong>und</strong> kaum Papier“, erzählt<br />

Hampele. Dann, im Juni<br />

1948, das Abitur, wenige Tage<br />

vor der Währungsreform. Bis<br />

zum Beginn des Studiums im<br />

Herbst habe er viel Praktisches<br />

gelernt: im Steinbruch<br />

<strong>und</strong> im Straßenbau <strong>und</strong> beim<br />

örtlichen Zimmerermeister.<br />

Stolz ist Walter Hampele darauf,<br />

die Treppe in seinem<br />

späteren Haus selber geplant<br />

<strong>und</strong> als Modell gebaut zu haben.<br />

Als Student – er wollte Lehrer<br />

werden – überwog wieder<br />

die Theorie: Germanistik, Geschichte,<br />

Anglistik <strong>und</strong> Philosophie,<br />

die ihn besonders fasziniert<br />

habe. Als Vorreferendar<br />

an einem Ulmer Gymnasium<br />

habe er in eineinhalb<br />

Monaten unglaublich viel Erfahrung<br />

im Umgang mit<br />

Schülern gesammelt.<br />

Über die Stationen Stuttgart<br />

<strong>und</strong> Bad Mergentheim<br />

gelangte Hampele 1967 ans<br />

Haller Gymnasium bei St. Michael<br />

– <strong>und</strong> zwar als Schulleiter.<br />

„Ich kam mir dafür eigentlich<br />

noch zu jung vor“, so der<br />

Vater von drei längst erwachsenen<br />

<strong>Kindern</strong>. Und außerdem<br />

sei er aus Überzeugung<br />

ein<br />

modernes<br />

Seniorenhaus<br />

eine familiäre Atmosphäre<br />

eine komfortable Unterbringung<br />

ein geschultes Personal<br />

eine Kurzzeitpflege<br />

Inhaberin: Elke Kunze<br />

Hessentaler Straße 125<br />

74523 Schwäb. Hall-Hessental<br />

Telefon (0791) 9465660<br />

www.seniorenhaus-hessental.de<br />

Pflegestufe: 0, I, II <strong>und</strong> III<br />

Walter Hampele auf der Treppe, die er einst selbst entwarf. Im Fall des ehemaligen Leiters des Gymnasiums<br />

bei St. Michael stehen die Stufen für die Erkenntnis: Lernen führt <strong>nach</strong> oben. Foto: Thumi<br />

Lehrer gewesen. Aber das<br />

st<strong>und</strong>enlange Sprechen vor<br />

der Klasse sei ihm nicht be-<br />

26 Jahre<br />

lang im<br />

Haller Stadtrat<br />

kommen. So habe er sich entschlossen,<br />

die Leitungsstelle<br />

anzunehmen.<br />

Vor neuen Aufgaben, immer<br />

mit Lernen verb<strong>und</strong>en,<br />

ist Hampele nie zurückgeschreckt.<br />

26 Jahre lang saß er<br />

im Haller Stadtrat, außerdem<br />

engagierte er sich in der Kirche.<br />

Ein Zeit lang, als Hall keinen<br />

Dekan hatte, erledigte er<br />

sogar dessen Arbeit mit. „Da<br />

war ich vor der Schule noch<br />

eine St<strong>und</strong>e im Dekanat“,<br />

...durch<br />

Wohlbefinden<br />

Mehr<br />

Lebensqualität...<br />

Neue Str. 6 · Schwäbisch Hall<br />

auch www.miedertruhe.de<br />

meint er lapidar.<br />

In den 1970er Jahren begann<br />

er, sich in das Thema<br />

M<strong>und</strong>art <strong>und</strong> Brauchtum seiner<br />

Heimat einzuarbeiten.<br />

Hampele unterstützte die hiesigen<br />

M<strong>und</strong>artdichter Gottlob<br />

Haag <strong>und</strong> Dieter Wieland<br />

auf der Suche <strong>nach</strong> Geldgebern<br />

<strong>und</strong> Verlagen. Auch er<br />

schreibt Gedichte <strong>und</strong> Erzäh-<br />

Dialekt wird<br />

weiter zurück<br />

gedrängt<br />

lungen, früher in Hohenloher<br />

M<strong>und</strong>art, heute meist in<br />

Hochdeutsch. Der Dialekt<br />

gehe zurück, zumindest in<br />

seinem persönlichen Umfeld,<br />

seit sein Bruder <strong>und</strong><br />

eine Schwester gestorben<br />

seien, meint er.<br />

Wichtig fürs Lernen sei für<br />

Lektüre ist<br />

die Basis des<br />

Lernens<br />

ihn immer das Lesen gewesen.<br />

Oft beschäftige er sich<br />

gleichzeitig mit mehreren Büchern.<br />

Täglich informiere er<br />

sich aus der Zeitung, einer regionalen<br />

<strong>und</strong> einer überregionalen.<br />

„Die Basis des Lernens<br />

ist die Lektüre, <strong>und</strong> im<br />

Gespräch mit meiner Frau<br />

oder Fre<strong>und</strong>en verarbeite ich<br />

das Gelesene.“ Und <strong>nach</strong> diesem<br />

Rezept nimmt Walter<br />

Hampele noch heute erfolgreich<br />

Wissen auf.<br />

649.-<br />

499<br />

448 T


Sprachen<br />

halten fit<br />

Hirnforscher wiesen <strong>nach</strong>, dass<br />

ältere Menschen geistig fit bleiben,<br />

wenn sie eine fremde<br />

Sprache lernen. Das Schreiben,<br />

Lesen, Sprechen <strong>und</strong> Hören aktiviert<br />

verschiedene Hirnregionen<br />

<strong>und</strong> vernetzt die grauen<br />

Zellen im Kopf.<br />

Trotzdem ist das Lerntempo im<br />

Alter ein anderes: Das Gehirn<br />

verarbeitet Informationen<br />

langsamer <strong>und</strong> das Gedächtnis<br />

lässt <strong>nach</strong>. Die Laute fremder<br />

Sprachen lassen sich nicht<br />

mehr so gut unterscheiden<br />

<strong>und</strong> damit schlechter artikulieren.<br />

Ein Hörgerät kann das Lernen<br />

erleichtern.<br />

Sprachkurse für Senioren berücksichtigen<br />

das Lernverhalten<br />

älterer Menschen. Sie bieten<br />

Lernstoff in langsamem<br />

Tempo <strong>und</strong> mit klarem Inhalt<br />

an, häufige Wiederholung inklusive.<br />

Lehrbücher sind meist<br />

in großer, deutlicher Schrift gedruckt,<br />

Tonmedien in ausreichender<br />

Lautstärke aufbereitet.<br />

hof Nie<br />

Lebenstraum<br />

erfüllen<br />

Es gibt verschiedene Gründe,<br />

die über 60-Jährige dazu bewegen,<br />

eine neue Sprache zu erlernen.<br />

Bei Frauen spielt häufig<br />

das Nachholen eines Bildungsangebots<br />

eine Rolle, das<br />

ihnen zuvor aus familiären<br />

Gründen verwehrt war. Andere<br />

Senioren haben im Lauf<br />

ihres Berufslebens die halbe<br />

Welt bereist, konnten sich aber<br />

aus Zeitgründen nicht mit der<br />

Sprache <strong>und</strong> Kultur eines Landes<br />

befassen. Wieder andere<br />

wollen neue Länder kennenlernen<br />

<strong>und</strong> Kontakte knüpfen.<br />

Manche beginnen gar im Seniorenalter<br />

ein Sprachstudium<br />

an der Universität <strong>und</strong> erfüllen<br />

sich damit einen Lebenstraum.<br />

Sprachwissenschaftler, die<br />

über Fremdsprachenlernen im<br />

Alter forschen, bescheinigen<br />

allen älteren Sprachschülern –<br />

ganz gleich aus welchen Gründen<br />

sie sich einer neuen Sprache<br />

zuwenden – eine überproportionale<br />

Lernmotivation. hof<br />

Sprachen lernen: Ältere sind<br />

überdurchschnittlich motiviert.<br />

Kurzzeitpfl ege<br />

Zusammen lernen, miteinander reden, gemeinsam essen. Gerade in Hall lassen sich Unterrichtsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Urlaub mit einem attraktiven Kultur- <strong>und</strong> Freizeitprogramm verbinden.<br />

Begriffe wie „in Rente gehen“ oder „aus dem Berufsleben ausscheiden“ sind für einen älteren Sprachschüler wichtiger als für einen jugendlichen. Foto: Thumi<br />

zu alt, um Sprachen zu lernen<br />

Eine Haller Erfolgsgeschichte: Die Deutschkurse 50 plus am Goethe-Institut<br />

Vokale <strong>und</strong> Vergnügen: In<br />

den Seniorensprachkursen<br />

am Haller Goethe-Institut<br />

lernen ältere Schüler<br />

aus aller Welt neben<br />

dem deutschen Wortschatz<br />

vor allem die deutsche<br />

Kultur kennen.<br />

CHRISTINE HOFMANN<br />

Regelmäßig reisen Betty<br />

(75) <strong>und</strong> Evans (78) Warne<br />

aus Sacramento, Kalifornien,<br />

<strong>nach</strong> Deutschland. Ihr Ziel:<br />

Die deutsche Sprache sowie<br />

Land <strong>und</strong> Leute besser kennen<br />

zu lernen. An zehn Kursen<br />

des Goethe-Instituts hat<br />

das Rentnerehepaar bereits<br />

teilgenommen, die letzten<br />

fünf besuchte es in Schwäbisch<br />

Hall. „Jedes Mal haben<br />

wir viel von Deutschland gesehen<br />

<strong>und</strong> gelernt <strong>und</strong> wir haben<br />

viele fre<strong>und</strong>liche Leute<br />

kennengelernt“, berichtet<br />

Evans Warne, „während des<br />

Unterrichts haben wir jedes<br />

Mal unsere Sprachfähigkeit,<br />

unseren Wortschatz <strong>und</strong> Satzaufbau<br />

verbessert. Gleichzeitig<br />

hatten wir einen w<strong>und</strong>erschönen<br />

<strong>und</strong> interessanten<br />

Urlaub mit viel Spaß.“<br />

Die Motivation, im Alter<br />

noch eine neue Sprache zu<br />

Wohltuende Abwechslung für alte Menschen<br />

Atemholen <strong>und</strong> Auftanken für pfl egende Angehörige<br />

Gottlob-Weißer-Haus<br />

Diakoniestraße 14<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Tel. 0791 753 – 2525<br />

Fax 0791 753 – 2595<br />

GottlobWeisserHaus@<br />

dasdiak.de<br />

Nikolaihaus<br />

Salinenstraße 48<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Tel. 0791 753 – 2525<br />

Fax 0791 753 – 2583<br />

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für Gäste von außerhalb:<br />

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lernen, entstand bei Betty<br />

<strong>und</strong> Evans Warne aus dem<br />

Kontakt zu deutschen Fre<strong>und</strong>en.<br />

Schnell merkten sie,<br />

dass das Vokabeln büffeln sogar<br />

Spaß macht. Und so blieb<br />

es nicht beim Besuch des<br />

Gr<strong>und</strong>kurses. „Wir können<br />

auch anderen Senioren einen<br />

Sprachkurs sehr empfehlen.<br />

Darin erfährt man viel<br />

über die deutsche Kultur <strong>und</strong><br />

stimuliert sein Gehirn.“<br />

Genau darin liegt das Reiz<br />

der Sprachkurse 50 plus, die<br />

das Goethe-Institut in Hall<br />

Unterricht,<br />

Urlaub <strong>und</strong><br />

Kultur<br />

seit 1996, <strong>und</strong> damit unter<br />

den Goethe-Instituten weltweit<br />

als erstes, anbietet. „Die<br />

Mischung macht’s“, meint<br />

Deutschlehrerin Irene Lukasch,<br />

„hier werden Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Urlaub<br />

mit einem attraktiven Kultur<strong>und</strong><br />

Freizeitprogramm verb<strong>und</strong>en.<br />

Vormittag wird gelernt,<br />

<strong>nach</strong>mittags gibt es<br />

Ausflüge <strong>und</strong> Besichtigungen.<br />

Das kommt bei den Senioren<br />

sehr gut an.“ Inspiriert<br />

hatte Irene Lukasch ein<br />

befre<strong>und</strong>etes Ehepaar aus<br />

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den USA, das auch in fortgeschrittenem<br />

Alter noch Herausforderungen<br />

suchte. „Es<br />

gibt viele ältere Menschen,<br />

die fit sind <strong>und</strong> noch Lust auf<br />

Neues haben“, sagt Lukasch,<br />

„warum nicht eine neue Sprache<br />

lernen <strong>und</strong> in die Kultur<br />

eines Landes eintauchen?“<br />

Die Seniorensprachkurse<br />

sollen in erster Linie Spaß machen.<br />

Die Kursteilnehmer nähern<br />

sich zwanglos, ohne Prüfungsstress<br />

oder beruflichem<br />

Hintergr<strong>und</strong> der deutschen<br />

Sprache. Entsprechend groß<br />

ist ihre Motivation. 40 St<strong>und</strong>en<br />

Deutschunterricht gehören<br />

zum Kursprogramm, einen<br />

vorgegebenen Lehrplan<br />

gibt es nicht. „Die Inhalte<br />

werden individuell mit den<br />

Teilnehmern abgesprochen“,<br />

erzählt Irene Lukasch, „manche<br />

wollen über politische<br />

Themen diskutieren, andere<br />

Literatur lesen oder ihr Geschichtsinteressebefriedigen.<br />

In einem Kurs haben wir<br />

viele Lieder gesungen. Da<br />

bin ich ganz flexibel.“<br />

Die Kommunikation steht<br />

im Vordergr<strong>und</strong>, grammatische<br />

Feinheiten werden eher<br />

ausgeklammert – es sei denn,<br />

die Kursteilnehmer wünschen<br />

dies. Auch bringt Lehrerin<br />

Lukasch ihren nicht<br />

mehr ganz jungen Schülern<br />

einen speziellen Wortschatz<br />

bei, der in einem Lehrbuch<br />

normaler Weise nicht zu finden<br />

ist. Begriffe wie „in Rente<br />

gehen“ oder „aus dem Berufsleben<br />

ausscheiden“ sind für<br />

einen älteren Sprachschüler<br />

wichtiger als für einen jugendlichen.<br />

Allerdings darf<br />

das Thema Alter nicht zu viel<br />

Gewicht bekommen, weiß<br />

Irene Lukasch: „Die Senioren<br />

sind nicht so sehr am Alter interessiert,<br />

sondern eher an<br />

aktuellen Themen.“<br />

Sprachen lernen ist erwie-<br />

Aus Übersee<br />

zum Treffen<br />

<strong>nach</strong> Island<br />

sener Maßen im Kleinkindalter<br />

am leichtesten möglich.<br />

Doch auch für Menschen zwischen<br />

Mitte 50 <strong>und</strong> Mitte 70<br />

eröffnet sich eine neue Sprache.<br />

Der bislang älteste Kursteilnehmer<br />

war mit 85 Jahren<br />

gar Klassenbester. „Wir haben<br />

oft Kursteilnehmer, die<br />

mehrere Sprachen beherrschen,<br />

als junger Mensch<br />

Deutsch gelernt haben oder<br />

beruflich in Deutschland unterwegs<br />

waren. Denen fällt<br />

das Lernen natürlich leichter“,<br />

weiß Irene Lukasch.<br />

Meist melden sich Akademiker<br />

für den Kurs 50 plus an,<br />

also Menschen, die es gewöhnt<br />

sind, sich geistig zu betätigen,<br />

die aktiv sind <strong>und</strong><br />

vielseitig interessiert.<br />

Nicht selten entstehen<br />

durch das gemeinsame Lernen<br />

<strong>und</strong> geteilten Erlebnisse<br />

in <strong>und</strong> um Hall fre<strong>und</strong>schaftliche<br />

Kontakte. Ein Netz von<br />

Fre<strong>und</strong>schaften, die im Klassenzimmer<br />

von Irene Lukasch<br />

entstanden sind, umspannt<br />

mittlerweile die<br />

ganze Welt. Viele Teilnehmer<br />

melden sich für einen Folgekurs<br />

an. Und ab <strong>und</strong> zu werden<br />

gar internationale Klassentreffen<br />

organisiert. „Ein<br />

Kurs traf sich <strong>nach</strong> sieben Jahren<br />

in Island. Da reisten<br />

Leute aus den USA <strong>und</strong> aus Japan<br />

an, ich selbst bin auch<br />

hingeflogen“, erzählt die<br />

Deutschlehrerin, „das war<br />

ein tolles Wiedersehen.“<br />

Für Betty <strong>und</strong> Evans<br />

Warne wird es auch ein Wiedersehen<br />

in Schwäbisch Hall<br />

geben. „Wir hatten im letzten<br />

September so einen w<strong>und</strong>erbaren<br />

<strong>und</strong> erfolgreichen<br />

Kurs, dass wir schon unsere<br />

Reservierung für September<br />

2011 gemacht haben“, meint<br />

Betty Warne, „dann möchten<br />

wir auch das neue Einkaufzentrum<br />

besichtigen.“<br />

Für Ihr schönstes Lächeln:<br />

Zahnimplantate<br />

Mit schönen Zähnen fällt nicht nur ein Lächeln<br />

sehr viel leichter. Funktionstüchtige <strong>und</strong> schöne<br />

Zähne spielen auch bei der Lebensqualität eine<br />

wichtige Rolle.<br />

Sprechen, Essen <strong>und</strong> auch Lachen – wer dies<br />

unbeschwert tun will, muss sich auf seine Zähne<br />

verlassen können, <strong>und</strong> auch gerade wenn es die „Dritten“ sind.<br />

Zahnersatz sollte genau so gut funktionieren wie das eigene Gebiss, mindestens so<br />

gut aussehen <strong>und</strong> möglichst nicht zu erkennen sein. Mit herkömmlichen Methoden<br />

lässt sich dieser Wunsch jedoch nicht immer erfüllen oder es muss unnötig ges<strong>und</strong>e<br />

Zahnsubstanz an Nachbarzähnen abgeschliffen werden.<br />

Darum können wir Ihnen eine komfortable Alternative anbieten: Implantate.<br />

Die Behandlung kann dabei in örtlicher Betäubung oder in Narkose erfolgen.<br />

Welche Möglichkeiten Implantate bieten <strong>und</strong> wie die Behandlung ablaufen wird,<br />

darüber möchten wir Sie gern informieren.<br />

Praxisklinik M<strong>und</strong>-Kiefer-Gesichtschirurgie<br />

Dr. Dipl. med. Thomas Pescheck<br />

Dr. Dr. Peter Romsdorfer<br />

Fachärzte für M<strong>und</strong>-Kiefer-Gesichtschirurgie<br />

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Tel. (0791) 7534880


Besser essen,<br />

besser leben<br />

„Bestimmte Ernährungsweisen<br />

begünstigen die Entstehung<br />

<strong>und</strong> das Fortschreiten mancher<br />

Erkrankungen. Umgekehrt<br />

trägt eine ausgewogene Ernährung<br />

zur Krankheitsvorbeugung<br />

bei“, stellt der „Senioren-Ratgeber“<br />

unter der Überschrift<br />

„Besser essen, besser leben“<br />

fest.<br />

Blutfettspiegel<br />

im Griff<br />

„Das Ansteigen von Cholesterol<br />

<strong>und</strong> Triglyceriden (Fetten)<br />

im Blut kann verschiedene Ursachen<br />

haben. Neben Veranlagung,<br />

Überernährung <strong>und</strong> Bewegungsmangel<br />

bestimmen<br />

die Auswahl <strong>und</strong> die Menge<br />

der Lebensmittel die Blutfettwerte.<br />

Vor allem Fette in tierischen<br />

Lebensmitteln wie<br />

Wurst, Käse, Eier, Sahne, aber<br />

auch in Kokosfett können die<br />

Blutfettspiegel stark erhöhen.<br />

Deshalb sollten bei der Auswahl<br />

fettarme Lebensmittel<br />

wie mageres Fleisch, fettarme<br />

Wurstsorten <strong>und</strong> fettarme<br />

Milch- <strong>und</strong> Milchprodukte bevorzugt<br />

<strong>und</strong> Wurst- <strong>und</strong> Fleischportionen<br />

nur in kleinen Mengen<br />

verzehrt werden. Beim<br />

Koch-, Back- <strong>und</strong> Streichfett<br />

sind Margarine <strong>und</strong> pflanzliche<br />

Öle (Raps- oder Sojaöl) anstelle<br />

von Butter, Schmalz <strong>und</strong><br />

Kokosfett zu bevorzugen.<br />

Besonders wertvoll ist das Fett<br />

von Seefischen, vor allem in<br />

Makrele, Lachs <strong>und</strong> Hering. Sie<br />

enthalten die günstigen<br />

Omega-3-Fettsäuren.“<br />

Quelle: Deutsche Gesellschaft<br />

für Ernährung<br />

Des isch halt<br />

no a gscheide<br />

Worscht!<br />

Wir kochen<br />

Ihr Mittagessen!<br />

Täglich wechselnde Menüs,<br />

auch vegetarisch!<br />

Mal herzhaft, deftig<br />

oder auch mal was Süsses!<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Vielseitigkeit ist Trumpf<br />

Ernährung im Alter: Obst <strong>und</strong> Gemüse sind ges<strong>und</strong> – Mindestens 1,5 Liter am Tag trinken<br />

Beim Eintritt ins Rentenalter<br />

sind 70 Prozent aller<br />

Frauen <strong>und</strong> Männer zu<br />

dick. Das liegt auch an falscher<br />

Ernährung.<br />

JÜRGEN STEGMAIER<br />

Ein älterer Mensch benötigt<br />

weniger Energie als ein<br />

jüngerer. Ändern sich aber<br />

im Lauf der Jahre die Essgewohnheiten<br />

nicht, so schlägt<br />

sich dies in einem Überschuss<br />

an Energie nieder. Darauf<br />

regiert der Körper mit<br />

der Ansammlung von Fett.<br />

Der Mensch wird dicker <strong>und</strong><br />

schwerer.<br />

Beispielsweise benötigt<br />

ein 75-jähriger Mann im Alltag<br />

r<strong>und</strong> 20 Prozent weniger<br />

Energie als ein 25-jähriger.<br />

Hinzu kommt, dass sich ältere<br />

Menschen in der Regel<br />

weniger bewegen als jüngere.<br />

Auch das wirkt sich auf den<br />

Energieverbrauch aus. Wer<br />

seinen Körper ständig beansprucht,<br />

der kann auch mehr<br />

essen, ohne an Gewicht zuzulegen.<br />

Margret Böltz weiß, wie<br />

sich ältere Menschen ernähren<br />

sollten. Sie ist als Hauswirtschaftsleiterin<br />

im Alten<strong>und</strong><br />

Pflegeheim Gottlob-Weißer-Haus<br />

dafür verantwortlich,<br />

was die r<strong>und</strong> 120 Heimbewohner<br />

im Alter von 72<br />

<strong>und</strong> 98 Jahren täglich auf die<br />

Teller bekommen. Margret<br />

Böltz stellt den Speiseplan zusammen<br />

<strong>und</strong> bietet Ernährungsberatung<br />

an.<br />

Mahlzeiten<br />

strukturieren<br />

Tagesablauf<br />

Die 120 Heimbewohner –<br />

das Haller Gottlob-Weißer-<br />

Haus gehört zum Haller Diakonie-Werk<br />

– bekommen täglich<br />

drei Hauptgerichte. Außerdem<br />

gibt es einige Zwischenmahlzeiten.<br />

Obst ist<br />

ständig verfügbar. Vitamine,<br />

Mineralstoffe, Spurenelemente,<br />

Ballaststoffe <strong>und</strong> Eiweiß<br />

– auf diese essentiellen<br />

Nährstoffe wird bei der Zubereitung<br />

der Mahlzeiten für<br />

die älteren Frauen <strong>und</strong> Männer<br />

besonders geachtet. Mar-<br />

... mit Sicherheit der richtige Partner!<br />

einer Ebene“!<br />

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Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Ballaststoffe – auf diese Nährstoffe wird bei der Zubereitung der Mahlzeiten besonders geachtet.<br />

Küchenhelferin Anna Nopakov (l.) <strong>und</strong> Hauswirtschaftsleiterin Margret Böltz in der Küche des Gottlob-Weißer-Hauses. Foto: Thumi<br />

gret Böltz legt großen Wert darauf,<br />

dass Fisch, Milch <strong>und</strong><br />

Milchprodukte häufig auf<br />

dem Speiseplan stehen,<br />

ebenso wie Gemüse <strong>und</strong><br />

Obst.<br />

„Wir müssen aber auch darauf<br />

achten, dass unsere alten<br />

Leute genug trinken. Oft<br />

müssen wir sie sogar dazu<br />

animieren“, sagt Margarete<br />

Greiner. Sie ist die Heimleiterin<br />

des Gottlob-Weißer-Hauses.<br />

Nach Ansicht von Ernährungswissenschaftlerngehören<br />

zu einer vollwertigen Ernährung<br />

ges<strong>und</strong>er, älterer<br />

Menschen mindestens 1,5 Liter<br />

Flüssigkeit täglich.<br />

Im Gottlob-Weißer-Haus<br />

haben die Mahlzeiten einen<br />

hohen Stellenwert. Sie sind<br />

mehr als Essensaufnahme,<br />

sie strukturieren auch den Tagesablauf.<br />

Was essen die Bewohner<br />

des Gottlob-Weißer-Hauses<br />

denn besonders gerne? Sauer-<br />

Manche Dinge<br />

werden niemals alt<br />

Wir nehmen uns Zeit für Sie<br />

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Sauerbraten, Kässpätzle oder<br />

Kartoffeln mit Kräuterquark<br />

kommen immer gut an. Herzhaftes<br />

also.<br />

Und Pizza? Weniger. Die<br />

Menschen, die heutzutage<br />

im Gottlob-Weißer-Haus leben,<br />

gehören noch den älteren<br />

Generationen an, die<br />

nicht mit belegten Teigfladen<br />

aus Neapel groß geworden<br />

sind. „Pizza ist auch nur gut,<br />

wenn der Teig schön knusprig<br />

ist. Dann können den Teig<br />

Ältere spüren oft<br />

wenig Hunger<br />

<strong>und</strong> Durst<br />

aber nicht mehr alle beißen“,<br />

erklärt Margarete Greiner.<br />

Dennoch bietet die Küche<br />

auch Nicht-Alltägliches – beispielsweise<br />

bei den Themenwochen.<br />

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Natürlich mögen nicht alle<br />

alles. Die einen essen weniger<br />

gern Nudeln oder Gemüse,<br />

andere mögen keinen<br />

Fisch. „Wir bieten immer<br />

auch Alternativen“, betont<br />

Margarete Greiner, die Hausleiterin.<br />

Im Gottlob-Weißer-Haus<br />

können sich die Bewohner<br />

spontan entscheiden, was sie<br />

essen wollen. Gegessen werden<br />

kann auf den Zimmern,<br />

Margret Böltz betont aber,<br />

dass es auch seine Vorteile<br />

hat, in Gesellschaft zu speisen.<br />

Oft hätten ältere Menschen<br />

weniger Hunger- <strong>und</strong><br />

Durstgefühl, sie essen <strong>und</strong><br />

trinken deshalb nur unregelmäßig.<br />

Dies kann zu Mangelerscheinungen<br />

führen, warnt<br />

Margret Böltz. Wer sich daheim<br />

immer nur ein Süppchen<br />

kocht, dem fehlen wichtige<br />

Nährstoffe, außerdem Eiweiß.<br />

� Zimmerei<br />

� Ziegeldeckungen<br />

� Innenausbau<br />

� Altbausanierung<br />

� Holzrahmenbau<br />

Bekannt ist aber auch das<br />

Phänomen, dass ältere Menschen<br />

ständig essen – <strong>und</strong><br />

dick werden. „Die Ernährungsgewohnheiten<br />

eines<br />

Menschen lassen sich im Al-<br />

Menschen lassen<br />

sich nicht<br />

umkrempeln<br />

ter nicht vollständig korrigieren“,<br />

weiß Margret Böltz.<br />

Und Margarete Greiner ergänzt:<br />

„Die Menschen lassen<br />

sich nicht umkrempeln. Wir<br />

können beraten <strong>und</strong> versuchen<br />

umzustimmen. Doch jeder<br />

entscheidet selbst, was<br />

<strong>und</strong> wie viel er isst.“<br />

Beispielsweise ist es wichtig,<br />

dass demente Menschen<br />

mehr essen. Sie verspüren einen<br />

großen Bewegungsdrang<br />

<strong>und</strong> benötigen deshalb mehr<br />

Energie.<br />

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Gut fürs<br />

Gehirn<br />

Bewegung reduziert das Risiko,<br />

geistig abzubauen. Zu dieser<br />

Erkenntnis kommt eine<br />

große US-Studie.<br />

„Die Psychiaterin Dr. Kristine<br />

Yaffe von der University of California<br />

in San Francisco <strong>und</strong><br />

ihre Kollegen haben 5925<br />

Frauen über 65 Jahren, die in<br />

Alten- oder Pflegeheimen leben<br />

<strong>und</strong> zunächst nicht dement<br />

waren, über sechs bis<br />

acht Jahre untersucht (Archives<br />

of Internal Medicine 161,<br />

2001, 1703). Mit einem kleinen<br />

Standard-Test haben sie immer<br />

wieder die kognitiven Fähigkeiten<br />

gemessen. Außerdem haben<br />

die älteren Damen selbst<br />

notiert, wieviel sie pro Woche<br />

gehen, Treppen steigen, im<br />

Garten arbeiten oder Sport<br />

wie Tanzen oder Tennis treiben.<br />

Dabei hat sich gezeigt,<br />

dass die, die sich am meisten<br />

bewegt haben, am wenigsten<br />

geistig abgebaut haben. Bei ihnen<br />

ist das Risiko um 26 Prozent<br />

geringer gewesen als bei<br />

den Frauen, die sich am wenigsten<br />

bewegt haben“, berichtet<br />

die Ärztezeitung. „Dass die Bewegung<br />

gut fürs Gehirn ist,<br />

könne daran liegen, dass der<br />

zerebrale Blutfluss erhöht wird<br />

oder auch dass kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen in Schach<br />

gehalten werden“, so Kristine<br />

Yaffe.<br />

In jedem Alter<br />

trainierbar<br />

Nach Informationen der Sportwissenschaftlerin<br />

Claudia Voelcker-Rehage<br />

gelang der Nachweis,<br />

dass Senioren, die ihre<br />

Koordination oder durch<br />

Nordic Walking ihre Ausdauer<br />

trainieren, Informationen<br />

schneller <strong>und</strong> genauer wahrnehmen<br />

<strong>und</strong> verarbeiten <strong>und</strong><br />

wesentlich gezielter wichtige<br />

von unwichtigen Informationen<br />

unterscheiden können.<br />

„Man kann in jedem Alter mit<br />

Sport beginnen“, betont Voelcker-Rehage.<br />

„Natürlich ist das<br />

für das gesamte Befinden förderlich.<br />

Kraft, Ausdauer <strong>und</strong><br />

Gleichgewicht sind in jedem Alter<br />

sehr gut trainierbar. Die<br />

Kraft kann sich sogar teilweise<br />

um über 100 Prozent verbessern.“<br />

Dabei sollten die Bewegungsangebote<br />

individuell angepasst<br />

werden. „Der Begriff<br />

Sport ist dabei weit auszulegen.<br />

Das können Sitzgymnastikübungen<br />

sein oder ein zügiger<br />

Spaziergang im passenden<br />

Tempo.“ Auch wenn die Wirkungen<br />

nicht bei allen Menschen<br />

gleich sind. Fest scheint<br />

zu stehen, dass Bewegung<br />

selbst bei völlig Untrainierten<br />

in höherem Alter positive Effekte<br />

hat.<br />

Quelle: Akademiengruppe<br />

Altern in Deutschland<br />

Mit sich im<br />

Reinen sein<br />

Der Untermünkheimer Arzt Dr.<br />

Imanuel Gieck betont, dass es<br />

nicht der Sport alleine ist, der<br />

den Menschen ges<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

geistig fit erhält. „Man muss<br />

mit sich im Reinen<br />

sein“, so<br />

Dr. Gieck( Foto).<br />

„Aber Sport<br />

baut viel Belastendes<br />

ab. Man<br />

bekommt Abstand<br />

zu den<br />

Problemen des<br />

Alltags, kann sich mit anderen<br />

austauschen <strong>und</strong> manches besprechen.<br />

„Ich löse manches<br />

Problem auf dem Rad“, erzählt<br />

der Arzt.<br />

Besser<br />

durchblutet<br />

Dr. Gieck: Geistig fit<br />

durch körperliche Bewegung<br />

Bewegung kann den Menschen<br />

geistig leistungsfähig<br />

halten. Dr. Imanuel<br />

Gieck lässt keinen Zweifel<br />

an dieser Erkenntnis:<br />

„Das lässt sich messen.<br />

Bei Menschen, die sich bewegen,<br />

verbessert sich<br />

die Hirndurchblutung.“<br />

JÜRGEN STEGMAIER<br />

Imanuel Gieck betreibt in<br />

Untermünkheim zusammen<br />

mit zwei Kollegen eine Arztpraxis.<br />

Er selbst ist Facharzt<br />

für Allgemeinmedizin, der begeisterte<br />

Radfahrer hat die Zusatzausbildung„Sportmedizin“.<br />

H<strong>und</strong><br />

anschaffen, ins<br />

Studio gehen<br />

Hauptsache bewegen – Dr.<br />

Imanuel Gieck empfiehlt seinen<br />

Patienten, was ihm jeweils<br />

angemessen erscheint.<br />

Das reicht von H<strong>und</strong> anschaffen,<br />

um regelmäßig spazieren<br />

gehen zu müssen bis zur Anmeldung<br />

im Fitness-Studio.<br />

Nordic Walking hält Imanuel<br />

Gieck beispielsweise für<br />

eine ausgesprochen sinnvolle<br />

Art der Bewegung. „Das<br />

fördert nahezu alle Muskelgruppen.“<br />

Insbesondere Diabetikern<br />

empfiehlt der Arzt,<br />

täglich sechs Kilometer zu gehen.<br />

50 Kilometer mit<br />

dem Rennrad in<br />

1:50 St<strong>und</strong>en<br />

Der Untermünkheimer<br />

fährt im Jahr durchschnittlich<br />

8000 Kilometer mit dem<br />

Fahrrad.<br />

Giecks Lieblingsr<strong>und</strong>e startet<br />

an seinem Wohnort in Untermünkheim,<br />

sie führt über<br />

Geislingen <strong>nach</strong> Oberscheffach,<br />

hoch <strong>nach</strong> Kleinaltdorf,<br />

weiter über Steinehaig, Eschenau<br />

<strong>und</strong> Vellberg zurück<br />

<strong>nach</strong> Untermünkheim. Das<br />

sind r<strong>und</strong> 50 Kilometer, der<br />

gut trainierte 61-Jährige<br />

braucht dafür etwa 1:50 St<strong>und</strong>en.<br />

Das macht trotz des welligen<br />

Streckenprofils einen<br />

Durchschnitt von gut 27 St<strong>und</strong>enkilometern.<br />

Imanuel Gieck beschränkt<br />

sich beim Sport nicht auf das<br />

Radfahren. Beim Tura Unter-<br />

Große Touren<br />

in aller Herren<br />

Länder<br />

münkheim spielt er auch Tennis<br />

– „das trainiert Kraft <strong>und</strong><br />

Koordination.“<br />

Seit 22 Jahren beteiligt sich<br />

Dr. Imanuel Gieck an der<br />

„Tour der Hoffnung“. Eine<br />

Gruppe von etwa 25 radsportbegeisterten<br />

Ärzten hat sich<br />

zusammengeschlossen. Einmal<br />

im Jahr treffen sie sich zu<br />

einer großen Tour. Dabei werden<br />

Spenden für krebs- <strong>und</strong><br />

leukämiekranke Kinder gesammelt.<br />

Initiiert wurde die Veranstaltung<br />

vor 27 Jahren von<br />

Professor Fritz Lampert aus<br />

Gießen. Seit 1983 sind so<br />

über 22 Millionen Euro für<br />

Kinderkliniken im In- <strong>und</strong><br />

Ausland gespendet worden.<br />

Gieck war mit dieser Tour<br />

schon in vielen Ländern aller<br />

Kontinente unterwegs. In<br />

Kuba ebenso wie in Südafrika.<br />

2010 ging es <strong>nach</strong> Australien.<br />

In zehn Tagen wurden<br />

1200 Kilometer gefahren.<br />

Schmunzelt erzählt Imanuel<br />

Gieck eine Begebenheit dieser<br />

Tour: Bei einer Pause tra-<br />

Häkelclub<br />

spendet spontan<br />

1000 Dollar<br />

fen die Rad-Ärzte – alle im selben<br />

Trikot – auf eine Gruppe<br />

von etwa 40 bis 60 älteren Damen.<br />

Man kam ins Gespräch.<br />

Es stellte sich heraus, dass<br />

die Frauen einem Häkelclub<br />

angehören. Als sie hörten,<br />

dass die Ärzte für einen guten<br />

Zweck radeln, sammelten sie<br />

spontan, bekamen r<strong>und</strong> 1000<br />

australische Dollar zusammen<br />

<strong>und</strong> vertrauten das Geld<br />

den fremden Radfahrern an.<br />

Imanuel Gieck fährt jährlich r<strong>und</strong> 8000 Kilometer mit dem Rennrad. Seine Lieblingsstrecke führt von Untermünkheim<br />

über Kleinaltdorf <strong>nach</strong> Eschenau <strong>und</strong> zurück. Foto: pv<br />

����� ���<br />

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Abb. zeigt Sonderausstattungen.<br />

Die PKW Anschlussgarantie für Ersthalter <strong>nach</strong><br />

den Bedingungen der CG Car-Garantie Versicherungs-AG<br />

bis max. 160.000 km. Der Garantieanspruch<br />

ist auf den Zeitwert des Fahrzeuges<br />

zum Eintritt des Garantiefalles begrenzt. Bei<br />

allen teilnehmenden Opel Partnern.<br />

Mehr Informationen auf www.opel-garantie.de<br />

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Lebensfreude<br />

durch Tanz<br />

Muskeln sollten im höheren Lebensalter<br />

regelmäßig aktiviert<br />

werden. Geschieht dies nicht,<br />

nimmt die Muskelkraft ab (um<br />

ein bis zwei Prozent pro Jahr),<br />

die Standsicherheit lässt <strong>nach</strong><br />

(um sieben Prozent pro Jahr),<br />

das Gehtempo wird langsamer<br />

(um fünf Prozent pro Jahr).<br />

Tanz kann mit dazu beitragen,<br />

Bewegungssicherheit zu bewahren<br />

<strong>und</strong> die Lebensqualität<br />

zu verstärken. Tanz bringt<br />

Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge, Gedächtnistraining<br />

<strong>und</strong> steigert die Lebensfreude.<br />

Es gibt eine große<br />

Vielfalt von Gruppentänzen,<br />

die auch ohne Partner getanzt<br />

werden können. Tanzen im Sitzen<br />

basiert auf gymnastischer<br />

Gr<strong>und</strong>lage zum Erhalt der Beweglichkeit.<br />

Spielerisches Umgehen<br />

mit Bewegungen <strong>nach</strong><br />

Musik hilft, Bewegung wieder<br />

zu entdecken. Im Tanz lassen<br />

sich die unterschiedlichsten Gefühle<br />

ausdrücken <strong>und</strong> verarbeiten.<br />

Musik hilft, Schmerzen zu<br />

vergessen. gk<br />

Tanzschulen<br />

in Hall<br />

Zwei Tanzschulen bieten in<br />

Schwäbisch Hall für ältere Menschen<br />

verschiedene Tanzmöglichkeiten.<br />

Seit 1920 gibt es die Tanzschule<br />

Geiger. Sie wird seit<br />

2001 geleitet in der dritten Generation<br />

von Regina Geiger-<br />

Azic. Es werden auch Single-<br />

Kurse für Anfänger angeboten.<br />

Die Teilnehmer seien altersgemischt<br />

von etwa 25 bis<br />

über 70 Jahren, berichtet die<br />

Leiterin. Die Tanzschule befindet<br />

sich in der Bahnhofstraße<br />

24.<br />

Regina Geiger-Azic<br />

Telefon (0791) 77 22<br />

www.tanzschule-geiger.de<br />

Seit dem Jahr 2000 ist die Tanzschule<br />

Schwarzenhölzer in<br />

Schwäbisch Hall. Angeboten<br />

werden Seniorentanzkurse für<br />

Paare, gemischte Single-Kurse<br />

<strong>und</strong> Tanzabende. Die Tanzschule<br />

ist in der Salinenstraße<br />

22.<br />

Hanns Schwarzenhölzer<br />

Telefon (0791) 9 78 00 60<br />

www.schwarzenhoelzer.de<br />

Regina<br />

Geiger-Azic.<br />

Hanns Schwarzenhölzer.<br />

Elfi Dominik <strong>und</strong> Reinhard Freitag (Vordergr<strong>und</strong>) freuen sich, dass der Tanztreff, den sie einst initiiert haben, so gut ankommt. Foto: Thumi<br />

In den Himmel tanzen<br />

Hohenloher Gesellschaftstanzgruppe trifft sich zweimal im Monat in Gottwollshausen<br />

Seit knapp19 Jahren gibt<br />

es in Hall die Hohenloher<br />

Gesellschaftstanzgruppe<br />

für Senioren. Die 100 Teilnehmer<br />

sind begeistert.<br />

CHRISTA GLÜCK<br />

„Wenn wir uns im Tanze<br />

wiegen, ist mir so, als könnt’<br />

ich fliegen“ – 1937 tanzte <strong>und</strong><br />

sang Willy Fritsch im Film Sieben<br />

Ohrfeigen den langsamen<br />

Walzer „Ich tanze mit<br />

Auf der Suche<br />

<strong>nach</strong> einem<br />

passenden Raum<br />

Dir in den Himmel hinein“.<br />

Bis heute hat sich für Tanzfre<strong>und</strong>e<br />

an der Bewertung<br />

wohl nichts geändert. „Wenn<br />

ich selbst nicht so gern tanzen<br />

würde, hätte ich die intensive<br />

Organisationsarbeit<br />

bis heute nicht durchgehalten“,<br />

sagt Elfi Dominik (81).<br />

Reinhard Freitag (81) stimmt<br />

voll zu. Beide haben, <strong>nach</strong>dem<br />

sie in den Ruhestand<br />

gingen, zusammen mit Gottfried<br />

Schotenröhr, der später<br />

verstorben ist, 1992 ein Seniorenangebot<br />

für Gesellschaftstanz<br />

aufgebaut.<br />

„Mit meiner Idee bin ich<br />

dann auf die Suche <strong>nach</strong> einem<br />

Tanzraum gegangen.<br />

Das war nicht leicht". Von<br />

Gastronomen gab es wenig<br />

Interesse. „Deshalb freute<br />

ich mich, dass ich bei Lothar<br />

Klenk im Hotel Sonneck in<br />

Gottwollshausen Erfolg<br />

hatte“, berichtet Dominik. Es<br />

sei schön, die Begeisterung<br />

der Teilnehmer zu sehen, begeistert<br />

sich Lothar Klenk. Es<br />

sei eine eingeschworene Gemeinschaft.<br />

130 Tanzfreudige hatten<br />

sich am 12. März 1992 zum<br />

ersten Treffen eingef<strong>und</strong>en.<br />

„50 Leute mussten wieder gehen,<br />

weil nicht genug Platz<br />

war“, berichtet die Initiatorin.<br />

Etwa 80 Teilnehmer sind<br />

es heute, davon sind 20 von<br />

Genießen Sie mit uns<br />

die neue Leichtigkeit<br />

des Radelns.<br />

Wählen Sie unter<br />

50 Modellen.<br />

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Anbeginn dabei. „Es kommen<br />

immer wieder neue Interessenten.<br />

Ich begrüße alle<br />

per Handschlag <strong>und</strong> bin interessiert<br />

zu erfahren, woher<br />

sie kommen“, sagt Freitag.<br />

Nur 20 Prozent sind aus dem<br />

Eintritt deckt<br />

die Unkosten<br />

nicht<br />

städtischen Raum, die übrigen<br />

aus dem Kreis <strong>und</strong> darüber<br />

hinaus. 60 Prozent sind<br />

Frauen. Das Alter liegt zwischen<br />

60 <strong>und</strong> 85 Jahren.<br />

„Wir versuchen, die Leute<br />

zu halten. Deshalb binden<br />

wir öfter besondere Attraktionen<br />

in Tanz<strong>nach</strong>mittage<br />

ein“, sagt Dominik. Der Eintritt<br />

liegt bei 2,50 Euro pro<br />

Person. Das reiche nicht, um<br />

die Unkosten voll zu finanzieren.<br />

„Wir sind kein eingetragener<br />

Verein <strong>und</strong> bekommen<br />

keine Zuschüsse. Deshalb<br />

sind wir immer auf Spenden-<br />

Der ideale Telefontarif<br />

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problemlos: Sie telefonieren wie<br />

gewohnt mit Ihrem bisherigen<br />

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<strong>und</strong> stehen auch sonst<br />

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<strong>und</strong> Musikerhonorare<br />

sind feste Unkosten.<br />

„Wir wollen den Eintritt<br />

nicht erhöhen. Es gibt<br />

auch Teilnehmer, die sich finanziell<br />

einschränken müssen.<br />

Auch denen möchten<br />

wir den Tanz erhalten“, sagt<br />

Elfi Dominik. Dankbar sind<br />

sie für die Unterstützung ihres<br />

früheren Arbeitgebers,<br />

der Haller Bausparkasse.<br />

Musiker Alois Rup ist bis<br />

heute mit seiner Hammond-<br />

Orgel zweimal monatlich<br />

von 14 bis 18 Uhr im Einsatz.<br />

Sein Tanzmusikangebot ist<br />

sehr vielseitig. „Ich spiele<br />

<strong>und</strong> singe schöne melodische<br />

Lieder. Oldies, die jeder<br />

kennt, Musik aus den Fünfzigern<br />

bis in die Neuzeit. Auch<br />

moderne Lieder sind gewünscht,<br />

die mitgesungen<br />

werden. Ich kenne die Lieblingslieder<br />

der Tanzenden.<br />

Nach 18 Jahren weiß man<br />

das. Die bringe ich immer<br />

wieder“, erzählt der Musiker.<br />

Von Beginn an dabei ist<br />

Maria Konrath (77) aus Bühlertann.<br />

„Ich komme sehr<br />

gern <strong>und</strong> habe hier viele<br />

Fre<strong>und</strong>e gewonnen. Tango,<br />

Swing, Walzer tanze ich sehr<br />

gern.“ Erika (70) <strong>und</strong> Günter<br />

Jürgensen (78) wohnen seit<br />

zehn Jahren in Hall. Seitdem<br />

sind sie dabei, „wir fanden<br />

hier viel Anschluss“, ist zu hören.<br />

Lieselotte Bitscheider<br />

(78) aus Bühlertann tanzt<br />

ebenfalls schon sehr lange begeistert<br />

mit. Die vier Tanzst<strong>und</strong>en<br />

zweimal im Monat<br />

Fröhliche<br />

Kontakte zu<br />

anderen<br />

seien ein besonderes Erlebnis.<br />

Bereichernd sei der fröhliche<br />

Kontakt zu anderen Menschen.<br />

Großen Dank für ihr<br />

Engagement erhalten Elfi Dominik<br />

<strong>und</strong> Reinhard Freitag<br />

von den Tanzgästen, verb<strong>und</strong>en<br />

mit der Hoffnung, dass<br />

es noch lange weitergeht.


Von Pontius<br />

zu Pilatus<br />

Wie viele seiner Kollegen<br />

wünscht sich der Haller Professor<br />

Hartmut Siebert, dass sich<br />

Menschen mit körperlichen Einschränkungen<br />

im Alter abfinden.<br />

„Man muss aber unterscheiden:<br />

Was ist krankhaft,<br />

was ist normal? Bei meinem<br />

Nachbarn mit 90 ist noch alles<br />

gut. Und ich leide schon mit<br />

60. Diese Unterschiede kann es<br />

durchaus geben“, so der Haller<br />

Arzt.<br />

Überhaupt sei bei Krankheitsverläufen<br />

die psychologische<br />

Seite zu beachten: „Ein<br />

Mensch, der zu Depressionen<br />

neigt, empfindet Arthrose stärker.<br />

Psychisch Stabilere nehmen<br />

es hin: Das ist halt so im<br />

Alter.“ Es gebe Menschen, die<br />

rennen von Pontius zu Pilatus.<br />

„Das ist auch eine Form, seine<br />

Krankheit zu bewältigen. Doch<br />

ohne eigenen aktiven Beitrag<br />

wird kein Mittel, keine Maßnahme<br />

dauerhaft die Beschwerden<br />

völlig mindern!“,<br />

so der Haller Professor. just<br />

Ernährung<br />

<strong>und</strong> Arthrose<br />

Es gibt wenig gesicherte Erkenntnisse<br />

darüber, wie die Ernährung<br />

Arthrose beeinflusst.<br />

Einiges deutet darauf hin, dass<br />

übermäßiges Fleischessen Arthrose<br />

unterstützt, die Krankheit<br />

aber wohl nicht auslöst.<br />

Unsicher sind sich die Spezialisten,<br />

welchen Einfluss Alkohol<br />

auf Arthrose hat. Beim Nikotin<br />

gehen die Experten von einem<br />

negativen Einfluss aus. Mit h<strong>und</strong>ertprozentiger<br />

Sicherheit<br />

lasse sich dies jedoch nicht sagen,<br />

weil der Zusammenhang<br />

von Rauchen <strong>und</strong> verstärktem<br />

Arthroserisiko auch deshalb bestehen<br />

kann, weil sich Raucher<br />

verhältnismäßig wenig bewegen.<br />

just<br />

Wassergymnastik (Foto) oder<br />

Nordic Walking sind geeignete<br />

Bewegungsformen, um dem Gelenkverschleiß<br />

vorzubeugen.<br />

Leben plus<br />

Pflege<br />

zu<br />

Hause<br />

Eine<br />

liebevolle<br />

Betreuung.<br />

Muskeln schützen Gelenke<br />

Durch Bewegung kann Arthrose vorgebeugt werden – Wenn es weh tut, ist es meist zu spät<br />

Als Volksseuche Nummer<br />

1 bezeichnet Professor Dr.<br />

Hartmut Siebert die Arthrose.<br />

Als ehemaliger<br />

Chefarzt der Unfall-,<br />

Hand- <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie<br />

am Haller<br />

Diak weiß er, wovon er<br />

spricht.<br />

JÜRGEN STEGMAIER<br />

„Arthrose ist ein Missverhältnis<br />

zwischen Beanspruchung,<br />

Beschaffenheit sowie<br />

Leistungsfähigkeit einzelner<br />

Gelenke“, schreibt Siebert,<br />

Generalsekretär der Deutschen<br />

Gesellschaft für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> Unfallchirurgie, in<br />

einer Informationspräsentation<br />

für Laien. Jeder Vierte<br />

über 60 Jahre ist von der Gelenkkrankheit,<br />

die die Beweglichkeit<br />

einschränken kann<br />

Fehlstellungen<br />

lassen sich oft<br />

korrigieren<br />

<strong>und</strong> vor allem chronische<br />

Schmerzen verursacht, betroffen.<br />

Arthrose, der widernatürlich<br />

schnelle Verschleiß eines<br />

Gelenks, kann durch Fehlbelastungen<br />

oder Fehlstellungen<br />

ausgelöst werden. Milde<br />

Fehlstellungen des Kniegelenkes<br />

können durch einen<br />

Keil im Schuh behoben werden<br />

– wenn sie rechtzeitig bemerkt<br />

werden. So einfach ist<br />

es aber nicht immer. Oft ist<br />

eine Operation notwendig.<br />

Siebert empfiehlt zum Beispiel,<br />

O-Beine korrigieren zu<br />

lassen. „Viele denken: Mir tut<br />

nichts weh, ich lasse nichts<br />

machen. Doch tut erst mal etwas<br />

weh, dann ist es meist zu<br />

spät.“<br />

Besonders anfällig für Arthrose<br />

ist die Wirbelsäule mit<br />

einer Vielzahl an Gelenken.<br />

„Wir sitzen zu viel“. Durch falsche<br />

Beanspruchung <strong>und</strong><br />

schlaffe, untrainierte Bauch<strong>und</strong><br />

Rückenmuskulatur werden<br />

die Gelenke der Wirbelsäule<br />

abgenutzt.<br />

Ein bemerkenswertes Gelenk<br />

ist auch das Knie: Es<br />

wird ausschließlich über Muskeln<br />

stabilisiert. Stellt sich<br />

Wissen<br />

für<br />

Senioren<br />

Versicherungscheck<br />

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erst einmal ein leichtes Spiel<br />

– eine Instabilität – ein, beispielsweise<br />

durch Verletzungen<br />

an den Kreuzbändern,<br />

werden die Gelenkflächen<br />

wie bei einem ausgeschlagenen<br />

Kugellager an einzelnen<br />

Stellen überbelastet. Es<br />

kommt zu einer punktuellen,<br />

ständigen Überbelastung des<br />

Gelenkknorpels, der dieser<br />

nicht mehr standhalten<br />

kann, sich abnutzt – mit der<br />

Folge typischer Arthroseschmerzen<br />

<strong>und</strong> Beschwerden.<br />

Professor Siebert erklärt:<br />

Ein Gelenkknorpel bleibt nur<br />

unter angepasster, das heißt<br />

normaler Belastung <strong>und</strong> Bewegung<br />

erhalten. Mehr Muskeln<br />

sorgen für mehr Durchblutung,<br />

sie verhindern eine<br />

Instabilität – <strong>und</strong> beides<br />

schützt die Gelenke vor dem<br />

Altern.<br />

Gelenke werden einerseits<br />

durch die Muskulatur stabilisiert,<br />

andererseits durch die<br />

Form der Knochen. Je schwächer<br />

die Muskeln sind, desto<br />

mehr werden die Gelenke belastet.<br />

Dadurch wird die Knorpelschicht<br />

angegriffen <strong>und</strong><br />

aufgerieben. Tückisch daran:<br />

Gelenkknorpel regeneriert<br />

nicht. Es bildet sich zwar ein<br />

Ersatzgewebe, Faserknorpel<br />

genannt, doch dieses hält<br />

den hohen Belastungen längerfristig<br />

nicht stand.<br />

Außer Knochen <strong>und</strong> Muskeln<br />

gehören auch Sehnen<br />

<strong>und</strong> Knorpel zu der funktionellen<br />

Einheit Gelenk.<br />

Starke<br />

Belastungen<br />

vermeiden<br />

Es ist von großer Bedeutung,<br />

die Muskeln zu trainieren.<br />

Auch die Implantation eines<br />

künstlichen Gelenks<br />

nutzt auf Dauer nur etwas,<br />

wenn da<strong>nach</strong> die Muskulatur<br />

wieder aufgebaut wird. Andernfalls<br />

wird auch dieses<br />

neue Gelenk über die Maßen<br />

belastet <strong>und</strong> zerschlissen.<br />

Jeder kann der Arthrose<br />

vorbeugen. Und zwar durch<br />

Bewegung. Training ist wichtig,<br />

doch sollten übermäßige<br />

Belastungen vermieden werden.<br />

„Belastung erst steigern,<br />

wenn die Muskeln aufgebaut<br />

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Schwäbisch Hall<br />

Demenz<br />

Hilfe bei<br />

Demenz-<br />

Krankheiten<br />

wie<br />

Alzheimer.<br />

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Professor Dr. Hartmut Siebert erklärt: Ein Gelenkknorpel bleibt nur unter angepasster, das heißt normaler<br />

Belastung <strong>und</strong> Bewegung erhalten. Mehr Muskeln sorgen für mehr Durchblutung, sie verhindern eine<br />

Instabilität – <strong>und</strong> beides schützt die Gelenke vor dem Altern. Foto: Weigert<br />

wurden. Lieber mit fünf Kilogramm<br />

beginnen als mit<br />

zwanzig“, rät Hartmut Siebert.Gelenkschutzmaßnahmen<br />

– Bewegung <strong>und</strong> Training<br />

– sollten den Menschen<br />

ein Leben lang begleiten. Siebert<br />

betont, dass es wichtig<br />

ist, die Bauch- <strong>und</strong> Rückenmuskulatur<br />

gleichermaßen<br />

zu stärken <strong>und</strong> trainieren.<br />

Bei vielen Menschen seien<br />

diese Muskelgruppen nur<br />

schwach ausgebildet, so dass<br />

die Wirbelsäule nicht ausreichend<br />

stabilisiert wird.<br />

Wichtig sei es, die vielen<br />

Kenntnisse, wie sich Arthrose<br />

einschränken oder ver-<br />

Zeitlose Polstergarnitur mit<br />

braunem Stoffbezug <strong>und</strong><br />

fester Polsterung im Sitz.<br />

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Kopfstütze <strong>und</strong> Funktionen!<br />

meiden lässt, umzusetzen.<br />

Zum Beispiel durch korrektes<br />

Sitzen. „Ein guter Arbeitgeber<br />

schaut da<strong>nach</strong>“, so Siebert.<br />

Betagte Menschen sitzen<br />

viel. Für sie gebe es die Mög-<br />

Es ist gut für<br />

mich – also<br />

zwinge ich mich<br />

lichkeit durch häufige Positionsänderungen<br />

die Muskeln<br />

auch im Sitzen etwas zu stärken.<br />

Siebert selbst legt Wert darauf,<br />

sich selbst regelmäßig<br />

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zu bewegen. Hat er im Diak<br />

zu tun, geht er den Weg von<br />

der Haller Innenstadt ins Klinikum<br />

meist schnellen Schrittes<br />

zu Fuß. Dass er selbst betroffen<br />

ist, ist kaum zu glauben,<br />

wenn Siebert bei einem<br />

Besuch die Treppen im HT-<br />

Verlagsgebäude empor<br />

stürmt. Er schwimmt auch<br />

<strong>und</strong> fährt gerne Rad. „Ich<br />

weiß, dass es gut für mich ist.<br />

Also zwinge ich mich, es<br />

auch zu machen.“<br />

So würde es vielen gehen.<br />

Siebert beobachtet, dass dieses<br />

Bewusstsein bei vielen<br />

Menschen im Vergleich zu<br />

früher deutlich stärker ausgeprägt<br />

ist.


Bildung<br />

für Senioren<br />

Am Montag, 21. März, findet<br />

die Mitgliederversammlung<br />

des Kreisseniorenrates statt. Beginn<br />

ist um 14.30 Uhr im<br />

Europa-Saal in Wolpertshausen.<br />

Im Mittelpunkt steht ein<br />

Vortrag von Dr. phil. Christoph<br />

Rott. Er spricht über die demographische<br />

Entwicklung, die es<br />

als Herausforderung für unsere<br />

Gesamtgesellschaft gibt.<br />

Der Referent ist wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut<br />

für Gerontologie der Universität<br />

Heidelberg. Zu seinen Forschungsschwerpunktengehören<br />

unter anderem Lebenssinn,<br />

Lebensbewertung <strong>und</strong> psychologische<br />

Stärken im Alter.<br />

Die Bildungstage 2011 des<br />

Kreisseniorenrates stehen in<br />

diesem Jahr unter dem Thema<br />

„Lebenslanges Lernen“. Sie finden<br />

vom 19. bis 21. Oktober<br />

2011 im Evangelischen Bildungszentrum<br />

Hesselberg in<br />

Mittelfranken statt. gk<br />

Alter: Fotos<br />

<strong>und</strong> Videos<br />

Das B<strong>und</strong>esfamilienministerium<br />

hat das Programm „Alter<br />

neu denken – Altersbilder“ gestartet.<br />

Den Auftakt bildet ein<br />

Foto- <strong>und</strong> Video-Wettbewerb<br />

„Mein Bild vom Alter - Was<br />

heißt schon alt“.<br />

Fotoamateure <strong>und</strong> Profis jeden<br />

Alters werden zur Teilnahme<br />

aufgefordert, insbesondere<br />

auch ältere Menschen. Die Beiträge<br />

sollen deutlich machen,<br />

wie vielfältig <strong>und</strong> unterschiedlich<br />

die Vorstellungen vom Alter(n)<br />

sind. Der Kreativität sind<br />

dabei keine Grenzen gesetzt.<br />

Teilnehmer haben die Möglichkeit,<br />

eine kurze Geschichte zu<br />

ihrem Beitrag zu erzählen <strong>und</strong><br />

werden gebeten, selbst zwei<br />

bis fünf Schlagworte zu ihrem<br />

Beitrag einzugeben, zm Beispiel<br />

Familie, Humor, Ges<strong>und</strong>heit<br />

oder Erinnerung.<br />

Bei dem Foto- <strong>und</strong> Videowettbewerb<br />

können Geld- <strong>und</strong><br />

Sachpreise gewonnen werden.<br />

Der Wettbewerb läuft bis zum<br />

30. April 2011. gk<br />

www.programm-altersbilder.de<br />

www.was-heisst-schon-alt.de<br />

Gut betreut alt werden<br />

Dr. Norbert Andrejew leitet im Gaildorfer Krankenhaus den Bereich der Altersmedizin<br />

Über Geriatrie <strong>und</strong> ihren<br />

Aufbau im Diakonie-Klinikum<br />

Gaildorf informierte<br />

Chefarzt Dr. Norbert Andrejew<br />

bei der Gesamtvorstandssitzung<br />

des<br />

Kreisseniorenrates.<br />

CHRISTA GLÜCK<br />

„Mein medizinischer Werdegang<br />

wurde von der Altersheilk<strong>und</strong>e<br />

geprägt“, berichtete<br />

Andrejew. Er war von<br />

1999 bis 2006 Leitender Arzt<br />

der Geriatrie am Krankenhaus<br />

Bethel in Welzheim <strong>und</strong><br />

da<strong>nach</strong> Chefarzt für Akutgeriatrie<br />

an einer Klinik in Königswinter.<br />

Seit August 2010<br />

ist er Chefarzt der Klinik für<br />

Innere Medizin IV mit dem<br />

Schwerpunkt Geriatrie.<br />

Im Krankenhaus Gaildorf,<br />

das zum Haller Diakonieklinikum<br />

gehört, gibt er seit Oktober<br />

2010 die Abteilung Akute<br />

Geriatrie.<br />

Die Patienten sind meist<br />

über 80 Jahre alt <strong>und</strong> mehr-<br />

Patienten<br />

bleiben drei<br />

Wochen<br />

fach erkrankt. 41 Betten gibt<br />

es in Gaildorf, davon 14 für<br />

Geriatrie. „Ich finde es sehr<br />

wichtig, dass die Geriatrie im<br />

Kreis Hall etabliert wird, damit<br />

es die Möglichkeit der Altersheilk<strong>und</strong>e<br />

hier gibt. Die<br />

frühzeitige Möglichkeit der<br />

Intensiv-Behandlung halte<br />

ich für ein sehr modernes<br />

Therapiekonzept. Unsere<br />

Ausstattung in Gaildorf, technisch,<br />

personell <strong>und</strong> der Zimmer<br />

ist gut“, bewertet der<br />

Chefarzt seine Klinik. „Alles,<br />

was geriatrisch zu behandeln<br />

ist, das behandeln wir. Wir<br />

sind breit aufgestellt.“<br />

Verb<strong>und</strong>en mit dem Klinikaufenthalt<br />

ist die aktivierende<br />

Pflege. Die täglichen<br />

Aktivitäten sollen dadurch erhalten<br />

bleiben <strong>und</strong> die Selbständigkeit<br />

soll unterstützt<br />

werden. Durchschnittlich<br />

bleiben die Geriatriepatienten<br />

knapp drei Wochen im<br />

Gaildorfer Krankenhaus.<br />

Zu Beginn seines Vortrags<br />

Dr. Norbert Andrejew ist Chefarzt an der Klinik in Gaildorf. Sein Fachgebiet ist die Altersmedizin. Andrejew betont: „Schwierig ist es, auch für<br />

Mediziner, die Grenze zu ziehen, was ist normales Altern, was ist krankhaftes <strong>und</strong> was optimales Altern.“ Foto: pv<br />

wurden historische Abnutzungs-<br />

<strong>und</strong> Vergiftungstheorien<br />

dargestellt. Aristoteles<br />

(384 bis 322 vor Christus) sah<br />

Altern als natürliche Krankheit.<br />

Für Paracelsus (1493 bis<br />

1541) war es eine zuneh-<br />

Im hohen Alter<br />

Kompetenzen<br />

nutzen<br />

mende Vergiftung. „Schwierig<br />

ist es, auch für Mediziner,<br />

die Grenze zu ziehen, was ist<br />

normales Altern, was ist<br />

krankhaftes <strong>und</strong> was optimales<br />

Altern“, sagte Andrejew.<br />

Von der Gerontologin Ursula<br />

Lehr werde das Kompetenzmodell<br />

empfohlen, sagte<br />

Andrejew. Dabei solle man<br />

nicht vorrangig sehen, was<br />

nicht mehr gehe, sondern<br />

welche Kompetenzen man<br />

bis ins hohe Alter nutzen <strong>und</strong><br />

fördern könne.<br />

Altersheilk<strong>und</strong>e befasse<br />

sich speziell sich mit körperlichen,<br />

funktionellen <strong>und</strong> sozialen<br />

Aspekten betagter<br />

Menschen, meist im Alter<br />

von über 80 Jahren. Erfasst<br />

würde, über die erkrankten<br />

Organe hinaus, der funktionelle<br />

Status. Autonomie, Lebensqualität<br />

<strong>und</strong> Selbständigkeit<br />

sollten weiter ermög-<br />

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licht werden.<br />

Andrejew berichtete von einer<br />

aktiven 80-jährigen Patientin<br />

mit einer Wirbelfraktur.<br />

Sie sprang vom Zehn-Meter-Brett<br />

<strong>und</strong> traf ungünstig<br />

im Wasser auf. Möglichst zeit-<br />

Auch <strong>nach</strong><br />

dem Willen des<br />

Patienten fragen<br />

gleich sollen Diagnostik, Therapie<br />

<strong>und</strong> frühzeitig auch Rehabilitationsansätze<br />

laufen.<br />

„Der für mich wichtigste<br />

Mitarbeiter im Team ist der<br />

Patient“, erläuterte der Chef-<br />

arzt. Wichtig sei, ihn nicht<br />

nur <strong>nach</strong> der Erkrankung zu<br />

fragen, sondern auch <strong>nach</strong><br />

seinem Patientenwillen.<br />

Auch bei normalem Altern<br />

verringere sich das Hirnvolumen<br />

zwischen dem 80. <strong>und</strong><br />

90. Lebensjahr um sechs Prozent,<br />

aber Allgemeinwissen<br />

könne bis ins höchste Lebensalter<br />

gesteigert werden.<br />

Es gebe erfolgreiches Altern,<br />

sagte Andrejew. Man<br />

könne nicht mehr alles machen,<br />

sondern müsse aussuchen:<br />

Was mache ich gern?<br />

Was kann ich lassen? Welche<br />

Aktivitäten sind für mich<br />

wichtig? Welche Hilfsmittel<br />

kann ich verwenden?


Selbst<br />

steuern<br />

Für Erwachsene ist das selbstgesteuerte<br />

Lernen, bei dem sie<br />

großen Einfluss auf die Lernziele,<br />

die Zeit, den Ort, die Inhalte,<br />

die Methoden haben, typisch.<br />

Je <strong>nach</strong>dem, welche <strong>und</strong><br />

wie viele Faktoren vom Lernenden<br />

selbst gesteuert werden<br />

können, handelt es sich um ein<br />

Lernarrangement mit höherem<br />

oder niedrigerem Selbststeuerungsgrad.Selbstgesteuertes<br />

Lernen ist ein zielgerichteter<br />

Prozess, ein bewusstes individuelles<br />

Lernen. Es kann selbst<br />

oder von Institutionen organisiert<br />

sein. In jedem Fall muss<br />

der Einzelne zunächst beispielsweise<br />

in der Lage sein, seinen<br />

Lernbedarf zu erfassen <strong>und</strong> für<br />

sich Ziele zu entwickeln. Er<br />

muss entscheiden, welche<br />

Dinge er selbstorganisiert lernen<br />

will <strong>und</strong> kann <strong>und</strong>, wo es<br />

sinnvoll ist, institutionalisierte<br />

Lernangebote wahrzunehmen.<br />

Entscheidend für den Erfolg<br />

ist die Bereitschaft, bewusst<br />

Verantwortung für den<br />

eigenen Lernprozess zu übernehmen.<br />

Oft ist die Erwartungshaltung<br />

der Lernenden auf ein traditionelles<br />

Arrangement mit wenig<br />

eigenem, aktiven Einsatz gerichtet.<br />

Die erforderlichen<br />

Kompetenzen für selbst gesteuertes<br />

Lernen werden häufig<br />

erst <strong>nach</strong> <strong>und</strong> <strong>nach</strong> entwickelt.<br />

Aus: Selbstgesteuertes Lernen<br />

Auf dem Weg zu einer neuen<br />

Lernkultur; Stephan Dietrich,<br />

Elisabeth Fuchs-Brüninghoff.<br />

An Methoden<br />

gewöhnt<br />

Die meisten Erwachsenen haben<br />

sich um Lauf ihrer Ausbildung<br />

an bestimmte Lernmethoden<br />

gewöhnt <strong>und</strong> stellen<br />

sie nicht mehr in Frage. Der Erfolg<br />

beim Lernen hängt davon<br />

ab, ob das Vorgehen dem eigenen<br />

Stil entspricht. Dabei geht<br />

es nicht nur um den Eingangskanal,<br />

also, ob Sie eher mit den<br />

Augen oder mit den Ohren lernen.<br />

Auch andere Faktoren wie die<br />

soziale Situation, ob Sie etwa<br />

lieber allein oder in der<br />

Gruppe lernen, tragen zum positiven<br />

Lernerlebnis bei. Menschen,<br />

die gern im Gespräch<br />

mit anderen lernen, lassen sich<br />

von deren Fragen anregen <strong>und</strong><br />

bauen darauf auf. Damit nicht<br />

das Zusammensein an sich in<br />

den Vordergr<strong>und</strong> rückt, sollte<br />

sich die Gruppe klare Ziele stecken.<br />

Wenn jeder für sich überlegt,<br />

was er verstanden hat<br />

<strong>und</strong> was nicht <strong>und</strong> das in der<br />

Gruppe geklärt wird, unterstützt<br />

das eigene Formulieren<br />

<strong>und</strong> die Aktivität den Lernerfolg.<br />

Auch Gebäudereiniger Antonio Conceicao musste lernen, mit moderner Technik behutsam umzugehen, um die Statue von Johann Wolfgang von Goethe im Frankfurter Anlagenring<br />

zu reinigen. Goethe steht für den Ansatz eines lebenslangen Lernens. Foto: SWP-Archiv<br />

Lernen war nie so wichtig wie heute<br />

Goethe hat früh verstanden – Matthias Setzer: Mit Lust geht’s leichter<br />

SIGRID BAUER<br />

Goethe schreibt 1809 in<br />

„Die Wahlverwandtschaften“:<br />

„Es ist<br />

schlimm genug,“ rief Eduard,<br />

„dass man jetzt nichts mehr<br />

für sein ganzes Leben lernen<br />

kann. Unsre Vorfahren hielten<br />

sich an den Unterricht,<br />

den sie in ihrer Jugend emp-<br />

Lebenslanges<br />

Lernen ist nichts<br />

Neues<br />

fangen; wir aber müssen jetzt<br />

alle fünf Jahre umlernen,<br />

wenn wir nicht ganz aus der<br />

Mode kommen wollen.“<br />

Dr. Matthias Setzer ist an<br />

der Haller Volkshochschule<br />

auch für die Themen Gesellschaft,<br />

Kultur <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

verantwortlich. Mit<br />

dem Goethe-Zitat belegt er,<br />

dass lebenslanges Lernen<br />

nichts Neues ist. Doch sei es<br />

heute wichtiger denn je.<br />

Lebenslanges Lernen habe<br />

nur wenige Menschen betroffen,<br />

denn der Großteil der Bevölkerung<br />

habe bis um 1900<br />

in Dörfern gelebt. „Da änderte<br />

sich nichts, da musste<br />

man nichts Neues lernen“,<br />

meint Setzer. Goethe selbst<br />

sei mit seinen vielfältigen Interessen<br />

der Zeit voraus gewesen.<br />

Er habe sich für Chemie,<br />

Physik, Bergbau, Farbenlehre<br />

<strong>und</strong> vieles mehr interessiert<br />

<strong>und</strong> immer dazu gelernt.<br />

An den Universitäten, an<br />

denen zuvor nur Theologie,<br />

Philosophie, Jura <strong>und</strong> Medizin<br />

gelehrt wurden, seien um<br />

1900 Lehrstühle verschiedener<br />

Fachrichtungen entstanden,<br />

damit habe die Spezialisierung<br />

der Studenten begon-<br />

nen. Pluralismus war das<br />

Schlagwort der Zeit. Habe<br />

man sich im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

noch über die Zugehörigkeit<br />

zu seinem gesellschaftlichen<br />

Stand definiert, differenzierte<br />

sich die Gesellschaft<br />

da<strong>nach</strong> immer mehr, sichtbar<br />

auch an der Spezialisierung<br />

im Schulwesen: humanistisches<br />

Gymnasium, Realgymnasium,<br />

Realschule, Handelsschule.<br />

. . „Unser jetziges<br />

dreigliedriges Schulsystem ist<br />

daraus entstanden“, erklärt<br />

der Kulturwissenschaftler.<br />

Dieser Trend zur Aufsplitterung<br />

sei bis heute geblieben,<br />

stellt Setzer fest <strong>und</strong> gibt ein<br />

Matthias Setzer: Ältere Menschen<br />

haben großes Verantwortungsbewusstsein,<br />

aber weniger<br />

Verständnis für Flexibilität.<br />

www-zur-weintenne.de<br />

Beispiel: „1960 hat man mit<br />

einer Schreinerlehre noch<br />

ein umfassendes Handwerk<br />

gelernt, heute spezialisiert<br />

sich ein Schreiner in Teilbereichen<br />

wie Bauschreinerei,<br />

Fenster-, Treppen-, Möbelbau<br />

oder Restaurierung.“<br />

Es gehe nicht darum, alles<br />

wissen zu müssen, meint Setzer.<br />

„Wir sollten den Mut haben,<br />

dazu zu stehen, dass wir<br />

nicht alles können <strong>und</strong><br />

gleichzeitig Lust haben, weiter<br />

zu lernen.“<br />

Wir müssten uns davon<br />

verabschieden, unser Leben<br />

lang im einmal erlernten Beruf<br />

zu bleiben. Schon jetzt sei<br />

es in den USA normal, in verschiedenen<br />

Jobs zu arbeiten,<br />

wie etwa ein amerikanischer<br />

Lebenserfahrung<br />

besonders<br />

wertvoll<br />

Professor für Literaturwissenschaften,<br />

der eine Zeit lang<br />

Direktor einer Goldminengesellschaft<br />

war <strong>und</strong> da<strong>nach</strong><br />

wieder zurück an die Uni<br />

ging. Für diese Stelle habe er<br />

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kein Fachwissen gebraucht,<br />

sondern Wissen über Menschenführung,<br />

das er sich im<br />

Laufe seiner Jahre an der Uni<br />

zugelegt hatte.<br />

Gerade bei älteren Arbeitnehmern<br />

sei die Lebenserfahrung<br />

besonders wertvoll.<br />

„Wenn sie entlassen werden,<br />

geht viel Know-how verloren“,<br />

warnt er. Ältere Menschen<br />

hätten oft ein größeres<br />

Verantwortungsbewusstsein<br />

<strong>und</strong> würden sich stärker mit<br />

ihrer Firma identifizieren.<br />

„Auf der anderen Seite sind<br />

sie sich teilweise zu schade,<br />

etwas Neues zu machen <strong>und</strong><br />

zeigen weniger Verständnis<br />

für Flexibilität“, berichtet der<br />

Lernexperte.<br />

In der Haller VHS bilden<br />

wissbegierige, ältere Menschen<br />

– sei es neben dem Beruf<br />

oder im Ruhestand – einen<br />

großen Anteil. Gerade in<br />

den Computerkursen werde<br />

der Unterschied zwischen<br />

Jung <strong>und</strong> Alt besonders deutlich:<br />

„Junge Leute gehen<br />

ohne Hemmschwelle an den<br />

PC, Kinder probieren alles<br />

gleich aus <strong>und</strong> versuchen,<br />

neue Lösungswege zu finden.<br />

Ältere Menschen trauen<br />

sich allein gar nicht an den<br />

PC. Sie hören genau zu, bevor<br />

sie selbst etwas machen“,<br />

weiß der 56-Jährige.<br />

Auch bei Schulungen von<br />

Mitarbeitern einer Firma, die<br />

alle das gleiche Computerprogramm<br />

lernen sollen, würden<br />

die Leute je <strong>nach</strong> dem,<br />

aus welchem Bereich sie kommen,<br />

unterschiedlich an den<br />

Wie Lernen<br />

besonders<br />

effektiv ist<br />

Stoff herangeführt. „Aber sie<br />

lernen es alle“, so Setzers Erfahrung.<br />

Wichtiger als Wissen einzupauken<br />

sei heute, zu lernen,<br />

wie man sich Wissen aneignet<br />

– am besten auf eine Art,<br />

die Spaß macht, denn dann<br />

sei Lernen besonders effektiv.<br />

Auf einen Aspekt des Lernens<br />

weist Setzer hin: Lernen<br />

könne das Auseinanderdriften<br />

<strong>und</strong> gegeneinander Agieren<br />

gesellschaftlicher Gruppen<br />

hemmen <strong>und</strong> zu mehr<br />

Gemeinsinn führen –einer Voraussetzung<br />

für Demokratie.<br />

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Abo kündigen<br />

mit „stop all“<br />

Wer nicht <strong>nach</strong>vollziehbare Forderungen<br />

auf seiner Telefonrechnung<br />

entdeckt, sollte diesen<br />

in jedem Fall schriftlich widersprechen.<br />

Dies geschieht<br />

am besten per Einschreiben<br />

mit Rückschein.<br />

„Wer sich wehren will, muss allerdings<br />

mit zähen Verhandlungen<br />

rechnen, möglicherweise<br />

sogar mit einem Gerichtsverfahren“,<br />

erläutert Christian<br />

Gollner, Referent für Telekommunikation<br />

bei der VerbraucherzentraleBaden-Württemberg.<br />

Dort entscheide dann die<br />

Beweislage.<br />

„Da Verbraucher selten einschlägige<br />

Bildschirmkopien<br />

oder bestimmte SMS-Nachrichten<br />

vorlegen können, befinden<br />

sie sich jedoch in einer<br />

eher schwachen Position.“<br />

Abo-Opfer müssen zusätzlich<br />

zum Widerspruch auch ihr<br />

Abonnement kündigen. Dies<br />

funktioniere schriftlich, telefonisch<br />

oder, indem man eine<br />

SMS mit den Worten „stop all“<br />

an eine fünfstellige Kurzwahl<br />

schicke. Diese findet man zum<br />

Beispiel auf der Website des<br />

Anbieters.<br />

Betroffene stehen also vor einer<br />

Fülle von Problemen. Trotzdem<br />

rät die Verbraucherzentrale,<br />

„die als unberechtigt<br />

empf<strong>und</strong>enen Forderungen<br />

nicht einfach hinzunehmen“.<br />

Das sagt der<br />

Rechtsanwalt<br />

„Vielen Verbrauchern ist nicht<br />

bewusst, dass sie im Internet<br />

umfangreiche Rechtsgeschäfte<br />

mit weitreichenden Konsequenzen<br />

tätigen“, sagt Rechtsanwalt<br />

Georg Friedrich Schleicher<br />

aus Hall.<br />

Hier gelte es, die Sensibilität<br />

der Verbraucher zu erhöhen<br />

<strong>und</strong> schon in der Schule eindringlich<br />

auf die mannigfachen<br />

Gefahren hinzuweisen.<br />

Wer sich gerichtlich etwa gegen<br />

unberechtigte Forderungen<br />

wehren will, sollte bedenken,<br />

dass allein die Rechtsberatungskosten<br />

die Höhe der strittigen<br />

Forderungen überschreiten<br />

könnten. Dies gelte insbesondere<br />

für diejenigen, die<br />

keine Rechtsschutzversicherung<br />

oder eine mit Selbstbehalt<br />

besitzen. Außerdem gebe<br />

es bei Streitwerten unter 500<br />

Euro keine Berufungsinstanz;<br />

das erste Urteil sei also rechtskräftig.<br />

Schleicher rät Betroffenen daher,<br />

sich mit Missbrauchsfällen<br />

an die B<strong>und</strong>esnetzagentur zu<br />

wenden.<br />

Das Handy als<br />

Kostenfalle<br />

Die dubiosen Tricks der Anbieter<br />

„Das ist wie Abzocke im Internet.“<br />

Auf den Punkt<br />

bringt es Christian Gollner,<br />

Referent für Telekommunikation<br />

bei der Verbraucherzentrale<br />

Baden-<br />

Württemberg. Auch ältere<br />

Menschen tappen oft in<br />

eine Kostenfalle.<br />

CLAUDIA LINZ<br />

Ein Beispiel: Eine Dame erhält<br />

eine SMS mit der Nachricht,<br />

sie habe einen Handy-<br />

Ortungsdienst aktiviert. Sie<br />

könne dies aber jederzeit kündigen,<br />

wenn sie ein Passwort<br />

an eine bestimmte Nummer<br />

sende. Die Handy-Nutzerin<br />

hält die Nachricht für eine<br />

Kostenfalle <strong>und</strong> löscht die<br />

SMS. In der Folge erhält sie regelmäßig<br />

weitere Nachrichten,<br />

die aber lediglich einen<br />

Link auf eine Internetseite<br />

enthalten. Ganz offenbar Werbung.<br />

Sie löscht auch diese.<br />

Mit der nächsten Mobilfunkrechnung<br />

jedoch werden<br />

35,88 Euro abgebucht. Im Monat<br />

darauf erneut, allerdings<br />

im Auftrag eines anderen Anbieter.<br />

„Es gibt verschiedene<br />

Tricks, mit denen dubiose An-<br />

Rechnungen<br />

immer sofort<br />

kontrollieren<br />

bieter versuchen, Verträge unterzuschieben“,<br />

erläutert Gollner.<br />

Deshalb lautet sein wichtigster<br />

Tipp: Kontrollieren Sie<br />

immer sofort Ihre Telefonrechnungen,<br />

um gegebenenfalls<br />

Widerspruch einlegen zu<br />

können. Einer dieser Tricks<br />

sei die Sache mit dem Handy-<br />

Ortungsdienst. „So gibt es diverse<br />

Internet-Seiten oder<br />

Handy-Apps, auf denen der<br />

Verbraucher nicht hinreichend<br />

über die entstehenden<br />

Kosten informiert wird <strong>und</strong><br />

möglicherweise in ein ungewünschtes<br />

Abonnement hinein<br />

rutscht. In der Folge werden<br />

oftmals unbemerkt monatlich<br />

über die Telefonrechnung<br />

um die 40 Euro für Mehrwertdienste<br />

abgebucht, ohne<br />

dass eine Telefonverbindung<br />

zustande kommt oder SMS<br />

versendet werden.“ Eine an-<br />

dere Abzocke funktioniere<br />

mit dem Download von Klingeltönen.<br />

Hinter einem auf<br />

den ersten Blick einmaligen,<br />

kostenfreien Angebot verbirgt<br />

sich ein kostenpflichtiger<br />

Abo-Vertrag. Das „Kleingedruckte“,<br />

in diesem Fall die<br />

Modalitäten des Vertrags, findet<br />

sich oft einige Leerzeilen<br />

weiter unten ganz am Ende<br />

der SMS, was von vielen<br />

schlicht übersehen wird. Oft<br />

setzen Anbieter auf die Neugier<br />

der Handy-Besitzer <strong>und</strong><br />

klingeln kurz mit einer kostenpflichtigen<br />

Nummer an. Der<br />

Rückruf kann dann Kosten in<br />

Höhe von mehreren Euro pro<br />

Minute verursachen.<br />

„Manchmal monatelang“,<br />

weiß Gollner, „bleiben dubiose<br />

Abbuchungen auf Telefonrechnungen<br />

unentdeckt“.<br />

Oft lässt sich nur<br />

der Schaden<br />

noch begrenzen<br />

Dann sei es oft zu spät, um<br />

Forderungen, die inzwischen<br />

auf dreistellige Beträge angewachsen<br />

seien, zu widersprechen.<br />

„Nach Monaten kann<br />

sich kaum jemand mehr erinnern,<br />

wie zum Beispiel ein<br />

möglicher Vertrag habe zustanden<br />

kommen können.“<br />

Um eine Straftat, erläutert<br />

Ulrich Stuiber, Pressesprecher<br />

der Haller Polizeidirektion,<br />

handelt es sich hier in<br />

der Regel aber nicht. „Hinweise<br />

auf einen Vertragsabschluss<br />

werden zwar absichtlich<br />

versteckt, liegen aber<br />

vor.“ Damit seien solche Fälle<br />

nur zivilrechtlich relevant.<br />

Einen großen Unterschied<br />

macht Gollner zwischen der<br />

Abrechnung der Festnetz<strong>und</strong><br />

der Mobilfunk-Anbieter.<br />

„Bei Handy-Rechnungen haben<br />

es Verbraucher in der Regel<br />

schwerer, gegen unberechtigte<br />

Forderungen der Drittanbietern<br />

vorzugehen.“ Oft<br />

könne man lediglich Schadensbegrenzung<br />

betreiben,<br />

indem man das SMS-Abo sofort<br />

kündige (siehe Meldung<br />

links oben). Der Gr<strong>und</strong>: Die<br />

Netzanbieter verteilen eingehende<br />

Zahlungen <strong>nach</strong> dem<br />

Gießkannenprinzip. Jeder Anbieter<br />

erhalte also einen Teil<br />

seiner Forderungen <strong>und</strong><br />

wende sich mit dem Rest<br />

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ist da!<br />

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Immer mehr dubiose Anbieter zocken Handy-Nutzer über ihre Mobilfunk-Rechnung ab. Foto: Weigert<br />

dann direkt an den K<strong>und</strong>en.<br />

„Dabei kann es durchaus nur<br />

um Cent-Beträge gehen, die<br />

dann, mit sämtlichen Gebühren<br />

des Mahnverfahrens, auf<br />

stattliche Summen anwachsen,<br />

die in keiner Relation zur<br />

ursprünglichen Forderung<br />

stehen.“<br />

Wer sich mit einem Mobilfunkanbieter<br />

über Beträge<br />

zum Beispiel aus Telefon-Erotik,<br />

Call-in-Gewinnspielen,<br />

Flirtkontakten oder Auskunftsdiensten<br />

streitet <strong>und</strong><br />

diese nicht zahlt, dem drohe<br />

überdies die Sperrung seines<br />

Anschlusses. Werde nicht<br />

schnell eine Lösung gef<strong>und</strong>en,<br />

kündige der Anbieter<br />

gerne fristlos den Vertrag.<br />

Und das kann teuer werden.<br />

„Die Unternehmen fordern<br />

Änderung des<br />

Gesetzes wird<br />

diskutiert<br />

dann nicht nur die angefallenen<br />

Beträge, sondern auch<br />

alle monatlichen Gr<strong>und</strong>preise<br />

der gesamten Restlaufzeit<br />

des Mobilfunkvertrages<br />

<strong>und</strong> zwar in einer einzigen<br />

Summe“, warnt Gollner.<br />

Wer dagegen im Festnetz<br />

bestimmte Forderungen von<br />

Es gibt immer<br />

einen Gr<strong>und</strong><br />

uns zu<br />

besuchen.<br />

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verschiedenen<br />

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Drittanbietern nicht begleiche,<br />

erhalte die Mahnungen<br />

direkt von diesen Unternehmen,<br />

riskiere also in aller Regel<br />

keine Sperre. Wichtig sei<br />

aber, so der Verbraucherschützer,<br />

die unstrittigen Beträge<br />

bei dem Anbieter zu zahlen,<br />

der den Anschluss zur Verfügung<br />

stellt. Dies seien vor allem<br />

die Gr<strong>und</strong>gebühren. „Wir<br />

hoffen aber auf die Verabschiedung<br />

einer derzeit diskutierten<br />

Gesetzesänderung,<br />

<strong>nach</strong> der die Verbraucher<br />

auch im Mobilfunk besser vor<br />

einer Sperre geschützt werden“,<br />

informiert Gollner.<br />

Zu einer Sperre könne es<br />

im Einzelfall natürlich kommen,<br />

bestätigt Telekom-Pressesprecher<br />

Niels Hafenrichter.<br />

Allerdings sei das die Ausnahme.<br />

Er rät Betroffenen,<br />

Netzbetreiber wie T-Mobile<br />

darüber zu informieren, um<br />

welche Beträge eine Rechnung<br />

exakt gekürzt werde.<br />

„Sei der Rechnungsbetrag bereits<br />

abgebucht, wird er von<br />

uns komplett zurück erstattet<br />

<strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e überweist anschließend<br />

nur den unstrittigen<br />

Betrag an uns.“ Jede weitere<br />

Kommunikation erfolge<br />

dann zwischen dem K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> dem Drittanbieter.<br />

Hafenrichter räumt ein,<br />

„dass es immer wieder Anbieter<br />

gibt, die die K<strong>und</strong>en übers<br />

Ohr hauen wollen“. Doch<br />

seien die Netzanbieter durch<br />

das Telekommunikationsgesetzes<br />

gezwungen, die Fakturierung<br />

durchzuführen. Erst<br />

wenn die B<strong>und</strong>esnetzagentur<br />

ein ausdrückliches Verbot ver-<br />

KOMMENTAR<br />

Es geht immer ums Geld<br />

Der Drittanbieter berechnet<br />

Geld für<br />

Dienste, die niemand<br />

braucht. Die Netzbetreiber<br />

verdienen mit. Wird ein<br />

Rechtsanwalt hinzugezogen,<br />

kostet dies ebenfalls. Selbst<br />

die Verbraucherzentrale trägt<br />

sich über kostenpflichtige<br />

0190er-Nummern. Einmal in<br />

die Falle getappt, ist der Betroffene<br />

also auf jeden Fall<br />

Geld los. Die Masche, auf der<br />

unseriöse Unternehmen reiten,<br />

ist einerseits die Angst<br />

der Verbraucher vor noch hö-<br />

hänge, sei der Netzbetreiber<br />

von der Fakturierung <strong>und</strong> Inkassierung<br />

entb<strong>und</strong>en. „Wir<br />

müssen uns auf die Angaben<br />

des Drittanbieters verlassen<br />

<strong>und</strong> können nicht prüfen, ob<br />

tatsächlich ein Vertragsver-<br />

Netzbetreiber<br />

verdienen bei<br />

Diensten mit<br />

hältnis besteht“, erläutert<br />

Klaus Schulze-Löwenberg,<br />

Pressesprecher der e-plus-<br />

Gruppe. Er bestätigt auf Anfrage<br />

jedoch, dass ein „bestimmter<br />

Prozentsatz“ des Betrages,<br />

den der Drittanbieter<br />

erhebe, für den jeweiligen<br />

Netzbetreiber bestimmt sei.<br />

Wie hoch dieser ist, wollte er<br />

nicht beziffern. Trotzdem<br />

stehe nicht „das Geld, das wir<br />

bekommen, im Vordergr<strong>und</strong>,<br />

sondern die Lösung des Problems.“<br />

Daher biete e-plus den<br />

K<strong>und</strong>en an, bestimmte Drittanbieter<br />

sperren zu lassen.<br />

Vodafone, so Pressesprecher<br />

Thorsten Höpken, empfiehlt<br />

Btroffenen, sich erst einmal<br />

mit dem Content-Anbieter<br />

als Vertragspartner in Verbindung<br />

zu setzen, um den<br />

Hintergr<strong>und</strong> der Abbuchung<br />

zu klären. Auch vermittele Vodafone<br />

gerne zwischen beiden<br />

Parteien <strong>und</strong> biete die<br />

gr<strong>und</strong>sätzliche kostenlose<br />

Sperrung der Bezahlmöglichkeit<br />

über die Mobilfunkrechnung<br />

an. Die Sperrung einzelner<br />

Anbieter ist, ebenso wie<br />

bei T-Mobile, nicht möglich.<br />

heren Kosten. Etwa, wenn sie<br />

tatsächlich einen Anwalt hinzuziehen<br />

<strong>und</strong> es zu einer Verhandlung<br />

kommt. Andererseits<br />

werden die virtuellen<br />

Kosten absichtlich so niedrig<br />

gehalten, dass sie beim Überfliegen<br />

der Rechnung nicht<br />

auffallen. Schützen kann sich<br />

jeder nur selbst, indem er<br />

sich im Internet sehr vorsichtig<br />

bewegt, keine persönlichen<br />

Daten hinterlässt, AGBs<br />

gründlich liest <strong>und</strong> mögliche<br />

Mehrwertdienste sperren<br />

lässt. Claudia Linz


KREUZWORTRÄTSEL – GEWINNEN SIE MIT<br />

Liebe Rätselfre<strong>und</strong>e,<br />

wenn Sie das Lösungswort des<br />

obenstehenden Rätsels herausfinden<br />

<strong>und</strong> ein bisschen Losglück<br />

haben, dann spendiert<br />

Ihnen das Haller Autohaus<br />

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Lösungswort bitte senden an:<br />

Haller Tagblatt<br />

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74523 Schwäbisch Hall<br />

Fax: 0791 404 480<br />

verlosung@hallertagblatt.de<br />

Einsendeschluss<br />

ist der 15. April<br />

Namen, Anschrift <strong>und</strong><br />

Telefonnummer bitte<br />

nicht vergessen!


Tipps für<br />

mehr<br />

Spaß im Alter<br />

■ Legen Sie sich eine positive<br />

Einstellung zu! Sie stehen nicht<br />

auf dem Abstellgleis, wenn Sie<br />

sich nicht dort hinstellen.<br />

■ Trainieren Sie Ihr Gedächtnis.<br />

Ihr Gehirn kommt wie ein<br />

Muskel außer Training, wenn<br />

Sie es nicht fordern.<br />

■ Trainieren Sie Ihren Körper.<br />

Laufen Sie dem Alter davon,<br />

indem Sie sich regelmäßig bewegen.<br />

■ Bleiben Sie offen für Neues<br />

<strong>und</strong> Unbekanntes. Wer nichts<br />

dazulernt, bleibt erst stehen<br />

<strong>und</strong> mit der Zeit baut er ab.<br />

■ Achten Sie auf eine ges<strong>und</strong>e<br />

Lebensweise. Meiden Sie Nikotin,<br />

zu häufigen <strong>und</strong> starken<br />

Alkoholgenuss <strong>und</strong> zu starke<br />

<strong>und</strong> zu lange Sonneneinstrahlung.<br />

■ Lachen Sie viel <strong>und</strong> häufig.<br />

Lachen ist eine wertvolle Zutat<br />

für das körperliche <strong>und</strong> seelische<br />

Wohlbefinden <strong>und</strong> das<br />

Aussehen.<br />

■ Pflegen Sie Ihren Bekannten-<br />

<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>eskreis. Der<br />

Mensch ist ein soziales Wesen.<br />

Er braucht die Ansprache, den<br />

Austausch, die Wärme <strong>und</strong><br />

Nähe anderer Menschen - in jedem<br />

Alter. hof<br />

Ältere sind<br />

glücklicher<br />

Wissenschaftler der Universitäten<br />

von Cambridge <strong>und</strong> Southern<br />

California haben Jahrzehnte<br />

umfassende Daten<br />

über Frauen <strong>und</strong> Männer aus<br />

den USA ausgewertet. Sie haben<br />

festgestellt:<br />

Zwischen 58 <strong>und</strong> 77 Jahren<br />

sind die Menschen am glücklichsten.<br />

In jungen Jahren fühlen<br />

sich Frauen zufriedener als<br />

Männer. Mit steigendem Alter<br />

wendet sich jedoch das Blatt.<br />

Mit 48 Jahren, also in ihren so<br />

genannten besten Jahren sind<br />

Männer glücklicher.<br />

Für beide Geschlechter gibt es<br />

keinen Gr<strong>und</strong>, Angst vorm Alter<br />

zu haben. Als Vorteile des<br />

Älterwerdens nannten die Befragten:<br />

Mehr Weisheit, mehr<br />

Lebenserfahrung <strong>und</strong> innere<br />

Stabilität.<br />

Äußerlichkeiten sind nicht<br />

mehr so wichtig. Man muss weniger<br />

Rücksicht auf die Familie<br />

nehmen <strong>und</strong> kann sich eher erlauben,<br />

seinen eigenen Bedürfnissen<br />

<strong>nach</strong> zu gehen. hof<br />

„Alt sein ist nichts für Feiglinge“<br />

Vor- <strong>und</strong> Nachteile des Älterwerdens – Für eine neue Liebe gibt es keine Altersgrenze<br />

Neben den <strong>nach</strong>lassenden<br />

körperlichen <strong>und</strong><br />

geistigen Fähigkeiten<br />

steht die Bequemlichkeit<br />

einem aktiven <strong>und</strong> glücklichen<br />

Lebensabschnitt im<br />

Weg. Da hilft nur eines:<br />

Das Leben beim Schopf<br />

packen!<br />

CHRISTINE HOFMANN<br />

Wenn junge Menschen<br />

ans Alter denken, dann denken<br />

meist an Einsamkeit,<br />

Krankheit, Vergesslichkeit<br />

<strong>und</strong> Schmerzen. Laut neuerer<br />

Untersuchungen spuken<br />

schon in den Köpfen von<br />

sechsjährigen <strong>Kindern</strong> negative<br />

Phantasien von den bedauernswerten<br />

senilen Alten.<br />

Dass der Alterungsprozess<br />

Tag für Tag fortschreitet, ist<br />

eine Tatsache. Zwischen dem<br />

25. <strong>und</strong> 30. Lebensjahr ist die<br />

maximale geistige <strong>und</strong> körperliche<br />

Leistungsfähigkeit<br />

erreicht, da<strong>nach</strong> wird kontinuierlich<br />

abgebaut. Die Leistungsfähigkeit<br />

der Organe<br />

lässt <strong>nach</strong>. Das Gehirn verliert<br />

etwa zehn Prozent seines<br />

Gewichtes. Mit fortschreitendem<br />

Alter sinkt auch die<br />

Schwelle, oberhalb derer<br />

Töne nicht mehr gehört werden<br />

können. Zwei Drittel der<br />

Geschmacksknospen auf der<br />

Zunge <strong>und</strong> das Aufnahmevolumen<br />

der Lunge nehmen ab.<br />

Das Muskelgewebe schwin-<br />

Jeder ist so<br />

alt wie er<br />

sich fühlt<br />

det <strong>und</strong> die Fettschicht<br />

nimmt zu. Die Knochen werden<br />

spröder <strong>und</strong> die Gelenkknorpel<br />

nutzen sich ab. Die<br />

Linsen verhärten sich. Falten<br />

<strong>und</strong> Altersflecken machen<br />

sich auf der Haut breit. Das<br />

Herz pumpt mit zunehmendem<br />

Alter weniger Blut durch<br />

den Körper. Die Nieren benötigen<br />

mehr Zeit, um das Blut<br />

zu filtern. Es dauert länger,<br />

um sexuell erregt zu werden.<br />

Stimmen also die düsteren<br />

Prognosen über das Leben<br />

im Alter?<br />

„Letztlich ist man immer<br />

so alt, wie man sich fühlt“,<br />

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Die Lebenserwartung bei alleinlebenden Menschen ist reduziert. Viele altern einsam vor sich hin <strong>und</strong> werden dadurch eigensinnig. Dabei sind<br />

Begegnungen mit anderen Menschen das Salz in der Suppe. Eine Partnerschaft kann Kraft <strong>und</strong> Energie geben.<br />

sagt Manfred Reich aus Crailsheim<br />

<strong>und</strong> richtet damit den<br />

Fokus auf die persönliche Einstellung<br />

zum Älterwerden.<br />

Wie man sich fühlt, darüber<br />

entscheiden Gedanken <strong>und</strong><br />

Einstellungen. Und natürlich<br />

kann das Verhalten sehr viel<br />

dazu beitragen, den körperlichen<br />

<strong>und</strong> geistigen Alterungsprozess<br />

zu verlangsamen.<br />

„Ruhestand ist kein Urlaub“,<br />

weiß der zweite Vorsitzende<br />

des Kreisseniorenrats, „deshalb<br />

ist es wichtig, sich rechtzeitig<br />

auf diesen Lebensabschnitt<br />

vorzubereiten.“ Die<br />

größten Feinde, die Menschen<br />

jenseits des Berufslebens<br />

das Leben schwer machten,<br />

seien alte Gewohnheiten<br />

<strong>und</strong> Bequemlichkeit. „Albert<br />

Einstein sagte einmal, es sei<br />

leichter ein Atom zu zertrümmern,<br />

als eine alte Gewohnheit<br />

loszulassen – <strong>und</strong> er hat<br />

ja so was von Recht!“, meint<br />

Reich.<br />

Viele Ältere antworten auf<br />

die Frage, was sie am Alter besonders<br />

schätzen: Die Freiheit.<br />

Darin steckt ein großes<br />

Potenzial. Die Freiheit, ohne<br />

Rücksicht auf Arbeitszeiten<br />

den Tag zu gliedern, ohne Urlaubsantrag<br />

zu verreisen, finanziell<br />

unabhängig zu sein.<br />

Das Gefühl der Selbstbestimmung<br />

<strong>und</strong> Unabhängigkeit<br />

spornt zu großen Zielen an.<br />

„Viele wollen im Alter große<br />

Dinge erreichen“, hat Manfred<br />

Reich festgestellt, „aber<br />

es sind die Kieselsteine im<br />

Schuh, die uns daran hindern.“<br />

70 Prozent der Menschen,<br />

die sich in den Ruhestand<br />

verabschieden, geben<br />

an, sie wollten nun Reisen unternehmen<br />

– aber nur 20 Prozent<br />

packen wirklich ihre Kof-<br />

Eine stabile<br />

Partnerschaft<br />

macht glücklich<br />

fer <strong>und</strong> machen sich auf den<br />

Weg. „Untersuchungen zeigen:<br />

Es kann hilfreich sein,<br />

seine Ziele schriftlich festzuhalten,<br />

das gibt ihnen mehr<br />

Gewicht“, rät der 67-Jährige<br />

aus eigener Erfahrung.<br />

Die Zeit des Älterwerdens<br />

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Sa. bis 16 Uhr 13 – 17 Uhr (keine Beratung, kein Verkauf)<br />

ist geprägt von großen Umbrüchen.<br />

Für viele Menschen<br />

war Arbeit <strong>und</strong> Leistung über<br />

Jahre hinweg eine wichtige<br />

Konstante im Leben. Im Ruhestand<br />

ist nun Zeit vorhanden,<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortung<br />

für Andere zu übernehmen.<br />

Ein Ehrenamt gibt<br />

dem Tag eine Struktur <strong>und</strong> einen<br />

Sinn. Familie, Partnerschaft<br />

<strong>und</strong> soziale Kontakte<br />

bilden einen weiteren<br />

Schwerpunkt, der im Alter<br />

vielleicht noch einmal neu gewichtet<br />

werden sollte. „Eine<br />

stabile Partnerschaft macht<br />

glücklich, gibt Kraft <strong>und</strong> Energie“,<br />

ist Manfred Reich überzeugt,<br />

„ich kann nur Mut machen,<br />

<strong>nach</strong> der Trauerphase<br />

über eine zerbrochene Beziehung<br />

wieder eine neue Liebe<br />

zuzulassen. Dafür gibt es<br />

keine Altersgrenze!“ In Studien<br />

wurde herausgef<strong>und</strong>en,<br />

dass die Lebenserwartung<br />

bei Alleinlebenden reduziert<br />

ist. „Viele altern einsam vor<br />

sich hin <strong>und</strong> werden dadurch<br />

eigensinnig. Begegnungen<br />

mit anderen Menschen, ob in<br />

der Beziehung, der Kirche,<br />

Den Alltag managen...<br />

im Verein oder im Altenkreis,<br />

sind das Salz in der Suppe“,<br />

erklärt der ehemalige Leiter<br />

des Crailsheimer Wolfgangsstifts.<br />

Körper <strong>und</strong> Geist können<br />

durch Bewegung fit gehalten<br />

Passive<br />

Menschen<br />

altern schneller<br />

werden. Der tägliche Spaziergang<br />

<strong>und</strong> ein wenig Gehirnjogging<br />

sind unverzichtbar<br />

für alle, die Aktivität auch im<br />

Alter groß schreiben.<br />

„Alt sein ist nichts für Feiglinge“,<br />

sagt Manfred Reich.<br />

Wer passiv ist, nur noch konsumiert,<br />

ohne Strukturen in<br />

den Tag hinein lebt <strong>und</strong> den<br />

Fernseher als einzigen<br />

Fre<strong>und</strong> hat, altert viel schneller.<br />

Dass es auch anders geht,<br />

dafür ist der 67-Jährige selbst<br />

das beste Beispiel. „Ich sehe<br />

das Älterwerden als eine<br />

Chance, eine Herausforderung<br />

mit vielen Gelegenheiten“,<br />

so Reich.<br />

... dank Diakonie daheim mit Assistenz im Haushalt<br />

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